Wenn Banker aus dem Fenster springen

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 17.02.2014, 11:35

herakles
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Ob man ihnen nun "geholfen" hat oder nicht, sind das keine guten Zeichen.

http://www.infowars.com/jp-morgan-execu ... t-2-weeks/

Beitrag 17.02.2014, 12:16

Geldsammler
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Zunächst ist es einmal sehr tragisch. Diese Menschen - auch Banker sind Menschen - sehen sich aus persönlicher Verstrickung oder Geldgründen gezwungen in den Tod zu springen. Auch die haben Eltern und vielleicht auch Kinder. Und alles nur des Geldes wegen. Furchtbar. Und fünf Gründer mehr über dieses kranke System nachzudenken, bei dem Menschlichkeit nicht mehr zählt. Auch, wenn man die Machenschaften immer wieder verflucht, wünschen tue ich es letztlich niemandem. Für mich ein weiteres Indiz, dass das System am Ende ist. Moralisch schon lange. Finanziell schon bald. Entweder zeigt das System (Politiker + Banker/Konzernlenker + zu viel Macht) nun endlich sein wahres Gesicht und endet auch für jeden Blinden sichtbar in einer Diktatur. Oder es implodiert mit viel Krach. Beides ziemlich hässlich, aber notwendig für einen Neuanfang. Der muss nicht zwingend besser sein. Aber er macht Hoffnung statt Depressionen.

Beitrag 17.02.2014, 12:50

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Tubenhannes
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Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Ob diejenigen -und deren Angehörige- die von Bankstern in den Ruin getrieben wurden das auch so sehen? smilie_08

Tubenhannes

Beitrag 17.02.2014, 13:15

Geldsammler
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Ob das eine Leid das andere mindert? smilie_08

Wer auf Rache aus ist, sieht die Verantwortlichen wohl lieber bei Zwangsarbeit im Knast.
Ob die Toten verantwortlich waren, wissen wir nicht. Aber sie haben sich der Verantwortung entzogen oder für andere springen müssen.

Beitrag 17.02.2014, 19:25

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Polkrich
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Sehr zu bedauern die armen Kerle....da kann man sich den Druck kaum vorstellen.
Immer kritisch bleiben....

Erfolgreich gehandelt mit diversen Mitgliedern
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Beitrag 17.02.2014, 21:55

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Sinjawski
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in der Tat tragisch und wie bei den meisten Suiziden in Wirtschaft oder Politik der Keim fuer wilde Verschwoerungstheorien. Meiner Meinung nach kann keine Notsituation wirtschaftlicher oder beruflicher Art solch einen Schritt rechtfertigen, zumal nicht fuer die hinterbliebene Familie.

Tja, und Druck haben sicher viele bei der Arbeit, das ist kein Privileg der Banker, Politiker oder Top-Manager, das kann den Gaertner betreffen wie den Baeckerlehrling. Wenn man es denn als Druck empfindet, zeigt das doch auch, dass man seinen Job ernst nimmt, mit Herzblut bei der Sache ist, und alles fuer ein gutes Gelingen tut. Wie ein Selbstmord da helfen soll, wuesste ich jedoch nicht zu erklaeren.

Als kleine Ablenkung weniger ernsthafter Art empfehle ich "Der grosse Crash"
http://www.imdb.com/title/tt1615147/
Nicht um die Vorkommnisee als Belanglosigkeiten zu markieren, sondern um die Phantasie anzuregen, was alles hinter den Kulissen denkbar ist, und worueber wir - ob Lehmann-Krise, Libor Skandal, Gold Fixing oder das Thema hier - wohl nie die Wahrheit erafhren duerften.
Half of what he said meant something else,
and the other half didn't mean anything at all.
(Rosencrantz And Guildenstern Are Dead)

Beitrag 17.02.2014, 22:12

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Goldine
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Wenn man über den Artikel nachdenkt, wundert es schon, dass in so kurzer Zeit so viele höhere Chargen die Flucht der Verantwortung vorziehen. Normalerweise sind diese Herren doch so redegewandt, dass sie sich doch aus mancher Bredouille herausreden können.

Ich oute mich da gerne und würde mich auf die Seite der Verschwörungstheoretiker schlagen.
In der Regel wissen die "Oberen" der Banken doch so manches, was die Allgemeinheit nicht wissen sollte, gerade bei GP Morgan.

Natürlich tun mir diese Herren - egal was nun der Hintergrund tatsächlich ist - sehr leid, eine Tragödie ist es in jedem Fall.

Beitrag 17.02.2014, 22:36

Geldsammler
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Auf jeden Fall schwache, wohl unausgereifte Persönlichkeiten mit wenig Resilienz. Aber das dürfte Absicht sein, solche Leute ohne echte Lebenserfahrung einzustellen. Die gehen halt auch mal auf volles Risiko, um ihre Ziele zu erreichen. Irgendwann steht dann der Staatsanwalt vor der Tür und dann ist Schluss mit Kindergeburtstag. Im Knast gelten dann andere Regel, physische nämlich.

