Barüberweisung anonym?

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 03.11.2014, 17:50

mini_me
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Hallo,

da gold relativ günstig geworden ist, überlege ich nachzukaufen.

Leider bin ich nicht in der nähe bei meinem händler meines vertrauens (tafelgeschäft).

Überlege nun zu meiner bank zu gehen u geld, bar zu überweisen.verwendungszweck etc aussenvor, wird irgendwo diese Überweisung registriert,nachweisbar sein?

smilie_08

Grüße

Beitrag 03.11.2014, 18:01

gernreich
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Ohne jetzt Fachkenntnisse zu haben: Anhand der Kontonummer bist du doch identifizierbar :shock:

Beitrag 03.11.2014, 18:21

Klecks
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@ gernreich: Mini meint wohl eher bar einzahlen und auf ein fremdes Konto überweisen.

Ob dafür ein Ausweis verlangt wird, weiß ich nicht. Eines weiß ich aber: Es ist teuer. Vor ein paar Jahren wollte ich sowas mal bei der Sparkasse Köln-Bonn machen. Die wollten 10 Euro Gebühr bei einem Überweisungsbetrag von 250 EUR! smilie_54
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 03.11.2014, 18:29

Au(t)Arg
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smilie_08
ich denke, außer beim tafelgeschäft (geld bar über den tresen) ist für jemanden der das unbedingt will, so eine zahlung immer nachvollziehbar.
allerdings...wer will dir in einigen jahren denn nachweisen, dass du damit nicht deinem spendierdrang bezüglich oma, opa, vater, mutter, kinder, enkelkinder, und wer auch noch immer, gefrönt hast. genausogut kann man die em für größere anschaffungen wieder verkauft haben, oder man hat das haus damit saniert. wer ein solches hat weiß, dass sich das ggf. als topf ohne boden erweisen kann.
und gut leben kostet schließlich auch was.
ich wäre da an deiner stelle nicht gar zu ängstlich.
im übrigen stimmt das was klecks schreibt. ich habe vor ca. 3 jahren bei der sparkasse noch neun euro für 170,00 € überweisungsbetrag gezahlt. denke, dass die preise eher nicht gefallen sind.
je suis Paris!

Beitrag 03.11.2014, 18:37

puffi
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Hab das letztes Jahr mal probiert um Geld an ein Forenmitglied zum überweisen, d.h. ich zahle bar bei der Bank ein auf ein fremdes Konto bei einer anderen Bank.......
Geht nicht bei Genossenschaftsbanken, Sparkassen oder Deutsche Bank, dort hatte ich es versucht.

Erklärung die mir gegeben wurde, bei all diesen: Geldwäschegesetz......

Beitrag 03.11.2014, 18:47

Christian28
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Zuletzt geändert von Christian28 am 08.12.2014, 21:44, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 03.11.2014, 20:20

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Flugfux
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Hallo allerseits.

In meiner Stadt gibt's ja auch keinen EM-Händler. Nur Briefmarkenläden mit hin und wieder ein paar Münzen, falls jemand was abgibt, oder Pfandhäuser. Und auch ich bin nicht erpicht auf Überweisungen an EM-Händler (am besten noch mit Grammangabe...); warum auch immer.

Ist für mich auch noch alles neu.

Aber mein Gefühl sagt mir, dass ich bei einem Handel mit einem Forumsmitglied ja auch nen Verwendungszweck angeben kann, der nicht gleich Nahe legt, dass ich Gold oder Silber gekauft habe. Dann ist das doch auch nicht nachvollziehbar. Oder?


