Verschleierung der Staatsverschuldung -ESM-EFSF-Target-

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 02.12.2011, 14:54

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EM-Hamster
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Hiermit möchten wir unserem @Goldhamster79 ein großes Lob

für die Mühe und Arbeit, immer wieder interessante Treads zu eröffnen

und die dazu wichtigen Begleitinformationen uns zur Verfügung zu stellen, bedanken. smilie_01 smilie_01

Goldhamster79 bitte mach weiter so smilie_12
Zuletzt geändert von EM-Hamster am 02.12.2011, 17:15, insgesamt 1-mal geändert.
Aurum, quo vadis - et argentum?
die EM-Hamster smilie_24

Beitrag 02.12.2011, 17:23

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Silberfischchen
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Goldhamster79 hat geschrieben: Wert ist stets nur eine Frage des Blickwinkeln, Standpunkts und Glaubens, so kann der selbe Schmierstoff letztlich wertlos sein und dennoch einen momentanen monetären Wert aufweisen, es müssen nur viele genug dran glauben... (man beachte die Mehrdeutigkeit, sowohl im übertragenen Sinn als auch im direkten...)

Goldhamster
Genau, auch für einen ungedeckten Checkque/Scheck kann man noch etwas bekommen, solange niemand weiss, daß das Papierchen nichts wert ist. Solange man auf das Vertrauen der anderen spekulieren kann geht sowas natürlich auch im ganz großen Stil (da wahrscheinlich sogar noch ein Vielfaches leichter).
Silberfischchen hat hier auch schon erfolgreich gehandelt... :)

Beitrag 03.12.2011, 13:41

Eifelwolf
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Hallo,
wenn man die ganzen Beiträge und Kommentare hier liest,kommt man sich vor wie in einer diesen schlauen Talkshows,in denen viel geredet und doch nichts gesagt wird.
Dieses man sollte,man müsste,man könnte usw. ist im Grunde doch nur Gelaber und bringt nichts.
Es muss gehandelt werden,aber mit Sachverstand und etwas gesundem Menschenverstand und wohl überlegt.
Und daran mangelt es doch sehr in der Politik.
Da gibt es ja fast nur "Alleskönner".Sie wechseln von einem in das andere Ressort,egal welches nach parteipolitischem Gutdünken gerade für richtig gehalten wird.
Nur wir dummen Bürger machen eine solide Ausbildung und erlernen einen Fachberuf.
Politiker kann man werden wie Makler oder Frittenbudenbetreiber

Beitrag 03.12.2011, 13:54

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ebsas
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Eifelwolf hat geschrieben:Hallo,
wenn man die ganzen Beiträge und Kommentare hier liest,kommt man sich vor wie in einer diesen schlauen Talkshows,in denen viel geredet und doch nichts gesagt wird.
Dieses man sollte,man müsste,man könnte usw. ist im Grunde doch nur Gelaber und bringt nichts.
Es muss gehandelt werden,aber mit Sachverstand und etwas gesundem Menschenverstand und wohl überlegt.
Und daran mangelt es doch sehr in der Politik.
Da gibt es ja fast nur "Alleskönner".Sie wechseln von einem in das andere Ressort,egal welches nach parteipolitischem Gutdünken gerade für richtig gehalten wird.
Nur wir dummen Bürger machen eine solide Ausbildung und erlernen einen Fachberuf.
Politiker kann man werden wie Makler oder Frittenbudenbetreiber
Da kann ich Dir nur beipflichten ! smilie_23

Beitrag 03.12.2011, 14:36

Suedwester
Die meisten Politiker sind Rechtsanwälte oder Lehrer. Einige haben nie in ihrem Leben wirklich gearbeitet. Das erklärt so manches. :?

