Vermögen: Die Deutschen werden reicher

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 19.04.2024, 10:39

Klecks
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Sapnovela hat geschrieben:
18.04.2024, 11:39
"Der mit Abstand größte Teil des Geldvermögens steckt den Zahlen zufolge aber nach wie vor in Bargeld und Einlagen bei Banken und Sparkassen wie Tages- und Festgeld. Dieser Posten summierte sich zum Ende des Jahres 2023 auf 3214 Milliarden Euro und hat damit nochmals zugelegt."
Aktuell sind Euro-Banknoten im Wert von etwas über 1,5 Billionen im Umlauf. Mit diesen werden tagtäglich Brötchen, Bier und Zigaretten bezahlt, die Bezeichnung "Geldvermögen" setze ich da mal in Anführungszeichen. Auch wenn einges davon sicher gehortet wird. Jedenfalls halbiert sich dadurch schon mal die genannte Summe.

Zum Tages- und Festgeld hat der Hannoveraner ja schon ausführlich geschrieben. Nur eine kleine Anmerkung dazu: Angenommen, jeder private Haushalt in Deutschland hat eine Liquititätsreserve von durchschnittlich 10.000 EUR auf einem Konto liegen, dann macht das in Summe bereits 410 Milliarden Euro.
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 19.04.2024, 12:19

Eastwood
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Typisches Framing der Gazetten um etwas zu suggerieren.
Richtig aber unschön würde es heißen.

Deutsche haben mehr Geld, können sich aber weniger leisten! Im Moment stresst mich eher dieses kalte,nasse Wetter. Ich will sofort diese Erderwärmung für die ich permanent zur Kasse gebeten werde. Her mit der Ware! Bezahlt ist Bezahlt!

aber nun Hoch die Hände Wochenende!
Willy Brandt 1968: "Wer einmal mit dem Notstand spielen sollte, um die Freiheit einzuschränken, wird meine Freunde und mich auf den Barrikaden der Demokratie finden, und dies ist ganz wörtlich gemeint.“

Beitrag 20.04.2024, 00:54

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Deichgraf
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Klecks hat geschrieben:
19.04.2024, 10:39
Aktuell sind Euro-Banknoten im Wert von etwas über 1,5 Billionen im Umlauf. Mit diesen werden tagtäglich Brötchen, Bier und Zigaretten bezahlt,
Das wären dann alle 3 Tage das Jahres-BIP der BRD oder, die 1.5 Bios Cash auf die EU bezogen, die EU macht im Jahr mehr als 100x soviel BIP wie die BRD allein. Und das nur mit dem Bargeld. Nehmen wir das Giralgeld hinzu geht das mit dem BIP gleich um 2 Zehnerpotenzen nicht auf. (Genauer gesagt sind es 3).
(Hatte aber schon mal was dazu geschreibselt).
Die Vorstellung, Banknoten liefen irgendwie um, zirkulierten sozusagen, wurde wohl blind vom Nettogeld übernommen, da stimmts ja. Deswegen ist Nettogeld auch aus strapazierfähigerem Material.
Abgesehen von speziellen Ausnahmen und dem nicht-BIP-relevanten Bereich (z.B. Flohmarkt) zirkulieren Banknoten nicht. - Insbesondere nicht zu mir. Leider.
:wink:

Beitrag 20.04.2024, 07:45

puffi
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Wohnort: in der mitte
Erklären bitte:
die EU macht im Jahr mehr als 100x soviel BIP wie die BRD allein.
EU BIP (in Milliarden)
16962 alle incl nichr Euro
4121 DE