Beitrag 17.02.2014, 22:44

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AuCluster
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Der Fußgängerverkehr ist in Wallstreet ist schwer behindert. Alle Augenblicke stürzt sich so ein Optimist aus dem Fenster. smilie_02

http://www.youtube.com/watch?feature=pl ... D790#t=467
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 17.02.2014, 23:23

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tut.anch.amun
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Wenn Banker aus dem Fenster springen
smilie_08
Naja, was soll schon groß sein, dann fallens halt runter, geht ja auch sonst im Leben nicht immer nur aufwärts.
Denke an dieser Stelle darf man für diese, vom Austerben bedrohte Spezies, folgende Sicherheits- und Handhabungsregelungen bekannt geben:

1. Wenn man nach wie vor Schalterdienst verübt macht es keinen Sinn sich aus dem Erggeschoss heraus auf den Bürgersteig zu stürzen.
1.a. es ist peinlich
1.b. viel mehr außer ner Beule bei spontanen Fensterwürfen passiert nicht, es sei den man vervollkommt die Aufpralltechnik kunstvoll mit ner akuten Schädelbasislandung, das schaffen aber die wenigsten.

2. Auch im normalen Kreditgeschäft aus der 1. oder 2. Etage macht das wenig Sinn und i.d.R. mutiert diese Aktion eher zu einem öffentlichen Ärgernis, da
2.a. man nötigt Passanten zum Versuch von "Erste-Hilfe-Maßnahmen"
2.b. man wird höchstpeinlich zum nächsten Krankenhaus gefahren und verlässt dieses im Idealfall mit einer Halskrause

3. Ja, ich weiß...so langsam wirds interessant, doch ich kenne eigentlich überhaupt keinen der jemals freiwillig aus einer 3. Etage gesprungen ist wenns nicht gebrannt hat, warum denn auch?
Das heisst soviel, das im mittleren Bankerbetrieb es vermutlich sogar die wenigsten Todesfälle gibt.
3.a. da brennt es eh nie
3.b. wenn doch einer rausfällt hatte er wohl Eheprobleme

Um das das ganze mal abzukürzen wandern wir mal smart zu sonner "Gottesbank", also so zu ner größeren Institution, die nicht zwischenzeitlich pleite gegangen ist wie unsere HRE oder so, (ich kann mich auch nicht erinnern das da jemals einer rausgehüpft ist, und wenn doch wurde er natürlich smart durch unser "Rettungsnetz" wohlbehalten seinen Angehörigen unverletzt und unbeschadet wieder ausgeliefert)

Ich sag mal so, inzwischen sind wir nun im 50. Stockwerk angekommen, den Krempel dazwischen sparen wir uns einfach. Die Aussicht ist fantastisch, ok das ist alles toll, die Wichte daunten wie sie rumwuseln klein wie Ameisen, doch es ist im Grunde genauso [s]besch...[/s]ungünstig wie eben ganz unten, wie da am Schalter wo man irgentwann mal war, so am Anfang seiner vermeintlichen Karriere... das Leben rauscht vorbei... tja... und dann springt man eben.
Lange Rede kurzer Sinn, also wenn man zumindest etwas vom Flug haben will, der ist ja eh kurz genug, was sind da schon 50 Etagen, emphielt es sich möglichst weit aufzusteigen!
Aus der 100. gibbet sogar noch ne Freisekunde extra.. vollkommen gratis!
Na also wenn das kein Anreitz ist Aufsteiger zu sein, dann weiss ich auch nicht...unten im EG bricht man sich höchsten nen Zahn ab und macht sich lächerlich.
smilie_07
Grüsse
Tut
" Um klar zu sehen genügt oft schon eine geringe Veränderung des Blickwinkels "

Beitrag 17.02.2014, 23:36

Geldsammler
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Das ist halt das Problem aller Spekulanten: Was sich anfühlt wie ein Rausch, ist der Flug nach unten. Der Aufprall ist dann hart, aber meist kaum mehr mit Schmerzen verbunden. Auf der einen Seite ein schnelles Ende ohne lästige Verantwortung. Auf der anderen Seite fehlt der Lerneffekt.

Beitrag 18.02.2014, 00:45

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tut.anch.amun
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smilie_18
Nehm es mir mal nicht übel Geldsammler...
Du hast es zwar gelesen aber nichtmal ansatzweise verstanden.
Defakto ist es eben so das mit jeder "Etage" die Probleme die nun mal da sind gleichermaßen unlösbarer werden!
Ist halt so und das sollte man wissen wenn man sich auf die "Hatz nach dem großem Gelde" macht, da verrecken schon viele einfach unterwegs. Und wenn Du Pech hast bist Du zwar ganz oben aber dennoch ganz unten. Ist halt immer nicht alles so ganz einfach wie man sich's vielleicht denkt.
(Ist nen Gratistip zum mitnehmen, ein gutgemeinter sogar!...Wow wo gibbet denn noch was für umme?)
Grüsse
Tut
" Um klar zu sehen genügt oft schon eine geringe Veränderung des Blickwinkels "

Beitrag 18.02.2014, 07:50

Geldsammler
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Habs zwar offensichtlich immer noch nicht verstanden, aber trotzdem:danke! smilie_08

Beitrag 18.02.2014, 09:23

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Kilimutu
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@Geldsammler

TUT meint wohl, dass der, der unter Inkaufnahme erheblicher Risiken (z.T. auch krinineller Machenschaften) sehr hoch aufsteigt, auch dementsprechend tief fallen kann.

