Crash Time?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 18.04.2018, 21:48

Mehrgoldfüralle
Auch wenn dir das nur schwer vermittelbar ist: Es wird nicht positiv gewertet, sondern mitgezählt. Es ist auch nicht das älteste Gewerbe der Welt, nicht annähernd. Immerhin ist aber deine Begeisterung für das Thema entlarvend. Wer´s braucht und dafür bezahlen muss.......

Beitrag 21.04.2018, 07:43

KOCOS
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Ich bin sicher, dass die Eurex zurückgerufen hat. Das Geld ging ja nicht gerade an Lieschen Müller.

Die Marktkapitalisierung / Eigenkapital ist bei Banken eher "nebensächlich" (in Bezug auf Zahlungsverkehr, von den ganzen regulatorischen Anforderungen siehts natürlich anders aus).

Daher ist die Überweisung von 28 Milliarden gar nicht sooo sportlich in Relation zur Bilanzsumme.

https://de.statista.com/statistik/daten ... seit-2010/

Das sind gerade mal um die 2% der Bilanzsumme.

Zum Vergleich: Die durchschnittliche Bilanzsumme der Volksbanken beträgt 876 Mio Euro (https://www.bvr.de/jahresberichte/2016_ ... ung-2016-2)

2% davon sind ungefähr 18 Millionen. Das ist in etwa das, was in einer Woche im Zahlungsverkehr bei einer Bank dieser Größe anfällt. Um den Ersten rum ungefähr die täglich bewegte Menge. Da berichtet die FAZ natürlich nicht drüber.
Wenn ich einen Ignoranten ignoriere, bin ich dann ein Ignoranten-Ignorant?

Beitrag 21.04.2018, 08:03

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Indiana Jones
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KOCOS hat geschrieben:Ich bin sicher, dass die Eurex zurückgerufen hat. Das Geld ging ja nicht gerade an Lieschen Müller.

Die Marktkapitalisierung / Eigenkapital ist bei Banken eher "nebensächlich" (in Bezug auf Zahlungsverkehr, von den ganzen regulatorischen Anforderungen siehts natürlich anders aus).

Daher ist die Überweisung von 28 Milliarden gar nicht sooo sportlich in Relation zur Bilanzsumme.

https://de.statista.com/statistik/daten ... seit-2010/

Das sind gerade mal um die 2% der Bilanzsumme...

...
Eben" too big to fail" smilie_02
https://de.wikipedia.org/wiki/Systemrelevanz

Angesichts eines 2017er Derivatenvolumens der Deutschen Bank in Höhe von 48.300.000.000.000 (48,3 BIO EUR) sind die 28 MRD EURO prozentual ein Wert von 0,06%. https://www.focus.de/finanzen/boerse/en ... 85031.html

Beitrag 21.04.2018, 09:03

KOCOS
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Mag sein, too big to fail, hat aber jetzt mit de fehlerhaften Überweisung nur sehr am Rande zu tun. Im Übrigen sehe ich die Risiken bei den Versicherungen im Augenblick als die größeren an:

- Garantiezinsen bei Altversicherungen vs. aktuelle Zinslandschaft
- klimainduzierte Großschadenereignisse
- große Aktienpakete anderer Branchen (insbesondere auch - wen wunderts - von der Deutschen Bank)
Wenn ich einen Ignoranten ignoriere, bin ich dann ein Ignoranten-Ignorant?

Beitrag 21.04.2018, 09:48

lifesgood
... da ist sicher was dran smilie_01

lifesgood

Beitrag 21.04.2018, 18:51

Mehrgoldfüralle
Zuletzt geändert von Mehrgoldfüralle am 21.04.2018, 22:00, insgesamt 2-mal geändert.

Beitrag 21.04.2018, 22:07

Mehrgoldfüralle
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Hier
https://www.rubikon.news/artikel/die-finanzdiktatur
was unbedingt lesenswertes.
Edit
Bevor der Faden vollständig zugemüllt ist das wieder wohin es gehört.