Beitrag 03.12.2011, 19:39

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eurone
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Einige haben nie in ihrem Leben wirklich gearbeitet.
Das kann man so nicht sagen,gucks Du:http://www.spiegel.de/flash/flash-22868.html,nicht einer im Bundestag
welcher unter 7000 Euro NEBENEINKÜNFTE hat.
Und der erst noch Boahh eh,http://www.stern.de/politik/deutschland ... 92545.html.
Absolute Arbeitstiere unsere Politiker! smilie_10
Mann beachte auch die Arbeit von Schröder,in zwei Wahlperioden hat er es geschaft sich selbst einen Arbeitsplatz in der Wirtschaft zu schaffen.Der vom Guten Berge hatte viel abzuschreiben,ohne es selbst zu gelesen zu haben,dafür muss man täglich trainieren.
Oder der Holzmichel vom Saarland mit seinen vielen Nebenberuflichen Hurenhäuser.

Bei soviel Arbeit wo soll da noch Zeit für Politik bleiben? :roll:
Obgleich es heißt Staatsdiener.
So ein Sch... bei mir im Vertrag steht (u.a. auch im AGB) mit ganzem persönlichen Einsatz für die Belange des Unternehmens einzustehen.
Der sicherste Reichtum ist die Armut an Bedürfnissen.

Beitrag 13.12.2011, 14:29

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Goldhamster79
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Um wieder auf das Thema des Fadens zurückzukommen und verbunden mit der Bitte halbwegs dabei zu bleiben hier neue Zahlen zum Thema Target-Forderungen im Rahmen deutscher Handelsbilanzüberschüsse.

Um nicht eine Tageszeitung zu zitieren, zitiere ich aus http://alpha.deutschland.net/content/bo ... rungsunion
die Bogenberger Erklärung
(unterzeichnet von Prof. Dr. h.c. Roland Berger, Roland Berger Strategy Consultants GmbH
Dr. Aldo Belloni, Stellv. Vorsitzender, Mitglied des Vorstands, Linde AG
Dr. Wolfgang Sprißler, Schatzmeister, ehemaliger Vorstandssprecher, HVB
Dr. Eckhard Cordes, Vorstandsvorsitzender, Metro AG
Dr. Jürgen Hofmann, Generalsekretär, Wirtschaftsbeirat Bayern
Dr. Dirk Ippen, Zeitungsverleger, u. a. Münchner Merkur
Dr. Fritz Kempter, Rechtsanwalt, Präsident des Verbands Freier Berufe in Bayern e.V.
Meinhard Knoche, Mitglied des Vorstands, ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung
Michael Kozikowski, Mitglied des Vorstands, KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Prof. Dr. Klaus Mangold, Internationale Wirtschaftsberatungsgesellschaft mbH
Prof. Dr. Georg Milbradt, Sächsischer Ministerpräsident a.D., TU Dresden
Alexander Rittweger, Geschäftsführer, Loyalty Partner GmbH
Dirk Roßmann, Geschäftsführer, Dirk Rossmann GmbH
Dr. Dieter Soltmann, ehem. Präsident des Wirtschaftsbeirates der Union
Prof. Dr. Dres. h.c. Hans-Werner Sinn, Präsident, ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und LMU München
Heinz Hermann Thiele, Vorsitzender des Aufsichtsrats, Knorr-Bremse AG
Dr. Peter-Alexander Wacker, Vorsitzender des Aufsichtsrats, Wacker Chemie AG
Georg von Werz, Vorstandsvorsitzender, Pramerica Real Estate International AG
Dr. Otto Wiesheu, Präsident, Wirtschaftsbeirat Bayern
Dr.-Ing. E.h. Manfred Wittenstein, Vorstandsvorsitzender, Wittenstein AG
Ewald Woste, Vorstandsvorsitzender, Thüga AG)
:

5. Fehlende Gegenwerte

Die Selbsthilfe mit der Notenpresse hat Konsequenzen für die Beurteilung der deutschen Exportüberschüsse. Normalerweise kann ein Land, das Exportüberschüsse erwirtschaftet, dafür im Ausland Vermögenstitel erwerben, die ihm Zinseinnahmen und Gewinne verschaffen und bei Bedarf aufgelöst werden können, um die Versorgung auch im Falle einer eigenen Wirtschaftsschwäche zu sichern. Im Euroraum war es leider anders.