Gruß, der Flugfux

Beitrag 03.11.2014, 20:28

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Flugfux hat geschrieben:Aber mein Gefühl sagt mir, dass ich bei einem Handel mit einem Forumsmitglied ja auch nen Verwendungszweck angeben kann, der nicht gleich Nahe legt, dass ich Gold oder Silber gekauft habe.
Trotzdem ist die Überweisung (auch als Bareinzahlung) nicht anonym.
Es ist klar, daß Person A an Person B Summe X überwiesen hat.
Flugfux hat geschrieben:Dann ist das doch auch nicht nachvollziehbar. Oder?
Wenn Du Deine Edelmetalle versichert hast (Hausratversicherung, Bankschließfach usw.), dann benötigst Du im Schadensfall auch einen Beleg, um den Schaden glaubhaft machen zu können. Da Du beim Privatkauf keine Quittung/Rechnung bekommst, wäre eine Banküberweisung mit einem entsprechend aussagekräftigen Verwendungszweck dann natürlich von Vorteil. Wenn da dann im Verwendungszweck steht "Miete für Ferienhaus" oder "Anzahlung für Opel" dann hast Du gegenüber der Versicherung natürlich ein Problem mit der Glaubhaftmachung.
Zuletzt geändert von Datenreisender am 03.11.2014, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 03.11.2014, 20:31

lifesgood
... bei einer Überweisung an eine Privatperson, sollte das nicht so dramatisch sein. Du kannst ja als Verwendungszweck schreiben, was Du willst. Und Privatpersonen werden in der Regel ja nicht steuerlich geprüft, so dass auch keine Kontrollmitteilungen geschrieben werden.

Aber Anonymität bei der Überweisung an einen Händler gibt es nie. Selbst wenn die Bank mitspielen sollte. Denn wenn der Händler verschickt, befinden sich die Adressdaten in der Buchhaltung des Händlers (an eine anonyme Person verschicken geht nun mal nicht :D ) und diese müssen in der Regel bis zum Eintritt der Verjährung aufbewahrt werden.

Die Verjährung tritt ein, 10 Jahre nach dem 31.12. des Jahres in dem der Händler den Steuerbescheid für das betreffende Jahr erhalten hat, also meist erst nach 11 Jahren bzw. 12 Jahren wenn die Steuer erst Anfang des übernächsten Jahres abgegeben wird.

lifesgood

Beitrag 03.11.2014, 20:38

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lifesgood hat geschrieben:... bei einer Überweisung an eine Privatperson, sollte das nicht so dramatisch sein. Du kannst ja als Verwendungszweck schreiben, was Du willst.
Kein aussagekräftiger Verwendungszweck = kein Beleg für den Edelmetallkauf (siehe mein obiges Posting von 20:28 Uhr).

Und wenn Du in den Verwendungszweck "Schutzgeld", "Drogen" oder "Für sexuelle Gefälligkeiten" schreibst, musst Du mit der fristlosen Kündigung Deines Girokontos bzw. der Geschäftsbeziehung durch die Bank rechnen ... :wink:

Beitrag 03.11.2014, 21:04

lifesgood
... man muss sich wohl grundsätzlich entscheiden, ob man Anonymität oder Versicherungsschutz will.

Ich persönlich bin ja der Meinung, dass eine deutlich überdurchschnittlich hohe Hausrat- oder Schließfachversicherung ohnehin auf besonders werthaltige Dinge schließen läßt und somit die Anonymität ad absurdum führt.

Der Fiskus weiß zwar nicht en detail, was versichert ist (können ja auch Uhren oder Schmuck oder sonstwas sein), aber er weiß dass werthaltige Dinge vorhanden sind, denn just for fun bezahlt keiner zu hohe Versicherungsprämien.

lifesgood

Beitrag 03.11.2014, 21:05

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lifesgood hat geschrieben:Ich persönlich bin ja der Meinung, dass eine deutlich überdurchschnittlich hohe Hausrat- oder Schließfachversicherung ohnehin auf besonders werthaltige Dinge schließen läßt und somit die Anonymität ad absurdum führt.
Du musst die Schließfachversicherung aber nicht über die Bank abschließen, somit weiß die Bank dann auch nicht, in welcher Höhe Dein Schließfach versichert ist. Im Schadensfall benötigst Du natürlich Belege ...

Beitrag 03.11.2014, 21:10

lifesgood
... es geht doch denjenigen, die auf Anonymität so scharf sind, nicht darum was die Bank weiß, sondern darum was der Staat weiß.

