"Wir" wissen, dass großflächige Steuersenkungen Unsinn sind, wählen aber trotzdem eine Partei in die Regierung, die satte Steuersenkungen verspricht.
Nun geht uns langsam aber sicher die Düse, denn - soviel ist klar - die Steuersenkungen und die Schulden von heute, sind die Steuererhöhungen und Schulden von morgen - sprich, von unseren Kindern.
Geld fehlt ohnehin an allen Ecken und Kanten, was unter anderem besonders an unseren Straßen, deren Löchern, Schulen, Kulturstätten zu bemerken ist.
Also - schlussendlich - Steuersenkungen wären fatal, denn das Geld ist nicht da. Das hat jetzt sogar die FDP "bemerkt" und ihre Steuersenkungspläne nicht nur auf 2012 verschoben, sondern auch um die Hälfte gekürzt. "Man sei ja nicht blind!", heißt es da.
Und dumm ist das Volk auch nicht. Es ist weiterhin gegen Steuersenkungen, nun sogar noch bestimmter und räumt unter Umständen sogar ein, noch mehr Steuern zu zahlen. Schließlich will man ja nicht enden wie Griechenland, und die Kinder, die man nicht in die Welt setzt, sollen ja auch nicht in Schulden ertrinken.
Also, liebe Politik, für euch und unseren Haushalt sind wir bereit, auch noch unser letztes Hemd zu opfern.

Und ... NEIN!
Irgendwas läuft hier verkehrt. Irgendwie bekommme ich den Eindruck, dass "wir" einer perfide geplanten Falle auf/in den Leim gegangen sind. Wir wissen, dass unsere Regierungen dank der Krise (und was auch immer) unser Geld mit vollen Händen für mehr oder weniger (vor allem weniger?) sinnvolle Rettungsaktionen aus dem Fenster geworfen haben - und das in Höhen, die einen schwindelig machen. Zufälligerweise passgenau kurz vor Sanierung des Haushalts. (!)
Die FDP (ich will nicht ausnahmslos auf denen herumhacken, aber die haben halt am lautesten gerufen) winkt mit Steuersenkungen, was uns noch mehr in die Schulden bringen würde.
Der Schwindel erwächst zu einer ordentlichen Rotation des Oberstübchens. Die Opposition tut ihr übriges und führt uns vor Augen, dass eine Steuersenkung nicht nur Unsinn wäre, sondern auch gar nicht finanzierbar ist, und die FDP verstärkt indirekt diesen Eindruck, weil sie keine Gegenfinanzierung hat, bzw nicht darüber reden will. Schließlich haben sie u.a. ihren 400-Punkte-Einsparungsplan ins Gegenteil verkehrt. ("Wir haben halt dazugelernt")
Warum also das Ganze? Sind unsere Politiker so dumm?
Nein, Ganz im Gegenteil. Steuersenkungen waren nie geplant. Da die Politik gelernt hat, dass negative Ehrlichkeit schlecht ankommt und mit Nichtwählen bestraft wird, dreht sie ihre Strategie um.
Sie verspricht uns derart viel Schweinebraten, dass uns bereits von dem Anblick schlecht wird und wir freiwillig zu Brot und Wasser greifen.
Das ist - meiner Meinung nach - der eigentliche Plan gewesen.
Wiesooft wird dem Wahlvieh Angst gemacht. Allerdings dieses Mal wesentlich perfider. "Wir" dürfen dieses Mal selbst darauf kommen, dass wir den Gürtel enger schnallen müssen. Die Politik sagt uns: "Leute, haut rein, fesst euch satt!" Es ist zwar nix zu beißen da, aber egal. Und schuld seid eh dann ihr, weil ihr ja so masslos seid. Wir haben euch den Braten zwar hingestellt, aber gefressen habt ihr ihn! Und euch hätte klar sein müssen, dass Schweine nicht vom Himmel fallen!
Und dieser Plan ist nicht auf den Mist von ein oder zwei Parteien gewachsen. Wieder NEIN! Sie ziehen ALLE an einem Strang. 4 Jahre sind schließlich keine Ewigkeit, und keine Partei wäre so dumm, sich die Zukunft zu verbauen.
Und mal ehrlich. Schulden. Ach, ich kann es nicht mehr hören. Dieses ganze Gerede von Schulden ist doch ein Papiertiger. Griechenland hat von Anfang an beschi**en, und alle wussten es. Es war klar, dass Griechenland früher oder später pleite sein würde. Und die Griechen sind nicht die einzigen. Weitere werden folgen. Auch das war klar. Was soll das also mit den Schulden? Schulden werden weiterhin gemacht werden und nach hinten verschoben.
Eine Sanierung des Haushaltes wäre eine Katastrophe. Warum? Weil es dann kein Argument für weitere Steuererhöhungen geben würde und weil die Politik dann gezwungen wäre, UNS MAL WIEDER WAS ZURÜCKZUGEBEN!
Nochmals Nein!
Es geht ausschließlich darum, aus dem Volk weiter und immer weiter Geld zu pressen für Eliten, die mit selbigem nicht umgehen können. Nur eben die Art und Weise hat sich geändert.
Nun wird nicht mehr befohlen. Nun wird darauf gesetzt, dass es das Volk freiwillig tut, ja gar darum bettelt.
Denn das hat noch einen anderen Effekt: Wenn man das Volk erst soweit hat, dass es freiwillig zahlt, wird die Politik selbstverständlich dem Willen des Volkes entsprechen.
Und das wünschen wir uns doch alle, oder? Eine Regierung, die das macht, was das Volk möchte.