Bullion mit Chance auf Sammlerzuschläge ?
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- Dragonh3art
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ich habe mal eine frage an die alten Hasen die schon seid langem dabei sind.
Welche Bullion Münzen haben eurer Meinung nach die besten Chancen auf Sammler Aufschläge ?
Sind es eher die gängigen Sonderprägungen wie ML Vancouver, Mounti, Känguru 25Jahre Oder eher die Münzen mit Jährlich wechselndem Motiv wie Panda, Somalia Elefant, Lunar ½.
Im Erscheinungsjahr sind es ja meistens nur ein paar Euro Aufschlag im Vergleich zur Standard Bullion. Welche Münzen könnten sich mehr lohnen wie andere im Bezug auf Sammleraufschläge.
Wenn man auf ganz lange siecht Plant.
THX
Dragonh3art
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Münzen gehören mit Sicherheit nicht dazu. Es gab hier schon mehrere Threads, in denen Anleger mit dem Zusammenkaufen von Münzen, von denen "die ganze Zeit der vorhergehenden Jahrgänge höhere Aufgelder akzeptiert wurden, zu Aufpreisen (der Händler) auf die Nase gefallen sind.
Es gibt keine Rechtfertigung für ein besonders ausgefeiltes Fertigungsverfahren, limitierte Ausgaben oder Ähnliches, wenn das eigentliche Ziel Werterhalt des investierten Geldes für die Erben ist. War doch bei dir der Fall?
Man könnte sich noch mit der länderspezifischen Fungibilität bestimmter Münzen beschäftigen. Unterm Strich zählt später dennoch sehr wahrscheinlich nur eins: Wieviel Gramm sind das Gestückelte hier und was ist der dann geltende Referenzpreis in dem Markt, in dem man das Gold in eine andere Währung tauscht.
Stimme aus dem Off: "Disziplin."
- IrresDing
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Überleg doch mal was Sammler wollen.
Numismatiker sammeln Geld. Geld ist oder war Umlaufmittel. Bullionmünzen sind dies - egal ob mit oder ohne Nennwert - genau genommen nie. Daher sammeln Numismatiker kein Bullion.
Numismatiker scheuen auch "Sammlermünzen" aus oben genannten Gründen wie der Teufel das Weihwasser. Eine Münze, nur herausgegeben um zu gefallen, spricht keinen Numismatiker an. Er will Geld und keine nett bedruckten Scheiben. Zweitrangig ist es ihm dabei - außer es ist sein Sammelgebiet - ob diese nun aus Kupfer, Bronze, Stahl, Gold oder Silber sind.
Auf was du einzig hoffen kannst ist, dass der "das-ist-aber-hübsch"-Sammler drauf anspringt. Problem ist nur, dass dieser "Sammler" in der Regel kurzlebig ist und neue Münzen bevorzugt. Während sich ein Numismatiker an echtem (alten) Geld erfreut, will der "hübsch"-Sammler neue makellose Münzen die eben hübsch aussehen oder ein nettes Gimmick haben. Der Numismatiker sieht nebenbei eine schön gewachsene Patina als durchaus Wert steigernd an. Für den "hübsch"-Sammler ein Unding. Daher ist der Wiederverkauf in ein paar Jahren sehr schwer, willst du die Aufschläge realisieren. Eine Sache die ich auch der Lunar-Serie voraussage, sollte Perth einmal die Serie einstellen und etwas anderes beginnen.
Mein Tipp: Kauf dir was dir gefällt und erfreue dich selbst daran. Es ist immer noch die beste Rendite über den reinen Metallwert hinaus.
Oder kaufe dir echtes historisches Geld das derzeit aufgrund der hohen Auflage als "Bullion" gilt. Zwar kostet dies auch heute schon Aufschlag (daher auch Bullion in Anführungszeichen), sie sind aber real. Silber z.B. 1-Mark-Stücke aus dem Kaiserreich, 2-/5-Markstücke aus dem dt. Reich oder 5 DM Heiermänner. Zwar gibts dafür in absehbarer Zeit immer noch genug davon, deine Kinder oder Enkel könnten vielleicht wenn viel eingeschmolzen wird dir dankbar sein. Könnte, könnte... Die Aufschläge sind bei ebäh u.ä. aber auf absehbare Zeit wieder zu realisieren und man hat zumindest hier einen wirklich funktionierenden Markt.
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Und vielleicht war die Frage von Drachenherz auch wirklich so gemeint: "Was glaubt Ihr: Welche Bullion-Münze hat das meiste Potential in dem Sinne 'Aaaaach, ist die wun-der-schööööööön! Dafür könnte ich glatt ein Paar-Euro-fuffzich mehr als den reinen Materialwert ausgeben!'??"
Und wie will man diese Frage jetzt beantworten?! Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters. Natürlich kann man jetzt rein statistisch sagen: "Viele Menschen finden dies und jenes Motiv besonders gelungen!" ... aber da gibt es MASSIG verschiedene Kandidaten. Meine persönlichen(!) Favoriten sind hier all jene Bullions, die in jährlich wechselnden Motiven erscheinen: speziell Kangaroos (mein absoluter Favorit ist da der Jahrgang 2003 mit dem "Wasserschlabberer" am Fluß .... einfach vom Münzbild her künstlerisch total genial gelungen!!) und Lunare. Von allen anderen reinen Bullions gefällt mir ansonsten nur der Buffalo wirklich. Naja, vielleicht noch die Britannia, ...