In den drei Jahren von 2008 bis 2010 hatte Deutschland gegenüber den anderen Euroländern einen Leistungsbilanzüberschuss von 264 Milliarden Euro. Dafür hat es in seiner Gesamtheit aber praktisch keine marktüblichen Vermögensansprüche gegen das Ausland wie zum Beispiel Fabriken, Immobilien oder Wertpapiere erhalten. Vielmehr wurde dieser Überschuss zu 255 Milliarden Euro oder 96 Prozent mit bloßen Target-Forderungen der Bundesbank gegen die EZB beglichen. Nur zu 4 Prozent wurden per saldo andere Forderungen erworben, wobei 2 dieser 4 Prozent auch noch auf Forderungen aus öffentlichen Rettungsaktionen zurückgehen.
Man lasse sich das auf der Zunge zergehen, lediglich für 2 Prozent des deutschen Exports wurde faktisch bezahlt. Welch großer Profit für Deutschland, mit dem man uns regelmäßig aus den Medien dreist belügt smilie_40

Sinn (mit Kollegen) wird zum Glück konkreter bei seiner Ausdrucksweise als er das zuletzt war:
Exportüberschüsse sind für sich allein kein Ausweis einer Gewinnerposition, wie die Politik behauptet. Sie nützen einem Land nur, wenn es dafür sichere und marktgerecht verzinste Aktiva erwirbt, die es im Bedarfsfall zur Sicherung des Lebensstandards einsetzen kann, indem es entsprechende Leistungsbilanzdefizite realisiert. Müssen wir unsere Target-Forderungen gegen das EZB-System ganz oder teilweise abschreiben, dann waren unsere Exportüberschüsse mit den anderen Ländern der Eurozone insoweit Geschenke, die das Land nicht reicher gemacht haben. Die Bürger haben dann umsonst gearbeitet.
Auf die anderen Punkte der Erklärung gehe ich aufgrund des Fadenthemas hier nicht ein, um beim Thema der Verschleierung von Staatsschulden zu bleiben.

Goldhamster
Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Anglerschein bestraft werden,
jedoch nicht für den illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepass,
dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.
M. Zeman

Beitrag 13.12.2011, 14:34

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Goldhamster79
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Hierzu noch eine kritische Stellungnahme von Peter Ziemann im Auszug nur zur Kenntnisnahme als kritisches Statement:
Was haben wir nun daraus gelernt?

Erstens: Derjenige, der geschickt druckt und mit diesem Scheinvermögen wirkliches Vermögen entweder erwirbt oder schafft, wird der Gewinner sein gegenüber demjenigen, der versucht durch eine solide Währungspolitik im internationalen Wettbewerb zu bestehen.

Haben denn Sinn & Co noch immer nicht aus den beiden Beispielen Hjalmar Schacht und dem Schicksal der ehemaligen Deutschland AG gelernt? Warum schlagen sie dann Maßnahmen in ihrer Bogenberger Erklärung vor, welche die Situation aus deutscher Sicht nicht verbessern, sondern eher verschlechtern werden?

Oder um es noch drastischer auszudrücken: Die Deutschland letztendlich zerstören werden. Denn die Ersparnisse der Bürger sind sowieso schon weg – dass die Deutschen umsonst gearbeitet haben, daran können selbst Angela Merkel und Hans-Werner Sinn nichts mehr ändern.

Ist es vielleicht so, dass die Sinn-volle Erklärung doch eher sinnentleert ist. Was wir brauchen, sind Finanz-Genies wie Schacht und nicht einen neo-Brüning Sinn.