Beitrag 22.04.2018, 06:44

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KROESUS
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@mgfa:

Ja die Abhängigkeit des Staates vom Finazsektor durch die Staatsverschuldung ist erschreckend

die Frage ist wie man die Verschuldung herunterfahren kann

Vorstellen könnte ich mir eine Abgabe auf Staatsanleihen und Schuldpapiere der öffentlichen Hand

Also so etwas wie einen Solidaritätsabschlag auf den inneren Wert der ausgegebenen Anleihen usw.

von 100 ausgeliehenen € werden nur noch 50€ zurückgezahlt

Solidarität der Superreichen mit den Armen die durch die Staaten finanziert und repräsentiert werden

das ist sozialer als das Zurückfahren der sozialen Leistungen

und es trifft die Richtigen
In unsicheren Zeiten kann Gold eine gute Wertanlage sein

Beitrag 22.04.2018, 06:56

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Indiana Jones
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KROESUS hat geschrieben:@mgfa:

...Vorstellen könnte ich mir eine Abgabe auf Staatsanleihen und Schuldpapiere der öffentlichen Hand

Also so etwas wie einen Solidaritätsabschlag auf den inneren Wert der ausgegebenen Anleihen usw.

von 100 ausgeliehenen € werden nur noch 50€ zurückgezahlt

Solidarität der Superreichen mit den Armen die durch die Staaten finanziert und repräsentiert werden...
Es ist ja schön, was du dir alles "vorstellen" kannst. Aber was die EZB mit ihren Staatsanleihen Ankaufsprogrammen macht ist das prompte Gegenteil. Erst wenn die privaten Gläubiger (internationale Großbanken, Fonds und Versicherungen etc.) ihre Schrottpapiere auf diesem Weg losgeworden sind wird man den Müll auf Kosten der Steuerzahler aus der Bilanz der EZB entsorgen oder die Schulden elegant auf 50 bis 100 Jahre prolongieren .

Falls ihr es schon wieder vergessen habt. Das ganze Vorgehen hat auch einen Grund. Hätte man die "systemrelevanten Banken" auf diesem Weg nicht gerettet säßen wir nämlich nicht mehr hier um uns über den Crash zu unterhalten. Er wäre längst schmerzliche Wirklichkeit geworden. Also freut euch, dass sie euch die Illusion einer heilen Welt noch etwas lassen bevor die Steuerzahler inklusive Kontenrasur komplett ausgenommen werden.

Beitrag 22.04.2018, 07:16

lifesgood
... mal abgesehen davon, dass eine Abgabe nur einer Vermögensklasse vom Bundesverfassungsgericht gekippt würde, würde wohl eine solche "Abwertung" der Staatsanleihen die Falschen treffen.

Wenn man sich die Reichenlisten mal so ansieht, so steht hinter jedem Superreichen mindestens ein großes Aktienpaket, teilweise sogar mehrere. Mit Staatsanleihen wird man nicht superreich.

Wer hält dann neben den Zentralbanken die Staatsanleihen?

- Kleine Leute
- Banken
- Versicherungen

Das heißt, im Falle einer Abwertung der Staatsanleihen würden die kleinen Leute gleich dreimal getroffen.

Einmal direkt, wenn sie Staatsanleihen halten, einmal durch einen Bankencrash wegen der Einlegerhaftung (die Sicherung kann man vergessen, wenn auf breiter Front Banken crashen) und ein drittes mal durch eine Pleitewelle bei den Versicherungen, weil sie sich ihre private Altersvorsorge in die Haare schmieren können.

Ein Crash der Banken und Versicherungen würde wohl gravierende Folgen hinterlassen. Das war ja auch der Grund, weshalb man Milliarden nach Griechenland gepumpt hat. Nicht um den Griechen zu helfen, sondern um Verluste bei den Banken zu verhindern.

