Abrieb bei Münzen = Gewichtsverlust?
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Als ich die Tage mal ein paar meiner Sovereigns in der Hand hatte, ist mir aufgefallen, dass selbst die mit deutlichen "Gebrauchsspuren" - also dem, was man umgangssprachlich als "Abrieb" bezeichnen würde - eigentlich keinerlei "Gewichtsverlust" aufwiesen. Die sind nicht wirklich "leichter" als neue.
Daher die Frage: Bedeutet das, dass das Metall eher "verschmiert" wird, als "abgetragen"?
Oder machen sich Gewichtsänderungen im 100stel Gramm Bereich optisch tatsächlich derart massiv bemerkbar?
interessante Frage die Du hier aufwirfst.
Abrieb, damit es zum Gewichtsverlust kommen müsste, müsstest Du die arme Münze schon richtig mit Schmirgelpapier bearbeiten. Normalerweise handhabt man Anlagemünzen auch so, dass man sie kauft, nach Hause trägt und dort deponiert. Also kann es kaum zu Riebflächen oder -aktivitäten kommen.
Es gibt aber immer wieder zerkratzte (gerade 999er Goldmünzen) Münzen, die einfach sehr weich sind, allerdings gibt es keinen Preisabschlag für eine solche Münze, es sei denn, die Münze ist wirklich richtig heftig angekratzt oder gar angesägt worden.
Angesägt ( ein Kunde von mir wollte die Echtheit damit mal prüfen )
Also keine Sorge, die normalen feinen Haarkratzer sind vollkommen in Ordnung.
Habe eine Präzisionswaage zur Verfügung und habe auch schon einige gewogen.
Desweiteren mache ich schon seit Jahren einen Test mit einer 10€ Münze die sich jetzt ein paar Jahre in meinem
Portemonaie befindet. Sie sieht abgetragen und auch leicht zerkratzt aus aber ...sie wiegt über 18 Gramm
Also selten zum Nachteil würde ich sagen.
http://www.coincommunity.com/forum/topi ... C_ID=77503
Gruß
Da nach meinem "Bestand" zu urteilen dieser Verlust von Feinheiten (kleine Erhebungen etc.p.p. - oder eben bei den Sovereigns Bart und Haare) eben NICHT mit einem Gewichtsverlust einhergeht, kam mir die Idee, ob man tatsächlich, im Laufe der Jahre in Händen und Portmonees (die "neue" Rechtschreibung sieht immer noch komisch aus), das Metall "verschmiert".
Edith meint noch:
Es geht also NICHT um Kratzer. Das ist einleuchtend, dass diese keinen Materialverlust bedeuten.
Ich denke dass wird das gleiche wie beim Silber sein.
Die Technick wird es nicht zulassen daß man Münzen in Tausendstel Gramm Bereich prägen kann!
Wenn die Münzen fertig geprägt sind und sich die Münzen stichprobenartig
in einem gewissen Bereich befinden (+/- Standardabweichung) werden die zum Verkauf freigegeben.
Ich denke mal bei der Menge die geprägt wird und dem Prägeaufschlag macht es der Prägeanstalt nichts aus
wenn eine 1 Unze mal nicht 31.1034768 gramm wiegt.
Die schmelzen ja nich 31,1g ein und machen eine Münze
Die schmelzen beispielsweise 31,103 kg ein und machen daraus 1000 Münzen.
1 Unze = 0,0311034768 kilogramm
1.000 Unzen = 31,1034768 kg
Soll die Prägeanstalt Tausend Münzen wieder einschmelzen weil 10 getestete Münzen 31,15gramm wiegen?
Die nächsten 10 wiegen dann vielleicht 31,10 und dann die nächsten 10 wieder 31,05 gramm.
Grüße
wie bei den Neuprägungen.
Es waren ja mal Zahlungsmittel und diese waren in vielen Händen und Hosen zusammen mit anderen Münzen.
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Wirklich eine interessante Frage. Habe mich auch schon damit befasst und konnte bisher noch
keine zufriedenstellende Antwort finden. Bei meinen Handesgoldmünzen die im Umlauf waren,
habe ich bisher auch noch keine erwähnenswerten "Gewichtsverluste" feststellen können,
obwohl Abrieb hiernach doch möglich ist:
http://www.peter-hug.ch/lexikon/18_0643
Ich hoffe die Frage kann noch durch Experten geklärt werden.
Grüsse in die Runde
- Willi Tell
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Leider ist uns Mithras in den Wirren der vermuteten feindlichen Übernahme durch Alibabas und die 40 Räuber abhanden gekommen. Schade, schade. Aber vielleicht kann ja jemand mit ihm Kontakt aufnehmen
Also wie gesagt, ich habe ein paar Sovereigns und darunter sind einige aus der Zeit vor dem 1. WK. Darunter wiederum welche, die wirklich stark abgenutzt sind ...
