Unrechtstaat 2.0

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 03.09.2010, 11:30

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Deutscher Michel
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Was ist los in unserem Land?

Da wird ein Mann der in einem Buch, wenn auch etwas provakativ über Probleme in unserem Land schreibt öffentlich verfolgt? Er spricht nur Probleme in unserem Land an, die eventuell vorherschen (Hab das Buch selbst nicht gelesen) Über diese Probleme kann oder muss vielleicht Dikutiert werden..
Aber was passiert? Er wird öffentlich durch unseren Medien, angeführt von Frau "ich Merkel euch alle Aus" und unseren Bundesknechtschaftspräsidenten "platt gemacht".
Es geht ja in erster Linie überhaupt nicht darum was er angesprochen hat, nur um den Fakt das er mit seinem Buch eine Meinung wieder gibt die wahrscheinlich seine eigene ist.
(Ob diese Meinung im Volk viele Zustimmung findet sei außer Acht gelassen.)
Und somit ist er ganz klar durch den Artikel 19 der Menschenrechte geschützt.

Artikel 19

Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.


Aber was passiert: Er wird aus seiner Tätigkeit als Vorstandmitglied entlassen, sowie wahrscheinlich aus der Partei geworfen in der er sich angagiert hat. Durch eine Hetzkampagne wird sein Öffentlicher Ruf total zerstört, diese Handlung wiederspricht den Artikel 12 der Menschenrechte.

Artikel 12

Niemand darf willkürlichen Eingriffen in sein Privatleben, seine Familie, seine Wohnung und seinen Schriftverkehr oder Beeinträchtigungen seiner Ehre und seines Rufes ausgesetzt werden. Jeder hat Anspruch auf rechtlichen Schutz gegen solche Eingriffe oder Beeinträchtigungen.


Diese Denunzierung ist genauso gleich zusetzen mit der Verfolgung der Juden in diesem Land vor über 70 Jahren als auch Sie am Anfang Berufsverbote auferlegt bekommen hatten und wie das geendet hat brauch ich an der Stelle sicherlich nicht zu erwähnen. Dieser Vergleich ist zwar extrem aber wo fängt so eine Bewegung an und wo hört Sie auf?

In einen Land in dem gerichtlich Entschieden werden muss ob ein Bezirksschornsteinfegermeister seine Tätigkeit uneingeschränkt ausüben darf nur weil er der NPD angehört stimmt mich schon sehr nachdenklich, zumal die NPD nicht Verfassungsrechtlich Verboten ist.

Für solche Zustände sind sicherlich hunderttausende vor über 20 Jahren nicht auf die Strasse gegangen und "haben mit den Füßen gewählt". Die einzigsten Unterschiede die ich zur DDR zur Zeit erkennen kann sind:

- Die Menschen in der DDR wussten das sie ihre Freie Meinung nicht äußern durften wenn diese nicht mit der politischen Vorgegebenen übereinstimmte und das Sie einer stichprobenartiger Überwachung lebten. Heute ist es genauso nur das Freiheit und Meinungsfreiheit nur geheuschelt wird sowie die Überwachung der Menschen fast schon permannt geworden ist.

- man propagiert die soziale Marktwirtschaft obwohl durch die Transfer-, Subvesions-, und Stützungspolitik der BRD schon längst kaum noch ein Unterschied zur sozialistischen Planwirtschaft besteht

- die DDR eine Verfassung hatte

. die DDR Bürger eine Staatsangehörigkeit besaßen

(Möchte mit den letzten beiden Aufzählungen nicht wieder eine Grundsatzdiskussion auslössen)

Es wird Zeit das in Deutschland etwas passiert, ansonsten finden wir uns alle in einer Situation wieder aus der wir nicht mehr so schnell herauskommen, den ist eine Diktatur einmal da ist es zu spät.

Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten.
Vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott.
Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten,
dann richtet das Volk. Dann gnade Euch Gott.


Thedor Körner 1791 - 1813

Ich wünsch euch allen ein schönes Wochenende
Gruß Michel smilie_24
"... Deutschland habe keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft für alle Ewigkeit..."
(Frau Dr. Merkel laut Redeprotokoll vom 16.06.2005 "Festakt zum 50. Jahrestag der CDU)

Beitrag 03.09.2010, 12:16

peter
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@Michel

darüber wird schon im silberforum Stichwort T.Sarrazin ausführlich geschrieben
peter24

Beitrag 03.09.2010, 12:38

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Blattgold
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peter hat geschrieben:@Michel

darüber wird schon im silberforum Stichwort T.Sarrazin ausführlich geschrieben
Es ist allgemein üblich in beiden Foren über wichtige Themen zu diskutieren.