Daher würden sich die Staaten im Fall der Fälle das Geld wohl eher über eine Vermögensabgabe oder -steuer holen. Und meine Lebenserfahrung sagt mir, dass die Superreichen Tricks und Kniffe finden werden, sich dieser zu entziehen. Zahlen wird einmal mehr der Mittelstand.

Traurig, ist aber so ... :(

lifesgood

Beitrag 22.04.2018, 07:31

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Indiana Jones
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lifesgood hat geschrieben:... mal abgesehen davon, dass eine Abgabe nur einer Vermögensklasse vom Bundesverfassungsgericht gekippt würde, würde wohl eine solche "Abwertung" der Staatsanleihen die Falschen treffen.

lifesgood
Richtig. Sonderabgaben sind verfassungswidrig. BVerfG, Beschluss des Zweiten Senats vom 11. Oktober 1994 - 2 BvR 633/86 - Rn. (1-96), http://www.bundesverfassungsgericht.de/ ... 63386.html
lifesgood hat geschrieben:
Wenn man sich die Reichenlisten mal so ansieht, so steht hinter jedem Superreichen mindestens ein großes Aktienpaket, teilweise sogar mehrere. Mit Staatsanleihen wird man nicht superreich.

Wer hält dann neben den Zentralbanken die Staatsanleihen?

- Kleine Leute
- Banken
- Versicherungen

Das heißt, im Falle einer Abwertung der Staatsanleihen würden die kleinen Leute gleich dreimal getroffen.

Einmal direkt, wenn sie Staatsanleihen halten, einmal durch einen Bankencrash wegen der Einlegerhaftung (die Sicherung kann man vergessen, wenn auf breiter Front Banken crashen) und ein drittes mal durch eine Pleitewelle bei den Versicherungen, weil sie sich ihre private Altersvorsorge in die Haare schmieren können....


lifesgood
So ist es.

Aber die Bankenrettung verdanken die kleinen Leute nicht der Gnade der Politik sondern dem Umstand, dass man 2008 erkannt hat, dass die Rettung alternativ los ist weil die Banken systemrelevant sind.

Jetzt hat man aber über Jahre den Schrott in der Bilanz der EZB angehäuft und weil eines der größten EU Länder, nämlich Italien, noch immer überschuldet ist wird man nach neuen Lösungen suchen. Da kommt mir das jüngste Bundesverfassungsgerrichtsurteil zu der Verfassungswidrigkeit der Grundsteuer sehr verdächtig vor. https://www.bundesverfassungsgericht.de ... 8-021.html

Wer glaubt, dass man die Grundstücke und Gebäude bald einzeln bewertet, um die Grundsteuer künftig gerecht zu gestalten glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten. Sobald die Grundstücke neu bewertet sind werden die EU Vorderen sich nicht nur das Deutsche Ersparte sondern auch Grund und Boden der Deutschen unter den Nagel reißen wollen.

Das einzig erfreuliche an den Plänen ist, dass sie so leicht durchschaubar sind zumal das BVerfG dem Gesetzgeber einen zeitlichen Ablaufplan vorgegeben hat. Es gilt also Berlin genauestens zu beobachten und ggf. Immobilien bei Zeiten zu verkaufen und so das über Generationen in Deutschland angesparte Volksvermögen vor den kommunistischen Umtrieben bei Zeiten in Sicherheit zu bringen. So einfach ist das.

Beitrag 22.04.2018, 07:44

Mehrgoldfüralle
Dass Banken und Versicherungen zum Teil systemrelevant sind, ist keine Frage. Aber halt in diesem System, das die Finanzindustrie sich selbst geschaffen hat. Deshalb ist ja gerade darüber nachzudenken, ob es notwendig ist und wem es nützt.

Wer den Artikel zu Ende gelesen hat, findet auch die marktwirtschaftlichen Ansätze zur wenigstens ansatzweisen Lösung. Anleihen zu entwerten, ist sicher keine.