Aber stimmt: "Richtige" Numismatik ist sowas nicht. Das kann einfach nicht häufig genug wiederholt werden!! Auch wenn's durchaus "gesammelt" wird. Und dann können seltene Jahrgänge des Krügi z.B. auch mal nennenswerte Aufpreise erzielen. Aber das macht diese Anlagemünzen noch lange nicht zu "echter" Numismatik. Sind eben eher hübsch anzuschauende "Rundbarren". Der Artikel dazu in der Wikipedia stimmt genau: http://de.wikipedia.org/wiki/Anlagem%C3%BCnze ... Eine Anlagemünze ist zwar (formell) "gesetzliches Zahlungsmittel", aber trotz aller Fungibilität (zum Tageskurs des Feingehaltes - nicht etwa dem aufgeprägten "Nennwert", wohlgemerkt!) kein "richtiges Geld".
Euer Mithras, der Goldjunge
Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
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Evtl. die alten Jahrgänge bis etwa 2000. Damals war der Goldpreis richtig im Keller (=max. 1/6 von heute!), da wurden die Kleinen eher selten gekauft. Drauf wetten würde ich aber auch nicht; Ich hab auch schon einen 1991er und 1995er ohne Aufpreis bekommen, als ich "verschiedene Jahrgänge" bestellt hatte.Polkrich hat geschrieben:Was bisher war, muss nicht weiter so bleiben. Vielleicht werden die 1/10 Kangaroos demnächst mal was wert? Keine Ahnung. Ansonsten schließe ich mich Silberhamster an.
50% reine Goldanlage, wie Krügerrand, ..
50% Numismatik, Kaiserreich
da habe ich beides, und kann meine "Schätzchen" auch mal streicheln und immer wieder ansehen und bewundern
Dragonh3art hat geschrieben:ich habe mal eine frage an die alten Hasen die schon seid langem dabei sind.
Welche Bullion Münzen haben eurer Meinung nach die besten Chancen auf Sammler Aufschläge ?
Ich sag nur "hochgepuschter" Markt, der ganz ganz schnell in sich zusammenfallen kann. Schliesslich ist nichts da, was den Aufpreis begründen würde, ausser eine schon in der Herstellung bewusst in Kauf genommene Verknappung um Käufer mit einer "Seltenheit" zu ködern.
Ganz ganz gefährliche und schädliche Entwicklung für den gesamten EM-Markt. Ich hab das in den 80/90ern bei US-Comics erlebt...der Markt ist in sich zusammengefallen hat sich nicht mehr davon erholt. Vor dem Zusammenbruch war alles noch "total selten", deshalb "seinen Preis eben wert".
Das hunderttausendste Super-Dupa-Special-Crossover oder das Variant-Cover.
Ok, du hast nach Bullion gefragt und nicht nach den pseudo-"Sammlermünzen". Hier sind ja die Aufschläge nicht sooo riesig beim zeitnahen Kauf, also würde ich hier sagen: riskier es oder lass es eben. Ich kaufe zb. keine Lunare oder AE..warum sollte ich meinen EM-Bestand um 10%+ verringern, damit andere Bildchen drauf sind? Damit ich beim Verkauf abhängig von Sammlern bin? Oder im Fall der AE, dass es ein amerikanisches Produkt ist?
PS: letztes oder vorletztes Jahr hätte ich zu der Frage noch die alten Kookas genannt. Aber es gibt nun wohl soviele EM-Händler wie noch nie und einer hyped mehr als der andere. Der Kooka ist plötzlich innerhalb eines Jahres zur Sammlermünze geworden. Letztes Jahr hab ich 20 Jahre alte Kookas noch fast zum Spot bekommen, jetzt sehen alle Aufschläge von 100% als normal an
Das wird von heute auch morgen zusammenfallen, weil kein echtes numismatisches Interesse dahinter ist, sondern nur die Dollar-Noten in den Augen der Händler. Die Endverbraucher, welche sich von diesen Händlern führen lassen, sind die ersten die auf irgendeinen anderen Zug aufspringen werden. Muss nicht mal im Bereich EM liegen. Dann sind die Kookas auch nix mehr wert als ihr EM.
Heute kein Zahlungsmittel mehr, war es das jedoch über Jahrtausende.
Angefangen bei den vormünzliche Zahlungsmitteln aus verschiedenen Materialien, über Rundbarren aus Mitteleuropa und Kiewer Rus, Handelsbarren aus dem Überseeverkehr, Sycees (offizielles Zahlungsmittel bis Anfang 20.Jhd. in China) bis zu "modernen" Gussbarren.
Könnte ein lukratives Sammelgebiet sein, nebenbei macht es Spass (Unikate bei den Güssen).
Betrachtet man den nordamerikanischen Raum, haben jetzt schon ältere Johnson Matthey oder Engelhard Barren (aus den Siebzigern/Achtzigern!) enorme Preiszuwächse erzielt.
Zwar keine echte Numismatik, hat bloss seine Wurzeln da, aber Chancen auf Sammleraufschläge gewiss. Ein Ende ist nicht in Sicht, zur Zeit noch relativ moderate Preise in Europa.
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- IrresDing
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Aus meiner Erfahrung: Die "normalen" preußischen 20-Märker sind vom Goldpreis überholt worden. Ein Aufgeld war/ist geringer als die 1/4-Unzen Stückelungen bekannter Bullionmünzen. Beim Preissückgang ist meinem Gefühl nach der Preis erst verzögert hinterher gezogen (Verkaufspreise vom Händler, nicht Ankaufspreise).Geldsammler hat geschrieben:Interessant wäre zu wissen: Entwickeln sich Sammlerstücke überproportional bei starken Preisrückgängen und Preissteigerungen des Edelmetallpreises? Oder bleiben sie immer beim Nachfrager prozentual teurer (ich meine jetzt nicht professionelle Ankäufer, die sich am Schmelzwert orientieren).