Zeit zum Immobilienkauf

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 10.11.2013, 22:23

smilelover
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1762
Registriert: 03.06.2011, 13:48
Da kann ich Dir nur zustimmen was das Eigenkapital angeht und die Restschuld nach 10 Jahren.

Hier, ca. 30 km von Stuttgart weg, ein aktuelles Angebot aus der gestrigen Zeitung, in einem Kaff, aber mit S-Bahn-Anschluss, das von der Kreissparkasse zusammen mit der LBS vertrieben wird.

[img]https://forum.gold.de/userpix/3103_2013 ... opie_3.jpg[/img]

Das ist der helle Finanzierungswahnsinn, aber die Leute unterschreiben. smilie_18

Reine Kaufkosten 237.000 Euro, geworben wird mit 16% Eigenkapitalquote.
res ipsa loquitur

Beitrag 11.11.2013, 10:36

herakles
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 516
Registriert: 12.07.2013, 15:55
Es gibt grundsätzliche Risiken die mit dem Kauf einer Immobilie verbunden sind. Die haben aber nichts mit den heutigen einmaligen Zinssätzen zu tun.

Natürlich muss man die Jobperspektiven in der Region beachten. Natürlich darf es sich nicht um eine Bruchbude handeln. Aber das ist doch eigentlich ganz normal und mit dem gesunden Menschenverstand zu durchblicken. Ein Risiko, m.E. das Größte statistisch gesehen, habt ihr vergessen. Scheidung!

Und sicher verfügen nicht alle über einen gesunden Menschenverstand. Dafür die Immobilie grundsätzlich als Riskante Anlage zu klassifizieren ist falsch.

Ihr vergisst das es jede Menge Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst gibt. Oder Firmen die für den ÖD tätig sind. Der Dienstleistungssektor ist und bleibt regional. Also gibt es einen nicht unerheblichen Teil in der Gesellschaft für den das Risiko der Arbeitsplatzverlagerung (nicht Verlust) 0 ist. In so einem Fall könnte man ab 45 bis 65 selbst die günstige aber perspektivlose Immo in Ostdeutschland finanzieren, weil man danach Rentner ist. Die Fälle sind also sehr verschieden.

Wenn man eine Entscheidung trifft(oder nicht trifft), geht man immer Risiken ein. So kann z.B. das nicht kaufen einer Immobile heute nach Sicherheit aussehen sich aber in einem oder zwei Jahren als eine folgenschwere Entscheidung herausstellen, weil z.B. der Zinssatz bei 5% steht und die Mieten und die Preise um 20% gestiegen sind.


Selbst die Vermietung ist für die, die über ausreichendem Kapital verfügen eine gute Anlagemöglichkeit, wie Sinjawski schon sagte.

Zum Schluss muss man sich eines vor Augen halten. Die Immobilie ist ein preisunelastische Gut. Sie wird immer nachgefragt werden. bei einem Eigentümeranteil von ca 40% in Deutschland, sind wir von einer Blase weit entfernt.


Das interessante in der Diskussion ist die Betrachtung der einmalig niedrigen Zinssätzen und die möglicherweise daraus resultierenden Risiken.

Natürlich ist viel EK gut. Aber von 60-80% zu träumen ist eben ein Traum.
Natürlich sollte die Tilgung nicht 1% und die Laufzeit nicht nur 5 Jahre betragen.

Vor allem aber, ist das Risiko, dass in 5 oder 10 Jahren die Zinssätze bei 5% oder mehr stehen, entweder kein Risiko, weil die Wirtschaft brummt, also haben die meisten Jobs und verdienen mehr, oder aber der Staat geht pleite(Inflation), dann aber steigen die Immobilien (wie die EM) steil an.

Beitrag 12.11.2013, 13:24

herakles
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 516
Registriert: 12.07.2013, 15:55
Hier ein sehr interessanter Beitrag zu Gewerbeimmobilien .

http://www.handelsblatt.com/finanzen/im ... 57958.html
Gläubiger müssen um Einlagen bangen

12.11.2013, 10:15 Uhr
Der Preisverfall bei Gewerbeimmobilien hinterlässt Spuren, Kredite für Bürokomplexe und Einkaufszentren von Mailand bis Düsseldorf können nicht zurückgezahlt werden. Inhabern von Hypothekenanleihen drohen nun Verluste.
Gewerbeimmobilien sind nun mal anders zu betrachten als das Eigenheim (inkl. einer vermieteten ELW), unabhängig ob es sich um den Friseurladen um die Ecke oder das Einkaufszentrum in der Innenstadt geht. Hier droht immer eine Verschlechterung der Sicherheit wenn der Umsatz stark zurückgeht (egal aus welchen Gründen, insb aber wegen einer Rezession). Dafür sind die vielen §§§ da, um unmittelbar die Bank vor allem aber mittelbar den Sparer, den eigentliche Gläubiger, zu schützen.

Bei Wohnimmobilien gibt es selten einen starken und schnellen Preisverfall (Ausnahmen wie Verseuchung etc mal ausgenommen).

Wenn der Preis fällt, dann i.d.R. langsam, weil die Region an Attraktivität verliert. Nicht aber über Nacht. Somit passen die Banken Ihre Anforderungen an die Sicherheit stätig an.

In Duisburg wird heute wohl keine Immo zu 100% finanziert. Wenn eine alte Zinsfestschreibung ausläuft dann ist ein (mehr oder weniger großer )Teil zurückbezahlt. Die Immobilie wird nur selten weniger Wert sein als die Restschuld.

Für den der vor 10 Jahren zu 100% finanziert hat mit nur 1% Tilgung, kann obige Situation eintreten. Das Risiko entsteht aber nicht beim Kreditverkaufs sondern ist vom Anfang an da

Selbst in so einem Fall kann die Bank nicht kündigen, wenn der Kunde nicht in Verzug ist. Sie kann aber eine Verlängerung der Zinsfestschreibung ausschlagen. Dafür haben wir aber einen recht guten Bankenmarkt. Dann macht es halt ne andere Bank. Wenn der Kunde noch immer solvent ist, wird er immer eine finden.

Nicht nur deshalb sondern auch um den besten Zinssatz zu bekommen, sollten Kreditnehmer sich frühzeitig um eine Prolongation kümmern.

Beitrag 14.11.2013, 15:28

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Datenreisender
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