Erst wenn die Papierwährungen weltweit abbrennen, können wir ernsthaft über eine solide Währungspolitik auf Basis von Gold reden. In der Zwischenzeit gilt: Derjenige, der am Unverschämtesten druckt, kann die zukünftigen Vermögenswerte für den Tag 0 anhäufen.

Warum druckt die Bundesbank nicht auch Euros und sammelt damit international die Goldvorräte ein?
aus http://www.bullionaer.de/ziemann.php/go ... aerung.htm
Zuletzt geändert von Goldhamster79 am 13.12.2011, 14:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag 13.12.2011, 14:37

peter
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Target 2 oder wie hoch steht D schon im Obligo bei EZB hatten wir doch schon beim Thema wo ist unser Gold wo sind unsere Devisenreserven Fazit war = eigentlich ist D schon Pleite da Gold und Devisen weg
wegen T 2.

MFG
Peter
peter24

Beitrag 27.12.2011, 14:22

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Goldhamster79
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Target 2 - Der Wahnsinn nimmt kein Ende - Das Krebsgeschwür wächst weiter

Per 31.11.2011 beliefen sich die Target 2 Forderungen Deutschlands auf exakt 507.479.809 €, wir haben die Grenze zur halben Billion damit Ende November durchbrochen mit einem Monatszuwachs von 6,2 % (im Jahresvergleich + 62,9 %).

Quelle:
http://www.bundesbank.de/statistik/stat ... &year=2011


"Die 'Rettungs'konstruktionen sind dabei absichtlich komplex angelegt.
Dem deutschen Steuerzahler soll der volle Umfang des Bailout-Wahnsinns
keinesfalls zeitnah transparent gemacht werden."
Peter Böhringer, Vermögensverwalter und Vorstand des Deutschen Edelmetallgesellschaft aus http://www.goldseiten.de/content/divers ... ryid=18057
Der Artikel ist, in Hinblick auf die Verschleierungstaktiken und die vielen beteiligten Taschen aus denen verteilt wird, absolut lesenswert.

"Aber wehe, wehe, wehe, Wenn ich auf das Ende sehe!!" - Wilhelm Busch
Goldhamster
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Beitrag 28.12.2011, 02:16

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TimmThaler
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keinesfalls müssen wir die 507 Mrd. schon jetzt abschreiben. Denn die Forderung richtet sich gegen das Eurosystem, also quotal gegen die 16 übrigen Länder. Wenn aus diesem Club aber zu viele aussteigen, dann wird es kritisch. Es wird behauptet, daß dann wenn Italien aussteigt die Sache gelaufen ist. Denn die italienische Schuldenkulisse sei zu groß.

Aber denken wir doch mal weiter: wer genau würde denn gemolken? Nun, zunächst diejenigen die Staatsanleihen halten. Das sind große Banken, Versicherungen und Pensionskassen.

Das Volk der Anleger und Anspruchsberechtigten würde also gemolken, und das europaweit, nicht nur in D.
Dagegen die liefernden Firmen, wie BMW, die SUV's nach GR oder E lieferten, deren Herstellungskposten und Gewinn wurden real bezahlt. Wenn auch mit Schuldgeld von faulen Schulden.

Gehen diese Schulden krachen, ist der Gemolkene der Schuldscheininhaber. Wenn das dann allerdings in Größenordnungen die EZB ist, sind wir doch wieder bei der quotalen Mithaftung des Staates D.

Insbesondere der Aufkauf der faulen Schulden durch die EZB ist also in diesem System der Sündenfall.