Selbstverständlich wird jedem Büger das Recht auf freie Meinungsäußerung in Deutschland nach dem Grundgesetz gewährt. Aber irgendwo muss eben alles Grenzen haben. Dr. Thilo Sarazin hat eine Position, die ihn zum Vorbild für die Bevölkerung macht. Das ist nicht mit einem einfachen Mann zu vergleichen, der für solche abscheulichen Lügen sicherlich nur belächelt würde. Deshalb ist es sehr wohl gut und rechtens das Dr. Thilo Sarazin er aus der SPD entfernt und von seinem wichtigen Amt freigestellt wird.
Gott schuf den Menschen, weil er mit dem Affen nicht zufrieden war. Danach verzichtete er auf weitere Experiemente.

Beitrag 03.09.2010, 12:51

Querulant
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Blattgold, über Deine Ausführungen kann man sicherlich verschiener Meinung sein .

In den Talk-Sendungen gab es zwar mehr Sarrazin-Gegner (wen wunderts) als Fürsprecher. Aber die Fürsprecher gab es eben auch. Und diese haben seine Thesen und Fakten untermauert – auch mit Statistiken usw.
Inwieweit Statistiken und Zahlen der Pro- und Wider-Fraktionen stimmen, sei dahingestellt.

Was mich viel mehr interessiert, wie kommst DU auf diese Unterstellung/These, dass es seitens Sarrazins „abscheuliche Lügen“ sind?
kannst Du Deine Unterstellung anhand von Fakten belegen (aber bitte nichts kopieren, was von irgendwelchen Gruppen schöngefärbt wurde)?

Genausowenig wie die meisten hier behaupten können, dass ALLES stimmt, was er schreibt, kannst DU behaupten, dass ALLES abscheuliche Lügen sind, oder?
Zuletzt geändert von Querulant am 03.09.2010, 12:56, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 03.09.2010, 12:55

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Blattgold
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[quote="Querulant"
Was mich viel mehr interessiert, wie kommst DU auf diese Unterstellung/These, dass es seitens Sarrazin „abscheulichen Lügen“ sind?
quote]

Welche Thesen? Die, dass muslimische Einwanderer grundsätzlich nicht integriert werden wollen oder dass sich das Erbgut von Juden von dem von anderen Menschen unterscheidet?
Gott schuf den Menschen, weil er mit dem Affen nicht zufrieden war. Danach verzichtete er auf weitere Experiemente.

Beitrag 03.09.2010, 12:59

peter
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@alle

ich gebe Sarrazin mit seinen thesen über Muslime recht, der sprciht mir aus dem herzen wie veilen anderen in Deutschland auch. Muslime wollen sich nicht anpassen wo sie sich niedergelassen haben versuchen die probleme über gewalt zu lösen siehe :

Australien,neuseeland, dänemark, schweden, USA, norwegen, thailand, frankreich, UH etc...
peter24

Beitrag 03.09.2010, 13:02

Spongebob
Oh oh, ganz gefährliches Eisen was ihr hier anfasst.
Ich sage dazu nur:

Alle Deutschen sind NAZIS!!!!!!!!!!!!

Ist genau so ein qualifizierter Spruch.
Beste Grüße

Beitrag 03.09.2010, 13:04

Querulant
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Blattgold,
Was das Gen betrift – DARAUF immer rumzureiten ist sehr einseitig. Zumal Sarrazin es selbst schon zugegeben hatte, dass er das hätte lieber nicht sagen sollen (was nicht heißt, dass er seine Behauptung widerlegt hat).

Wie ich schon schrieb, leider etwas zu spät:
Genausowenig wie die meisten hier behaupten können, dass ALLES stimmt, was er schreibt, kannst DU nicht behaupten, dass ALLES abscheuliche Lügen sind, oder?

Und woher willst DU wissen, dass es so falsch ist, dass sich, besonders die Türken gar nicht integrieren wollen? Warst Du schon in den türkischen Stadtteilen, zB. Berlins – kennst Du die Praxis oder nur die Theorie?
Sicher gibt es einige Türken, die fortschrittlich denken und sich integriert haben – Respekt vor diesen!! Aber wie sieht es bei der Mehrheit aus?
Wenn schon eine türkische Soziologin gesagt hat, dass sich die meisten Türken nicht integrieren wollen (die Frauen dürfen meistens nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, lernen kein Deutsch usw) – die muss es ja wissen und saugt sich das sicher nicht aus den Fingern

Beitrag 03.09.2010, 13:43

Querulant
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Nachtrag:

Im Silberforum schrieb jemand: „In Belgien demonstrierten vor drei Jahren Muslime und wollten das Arabisch Landessprache werden sollte.“

Solch eine Forderung (aber dann Türkisch) kann ich mir irgendwann bei uns auch gut vorstellen.
Schon allein aus der Tatsache heraus, dass das Oberhaupt der Türkei seine Landsleute auffordert, sich in Deutschland weder integrieren noch assimilieren zu lassen. Wobei man über die Richtigkeit von Assimilation streiten könnte. Worum es mir aber geht: das Staatsoberhaupt fordert die Türken zur Abschottung und zur Verweigerung von Deutschsprachigkeit auf usw.

