Und der nächste EU-Staat...

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 27.05.2010, 12:45

MapleHF
... im Grunde ist es egal.

Ich denke, dass sich Europa mit den aktuellen und zukünftigen Rettungsschirmen noch etwas Zeit erkaufen wird. Letztendlich wird der Kollabs dann von den USA ausgehen und den Euro mit ins Verderben reissen.

Kalifornien hat doch schon letzten November eine zinslose Zwangsanleihe von seienen Bürgern gefordert.

Sicher stellt der Euro für manche südeuropäische Länder ein Problem dar, weil sie ihre Währung nicht abwerten können. Andererseits wären Länder wie Italien vielleicht ohne Euro schon früher bankrott gewesen. Denn der Euro hat für diese Länder auch ein niedrigeres Zinsniveau gebracht und so akute Probleme etwas verschoben, weil die staatliche Zinslast durch den Euro erstmal gesunken ist.

MapleHF

Beitrag 27.05.2010, 13:00

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Natürlich wären diese Länder dann schon viel früher pleite gegangen und das wäre auch GUT gewesen. Sie sollen pleite gehen und nicht wir ALLE Länder der Währungsunion.

Dann hätten die Länder Lira Nr. 8 oder 9 oder Drachme Nr. 10 oder 11 bekommen und alle anderen wären verschont geblieben. Das Solidarprinzip funktioniert aber nur dann gut, wenn alle auch die gleichen grundsätze einhalten. Darum geht es doch.
Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik.
Eine Unze bleibt eine Unze bleibt eine Unze! Mittler zwischen Hirn und H�nden muss das Herz sein!

Beitrag 27.05.2010, 13:14

Neugier
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...auch wenn das jetzt nicht hierher gehört... @MapleHF:

"HF" steht aber nicht zufällig für "HptFw", oder?????



Neugier, HptFw

Beitrag 27.05.2010, 14:31

MapleHF
... man soll ja einem Moderator nicht widersprechen :wink:, aber wenn diese Länder schon früher pleite gegangen wären, wäre auch schon früher ein stattlicher Anteil unseres Exportmarktes weg gewesen, mit den entsprechenden Folgen für die Deutsche Wirtschaft.

Es ist ein Trugschluß zu denken, ohne die europäische Last würden wir es überstehen. Wir würden wohl nur ein paar Jährchen länger durchhalten.

Denn wir haben noch ein weitaus größeres Damoklesschwert als die Zinsbelastung über den öffentlichen Haushalten schweben. Das sind die Rentenzuschüsse und Pension.

Seht Euch hier die Zahlen für 2010 an und dann rechnet hoch, wie das bei immer mehr Rentnern und Pensionären und immer weniger Beitragszahlern weitergehen soll: < KLICK >.

Unsere System nähert sich mit rasdenden Schritten seinem Verfallsdatum. Alles was jetzt passiert kann nur noch den Zeitpunkt verändern, aber nicht mehr das eigentliche Ereignis.

MapleHF

@Neugier: Du machst Deinem Nick alle Ehre :D - Nein HF sind meine Initialen. Bundeswehr war nach damals 15 Monaten Grundwehrdienst für mich abgehakt.

Beitrag 27.05.2010, 14:38

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Deutschland hat wie Japan ein sehr großes demographisches Problem.
Das Bismarck´sche Rentensystem hat nur funktioniert, weil nach dem Motto verfahren wurde: "Kinder gibt es immer." Leider war damit seit der Verhütungspille Schluss. Da kam der große Knick in der Bevölkerungskurve.
Was für viele Frauen die Freiheit bedeutet, bedeutet leider auch das Ende des Rentensystems, auch eine Logik.

smilie_10

Es wandern auch immer mehr Deutsche aus und zwar mehr als in unser Land eingewandert wird.
Die Vergreisung der Gesellschaft bringt auch ganz andere Probleme mit: Handys und andere Anzeigegeräte müssen altersgerecht gebaut werden, Verkehrsbetriebe müssen ihre Fahrzeuge umrüsten usw. usf.

Fazit: Es kommt immer was Neues, nur nichts Gutes!

smilie_16
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Beitrag 27.05.2010, 14:42

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Das bald Ende ist mit dem System ist wohl jedem klar, der logisch Denken kann.
Interessant ist das was dann kommt.

Mist, find die Kristallkugel nicht.

Beitrag 27.05.2010, 14:47

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Greisenrepublik Deutschland.

Wenn man in zwanzig Jahren ein junges Mädchen auf der Straße sieht, dann ist das schon unter "extrem selten" einzustufen. Üblicherweise sieht man nämlich nur Senioren auf Rollatoren, Rollstühlen bzw. an Krücken laufend auf den deutschen Straßen der Zukunft. :?

Wollen wir das wirklich?