Zugegeben, diese Target 2-Forderungen erhöhen die Sprengwirkung wenn es knallt. Aber es wird nicht knallen, man wird quotal alle Eurolandbürger entreichern. Das ist bequemer als ein Crash, und politisch beherrschbarer, und man verteilt es auf so breite Schultern daß der Protest ausbleibt. Man gewöhnt die Eurobürger langsam an höhere Zwangsabgaben und eine gemäßigte Inflation. Zum Wohle des Ganzen, des europäischen Gedankens, so wird man es uns medial verkaufen :roll: :evil:
Manche sagen, die Regierung sei unfähig. Das stimmt nicht. Die sind zu allem fähig!
*
Erfolgreich gehandelt mit: Joschi, silverlion, Horst, MelXX, Wetterfrosch, nameschonweg, Jimpanse, Todeja, Edelmetallinvestor, xmio, Robin8888, Goldschürfer, eugene

Beitrag 28.12.2011, 08:30

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Goldhamster79
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TimmThaler hat geschrieben:keinesfalls müssen wir die 507 Mrd. schon jetzt abschreiben. Denn die Forderung richtet sich gegen das Eurosystem, also quotal gegen die 16 übrigen Länder.
Falsch, Target 2 ist ein Clearingsystem von Banken, warum soll eine BNP Paribas die Verbindlichkeiten einer Thessaloniki Banka übernehmen?

Die auflaufenden Salden stellen eine unlegitimierte und unbesicherte Kreditvergabe an die Teilnehmer dar, das ist der Sprengstoff!
Dagegen die liefernden Firmen, wie BMW, die SUV's nach GR oder E lieferten, deren Herstellungskposten und Gewinn wurden real bezahlt. Wenn auch mit Schuldgeld von faulen Schulden.
Die Lieferfirmen wurden mit frisch digital geschöpften Geld bezahlt, denn das Geld kommt eben nicht aus den Ländern in die unsere Arbeitsleistung als Export abfließt.
Gehen diese Schulden krachen, ist der Gemolkene der Schuldscheininhaber. Wenn das dann allerdings in Größenordnungen die EZB ist, sind wir doch wieder bei der quotalen Mithaftung des Staates D.
Das ist korrekt, der Forderungsinhaber ist final der Dumme, also Deutschland. Da praktisch alle anderen eh mehr oder weniger pleite sind und deren quotale Haftung an der EZB und den diversen Schirmchen für sich selbst hochgradiges Schildbürgertum darstellt bleibt dann doch nur Deutschland übrig.

Ich hoffe ich konnte etwas zum besseren Verständnis der Problematik beitragen, viel fehlt ja nicht, da war vieles richtig.

Goldhamster
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Beitrag 08.01.2012, 20:08

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Goldhamster79
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Prof Sinn hat in seinem Vortrag am 19.12.11 an der LMU München eine sehr "schöne" Folie gezeigt:

[img]http://www.abload.de/img/pdf138q3z.jpg[/img]

Quelle: http://www.cesifo-group.de/link/diskfor ... summen.pdf

Den gesamten Vortrag gibt es unter http://www.rottmeyer.de/hans-werner-sin ... zu-retten/ und ist sehenswert, obgleich 2 h lang.
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Beitrag 08.01.2012, 20:25

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AuCluster
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GEGENSTANDPUNKT VON DER EZB


…zur Frage, vorher das Geld kommt (Sinn sagt, es handele sich um Kredite der Bundesbank)

“Bankensektoren, die Nettoabflüsse von Zahlungen verzeichnen, welche in Zentralbankgeld abgewickelt werden, benötigen mehr Zentralbankliquidität als gewöhnlich. Ihre jeweiligen NZBen stellen mehr Liquidität zur Verfügung, als normalerweise notwendig wäre, um den Bedarf der Banken zu decken. Dies geschieht entweder in Form von Kreditgeschäften oder durch den Ankauf von Wertpapieren.”

… zur Bewertung der Target2-Salden:

“Die Verteilung der Liquidität innerhalb des Eurosystems fördert die Stabilität, da sie es finanziell soliden Banken – auch solchen in Ländern mit finanziellen Spannungen – ermöglicht, ihren Liquiditätsbedarf zu decken. Sie trägt damit zur effektiven Transmission der Zinsbeschlüsse der EZB auf die Gesamtwirtschaft des Euroraums bei, mit dem Ziel, Preisstabilität auf mittlere Frist zu gewährleisten.”