Quelle Statista 23
https://de.statista.com/statistik/daten ... -laendern/

Beitrag 20.04.2024, 16:12

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Sapnovela
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Klecks hat geschrieben:
19.04.2024, 10:39
Sapnovela hat geschrieben:
18.04.2024, 11:39
"Der mit Abstand größte Teil des Geldvermögens steckt den Zahlen zufolge aber nach wie vor in Bargeld und Einlagen bei Banken und Sparkassen wie Tages- und Festgeld. Dieser Posten summierte sich zum Ende des Jahres 2023 auf 3214 Milliarden Euro und hat damit nochmals zugelegt."
Aktuell sind Euro-Banknoten im Wert von etwas über 1,5 Billionen im Umlauf. Mit diesen werden tagtäglich Brötchen, Bier und Zigaretten bezahlt, die Bezeichnung "Geldvermögen" setze ich da mal in Anführungszeichen. Auch wenn einges davon sicher gehortet wird. Jedenfalls halbiert sich dadurch schon mal die genannte Summe.
Genau genommen sind es ca. 1,6 Billionen aber eben in der gesamten Währungsunion (nicht nur in D) inkl. der 350 Mrd allein in 500ern und 200ern. Geschätzt sollte auf Deutschland ca. 1/4 enfallen wären das inkl. der großen Scheine 400 Mrd, bleiben dann immer noch 2,8 Billionen auf Sparbüchern, Tages- und Festgeld sowie einiges an gehortetem Bargeld.

Kann man machen, dann ist aber die Rendite beschissen. smilie_02

Beitrag 20.04.2024, 22:37

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Deichgraf
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puffi hat geschrieben:
20.04.2024, 07:45
Erklären bitte:
die EU macht im Jahr mehr als 100x soviel BIP wie die BRD allein.
EU BIP (in Milliarden)
16962 alle incl nichr Euro
4121 DE

Quelle Statista 23
https://de.statista.com/statistik/daten ... -laendern/
Gerne,
Wenn die beiden Aussagen "Aktuell sind Euro-Banknoten im Wert von etwas über 1,5 Billionen im Umlauf. Mit diesen werden tagtäglich Brötchen, Bier und Zigaretten bezahlt," zuträfen, die 1,5 Bios Banknoten also täglich Waren und Dienstleistungen kaufen,und sich diese Zahlen auf die BRD bezögen, wäre das Jahresbip der BRD (rd. 4,5 Bios) nach knapp 3 Tagen erreicht. (Bitte nicht vergessen: dieses gigantische, nur aus Barzahlung ("Banknoten") entstandene Bip wäre dann nur ein Teil eines noch gigantischeren Bips, das auch die unbaren Zahlungen enthält.)
Sollen die Zahlen hingegen für die (Euro-)Eu gelten, müsste das Jahresbip dort 1.5 Billiarden in Banknoten x 365 Tage/3 Tage wie von mir geschrieben über 100x (rd.120x) so hoch sein wie das BRD-Bip. Im ungünstigsten Fall, in dem unbare Zahlungen Null sind.
Man braucht keine Statistiken zu bemühen, um zu erkennen, dass das so nicht hinhaut.

Von der Größenordnung her siehst es, wie ich vor längerer Zeit schrieb, so aus:
In der BRD ist das BIP halb so groß wie die (gesamte) Geldmenge. Mit einer sinnvollen Auflösung von 1 Tag bedeutet das: Jeder existierende Euro wird 0,5X im Jahr zum Begleichen einer (BIP-relevaten) Rechnung verwendet, oder alle 730 Tage 1x. An 729 Tagen eben nicht.
Den Gedanken, die Banknoten lägen dann wohl regungslos auf Bankkonten, können diese Herren viel kompetenter zerstreuen als ich.
Viel Spaß beim Gucken!:

https://www.youtube.com/watch?v=pbKUv0701vE
:wink:

