Staatsverschuldung treibt Goldpreis - 21 Billionen Gründe

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 18.06.2018, 16:30

Salami6
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goldmoney hat geschrieben:
Salami6 hat geschrieben: Finanzierte selbst genutzte Immobilien sind keine Geldanlage und sollten im Vermögen nicht bewertet werden.Wert bekommt die Immobilie erst wieder für die Erben beim verkaufen.
So ähnlich hattest Du das schon mal gesagt. Wieder die Frage - wie kommst Du darauf? - die auch damals unbeantwortet blieb.
Ich habe im Wohnzimmer ein paar alte Kaminuhren,die kann ich verkaufen und mit dem Erlös meine Familie ein paar Wochen ernähren.Die Uhren sind Sachwerte wie Gold und Silber.
Das eigene Haus kann ich nicht verkaufen,wir wohnen darin.Meine Frau würde vermutlich nicht gerne unter einer Brücke nächtigen.
Daher stellt das Haus für mich kein Vermögen da,ich bewerte es mit 0€
Vermögen ist für mich Geld und Sachwerte die ich zu Geld machen kann,das Haus kann ich nicht zu Geld machen.
Das ist meine persönliche Meinung,Du hast vielleicht eine andere.
Wir sollten das nicht weiter diskutieren
Träumer erwachet.

Beitrag 18.06.2018, 20:43

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gullaldr
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Du kannst das Haus natürlich verkaufen und Dir dann eine Mietwohnung nehmen. Oder das Haus für 400.000 Euro verkaufen und Dir eine Wohnung für 200.000 Euro kaufen, wenn Dir das als Wohnraum reicht (z.B. nach dem Auszug der Kinder). Dann hast Du schon ein Vermögen von 200.000 Euro wieder flüssig gemacht.

Beitrag 18.06.2018, 22:34

Salami6
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gullaldr hat geschrieben:Du kannst das Haus natürlich verkaufen und Dir dann eine Mietwohnung nehmen. Oder das Haus für 400.000 Euro verkaufen und Dir eine Wohnung für 200.000 Euro kaufen, wenn Dir das als Wohnraum reicht (z.B. nach dem Auszug der Kinder). Dann hast Du schon ein Vermögen von 200.000 Euro wieder flüssig gemacht.
Das stimmt in der Theorie,in der Praxis funktioniert das vielleicht wenn ich in München verkaufe und in Ostdeutschland wieder kaufe.
Die Kinder ausziehen? Kostenloses Wohnen im Hotel Mama,Kleidung gewaschen und gebügelt im Schrank,Nahrungsaufnahme zum Nulltarif.Würdest Du da ausziehen?
Hier auf dem Land ist der Hausverkauf ein Minus-Geschäft: Kaufpreis,Kreditzinsen,Marklergebühr
Wertverlust,Reparaturkosten uä.
Im Bekanntenkreis haben wir so einen Fall.
Haus auf Kredit gekauft und eingezogen,alte Eigentumswohnung steht zum Verkauf.
Problem: Für die alte Wohnung findet sich kein Käufer.
Träumer erwachet.