Blattgold, Was hat dies also alles mit Integrationswille zu tun, das musst Du mir mal erklären !?

Beitrag 03.09.2010, 13:49

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Der Bär
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Wenn Sarazzin redet, hat man nicht unbedingt den Eindruck, dass er besonders helle ist. Zumindest rhetorisch nicht. Er wirkt wie ein Schüler, der versucht, sich irgendwie zu verteidigen und dabei kläglich scheitert, weil schon vorher feststeht, dass er keine Chance bekommen soll.

Ich denke aber, dass da was ganz anderes läuft.
Der Herr hat ein Buch geschrieben. Es ist erstmal völlig egal, was da drin steht - es soll sich vor allem verkaufen. Emotionen, die spalten, lassen sich besonders gut verkaufen.
Das ist, denke ich, erstmal Fakt.
Fakt ist auch, dass die (TV) Medien ebenfalls "verkaufen" wollen. Sie sind also darauf angewiesen, die die Emotionen spaltenden Strömungen aufzugreifen und noch mehr Öl ins Feuer zu kippen. Somit hält man das Feuer nicht nur am Leben, man holt sich auch immer mehr Gaffer ans Feuer. Der Aufwand, die Leute bei der Stange zu halten, wird dann immer geringer, denn wenn es schon ordentlich brennt, brennt es noch eine Weile weiter und je größer das Feuer ist, desto dunkler ist es drumherum - und wer interessiert sich schon für Dunkelheit? Den Menschen zieht es nunmal zum Licht.

Das Ganze funktioniert aber nur, wenn alle mitspielen. Wäre Sarrazins Buch tatsächlich so furchtbar und politisch unkorrekt, warum zum Teufel wird der Mann samt Buch dann durch sämtliche Medien gejagt? Hinzu kommt, dass ihm im Grunde nur "Gegner" vor die Nase gesetzt werden - obwohl bekannt ist, dass Sarrazin mit seiner Meinung - zumindest im Volk - nicht ganz alleine dasteht.
So erheben die Medien Sarrazin, den sie vorgeblich demontieren wollen, zu einem Helden.
Damit schlagen ALLE mehrere Fliegen mit einer Klappe:

- Sarrazin bekommt seine Aufmerksamkeit. Sein Buch verkauft sich wie blöd. (Und wir brauchen schließlich Wachstum)
- Die Medien haben ein tolles Thema, für das sie keinen besonders großen Aufwand betreiben müssen, weil die Emotionen, die mit dem Thema einhergehen, das Feuer am brennen halten.
- Durch die öffentliche "Hexenverbrennung" des Sarrazins, können die Medien, trotz ihres Interesses an Einschaltquote, politisch korrekt bleiben. Gerade beim Thema Migranten. Selbst wenn alle denken würden wie Sarrazin, so dürfte es doch nie öffentlich werden. Die Medien haben also die Pflicht, gegen Sarrazin zu sein.
- Den eingeladenen "Gegnern" ist es ebenfalls relativ egal, zu was sie was sagen dürfen, Hauptsache sie können ihr Gesicht vor eine Kamera halten und Sprechblasen absondern - allen voran das kreischende Vorzeige-Teletubby Friedmann.
- Durch das allgemeine Feuerwerk der Emotionen können im Hintergrund (mal wieder) irgendwelche "Politische Sauereien" verabschiedet werden. Eine gewisse Ablenkfunktion hat das also auch.

Es ging und geht bei dieser Art Medien und dieser Art Themen nie um irgendwelche Lösungen. Es geht nur darum, dem Zuschauer was zu bieten.

Zum Thema Gen: Köhler hat mal gesagt, dass das Barbarentum in den Genen der Deutschen fest verankert sei.
Nur mal so.

Ansonsten halte ich Sarrazin für´n Ar***.
Egal was er erzählt.