Das Ganze auf: http://blog.handelsblatt.com/handelsblo ... i-target2/

Also: DAS GLEICHT SICH IMMER AUS!! Ich will hier raus. smilie_43

Beitrag 08.01.2012, 21:08

Chinese
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Muss man doch nicht weiter diskutieren. Der Zug ist längst abgefahren. Aus der Nummer kommen wir deutsche "Geldnachwerfer" (nicht Schuhwerfer) nicht mehr raus. Ist eigentlich egal, rigendwann hat alles sein Ende. Ich vermute aber das geht schon noch ein paar Jahre.

chinese
»Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.« Albert Einstein

Beitrag 09.01.2012, 08:47

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Goldhamster79
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Chinese hat geschrieben:irgendwann hat alles sein Ende. Ich vermute aber das geht schon noch ein paar Jahre.
Ja, das schlimme ist, dass die Eurobonds letztlich die berechtigten Zinsdivergenzen und Staatsbankrotte wohl wieder mal ein paar Jahre unter den Teppich kehren, auf deutsche Kosten, zulasten deutscher Steuerzahler, zulasten unserer Nachfolgegenerationen, zulasten des Volksvermögens...

Ich bin gespannt wann im Rahmen der kommenden Eurobondsdiskussionen wieder mal die Erbschuldkeule gezogen wird zur Durchsetzung der Haftungsunion gegen den Willen des Volkes - ich wette darauf!

Demokratie? Ein Aushängeschild als Farce, EUdSSR wir kommen.


[img]http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... SR.svg.png[/img]
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Beitrag 09.01.2012, 09:08

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Ladon
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Jetzt hätte ich an dieser Stelle nochmal 'ne Frage (oder zwei):
Goldhamster79 hat geschrieben:...
Die Lieferfirmen wurden mit frisch digital geschöpften Geld bezahlt, denn das Geld kommt eben nicht aus den Ländern in die unsere Arbeitsleistung als Export abfließt ...
Das ist so aber doch nicht richtig? Die Waren fließen ab. Exportfirmen (und Arbeiter) werden ja zunächst "korrekt" bezahlt. Und könnten sich, überspitzt ausgedrückt, im Moment der Bezahlung ja noch etwa Gold für ihr Geld kaufen.
Ist es nicht eher so, dass "man" lieber über den Einsatz von Steuergeldern diese Löhne (und mehr noch: Unternehmensgewinne) finanziert - also durch den wie auch immer gestalteten Zahlungsausfall des Importeurs - als auf den Auftrag zu verzichten und evt. mit Arbeitslosen dazustehen?
Goldhamster79 hat geschrieben:...
Das ist korrekt, der Forderungsinhaber ist final der Dumme, also Deutschland. Da praktisch alle anderen eh mehr oder weniger pleite sind und deren quotale Haftung an der EZB und den diversen Schirmchen für sich selbst hochgradiges Schildbürgertum darstellt bleibt dann doch nur Deutschland übrig.
...
Wir sind doch - ehrlich gesagt - genauso pleite. Es gab schon Zahlungsausfallsereignisse in der Geschichte mit weitaus weniger Schulden im Verhältnis zum BIP als es hier und heute der Fall ist.
Und sind es nicht erst einmal die BANKEN, welche die Forderungsinhaber sind? Und geht es nicht darum, dass dem Geldsystem "Boden entzogen" wird? Weil die Kreditvergabefähigkeit der Geschäftsbanken durch die Schrumpfung ihrer "Besitztümer" (Abschreibungen) sinkt. Und DAS vermieden werden soll?

