Was passiert mit den Zinsen bei einem Crash?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 28.04.2015, 23:24

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Historix
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dass der Meteorit an Berlin vorbeifliegt und Bochum trifft oder was?


smilie_24

Naja...etwas OT....
im Moment hat er ja eher die Bayern getroffen... smilie_12

Sorry.... an sich ja spannendes Thema hier...
smilie_02
Gold ist schön....schönes Gold ist schöner !
BAZINGA !

Beitrag 29.04.2015, 06:40

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Ladon
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Ganz so einfach (aber tendenziell natürlich richtig) ist es nicht:

Zunächst mal bekam ja JEDER 60 DM (Unternehmen als Startkapital pro Mitarbeiter).
Das ist übrigens tatsächlich das einzige schuldfreie DM-Geld! Aus dem Nichts für die Bürger erschaffen. Ohne Zinsen oder andere Zukunftsbelastung.
... es sollten auch die letzten DM ohne "Schuldbelastung" sein.

Die Umstellung lief so

Altes Reichsmark-Barvermögen musste zur Umstellung bis zum 26. Juni 1948 bei einer Hauptumtauschstelle abgeliefert und angemeldet werden. Dort wurde nach Genehmigung durch das Finanzamt das Gesamtgeld über ein „Reichsbank-Abwicklungskonto“ umgestellt. Bei den natürlichen Personen wurde vom Gesamtaltgeld zunächst der neunfache Kopfbetrag abgezogen. Der Rest wurde zu je 50 % auf ein Freikonto und 50 % auf ein Festkonto umgestellt. Kurze Zeit später wurde das Festkonto aufgelöst, indem 70 % seines Betrages vernichtet, 20 % auf das Freikonto und 10 % auf das Anlagekonto übertragen wurden. Dadurch sollte der Gefahr einer erneuten Inflation durch eine zu große Geldmenge vorgebeugt werden. Letztlich ergab sich so ein faktisches Umstellungsverhältnis von 10:0,65, das heißt, je 100 RM erhielt man 6,50 DM.
...
Im Jahr 1957 wurden Sparguthaben, die bereits am 1. Januar 1940 bestanden, durch das Altsparergesetz auf 20 % des Nennwertes in Reichsmark aufgestockt, so dass im Ergebnis ein Umstellungsverhältnis von RM zu DM in Höhe von 10:1 bestand.
...
Bei den Wirtschaftsunternehmen wurde vom Altgeld der zehnfache Geschäftsbetrag abgezogen und die Umstellung danach wie bei den natürlichen Personen vorgenommen.

Die Altgeldguthaben der Banken sowie der öffentlichen Hand erloschen. Löhne und Gehälter, Mieten und Steuern und ähnliche wiederkehrende Zahlungen wurden mit dem Umstellungstag im Verhältnis 1:1 in DM fällig.

(Wikipedia)


Wenn man ca. 10 Jahre aussitzen konnte, war Gold sicher der Bringer in Bezug auf "am besten fahren".
Das Problem ist das "Aussitzen", denn während Krieg und in den Nachkriegswirren konnte man die eine oder andere Unze auch für nen Sack Kartoffeln los werden.

Innerhalb des Geldsystems kam man mit Sparguthaben gut weg (das war "für's Volk").
Bei der anderen Seite (dass nämlich von 10 RM Schulden eine ganze DM blieb, statt der "Geldkürzung" auf 0,65) wird übersehen, dass es bei "Schulden" immer auch einen Gläubiger gibt.
D.h. sehr gut gefahren ist auch der "Kredite" vergeben hatte! Besser als der Bargeldbesitzer jedenfalls. Das ist schon interessant.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 29.04.2015, 08:24

EM-ET
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Hallo Ladon,

hast Du auch Informationen über die Höhe der umgetauschten Reichsmärker pro Kopf bzw. wie viel Startkapital so ein Ottonormalo nach der Währungsreform 1948 hatte?

Beitrag 29.04.2015, 19:33

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Ladon
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Was meinst Du genau?
Einfach die Gesamtmenge der umgetauschten Reichsmark? (Bzw. dann halt durch die Bevölkerung "geteilt")
Das müsste machbar sein ...
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Beitrag 29.04.2015, 19:42

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Ladon
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Das war einfach:

Privatpersonen und Unternehmen (Nicht-Banken) hatten rund 145 Mrd RM Guthaben "angemeldet".
Barbestände waren einzuzahlen.

(50 Jahre Deutsche Mark; Hrsg. Dt. Bundesbank (Beck Verlag, München))
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Beitrag 29.04.2015, 20:04

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Goldhamster79
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wohl denen die ihre 2 und 5 Reichsmark Stücke behalten haben smilie_01

Hindenburg & Garnisonskirche sind vertrauenswürdiger als jeder Politiker smilie_13

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