Endlich sagt das mal jemand!Gladius hat geschrieben: ↑07.06.2019, 05:25Vielleicht solltet ihr euch auf ein gemeinsames Bezugssystem einigen.
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Ich habe mir den Thread nochmal durchgesehen:
Der Kursprophet spricht immer von den Emissionen des Goldabbaus im Vergleich zum Abbau anderer Metalle.
Das hat er aber nur ein einziges mal so gechrieben.
Ansonsten steht z.B. "... hat die beste CO2 Bilanz von allem ..." (oder so ähnlich). Na, das ist natürlich missverständlich! Das kann der Leser interpretieren.
Und dann geht es immer wieder um Glaubensfragen.
"Linksgrün", "Gutmensch" usw. ist heutzutage einfach nur noch eine alberne, polemische Etikettierung. Umgekehrt wird schmerzhaft aufgeheult, wenn solche low-level Polemik ("Nazikeule") verwendet wird.
Kann man das nicht einfach weglassen? Es impliziert (und das sollten sich die Polemiker ins Gedächtnis rufen) irgendwie einen Mangel an Argumenten. Der muss nicht realiter da sein, es wirkt aber so.
Es werden immer wieder die gleichen falsch begründeten Argumente vorgebracht.
Vereinfacht:
Es gibt einen beobachtbaren, neuartigen Effekt (ja, einen Wandel in diesem Tempo hat es noch nie gegeben).
Es gibt eine Theorie, die das erklären kann.
Wissenschaft entwickelt sich. Gibt es eine Theorie, die eine ältere verbessert, indem sie besser mit den beobachtbaren Tatsachen übereinstimmt, dann gilt die neue als neues Standardmodell (Einstein hat Newton ersetzt).
Wenn man in ein System mehr einbringt als herausgenommen wird, dann kumuliert sich das, was eingebracht wird, auch wenn es z.B. jährlich garnicht so viel ist.
CO2 ist giftig - was spricht dagegen die Emission eines giftigen Gases zu reduzieren? Irgendwie sollte doch nur so viel eingebracht werden, wie abgebaut wird, oder? Für diese Erkenntnis brauche ich nicht mal den Klimawandel.
Natürlich spielt D nur eine vergleichsweise geringe Rolle und CO2 ist bei weitem nicht das einzige Umweltproblem. Aber wenn ein großes, wirtschaftlich mächtiges Land wie D etwas tut, entwickelt das eine gewisse Sogwirkung auf andere. Das darf ruhig als positives Vorangehen gesehen werden.
Es ist überhaupt kein Argument zu sagen, dass die Reduktion in D nutzlos wäre! Dann wäre es auch nutzlos Straftäter einzusperrem, weil andere trotzdem die gleichen Verbrechen verüben. Ist es nutzlos hier im Land Lesen und Schreiben zu lehren, weil es woanders weit verbreiteten Analphabetismus gibt, der allein durch unser Bildungssystem nicht verringert wird?
Und wenn die Jugend auf die Straße geht, sind sie von den "grünen" Lehrern infiltriert? So ein Blödsinn. Linke Lehrer gab es vielleicht in den 70ern (und in meiner Erinnerung waren sie auch da in der Minderheit, aber gut)! Das ist doch bloß noch Propaganda. Jede Meinungsäußerung hat sich von irgendwoher entwickelt.
Nach "Aufwachen" des "Michels" wird immer wieder groß verlangt ... puh, aber bloß in dem Sinn, dass meine eigene Meinung unterstützt wird? Das ist ziemlich ... unreflektiert. Wenn eine Generation heranwächst, die bereit ist für ihre Meinung friedlich auf die Straße zu gehen, dann ist das grundsätzlich gut, denn es ist basisdemokratisch. Ich muss deren Ziele nicht teilen, um das anzuerkennen. Das ist das Wesen einer Demokratie. Und zu verlangen, dass ein Streik außerhalb der "Arbeitszeit" stattzufinden hat, ist lächerlich. Wo soll denn dann der Sinn sein? Aber das nur nebenbei.
Ich sag Euch mal was privates:
Ich habe in all den Jahren hier das eine oder andere auch von "rechten Betonköpfen" gelernt. Ich erkenne an, dass man sich entwickeln kann, dass nichts scharz-weiß ist. Die Welt entwickelt sich. Wissenschaft entwickelt sich. Politische Gegebenheiten entwickeln sich (da kann man z.B. an den internationalen Status unseres eigenen Staates denken; der hat sich in 70 Jahren enorm gewandelt - wird auch von einigen ignoriert, aber das ist ein anderes Thema).
Neues abzutun, bloß weil es neu ist oder aus einer Richtung kommt, die einem nicht behagt, ist im negativen Sinn konservativ. Zementierte Angst vor Veränderung.
Aber zurück zum Thread-Thema:
Wenn der Kursprophet sagt, dass Gold im Vergleich zu anderer Metallförderung eine gute "CO2 Bilanz" hat, dann hat er recht.
Wenn gesagt wird, dass bei der Goldförderung die CO2 Emission beileibe nicht das schlimmste ist, dann ist das ebenfalls richtig.
Wenn gesagt wird, dass hier an dieser Stelle über den "Fußabdruck" der Goldförderung geredet werden sollte, dann ist das auch richtig und kein Widerspruch. Bleibt doch mal gelassener. Unterschiedliche Meinungen zu haben, ist vom Wesen her zunächst mal die Möglichkeit, über den eigenen Tellerrand zu schauen.