Warten wir ein, zwei Monate. Dann ist die Sache durch und ändern wird sich eh nichts. Denn dann steht die Ziegengrippe an. :mrgreen:
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Beitrag 03.09.2010, 14:01

Querulant
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Bär, gebe dir im Großen und Ganzen recht.
Das alles ändert aber nichts an der Tatsache, dass in Sachen Integration die Politik, aber auch viele der Migranten selbst (zumindest der türkischen -> z.T. fehlender Wille) einiges verschlafen haben

Was ich von Sarrazin halten soll, weiß ich nicht so recht. Er kommt auf den 1. Blick wirklich etwas dümmlich und unsymphatisch rüber.
dabei muss man jedoch bedenken, er hatte mal einen Schlaganfall, daher seine fast versteinerte Mimik und vielleicht auch die Rhetorik-Schwäche.

Beitrag 03.09.2010, 14:28

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Der Bär
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Querulant hat geschrieben: er hatte mal einen Schlaganfall, daher seine fast versteinerte Mimik und vielleicht auch die Rhetorik-Schwäche.
Das wusste ich nicht. Okay, dann sieht das schon etwas anders aus.

Und ja, klar! Natürlich hat die Politik gepennt. Nein, nicht gepennt, sie wissen ja, was sie machen. Ich bin weiterhin der Meinung, dass der Traum einer "multikulturellen Gesellschaft" ein Traum bleiben wird. Ich denke nicht, dass das funktionieren kann. Im Kleinen, vielleicht, ja.
Ein "Volk" fühlt sich nun mal als Volk. Für Franzosen, Italiener, Türken, Spanier und sogar Bayern ist das völlig normal. Man mag "Volk" im gewissen Sinne mit "Familie" gleichsetzen. Es schadet einer Familie nicht, wenn es hier und da und immer mal wieder Gäste gibt. Die nimmt man dann sogar gerne auf.
Aber nahezu unkontrolliert und mit (gefühltem) Zwang? Das kann nicht gut gehen auf die Dauer. Und dabei ist es egal, ob sich 80% oder 20% der "Fremden" benehmen oder nicht. Der Mensch tickt nun mal so, dass ihm das Negative am meisten stört.

So gesehen mag es schon an der Zeit gewesen sein, dass jemand mal eine entsprechende öffentliche Debatte führt.
Ob aber die vorliegende Form der Sache irgendwie dienlich ist, wage ich zu bezweifeln. Im Grunde eine vertane Chance. Aber vielleicht gab es auch nie eine.
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Beitrag 03.09.2010, 14:42

Querulant
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Bär, und wieder stimme ich Dir auf der ganzen Linie zu smilie_01

Ich denke, der Familienvergleich ist sehr gut. Was aber bei Völkern erschwerend hinzu kommt: Je UNTERSCHIEDLICHER die Kulturen desto größer die Probleme. Sag mal einem Moslem, er soll sexuell etwas freizügiger sein und umgedreht soll sich ein Europäer in Zwänge begeben, die er nie akzeptieren könnte. Bei diesem kleinen Beispiel fängt es doch schon an.

Beitrag 03.09.2010, 14:50

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Dukato
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Laut Bild-Umfrage stimmen 90% der Deutschen Sarrazins Thesen zu.
Wollen die wieder an die "gute alte Zeit" anknüpfen?
Da schämt man sich, Deutscher zu sein. Gut, ich mag einige Moslems auch nicht, den typisch deutschen Radfahrer aber genausowenig.
Die Sache zeigt, wie dumm und intolerant die Mehrheit meiner Mitbürger sind. Mir wäre es lieber, das Volk
würde den Zorn gegen die wirklichen Feinde, Banker und deren Politiker-Vasallen, richten, aber gegen "oben" traut sich ja keiner anzustinken, eben typisch deutsch.

Beitrag 03.09.2010, 14:58

Querulant
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Dukato,
Dass sich die Mehrheit der Türken nicht integrieren wollen (wurden ja sogar von ihrem Staatsoberhaupt dazu aufgefordert) und bewusst abkapseln – sh. Ghettos in Großstädten, scheint dir demnach zu gefallen, oder?
Und 90% Deiner Mitbürger sind also „dumm und intolerant“ weil sie deswegen einfach nur besorgt sind? Schon eine eigenartige und auch diffamierende Sichtweise....