Beitrag 22.04.2018, 07:51

lifesgood
Meines Erachtens ist ein Systemwandel nur nach einem Zusammenbruch des alten Systems, den die Politik mit aller Macht und um jeden Preis zu verzögern versucht, möglich.

Und selbst nach einem Zusammenbruch, würden wohl die Lobbyisten und deren Vasallen versuchen, eher ein System zu installieren, das ihnen noch mehr nutzt, als ein System das der Allgemeinheit nutzt.

Desillusionierte Grüße!

lifesgood

Beitrag 22.04.2018, 07:56

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Indiana Jones
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:
Wer den Artikel zu Ende gelesen hat, findet auch die marktwirtschaftlichen Ansätze zur wenigstens ansatzweisen Lösung. Anleihen zu entwerten, ist sicher keine...
Was meinst du mit "marktwirtschaftliche Ansätze" ?

Sieht Marktwirtschaft in deinen Augen so aus ?

"...Jetzt muss es darum gehen, den umgekehrten Weg einzuschlagen und die Massenarbeitslosigkeit durch eine kollektive Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich zu überwinden. Dadurch kann auch endlich die Position der Gewerkschaften in den Verteilungskämpfen gestärkt und der einzig wirksame ökonomische Hebel zur Anhebung der Massenkaufkraft geschaffen werden..."

Das hat der Schreiberling 1 zu 1 dort abgeschrieben https://www.slp.at/artikel/slp-programm ... leich-6978 und ist das krasse Gegenteil von Marktwirtschaft nämlich kommunistische Propagana, der nichts aber auch gar nichts Neues einfällt.
lifesgood hat geschrieben:
Und selbst nach einem Zusammenbruch, würden wohl die Lobbyisten und deren Vasallen versuchen, eher ein System zu installieren, das ihnen noch mehr nutzt, als ein System das der Allgemeinheit nutzt.Desillusionierte Grüße!

lifesgood
Du kannst ja vor deinem nächsten Silberzukauf eine Spende an die LINKEN oder die SPD übereweisen, wenn dir die "soziale Gerechtigkeit" so sehr am Herzen liegt. smilie_13 , aber wer Zentnerweise Silber und Gold hortet, dem nehme ich solche Sprüche einfach nicht ab.
Zuletzt geändert von Indiana Jones am 22.04.2018, 08:07, insgesamt 2-mal geändert.

Beitrag 22.04.2018, 07:59

Mehrgoldfüralle
@lifesgood

Genau das ist der Grund, warum ich dieses Pferd immer wieder reite, nicht nur hier. Je mehr Leute Bescheid wissen, desto besser sind die Chancen.

Beitrag 22.04.2018, 08:01

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Indiana Jones
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BildSelbst Andrea Nahles bringt es besser auf den Punkt als du, Mgfa
https://www.youtube.com/watch?v=qiAigUvK2Vs

Beitrag 22.04.2018, 08:38

lifesgood
Indiana Jones hat geschrieben: Du kannst ja vor deinem nächsten Silberzukauf eine Spende an die LINKEN oder die SPD übereweisen, wenn dir die "soziale Gerechtigkeit" so sehr am Herzen liegt. smilie_13 , aber wer Zentnerweise Silber und Gold hortet, dem nehme ich solche Sprüche einfach nicht ab.
Schauen wir uns doch einmal in unserer Steuerlandschaft um. Bei den Kleinen ist wenig bis nichts zu holen. Die Großen optimieren ihre Steuerlast und diejenigen, die in der Mitte stehen, wir Mittelständler haben den größten Brocken zu tragen.

Ich will es mal an einem Beispiel verdeutlichen. Kürzlich habe ich gelesen, dass BMW an seine Mitarbeiter eine Prämie von knapp 10.000 € an jeden Facharbeiter ausschüttet.

