Deutsches Gold ohne Kontrolle?

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 29.03.2012, 17:11

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Ladon
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Dank an den Goldhamster.

Ich füge noch hinzu (an anderer Stelle auch schon darauf hingewiesen):

Die Übertragungen des Goldes in das "Eigentum" ("Verfügungsgewalt" oder "Besitz" wollen wir jetzt mal nicht diskutieren) geschahen auch durch die Mechanismen von Bretton-Woods:

Die Kurse der Währungen zueinander waren in diesem System in "Korridoren" festgelegt. Die DM war krass unterbewertet und stand unter ständigem Aufwertungsdruck. Die Automatismen von Bretton-Woods sahen vor, dass ein Währung, sollte sie in ihrem Kurs den sogenannten oberen INterventionspunkt erreichen, von der ausgebenden Zentralbank "angeboten" und vor allem zum festgelegten Kurs (nicht zum markt-bestimmten) von den anderen Teilnehmern gekauft werden muss! Natürlich mit Devisen: Dollar ... und Gold(übertragungen).
Ich habe mal gelesen, dass die direkten Käufe, wie der Goldhamster oben ausführt, nur einen (sehr) kleinen Teil des Gesamtbestandes ausmachen und der Löwenanteil aus diesem Mechanismus stammt. Das wäre mal zu überprüfen, wird aber wahrscheinlich nicht ganz einfach sein.

Was die "moralische Frage" angeht: Die den "Exporteuren" (und deren Arbeitnehmern) durch die Buba gegebenen DM waren ja nicht wertlos. Jedem hätte nach eigenem Ermessen freigestanden dafür Gold oder andere dingliche Werte zu erstehen. Nicht wenige haben das ja auch getan. Man erwirbt doch auch keine Ansprüche an einer Fabrik, nur weil man von der "vergängliche" Güter erhält. Die "prinzipielle" KAUFKRAFT der DM ist ja selbst heute unbestritten (war selber einkaufen vorhin).
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 30.03.2012, 09:00

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Goldhamster79
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Stimmt schon Ladon, wobei in den ersten Nachkriegsjahren der innner-europäische Export noch deutlich wichtiger wurde und sich erst mit den 60ern deutlich internationaler ausgerichtet hat meines Wissens.

Daher spielten wohl beide "Verträge" eine Rolle, einerseits der inner-europäische Saldenausgleich und andererseit Bretton Woods.

Muss mich da noch tiefer einarbeiten...
Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Anglerschein bestraft werden,
jedoch nicht für den illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepass,
dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.
M. Zeman

Beitrag 30.03.2012, 09:12

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Ladon
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Goldhamster79 hat geschrieben:...
Muss mich da noch tiefer einarbeiten...
Viel Erfolg - mir sind belastbare Zahlen, anhand derer man klipp und klar sagen könnte x Tonnen stammen daher und y Tonnen dorther und z Tonnen wurden einfach "zugekauft", noch nicht untergekommen. "z" wird rauszufinden sein. "x" und "y" verschwimmen aber wahrscheinlich in den Tiefen des internationalen Zahlungsverkehrs und der Geschäftsberichte der Buba.

Ich betone den Bretton-Woods Währungskursmechanismus deswegen gerne, weil er deutlich macht, dass Deutschland von diesem System profitiert hat! Das muss man - unabhängig davon in welchem Umfang das der Buba Goldvorräte bescherte - gelegentlich erwähnen.

Wir bleiben am Ball smilie_16
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Beitrag 16.05.2012, 08:44

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Sapnovela
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Hat die Bundesbank was zu verbergen oder warum zicken die so rum?

http://www.handelsblatt.com/finanzen/ro ... 33290.html

Die Deutsche Bundesbank wacht über einen riesigen Goldschatz. An den lässt sie niemanden ran - sie erlaubt nicht einmal, dass jemand nachschaut, ob noch alles da ist. Das Ansinnen des Bundesrechnungshofs, die deutschen Goldreserven überprüfen zu lassen, wiesen die Währungshüter zurück.

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