Beitrag 21.04.2024, 10:31

Klecks
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Klecks hat geschrieben:
19.04.2024, 10:39
Aktuell sind Euro-Banknoten im Wert von etwas über 1,5 Billionen im Umlauf. Mit diesen werden tagtäglich Brötchen, Bier und Zigaretten bezahlt
Das bitte nicht so wörtlich nehmen. Ich wollte damit nicht sagen, dass jeder einzelne Euro täglich umgesetzt wird. Mir ging es eher darum, dass es zwar nicht falsch aber trotzdem verfälschend ist, Das gesamte im Umlauf befindliche Bargeld zu den Vermögenswerten zu zählen. Das erweckt irgendwie den Eindruck, jeder deutsche Bürge schliefe auf einer Matratze aus Geldscheinen.
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 21.04.2024, 20:32

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gullaldr
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Die Frage sollte eigentlich nicht heißen, ob "die Deutschen" mehr Geldvermögen haben, sondern welche Deutschen. Wie ist denn die Verteilung der Vermögen in der Gesellschaft? Könnte es sein, dass einige wenige immer reicher werden und somit den Schnitt nach oben drücken?

Beitrag 21.04.2024, 20:59

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Puschel
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Nunja......Theoretisch kann jeder Deutsche reicher werden.
Es reicht da schon, wenn man monatlich mehr Geld einnimmt als man im Monat ausgibt und das möglichst dauerhaft. smilie_06 smilie_02
Möglicherweise werden die allermeisten so nicht "reich", aber reicher als sie zuvor waren auf jeden Fall.
Das klappt auch bei Nicht-Deutschen.... smilie_02
Der Sinn einer Behörde liegt in seiner Existenz

Beitrag 21.04.2024, 21:41

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Deichgraf
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Klecks hat geschrieben:
21.04.2024, 10:31
Klecks hat geschrieben:
19.04.2024, 10:39
Aktuell sind Euro-Banknoten im Wert von etwas über 1,5 Billionen im Umlauf. Mit diesen werden tagtäglich Brötchen, Bier und Zigaretten bezahlt
Das bitte nicht so wörtlich nehmen. Ich wollte damit nicht sagen, dass jeder einzelne Euro täglich umgesetzt wird.
Dacht ichs mir doch! :lol:
Dennoch scheinen einige (von der schrecklichen Quantitätstheorie infizierten) wenigstens ähnliches zu glauben, weil sie die Tools der EZB (Zins rauf/runter , Geldmenge rauf/runter) für mächtig genug halten, den ausbrechenden Karren in der Spur zu halten.
Immerhin verleihen unterkomplexe Betrachtungen das angenehme Gefühl der Sicherheit, mit einer handvoll Formeln
die Wirtschaft lenken zu können.
:mrgreen:

Beitrag 22.04.2024, 10:08

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Sapnovela
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gullaldr hat geschrieben:
21.04.2024, 20:32
Die Frage sollte eigentlich nicht heißen, ob "die Deutschen" mehr Geldvermögen haben, sondern welche Deutschen. Wie ist denn die Verteilung der Vermögen in der Gesellschaft? Könnte es sein, dass einige wenige immer reicher werden und somit den Schnitt nach oben drücken?
Gute Frage... die Superreichen haben aber in der Regel keine Massen an Bar- oder Giralgeld sondern Unternehmensanteile. Die Vermögen der Top 0.1% werden mit Sicherheit professionell gemanagt, da gibt´s keine Sparbücher.

Beitrag 22.04.2024, 16:14

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Deichgraf
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Klecks hat geschrieben:
21.04.2024, 10:31
Das erweckt irgendwie den Eindruck, jeder deutsche Bürge schliefe auf einer Matratze aus Geldscheinen.
Wenn "Bürge" absichtlich ohne "r" geschrieben ist, wäre das eine geschickt formulierte, zutreffende Systemkritik.
smilie_01

Beitrag 22.04.2024, 16:39

Klecks
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Deichgraf hat geschrieben:
22.04.2024, 16:14
Klecks hat geschrieben:
21.04.2024, 10:31
Das erweckt irgendwie den Eindruck, jeder deutsche Bürge schliefe auf einer Matratze aus Geldscheinen.
Wenn "Bürge" absichtlich ohne "r" geschrieben ist, wäre das eine geschickt formulierte, zutreffende Systemkritik.
smilie_01
smilie_20 Eher ein Freudscher smilie_16
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 23.04.2024, 10:49

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Deichgraf
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Jetzt habe ich doch mal draufgeklickt. Auf ntv. Schrecklich!
Kernaussage: Grün mach reich wie nie zuvor.
Dank an die scholzigen Habecks und baerbockigen Langs.