Da Banken international sind, werden es DIE STEUERZAHLER (nicht nur in Deutschland) sein, die final die "Dummen" sind und nicht die Forderungsinhaber!
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 09.01.2012, 09:41

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Goldhamster79
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Ladon hat geschrieben:Jetzt hätte ich an dieser Stelle nochmal 'ne Frage (oder zwei):
Goldhamster79 hat geschrieben:...
Die Lieferfirmen wurden mit frisch digital geschöpften Geld bezahlt, denn das Geld kommt eben nicht aus den Ländern in die unsere Arbeitsleistung als Export abfließt ...
Das ist so aber doch nicht richtig? Die Waren fließen ab. Exportfirmen (und Arbeiter) werden ja zunächst "korrekt" bezahlt. Und könnten sich, überspitzt ausgedrückt, im Moment der Bezahlung ja noch etwa Gold für ihr Geld kaufen.
Ist es nicht eher so, dass "man" lieber über den Einsatz von Steuergeldern diese Löhne (und mehr noch: Unternehmensgewinne) finanziert - also durch den wie auch immer gestalteten Zahlungsausfall des Importeurs - als auf den Auftrag zu verzichten und evt. mit Arbeitslosen dazustehen?
Richtig Ladon, das Geld wird bezahlt und läuft gleichzeitig als Target-Saldo auf. Ob es sich nun um Kreditvergabe und/oder Geldschöpfung und dessen "Zeugungssort" handelt, das sind nur Nuancen über die Sinn und EZB wissenschaftlich streiten können.
Noch hat dieses ausbezahlte Geld einen Wert, und über diesen Vorgang wird der Schein des Aufschwungs und die Beschäftigung erkauft.
Dies wird über Geldmengenausweitung und Steuergelder erkauft, also doch wieder durch Verlust von Arbeitsleistungen. Wir arbeiten (und zahlen und inflationieren) also dafür um unsere BMWs und Audis (pars pro toto) ins Ausland zu karren. Welch Schildbürgersteich auf lange Sicht!

Ladon hat geschrieben: Wir sind doch - ehrlich gesagt - genauso pleite. Es gab schon Zahlungsausfallsereignisse in der Geschichte mit weitaus weniger Schulden im Verhältnis zum BIP als es hier und heute der Fall ist.
Pleite ist immer relativ :wink: - unter den Blinden ist der Einäugige König.
Jedoch darfst Du trotz der BIP-Relation dabei nicht außer Augen lassen, dass hier eine fleissige Industrienation dahinter steht und genau das ist ja der Grund warum die Kapitalflucht aus ganz Europa nach Deutschland fliesst und hier aktuell die Wirtschaft mit antreibt. Wie Sinn vollkommen richtig darlegt, kann dies in der Haftungsunion wieder zurückfliessen, weil ja dann für Resteuropa mit der deutschen Melkkuh wieder eine relativ höhere Bonität gegeben sein wird, dies wird natürlich wirtschaftlich nicht ohne Folgen bleiben.

Und ja, wir kommen trotzdem genausowenig mehr aus, wie schon Roland Baader 2008 schrieb:
"Der papierene Selbstmord, Für eine Rettung des Weltfinanzsystems ist es vermutlich schon zu spät"
unter http://www.sutterluety-invest.at/images ... yek.de.pdf
Ladon hat geschrieben: Und sind es nicht erst einmal die BANKEN, welche die Forderungsinhaber sind? Und geht es nicht darum, dass dem Geldsystem "Boden entzogen" wird? Weil die Kreditvergabefähigkeit der Geschäftsbanken durch die Schrumpfung ihrer "Besitztümer" (Abschreibungen) sinkt. Und DAS vermieden werden soll?