Leute, gebt Kindern eine Chance! Ohne Sie gibt es uns bald alle nicht mehr.

Wir brauchen Einzahler!!

smilie_06
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Beitrag 27.05.2010, 14:59

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Die Medizin inklusive Gentechnik macht ja auch Fortschritte, wir werden dann wohl länger arbeiten können. Müssen wir aber vielleicht gar nicht, weil zunehmend alles automatisiert wird, was ja wohl der Hauptgrund für die Arbeitslosigkeit ist.
Die Frage ist: Kommen die automatisch hergestellten Produkte dann auch der Bevölkerung zugute,
wenn kaum noch einer dafür arbeiten geht?
Am Ende ist es wieder die alte, gleiche politische Frage der Verteilung. Sollte das bisherige System beibehalten werden, gehts für die meisten bergab. Aber ein Umdenken in Deutschland... smilie_04

Beitrag 27.05.2010, 15:07

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"Vorwärts immer, rückwärts nimmer."

:?

Ja, ein Umdenken findet nicht statt, denn keiner will mit dem Sparen bei SICH SELBST anfangen.

Man muss erst vor der eigenen Haustüre kehren, bevor man sich über den Nachbarn aufregen kann.

Wenn man aber sieht, wie viel ein Manager verdient und wie viel eine alleinerziehende Hausfrau erhält, und sie macht volkswirtschaftlich evtl. sogar für die Zukunft unseres Landes die wertvollere Arbeit (!), dann kann man schon mal den Glauben an das ganze System verlieren. Und das ist auch gut so!
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Beitrag 27.05.2010, 15:10

MapleHF
... ein Strukturwandel ist nur dann möglich, wenn er global passiert.

Das Grundproblem ist, dass Maschinen, die immer mehr der Arbeit übernehmen, keine Steuern und Sozialabgaben zahlen.

Also müßte nach einem Finanzschnitt auch ein Systemwandel stattfinden, denn sonst sind wir binnen weniger Jahrzehnte wieder in genau derselben Situation wie jetzt.

Ein Ansatz wäre hier das "bedingungslose Grundeinkommen" und weg von der Besteuerung der Arbeit und des Einkommens hin zu der Besteuerung des Konsums. Denn Konsumieren muss jeder.

Würde natürlich nur global funktionieren, aber viele der Argumente in diesem Video sind durchaus nachvollziehbar:

< KLICK > (dauert zwar 100 Minuten ist aber hochinteressant).

Allerdings dürfte ein solches System wohl den Interessen der Großfinanz widersprechen und daher wenig Chancen haben ... :(
Zuletzt geändert von MapleHF am 27.05.2010, 15:14, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 27.05.2010, 15:12

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999.9 hat geschrieben:Das Bismarck´sche Rentensystem hat nur funktioniert, weil nach dem Motto verfahren wurde: "Kinder gibt es immer." Leider war damit seit der Verhütungspille Schluss. Da kam der große Knick in der Bevölkerungskurve.
Widerspruch! Im Bismarckschen Rentensystem war nicht vorgesehen, daß so gut wie jeder in den Genuß einer Rente kommt, da das Renteneintrittsalter damals höher lag als die durchschnittliche Lebenserwartung. Für die paar Arbeiter, die damals tatsächlich älter als 70 Jahre wurden, war die staatliche Rente also soetwas wie eine Art "Gnadenbrot".
Bezogen auf heutige Verhältnisse müsste man das Renteneintrittsalter also einfach nur auf 90 Jahre anheben, und schon wäre das Problem gelöst bzw. das Rentensystem auch als "Generationenvertrag" wieder problemlos finanzierbar.

Beitrag 27.05.2010, 15:16

MapleHF
... damit würde man aber nur die Leute auf Hartz IV bringen.

Denn mit Renteneintrittsalter 90 Jahre stünden dem Arbeitsmarkt Millionen zusätzlicher Arbeitskräfte zur Verfügung, für die keine Arbeit da ist.

Ob dann der Rentenzuschuß oder Hartz IV von der öffentlichen Hand bezahlt werden muss, bleibt relativ egal. Man hätte nur ein Problem von einem öffentlichen Haushaltstopf in einen anderen öffentlichen Haushaltstopf verschoben.

MapleHF

Beitrag 27.05.2010, 15:19

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Stimmt, erst 1916 wurde das Renteneintrittsalter auf 65 Jahre herabgesetzt.

Dann muss die Rente also wieder ein Gnadenbrot werden UND das Eintrittsalter noch weiter erhöht werden.

Und die ganzen Rentner verhungern dann auf Deutschlands Straßen.