"Die Bundesbank berücksichtigt in ihrer Auswertung Bargeld und Bankeinlagen, Wertpapiere wie Aktien und Fonds sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen. Wie die gigantische Summe im Detail verteilt ist, geht aus den Daten nicht hervor. Immobilien sind nicht berücksichtigt."

Da lohnt sich schon der Druck des Artikels nicht.

Klar, dass Vermögen immer in Geld ausgedrückt wird. Forderungen auf gesetzliches Zahlungsmittel wie Geld zu bewerten, ist ok, wenn alle ein zutreffendes triple A auf der Stirn hätten. Auch der Herr Lehmann in USA. :D
Bankeinlagen oder Ansprüche gegenüber Versicherungen (, die wiederum aus Ansprüchen an die Regierung bestehen (Staatsanleihen), die ihrerseits nicht vermögend, sondern hoch verschuldet ist, trotzdem über hohe Bonität verfügt, weil sie aufgrund ihres Machtmonopols, dafür sorgen kann, dass der von @Klecks erwähnte Bürge mit seinem Vermögen einspringt (die Beiträge von Dir, lieber Klecks, ham schon was!), ist hingegen gewagt in einer nicht-heilen Welt.
Also ich bin reich (GELDVERMÖGEN), weil ich Ansprüche auf Geld an eine Versicherungs-AG habe, die Ansprüche auf Geld an den Staat hält, der jederzeit Ansprüche an mich erfinden kann, die Ansprüche auf Geld der Versicherung an ihn zu bedienen. :?: -Äh,...ja.
Zur Abrundung der Propaganda wird auch noch das Anlagevermögen (/Sachvermögen) Wertpapiere wie Aktien und Fonds dem Geldvermögen aufgeschlagen. - Nicht mit mir, Freunde der Nacht! smilie_02
Zumal dem Fondsparer keine einzige Aktie gehört. Deswegen wir er auch nicht zur Hauptversammlung eingeladen. Das ist kein Aktienvermögen und erst recht kein Geldvermögen, sondern eine Beteiligung an einer Investmentbude, genausowenig eine Forderung auf Geld wie die Aktie oder der Goldklumpen.
Die Kurse haben zugelegt. Deshalb?
Immobilien sind nicht berücksichtigt - Aha.
Kann mal jemand nachgucken, ob in 2023 die Immokurse gefallen sind? - Habe da so einen Verdacht...

(" Auf das Gesamtjahr gesehen fielen die Verkaufspreise 2023 im Vergleich zum Vorjahr bei Eigentumswohnungen um 8,9 Prozent, bei Einfamilienhäusern um 11,3 Prozent und bei Mehrfamilienhäusern um 20,1 Prozent.")

Übrigens: Das SAG schon vergessen? Wurde 2014 verabschieden und ist seit 2015 mit Upgrade 2021 in Kraft.
Darf ich nochmals an die "Kack-Klausel" CAC erinnern, die seit Griechenland an jeder Staatsanleihe pappt? Im Falle Griechenlands sogar rückwirkend drangepappt wurde?

So, jetzt gibts erstmal nen Kaffee, danach muss ich noch die Bude putzen. Also der Kaffee dient eigentlich nur als Ausrede, um die blöde Arbeit ein wenig nach hinten zu schieben. Deswegen werden es bestimmt wieder 2 Tassen ... .
:lol:

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