Dabei nehmen die Risiken / kriminellen Machenschaften mit dem Aufstieg zu und auch das Risiko des Falls wird dabei immer größer.


Nun, das ist ja nichts Neues, dass sich Menschen aus den verschiedensten Gründen umbringen. In 2011 immerhin über 10.000 Fälle allein in Deutschland. Ob da Bankster als Berufsgruppe überproportional vertreten sind, wage ich zu bezweifeln.
Letzte Woche war die Atomkraft so sicher wie das Amen in der Kirche - heute ist sie so sicher wie die Renten (Sven Lorig im ARD Morgenmagazin, nach Fukushima)

Beitrag 18.02.2014, 09:30

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KRAlex
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Das erste woran ich gedacht habe als ich die Artikelüberschrift gelesen habe war

Monty Python´s Der Sinn des Lebens...


anderseits ist es traurig dass jemand so etwas als letzten Ausweg sieht...

Beitrag 18.02.2014, 09:38

Geldsammler
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Und in diesem Fall auch noch feige.

Beitrag 18.02.2014, 09:46

herakles
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Kilimutu hat geschrieben:@Geldsammler

TUT meint wohl, dass der, der unter Inkaufnahme erheblicher Risiken (z.T. auch krinineller Machenschaften) sehr hoch aufsteigt, auch dementsprechend tief fallen kann.

Dabei nehmen die Risiken / kriminellen Machenschaften mit dem Aufstieg zu und auch das Risiko des Falls wird dabei immer größer.
Gefährdet sind i.d.R. die unter dem Vorstand. Ein Vorstand wird NIE kriminelle Machenschaften offiziell gut heißen oder gar beauftragen. Er macht es verdeckt. So nach dem Motto, "Du weißt schon was ich meine", "wir brauchen eine kreative Lösung" etc. Schließlich musste er früher auch die Drecksarbeit machen, bevor er Vorstand wurde. Die unter ihm müssen noch beweisen, dass sie das Zeugt zum Vorstand haben. Die Lösung muss so gut sein, dass sogar Revision und Risk zustimmen können. Dann kann der Vorstand in aller Ruhe unterschreiben. Er muss sich ja auf seine Experten verlassen können. Geht etwas mächtig schief, muss er halt gehen, aber das war es schon. I.d.R. kommen zu den offiziellen Abfindungen weitere irgendwo in einem Steuerparadies dazu. Oft wird er "weitergereicht" an andere AG's.

Es gibt keine Unterschiede zu einem Strukturvertrieb, nur die Summen sind größer.

Beitrag 18.02.2014, 18:56

Geldsammler
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Das Gemeine für alle Hinterbliebenen und die Öffentlichkeit: Die Motive bleiben im Dunkeln. Keiner weiß, ob es sehr persönliche Gründe waren oder systembedingte.

http://wirtschaftsblatt.at/home/life/ti ... in-den-Tod

Beitrag 18.02.2014, 19:02

Geldsammler
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Ob man ihnen nun "geholfen" hat oder nicht, sind das keine guten Zeichen.
Mal unabhängig von dieser Frage: Man hat ihnen nicht geholfen. Die Bank hat ihnen wohl auch Illegales abgefordert, um Vorgaben zu erreichen. Und dann hat man sie damit allein gelassen. Die katholische Kirche hat nicht ohne Grund die Beichte eingeführt. Vielleicht bräuchten auch JP Morgan & Co. einen Beichtstuhl. Oder einen Whistle-Blower

Beitrag 18.02.2014, 19:20

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Kilimutu
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Geldsammler hat geschrieben:Die Bank hat ihnen wohl auch Illegales abgefordert, um Vorgaben zu erreichen. Und dann hat man sie damit allein gelassen. Die katholische Kirche hat nicht ohne Grund die Beichte eingeführt. Vielleicht bräuchten auch JP Morgan & Co. einen Beichtstuhl. Oder einen Whistle-Blower
Die katholische Kirche hat eine Beichte eingeführt, weil sie (exklusiv) wissen wollte, was los ist. Sozusagen das NSA-Prinzip der Vornetzzeit 8)
Letzte Woche war die Atomkraft so sicher wie das Amen in der Kirche - heute ist sie so sicher wie die Renten (Sven Lorig im ARD Morgenmagazin, nach Fukushima)

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