Beitrag 03.09.2010, 15:00

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Der Bär
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Ich glaube, du machst es dir etwas zu leicht.
Es geht nicht um mögen oder nicht mögen. (Frag mal einen Moslem, was er von einem Deutschen hält)

Im Ernst: Es hat nichts damit zu tun, dass wir Deutsche sind, dass das typisch deutsch ist. Ich bin mir extrem sicher, dass nahezu ALLE anderen Völker ähnlich denken. Es gibt irgendwann einen Punkt, an dem die Gastfreundschaft überstrapaziert wird.
Und das Problem dabei ist, dass das nicht messbar ist, sondern eine subjektive Wahrnehmung.
Auf den Deutschen ist (möglicherweise mit Recht) ziemlich eingeprügelt worden. Den Deutschen wurde das "Nationale Bekenntnis", welches für andere Nationen vollkommen normal ist, aberzogen, verboten.
Und da es offenbar ein Bedürfnis für ein solches nationales Dingensbummens gibt (sonst würden es andere Länder nicht zelebrieren), kann es für ein Volk auf die Dauer nicht gut sein, wenn man es ihnen verbietet.
Gerade dieses Verbieten führt eher wieder zu "alten Zeiten". Der Mensch ist wie ein kleines Kind. Wenn man ihm ständig etwas verbietet, was alle anderen Kinder dürfen, reagiert es irgendwann trotzig und macht es erst recht - womöglich gar in maßlos übertriebener Form.

"Uns" ist permanent verboten worden, uns kritisch zu der "Ausländerfrage" zu äußern. Das sei politisch unkorrekt, dass ist rechtsradikal, das ist NAZI, das ist total PFUI!
DAS ist gefährlich. Wir sind nicht rassistischer als andere Völker auch. Auch nicht weniger. Nur unsere Rolle in der Weltgeschichte führt dazu, dass auf uns besonders "aufgepasst" wird.

Und was die Umfragen angeht:
Es ist das Wasser, nach dem der Durstende greift. "Endlich" taucht da jemand auf, der mal ausspricht, was viele fühlen. Ich sage extra FÜHLEN.
Es ist eine Art Befreiung. Wahrscheinlich würden die meisten der 90% gar nicht in allen Bereichen Sarrazin zustimmen, es geht vielmehr um die Sache als solche. Um den Strohalm, der da in die Gegend gehängt wurde.
Zuletzt geändert von Der Bär am 03.09.2010, 15:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag 03.09.2010, 15:07

Querulant
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Bär, Besser hätte man es nicht ausdrücken und auf den Punkt bringen können smilie_09

Beitrag 03.09.2010, 15:15

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Dukato
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@Querulant

Es gibt Türken-Ghettos und Deutschen-Ghettos, ich trau mich an beide Stellen nicht hin. Dreckspack gibts in jedem Volk, man sollte das jedoch nicht verallgemeinern.
Persönlich habe ich noch keine schlechten Erfahrungen mit Türken gemacht, mit Deutschen schon, allerdings auf hohem Niveau.
Fremdenfeindlichkeit halte ich für gesellschaftlichen Rückschritt, genau das verstehen die Türken eher wie die Deutschen, die sind nicht so Obrigkeitshörig und machen, was ihr Staatsoberhaupt befiehlt.

Sarrazin war Bundesbankvorstand, und das ist der eigentliche Feind des Volkes und der Demokratie.
Für mich ist das Ganze nur eine Masche, um den Volkszorn vom wahren Übeltäter abzulenken.
Bankenrettung I + II, dann Sparen im Sozialbereich, und keiner steht auf, aber gegen die Ausländer sind sich alle einig. Armes Deutschland smilie_54

Beitrag 03.09.2010, 15:16

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Der Bär
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Dukato hat geschrieben: Mir wäre es lieber, das Volk
würde den Zorn gegen die wirklichen Feinde, Banker und deren Politiker-Vasallen, richten, aber gegen "oben" traut sich ja keiner anzustinken, eben typisch deutsch.
Damit hast du natürlich vollkommen recht.
Aber auch das ist typisch. Ich weiß nicht, ob typisch deutsch, aber es ist halt einfacher, auf die "Schwachen" zu schimpfen. Der "normale Ausländer" auf der Straße ist dem "normalen Deutschen" auf der Straße einfach näher. Greifbarer.
An die da Oben kommt im Grunde keiner ran. Und deren Leben ist derart von einem Schleier der Unkenntlichkeit verhängt, dass der "normale Deutsche" sich lieber an das hält, was für ihn fassbarer ist.

Haut aber in die Kerbe: Mit dem Integrationsthema kann man natürlich sehr schön von anderen "pösen Puben" ablenken. :wink:
Gimon darake no yo no naka kotae ha mitsu karanai mama.
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Beitrag 03.09.2010, 15:18

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Dukato
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Du hast recht, es geht ums "Fühlen". Anscheinend setzt das Denken bei Vielen aus, was aber
die besseren Resultate bringen würde.
Das die Geschichte lehrt, das die Geschichte nix lehrt, ist leider nix Neues.

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