Ich kann mit meiner Feinwaage aber keinen Unterschied außerhalb der "Toleranz" zu den prägefrischen feststellen - und wenn ich Dich recht verstanden habe, kennst Du das "Phänomen" auch. Wäre schon seltsam, wenn ausgerechnet wir beide in Form von abgenutzten Münzen genau diejenigen erwischt haben, die bei der Prägung "ein bisserl" mehr gewogen haben und jetzt ZUFÄLLIG am Normgewicht gelandet sind, oder?
Ich mutmaße tatsächlich, dass ständige Nutzung das Metall mehr "verschmiert" als "abträgt" ... aber da bräuchten wir wohl einen Werkstoffwissenschaftler hier, der das erklären könnte.
- Willi Tell
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Quelle: MithrasBei einem vergleichsweise stark abgenutztem Goldfuchs hat dieser dann wegen der flacheren Prägung einen deutlich höheren Rauhgewichtsverlust als ein dito Sovereign (wegen derem hohem Rand sind die besser vor Abrieb gefeit). Also so ein "Willy" in "schön" (d.h. die typische Anlage-Goldmark) wiegt dann durchaus auch mal rauh mehr als 50mg unter Norm (Stücke unter 7,9g kommen gar nicht mal selten vor!!). Selbst höchstgradig abgenutzte Soverigns wiegen immer noch 7,96 g - also allenfalls 30 mg unter Norm (und das sind dann auch fast nur die frühen Victorias, die dann trotzdem noch einen gewissen (minimalen) Sammlerwert haben, der das wieder relativiert).
Spongebob hat geschrieben:Silbermünzen wiegen IMMER mehr als 31,1035 Gramm, weil Silber einfach noch so "billig" ist.
Das muß ich jetzt aber mal meinen MTTs,den 10€ Stücken und de 5RM Stücken erklären gehen.
Die haben da offenbar etwas noch nicht begriffen.
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und vor allem was für eine waage benutzt du ... geh doch mal mit schmiergelpapier über ne euromünze drüber bis die kanten usw weg sind und schau ob du das bisschen staub mit deiner waage überhaupt erfassen kannst ... ich denke dazu brauchst du schon ne analysenwaage ... nur ne schätzung
vermutlich wird auch nicht alles abgerieben, möglicherweise werden feine linien und scharfe kanten eher platt gedrückt wenn sie mit anderen münzen im geldbeutel zusammenprallen, keine ahnung
Und genau das ist doch die Frage: Woher komt es, dass eine "benutzte" Münze "glatt" aussieht? Abrieb? Oder "Verschmieren"?
Ich denke da müßte man in den tausendstel Bereich gehen - 0,001gr. genau.
Ich arbeite täglich mit solchen Waagen es ist wirklich minimal und kaum wahrnehmbar!
Nun sind ja Gold und Silber nicht besonders hart. Mit Kupfermünze kann man Silber- und Goldmünzen einritzen.
Und ich denke man nennt es Abrieb weil die verschiedene Metalle aneinander reiben und die Oberfläche dadurch
leicht angeschliffen und glatter wird aber die Gewichtsabnahme verschwindent gering. Es sind Partikel in
Staubgröße die abgetragen werden.
Genau das ist ja das Erstaunliche - der "sichtbare Effekt" ist bei einer blank polierten Münze doch viel größer.KRAlex hat geschrieben:... Es sind Partikel in Staubgröße die abgetragen werden.
Wenn ich zusammenfasse, erhärtet sich der "Verdacht", oder? Metall "verschmiert".
- Landgraafer
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Also rein physikalisch und chemisch gesehen geht auch eine Múnze irgendwann in die Ursprungsform zurúck.
Vorweg gesagt ist dies aber ein sehr sehr langsamer Prozess.
Ursprung einer Múnze war die runde Rohform, in der dann ein Motiv gestantzt wurde. Dieses Motiv wird dann irgendwann wieder verblassen - die Molekúle versuchen den Urstand zu erreichen, da sie im Motvbereich gestaucht wurden - um dann in fernster Zukunft ganz zu verschwinden.
Aber so alt ist noch keine Múnze, um dies real zu sehen - wird wohl 10000 de Jahre dauern.
Die oberste sichtbare Schicht ist logischerweise diesen Werten am Extremsten ausgesetzt und sieht dann schnell verschmiert aus.
Der Abrieb - wenn uberhaupt - ist sicherlich im 10000-tel Grammbereich.
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Hast du dazu eine Quelle oder physikalische / chemische Begründung? Genau das würde ich nämlich ausschließen. Nichts ändert seinen Zustand ohne eine Kraft die darauf wirkt, insofern der Zustand als stabil angesehen werden kann. (Letzteres ist ja wohl der Fall)@Ladon
Also rein physikalisch und chemisch gesehen geht auch eine Múnze irgendwann in die Ursprungsform zurúck.
Vorweg gesagt ist dies aber ein sehr sehr langsamer Prozess.
Ohne äußere Einflüsse passiert also auch in 10.000en Jahren nichts!
Die Atomgitter (Metallische Bindungen) des Goldes sind doch auch nach Prägung noch in chemischer Idealform.
Grüße