Beitrag 19.06.2018, 06:23

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MaciejP
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goldmoney hat geschrieben:Auch sollten wir nicht +200 Jahre zurück gehen [...] Vor 1971 macht es eigentlich auch keinen Sinn
Je kürzer die Zeiträume, desto ungenauer wird das langfristige Bild, weil dann im Wesentlichen die wirtschaftlichen Besonderheiten der jeweiligen Periode durchschlagen. So war die Goldkursentwicklung der Achtziger so wenig repräsentativ wie die von Aktien in den Neunzigern. Die grundlegende Markttechnik ist m.E. jedoch seit Jahrhunderten dieselbe, weshalb mir der Blick auf die ganz langfristige Entwicklung hier auch nicht verkehrt erscheint.
Wir haben uns doch geeinigt, keine Charts mit (angeblicher) Realkursentwicklung zu nehmen. Logarithmisch ja, Inflationsbereinigt nein.
Meintwegen rechnen wir das am Beispiel Lebensmittel ohne Inflation nochmal durch: Gemäß deinem Link oben stand dieser "Lebensmittel-Index" 1971 bei etwa 40,4, 2018 bei 252,7. Macht einen Faktor von 6,3. Gold ging im gleichen Zeitraum von 35 USD auf ca. 1282 USD, was einen Faktor von 36,6 ergibt! Entweder müssten Lebensmittel da noch ordentlich nachholen (ohne dass Gold mitzieht) oder Gold steht einfach zu hoch (finde ich plausibler).
Was bedeutet 90% Verlust? Den GAU eines jeden Anlegers, der die 90% Aktien / 10% Gold Regelung verfolgt hat.
Mit 90% Aktien bist du aber schon in der Hardcore-Fraktion, so viel würde ich mir nicht mal ins Depot legen, und meine Risikotoleranz würde ich schon als recht hoch einstufen. Beim Beispiel Permanent Portfolio wären wir bei einem Aktienanteil von 25%. Der Rest deiner Ausführungen dazu bezieht sich eben wieder auf Markettiming. Keiner von uns weiß, ob wir eine Hyperinflation jemals miterleben werden. Auf den Aktienanteil bezogen also weiter ETFs kaufen und schlafenlegen. :wink:
Inzwischen ist Gold wieder ca "halb so viel Wert" wie die Schulden, wie Anfang 2000. Also sind wir rechnerisch ca im Jahre 2002 nicht etwa 1988, wie der Goldchart allein suggerieren würde
Ich nehme an, du gehst davon aus, Gold müsste sich langfristig 1:1 mit den Schulden entwickeln. Diese Annahme finde ich in einer zunehmend digitalisierten Welt und unter Vernachlässigung aller anderen Anlageklassen, in die das neue Geld ebenfalls fließt, zumindest diskussionswürdig. In jedem Fall solltest du dann aber die Ausweitung der Goldmenge mit berücksichtigen. Nach der Wachstumsrate von 1,6% p.a. aus dem DAX-Chart oben komme ich im Zeitraum 1971-2018 auf einen Faktor von 2,1. Wenn Gold jetzt relativ gesehen also halb so viel wert wäre, wie die Schulden, späche das für den Abbau von einer Überbewertung 2011 auf ein jetzt annähernd faires Niveau.
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 19.06.2018, 16:26

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Ladon
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@ goldmoney

Geht das auch ohne Gemaule.
Wenn einer schreibt, das ist seine persönliche Meinung, dann ist das so und es ist wahrlich nicht an Dir, das so pampig zu kommentieren. Das ist zu unterlassen.

Überdies ist jedem Mitleser doch klar, dass salami von "flüssigem" Vermögen gesprochen hat. Ist doch logisch. Da muss man nicht so kniefieseln.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 20.06.2018, 07:04

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MaciejP
Gold-Guru
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goldmoney hat geschrieben:Der Unterschied zwischen Gold und Lebensmittel ist gewaltig. Der Fortschritt in der Lebensmittelindustrie ist seit 1971 gewaltig gewesen. Es wird so viel produziert, dass weggeschmissen werden muss. Hingegen ist der weltweite Goldbestand seit 1971 nicht ganz verdoppel, die Bevölkerungszahl und die Geldmenge, die für den Goldpreis relevant sind (keiner tauscht Lebensmittel gegen Gold) aber explodiert.
Du hattest Lebensmittel doch selbst als Argument bebracht. :wink: Und die Bevölkerungszahl betrifft die Lebensmittelpreise ja genau so wie den Goldpreis.
MaciejP hat geschrieben:Wenn Gold jetzt relativ gesehen also halb so viel wert wäre, wie die Schulden, spräche das für den Abbau von einer Überbewertung 2011 auf ein jetzt annähernd faires Niveau.
Ich habe nicht ganz verstanden was du meinst.
Weiter oben hast du geschrieben - sofern ich das richtig verstanden habe - der Goldpreis hatte 1980 in Relation zur Schuldenmenge eine Übertreibung nach oben, die sich dann bis 2000 zu einer Untertreibung entwickelt hat und 2011 wieder auf ein "faires" Niveau. Heute stehen wir deiner Ansicht nach wieder da, wo wir 2000 schon gestanden haben, nämlich 50% unter dem Schuldenstand.

Dazu war mein Einwand jetzt, dass die Goldmenge in der gleichen Zeit aber selbst inflationiert hat, und zwar um einen Faktor von etwa 2,1. Wir müssen also die Marktkapitalisierung (d.h. Goldpreis mal Goldmenge) von Gold gegen die Schuldenmenge vergleichen, nicht nur den Preis. Entsprechend muss die "Unterbewertung" bei Gold auch um diesen Faktor angepasst werden, in dem Fall nach oben. Letztlich stände Gold im Vergleich zu den Schulden damit also heute wieder auf fairem Niveau. 2011 wäre schon eine Überbewertung gewesen. Aber wie gesagt, ich finde den Vergleich an sich schon etwas merkwürdig.
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

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