Ist doch auch keine Lösung...
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Beitrag 27.05.2010, 15:20

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Das Geld für Hartz IV ist bald auch nicht mehr da. :idea:

http://www.youtube.com./watch?v=uQQm7bKJskM

Es ist fast schon belustigend, wenn es nicht so ernst wäre...
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Beitrag 27.05.2010, 15:30

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Dukato
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Wenn die Früchte der Arbeit denn mal dem Volk zugute kommen würden, anstatt auf den Konten der Finanzjongleure zu landen, würde unser System einigermaßen funktionieren. Dazu müßte die vorhandene Arbeit auch noch gerecht verteilt werden, man, gings uns gut. Geld und genug Freizeit, es auszugeben. smilie_59

Naja, man darf ja mal träumen. smilie_05

Beitrag 27.05.2010, 15:38

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MapleHF hat geschrieben:... damit würde man aber nur die Leute auf Hartz IV bringen.

Denn mit Renteneintrittsalter 90 Jahre stünden dem Arbeitsmarkt Millionen zusätzlicher Arbeitskräfte zur Verfügung, für die keine Arbeit da ist.

Ob dann der Rentenzuschuß oder Hartz IV von der öffentlichen Hand bezahlt werden muss, bleibt relativ egal. Man hätte nur ein Problem von einem öffentlichen Haushaltstopf in einen anderen öffentlichen Haushaltstopf verschoben.
Na und? Dann muss halt das Hartz IV-Niveau so lange gesenkt werden, bis es wieder zur Wirtschaftsleistung der restlichen Bevölkerung passt.

Wer sagt denn, dass jeder Hartz IV-Bezieher eine eigene Wohnung mit eigenen Möbeln und Einrichtungsgegenständen haben muss? Unser Verteidigungsminister will gerade einige Bundeswehrstandorte schliessen, in den frei werdenden Kasernen könnte man problemlos Notleidende unterbringen und versorgen. Da ist alles da, Wohnblöcke mit Gemeinschafts-Sanitäranlagen, Grossküchen, Kleiderkammern und Sportplätzen.

Wer sagt denn, dass Hartz IV unbedingt nur aus Geldleistungen bestehen muss? Essensmarken für die Kantine/Suppenküche und Gutscheine für gebrauchte Kleidung aus der Kleiderkammer reichen auch. Dazu dann ein kleines Taschengeld und gut.

Wer mehr will, soll halt etwas dafür tun ...

Beitrag 27.05.2010, 15:49

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Grundsätzlich ist das natürlich völlig korrekt und eine Überlegung wert.

Eine Grundversorgung ja, ein Faulenzerleben auf Staatskosten nein.

Bin ich völlig d'accord!

smilie_01
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Beitrag 27.05.2010, 15:51

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Dukato
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Datenreisender schrieb:

Wer mehr will, soll halt etwas dafür tun ...
____________________________________

Mal gespannt, ob du immer noch so redest, wenn dir ne Maschine deinen Job wegnimmt
und du nicht mehr gefragt bist. Was willste denn dann tun? Der Oma die Handtasche
klauen? Hartz IV kann jeden treffen, von der Putzfrau bis zum Akademiker, also bitte nicht
so überheblich. smilie_43

Ist natürlich gut, wenn man dann ein bischen Gold hat...

Beitrag 27.05.2010, 16:00

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Dukato hat geschrieben:Mal gespannt, ob du immer noch so redest, wenn dir ne Maschine deinen Job wegnimmt
und du nicht mehr gefragt bist. Was willste denn dann tun? Der Oma die Handtasche
klauen? Hartz IV kann jeden treffen, von der Putzfrau bis zum Akademiker, also bitte nicht
so überheblich. smilie_43
Ich persönlich wurde schon staatlicherseits einkaserniert (inkl. Verpflichtung zum Wohnen in der Gemeinschaftsunterkunft, inkl. Verpflichtung zur Teilnahme an der Truppenverpflegung und inkl. Verpflichtung zum Tragen von gebrauchten Kleidungsstücken genannt Uniform) und frage mich ernsthaft, warum man Wehrdienstleistenden etwas zumuten darf, was für gesellschaftlich Alimentierte nicht zumutbar sein soll?
Und heute bin ich es gewohnt, dass ich jeden einzelnen benötigten Euro selbst verdienen muss, davon dann 7/10 bis 8/10 an den Staat und dessen ausufernde Sozialsysteme abgeben muss, und demnächst wahrscheinlich trotzdem enteignet werde. Ich verstehe nicht, was das mit "Überheblichkeit" zu tun haben soll?

Beitrag 27.05.2010, 16:08

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Dukato
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Für mich war die Bundeswehr alles andere als erträglich, aber jeder hat ne andere Schmerzgrenze.
Solche Zustände wie dort find ich schon menschenunwürdig. Hab selber auch schon 2 Jahre Hartz IV hinter mir, glaub mir, das war das pure Elend.
Jetzt kann ich zum Glück wieder EMs sammeln, und jetzt weiß ich auch erst recht, wozu. :!:

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