Da BMW-Mitarbeiter ja meist auch so schon gut verdienen und diese Prämie ja in der Spitze versteuert wird, wird wohl keiner weniger als 35%, viele aber den Spitzensteuersatz von 42% (jeweils plus Soli und ggf. Kirchensteuer bezahlen).

Gleichzeitig stand in dem Artikel zu lesen, dass Herr Quandt eine Dividende von 600 Millionen bekommt und Frau Klatten 500 Mio. Diese Dividenden werden mit 25% + Soli versteuert.

Man muss beileibe keine Sozi sein, um hier die Ungerechtigkeit zu erkennen. Oder um es auf mich persönlich zu übertragen. Ich habe kein Problem damit meine Steuern zu bezahlen, aber ich komme mir verarscht vor, wenn ich sehe, dass diejenigen, die 500 Mio im Jahr verdienen einen niedrigeren Steuersatz bezahlen als ich.

Für mich sieht die aktuelle Situation so aus, dass das Kapital sich auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung bereichert. Die Kleinen müssen möglichst billig arbeiten, damit der Gewinn des Kapitals entsprechend groß ist und der Mittelstand muss möglichst viel Steuern bezahlen, damit trotz legaler Steuerverschiebung des Großkapitals der Laden am Laufen gehalten werden kann.

Zudem muss man auch in die Zukunft blicken. In 20 Jahren sind wohl durch den technischen Fortschritt Millionen von Arbeitsplätzen obsolet, weil die Arbeit von Maschinen erledigt wird.

Wenn man sich darauf in sozialer Hinsicht nicht vorbereitet, hat man irgendwann ein massives Kriminalitätsproblem. Und ohne apokalyptische Szenarien zeichnen zu wollen, es wird dann nur noch eine Frage der Zeit sein, dass Blut auf den Straßen fliest und diejenigen, denen es ein wenig besser geht, sich aus Sicherheitsgründen ihre eigenen Gefängnisse bauen müssen.

Wollen wir das? Ich nicht!

Das Problem bei der Steuergerechtigkeit liegt aber nicht zuletzt auch darin, dass sie nicht auf nationaler Ebene erfolgen kann, sondern auf globaler Ebene erfolgen muss. Denn solange es Länder gibt, die mit Discountsteuersätzen locken, werden die Reichen ihre legalen Möglichkeiten ausschöpfen (die eben wir Mittelständler nicht haben) ihre Steuern dort zu deutlich niedrigeren Sätzen zu bezahlen.

lifesgood
Zuletzt geändert von lifesgood am 22.04.2018, 08:58, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 22.04.2018, 08:56

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Indiana Jones
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Was jammerst du hier wegen BMW Arbeiternehmern rum, die völlig zu Recht den Spitzensteuersatz bezahlen müssen ?

Selbst ein Assistenzarzt verdient am Krankenhaus weniger als ein BMW ARBEITNEHMER nach 3 Jahren Lehrzeit. Der Arzt ging 13 Jahre zur Schule und musste mindestens weitere 5 Jahre SEINER LEBENSZEIT für das Studium investieren. Auch die Pflegekräfte an den Krankenhäusern und Altersheimen sind gnadenlos unter bezahlt.

Fakt ist, dass das Proletariat mit Hilfe von Gewerkschaften und Politik in diesem Land schon lange die Macht ergriffen hat und dass man sich dort tagtäglich in die eigene Tasche wirtschaftet. Sehr viele selbständige AKADEMIKER zählen schon lange nicht mehr zur Mittelschicht sondern zur finanziellen UNTERSCHICHT dieses Landes. Ein Hartz IV Haushalt mit 3 bis 4 Kindern hat weit mehr finanzielle Mittel als Jemand, der bis zum dreißigsten Lebensjahr studiert hat und sich dann als Praktikant oder auf 2 Jahre befristet als sonst was verdingen muss. Ich weiß nicht, ob ich lachen oder Bild soll, wenn ich hier am frühen Sonntag Morgen auch noch die Story von den "armen BMW Arbeitern" und den bösen Firmeneignern aufgetischt bekomme.