Und da wiederum ist es in den Buchhaltungsunterlagen egal welcher Versicherung ersichtlich, wer wie hohe Versicherungssummen hat. Und die Buchhaltungsunterlagen müssen dem Finanzamt in elektronischer Form zur Verfügung gestellt werden.

Daher: Wer absolute Anonymität über seine Vermögenswerte will muss auf Versicherungsschutz verzichten und umgekehrt.

Alles Andere ist im Elektronikzeitalter Augenwischerei.

Wenn der Staat mal ans Geld der Bürger will, wird er sich nicht nur die Konten, Depots und Grundbücher ansehen, sondern vermutlich auch die Sachversicherungen. Und dabei geht es beileibe nicht nur um Edelmetalle. Auch Andere werthaltige Dinge, wie z.B. teure Antiquitäten oder teure Kunst, würde man so finden.

lifesgood

Beitrag 06.11.2014, 22:06

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Kilimutu
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hmmm,

die Frage ist doch, ab welchem Edelmetallgehalt ich im Falle eines Falles für den Staat interessant werde.

Wenn ich über 20 Jahre für - sagen wir einmal - 100.000 versteuerte EUR EM eingekauft habe, dann ist das für den (totalitären) Staat völlig uninteressant, weil ich das Zeug in der Zwischenzeit auch wieder verkauft und verschenkt haben könnte.

Eine ordentliche Recherche und Suche durch entsprechende Behörden, würde ich heutzutage mal mit EUR 25.000 veranschlagen. Erfolgsquote ca. 10 bis 30 %. Auch der (totalitäre) Staat kann rechnen und läuft nicht jeder Vermutung hinterher ....


Anders sieht das aus, wenn ich in 3 Jahren für eine halbe Million eingekauft habe - und das wäre erkennbar. Es ist hier also keine allgemeingültige Diskussion sondern eine, die von Fall zu Fall unterschiedliche Ergebnisse bringt.

Klar ist natürlich, dass eine hohe Versicherungssumme (des Schließfachs, des Hausrats etc.) auf hohe Werte schließen lässt.

Fazit aus meiner Sicht: der Sukzessiv-Anleger hat gute Karten, solange er das Zeug nicht offensichtlich am Ort X eingelagert hat. Egal woher es stammt und wie gut es registriert wurde.

Wer aber durch einen unglücklichen Zufall eine Einnahme von 100.000 EUR in bar hat, der sollte möglicherweise nicht zu seiner Bank oder zum Händler XY gehen, um mal auf die Schnelle 3 kg Gold zu erstehen. Im Sinne der Schäuble'schen Steuergerechtigkeit, wäre das zwar richtig und gerecht, aber ....
Letzte Woche war die Atomkraft so sicher wie das Amen in der Kirche - heute ist sie so sicher wie die Renten (Sven Lorig im ARD Morgenmagazin, nach Fukushima)

Beitrag 06.11.2014, 22:27

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Kilimutu hat geschrieben:Klar ist natürlich, dass eine hohe Versicherungssumme (des Schließfachs, des Hausrats etc.) auf hohe Werte schließen lässt.
100.000 € sind hierbei aber keine "hohe Versicherungssumme". Siehe auch diesen Thread hier. Um wirklich aufzufallen, müsstest Du schon heftiger auf die Kacke hauen ...

In einer Standard-Hausratversicherung mit guten Bedingungen sind schonmal 50.000 € an Wertgegenständen ohne besondere Sicherung (Alarmanlage, Tresor usw.) pauschal mit eingeschlossen. Und die Schließfach-Versicherung der Allianz fängt unter 30.000 € gar nicht erst an (Mindestbeitrag) und geht formularmäßig bis 10 Millionen € (darüber dann mit Direktionsanfrage).