Da Banken international sind, werden es DIE STEUERZAHLER (nicht nur in Deutschland) sein, die final die "Dummen" sind und nicht die Forderungsinhaber!
It's all about the money, natürlich geht es um die Bankenrettungen und hier offenbart sich die Fratze des Systems, denn hier stellt sich klar heraus wer letztlich die Welt beherrscht.
Und - danke für die Vorlage - die Dummen sind die Steuerzahler und Kleinsparer ALLER Nationen, die irgendwann vor dem Scherbenhaufen stehen und sehen müssen, wie sie ihre Familien durchbringen, angefangen schon bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln (keine Utopie, schon in den Randbezirken der EU geht ohne familiäre Bande für viele heute schon nichts mehr).
Wir sind das Volk - europaweit - versklavt und unterjocht vom Geldsystem...

Goldhamster
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M. Zeman

Beitrag 09.01.2012, 13:39

Gladius
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Registriert: 11.12.2011, 16:10
hm,...und welche Alternativen hat man da jetzt?
Außer in EM investieren, sich ein paar Nahrungsreserven anzuschaffen und seine Kinder und Enkel, nach dem sich alles wieder beruhigt hat und von vorne anfängt, darauf vorzubereiten das es in ein paar Jahrzehnten wieder soweit ist?
Irgendwie,...hmm,...trostlos.

Beitrag 09.01.2012, 15:13

nameschonweg
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Beiträge: 1618
Registriert: 20.03.2010, 19:38
Target2 bzw. sonstige, mehr oder weniger verschleierte Kreditausgabe über Zentralbanken, die Anleihekäufe der Zentralbanken weltweit ... irgendwie scheinen sich die Schuldscheine der westlichen Welt bei den Zentralbanken zu sammeln.

Ist dies nur eine Umverteilung des Schuldenrisikos weg von Privatbanken hin zum Steuerzahler oder steckt da etwas anderes dahinter?!

Wäre es theoretisch denkbar, nach dem "Aufsammeln" der Schuldscheine die Zentralbanken (inkl. EZB und Fed) für insolvent zu erklären und damit zumindest die Staatsschulden größtenteils zu liquidieren?!
Immerhin gelten in den meisten Ländern die üblichen Bilanzierungsregelungen nicht und die Staats-Schuldner sind zumeist auch die Eigentümer der Zentralbanken. Damit würden derzeit die Staaten quasi am Markt und außerhalb der staatlichen Haushalte die eigenen Schulden aufkaufen. Da dem Aufkauf durch das "Nichtgreifen" der Bilanz- und Insolvenzverschleppungsregelungen quasi kaum Grenzen gesetzt wären, könnten auf diese Weise die Staatsschulden eingesammelt und die Schuldscheine mit Insolvenz der Zentralbanken gelöscht werden, ohne dass auf der anderen Seite das entsprechende Guthaben ebenfalls vernichtet werden müsste. Dies müsste zumindest dann funktionieren, wenn der Staat als (zumindest in Deutschland) wohl alleiniger Inhaber der Zentralbank bzw. die privaten Anteilseigner bei anderen Zentralbanken (FED, etc.) darauf verzichten würden, den bzw. die Gesellschafter (also sich selbst) zum Nachschießen von Kapital zu zwingen.

Sofern es möglich wäre, das Durchschlagen der Zentralbankbilanzen auf die jeweiligen Haushalte der Staaten bzw. Privatbanken zu verhindern (was aufgrund der rechtlichen Sonderkonstruktionen bei den Zentralbanken ja evtl. möglich wäre), könnte so ein gigantischer Schuldenberg vernichtet werden, ohne der Allgemeinheit bzw. Wirtschaft mit dem Vernichten der Schulden auch gleichzeitig das Guthaben zu entziehen.

Ich bin da nicht wirklich ein Fachmann, halte den Ansatz aber für durchaus wert, mal darüber nachzudenken. Was meint Ihr dazu?
“The greatest tragedy in mankind's entire history may be the hijacking of morality by religion.”, Arthur C. Clarke
"Papierwährungen sind die Glasperlen des Industriezeitalters"

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