Beitrag 22.04.2018, 09:02

lifesgood
Verstehe ich Dich richtig, dass Du es als vernünftig und gerecht empfindest, dass der BMW-Mitarbeiter mit beispielsweise 60 k€ Jahreseinkommen auf seine zusätzlichen 10.000 € Prämie einen Steuersatz von über 40% bezahlt und Herr Quandt auf seine 600 Millionen-Dividende nur 25%?

Dann fehlt uns tatsächlich jegliche Diskussionsgrundlage.

Es geht hier nicht darum ob BMW-Mitarbeiter arm sind oder nicht (ich sehe sie in der Mittelschicht), sondern darum dass es nicht gerecht sein kann, ein viele Hundert mal größeres Einkommen mit einem niedrigeren Steuersatz zu besteuern, als ein Arbeitseinkommen.

Man darf auch hier die wirtschaftliche Komponente nicht übersehen. Wenn der BMW-Mitarbeiter 2.000 - 3.000 € mehr in der Tasche hat, fließt das in den Konsum und damit in die Realwirtschaft. Wenn Herr Quandt 100 Mio netto mehr in der Tasche hat eher nicht. Dadurch wird dann vermutlich das Geld im Finanzkreislauf, das nach leistungslosem Einkommen sucht, erhöht und die Spirale dreht sich immer schneller.

lifesgood
Zuletzt geändert von lifesgood am 22.04.2018, 09:09, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 22.04.2018, 09:08

Mehrgoldfüralle
Indiana Jones hat geschrieben:
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:
Wer den Artikel zu Ende gelesen hat, findet auch die marktwirtschaftlichen Ansätze zur wenigstens ansatzweisen Lösung. Anleihen zu entwerten, ist sicher keine...
Was meinst du mit "marktwirtschaftliche Ansätze" ?

Sieht Marktwirtschaft in deinen Augen so aus ?

"...Jetzt muss es darum gehen, den umgekehrten Weg einzuschlagen und die Massenarbeitslosigkeit durch eine kollektive Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich zu überwinden. Dadurch kann auch endlich die Position der Gewerkschaften in den Verteilungskämpfen gestärkt und der einzig wirksame ökonomische Hebel zur Anhebung der Massenkaufkraft geschaffen werden..."

Das hat der Schreiberling 1 zu 1 dort abgeschrieben https://www.slp.at/artikel/slp-programm ... leich-6978 und ist das krasse Gegenteil von Marktwirtschaft nämlich kommunistische Propagana, der nichts aber auch gar nichts Neues einfällt.
lifesgood hat geschrieben:
Und selbst nach einem Zusammenbruch, würden wohl die Lobbyisten und deren Vasallen versuchen, eher ein System zu installieren, das ihnen noch mehr nutzt, als ein System das der Allgemeinheit nutzt.Desillusionierte Grüße!

lifesgood
Du kannst ja vor deinem nächsten Silberzukauf eine Spende an die LINKEN oder die SPD übereweisen, wenn dir die "soziale Gerechtigkeit" so sehr am Herzen liegt. smilie_13 , aber wer Zentnerweise Silber und Gold hortet, dem nehme ich solche Sprüche einfach nicht ab.
Der "Schreiberling" hat es nicht nötig, irgendwo abzuschreiben, allenfalls in einem seiner eigenen Bücher. Es gibt tatsächlich Leute, die Bücher schreiben und lesen, das macht viele Wikipediaanfragen überflüssig. Zudem ist zwischen lesen und verstehen ein Unterschied.

Und wie kann man einerseits schreiben, die Steuerzahler begleichen am Ende die Rechnung und andererseits die Forderung nach gerechterer Verteilung der Produktivität als kommunistisch verunglimpfen? Kognitive Dissonanz?

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