Für Behörden sehen Edelmetallkäufe auf den ersten Blick ohnehin danach aus, als hättest Du das Geld einfach ausgegeben. Vom Konto fließen Barabhebungen oder Überweisungen ab und entsprechende Zinserträge oder Dividendenzuflüsse gibt es nicht.

Beitrag 07.11.2014, 18:21

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joecoin
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mini_me hat geschrieben:Hallo,

Überlege nun zu meiner bank zu gehen u geld, bar zu überweisen.verwendungszweck etc aussenvor, wird irgendwo diese Überweisung registriert,nachweisbar sein?
Grüße
Ja. Du kannst mit dem althergebrachten Finanzsystem keine Transaktionen in Privatsphäre mehr durchführen.

Was eine Katastrophe ist. Nicht nur wegen der hier umgehenden Befürchtungen, dass der Staat irgendwann mal an das Gold der Bürger will, sondern vor allem auch, weil die Bankdaten zentral und unglaublich schlampig verwaltet und mit sonstwem geteilt werden (SWIFT-Abkommen, internationaler Bankdatenaustausch usw.). Das öffnet kriminellen Gestalten Tür und Tor rauszufinden, bei wem zuhause man aller Wahrscheinlichkeit nach bei einem Einbruch etwas EM finden könnte.

Such Dir einen Verkäufer, der Bitcoin akzeptiert. Damit ist der Schutz persönlicher Daten realisierbar und dann ist der einzige, dem Du in Bezug auf Deine Privatsphäre vertrauen musst, der Lieferant, der Deine Adresse hat. Schneller und kostengünstiger als Bareinzahlung auf fremdes Konto ist es sowieso (sofort und so gut wie umsonst).

Joe

Beitrag 07.11.2014, 20:35

sw_trade
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Bei Western Union geht das völlig anonym und in nur ein paar Minuten über die Bühne. Aber ich würde mich schon wundern wenn ein seriöser Händler ein WU-Konto unterhält....obwohl es auch schon Pferde gab die vor der Apotheke....
"Aus Furcht zu weit zu gehen, gehen wir oft nicht weit genug."
(Reinhard K. Sprenger)

Beitrag 07.11.2014, 21:14

puffi
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Ach joecoin

Diejenigen , die in der Lage sind auf diese Bankdaten extern zurück zu greifen und durch Analyse in der Lage sind fest zu stellen wie viel EM wo in welchem Haus ist, kann man wohl an zwei Händen abzählen (vielleicht auch ein paar mehr).

Aber warum sollten diese Leute im wahrsten Sinne des Wortes sich um Peanuts kümmern? Wenn sie dies können, können sie Milliardenbeträge innerhalb Sekundenbruchteile verschieben.....

Und die interessiert Bitcoins nicht die Bohne, außer aus sportlichen Motiven......

Zur nächsten Antwort: Ein EM Händler der ein WU Konto hat, besonders solche aus Nigeria, würde ich auch nicht vertrauen und ich vertraue Nichtmals mehr den deutschen Händlern, nicht weil sie unseriös wären, sondern weil Mutti ihre Hände auch auf diesen hat (Steuerfahndung.. Lest mal nach welche Befugnisse diese hat). Es helfen auch keine Tafelgeschäfte, wenn der Laden observiert wird.....(schon mal was von Gesichtserkennung gehört?)

Summa sumarum: es gibt keine Sicherheit, nur Minimierung des Risikos aus welchem dies auch individuell bestehen sollte..... smilie_24

Beitrag 07.11.2014, 22:26

Klecks
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puffi hat geschrieben: Es helfen auch keine Tafelgeschäfte, wenn der Laden observiert wird.....(schon mal was von Gesichtserkennung gehört?)
Klaro :roll: Jeder kleine Laden wird observiert. Könnte ja sein, dass Hein Blöd sich 'ne 1/4 Unze vom Schwarzgeld kauft... smilie_34

Sorry aber jetzt wird's mir zu paranoid.
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 08.11.2014, 02:22

Geldsammler
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schon mal was von Gesichtserkennung gehört?
Schon mal was von "Dutzendfresse" gehört? smilie_08

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