Geld ist ein Virus
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Die Folgerung war, dass "wir" (als Gesellschafte(en)) mit dem Thema Geld und Wirtschaft generell und grundsätzlich falsch umgehen, seit sich eine wissenschaftliche Betrachtung dieser Themen etabliert hat (also seit Jahrhunderten - wenn man die Antike weg lässt, weil uns da die Informationen fehlen; aber natürlich stammen viele auch heute benutzte Begriffe schon von Aristoteles u.a.). Die Betrachtung und auch der Versuch die Vorgänge zu verstehen und vorherzusagen (!) ist nämlich eine "mechanistische". Ökonomie und das Geldsystem werden als Maschine mit Stellschrauben, Input et cetera gesehen. Und als Maschinen werden sie auch "bedient"! Tatsächlich jedoch sind sie organischer Natur oder, besser noch, viraler.
Sofort denkt man an exponentielles Wachstum, Krankheit und auf's feinste austarierte Gleichgewichte. Und schnell gelangt man zu dem Punkt, der zeigt, warum (Dieses! Das "Schmiermittel" Geld! Ausdrücklich NICHT nur das Zahlungsmittel, das von Hand zu Hand geht.) Geld eigentlich besser irgendwann "vergehen" muss, damit der Gesamtorganismus nicht tödlich krank wird. Biologische Populationen sind nämlich nur durch Geburt und Tod im Gleichgewicht, also nur in der Gesamtheit, nicht im Einzelnen. Das Phänomen "Geld" passt bestens in das Bild, denn es "verhält" sich tatsächlich wie eine "organische Entität", die aus unüberschaubar vielen Einzelbestandteilen zusammengesetzt ist.
So weit ist das noch sehr offensichtlich. Das Modell hat aber noch ein paar weitere, überraschend gute Beschreibungen der Realität parat.
Das in diesem Bild dann auch metaphorisch mineralische Gold (für alle Geldmetalle stehend) zeigt durch seine natürliche Begrenztheit auch hier im Modell eine Stärke! Leider ist das Gold niemals in der Geschichte das einzige Geld einer Gesellschaft geblieben, insbesondere der Handel strebt natürlich immer (!) nach Kreditinstrumenten. Aber das nur nebenbei, weil eben auch das Gold, mit seinen Vor- und Nachteilen, sehr gut ins Modell vom Geld als einer organischen Entität passt. In diesem Modell hat das (Kredit-) Geld also viralen Charakter.
In letzter Konsequenz ergibt sich sogar die Erkenntnis, dass eine gewisse kontrollierte Minimalpopulation für den Gesamtorganismus gut ist, dadurch werden die Abwehrkräfte auf Trab gehalten und tatsächlich bleibt er dadurch also gesund, wird sogar gestärkt. Deswegen "impft" man ja auch. Und das entspricht dem zweifelsfrei vorhandenen Stimulus, wenn die Wirtschaft "mit Geld versorgt" wird. "Mutationen" (das sind z.B. die neuen Instrumente des Finanzmarktes) können dann aber denn Sinn der Impfung ins Gegenteil verkehren, sogar neuartige Krankheiten auslösen oder überhaupt Impfschäden verursachen.
Höchst anschaulich auch, dass selbst nach dem erfolgreichen Bekämpfen einer solchen "viralen" Gelderkrankung das Virus an sich ja nicht verschwunden ist. Die "Population" ist nur auf ein gesundes Maß geschrumpft. Aber wenn irgendwelche äußern Einflüsse (!) die Abwehrkräfte schwächen oder anderweitig beschäftigen, bricht die Krankheit sofort wieder aus.
Interessanter noch ist die Beschäftigung mit der Art der "Therapie". Oder überhaupt der Frage, wie man mit dem Phänomen umgeht. Also ob man diese Viren, die wir im Wirtschaftssystem bewusst als "Schmiermittel" einsetzen, nun überhaupt "therapieren" sollte oder nicht gleich durch ein besseres Instrument ersetzen? Denn die "Therapie" ist - im Modell und übertragen in der Welt - ja stets nur der Versuch der Kontrolle der Virenpopulation (i.e. der Geldmenge als Gesamtheit).
Eine andere Herangehensweise wird gar nicht ausprobiert, weil es "Dogma" ist, dass der Körper, um besonders leistungsfähig zu sein, genau diese "Geld-Viren" braucht, die sein Abwehrsystem trainieren und stärken und letzten Endes zu "besseren Gesamtleistungen führen. Also wird gedoktert, geimpft, mit großem Aufwand "Gerätemedizin" betrieben.
Dabei ergibt sich die Frage, ob ein Rückgriff auf die "mineralische" Variante des Geldes (also Edelmetallgeld) für die moderne Wirtschaft durchsetzbar und dort akzeptiert wäre. Vielleicht ist das aber auch gar nicht so wichtig für den Einzelnen. Die Wertspeicher Funktion des Goldes steht doch sowieso außer Frage. Warum sollte man es den Zwängen und Anforderungen von Politik und Wirtschaft aussetzen, was es als "offizielles Geld" zweifellos wäre?
Man müsste sich - in diesem Modell - nun fragen, ob die Wahl "Viren" zum Training des Gesamtorganismus zu benutzen, wirklich sinnvoll war und ist. Um im Bild zu bleiben: Für die Pharmaindustrie ist es ein Bombengeschäft! Es gibt tatsächlich eine Gruppe, die von diesem Hantieren mit einer Krankheit stinkreich wird! Die werden schon mal alles tun, damit es bei dem Kreislauf von Impfung, möglicher Mutation, daraus folgendem Ausbruch der Krankheit, panischen Gegenmaßnahmen, vermeintliche Gesundung nach der Katharsis und dann bald wieder neuerlichem Stimulus, bleibt!
Wer über andere Methoden nachdenken möchte, wird, allein durch seine Bereitschaft in andere Richtungen zu blicken, von diesem Establishment als "Spinner" abgetan (wahlweise kann dies noch durch Polit-Keulen verschärft werden). Und mit "andere Methoden" ist hier wirklich "etwas anderes" gemeint und eben nicht nur ein neuer Impfstoff.
Um es kurz zu machen: Eine interessante Konsequenz dieses in vielerlei Hinsicht ausgesprochen anschaulichen Bildes, ist die Herangehensweise und das Verständnis des GeldWESENS als organisch agierende Entität. Da gibt es keine einfache Ursache-Wirkung-Struktur, wie in linearen, mechanischen Systemen.
Genau dies jedoch wird von der "wissenschaftlichen Ökonomik" vorausgesetzt! Und zwar von praktisch jedem Lager, auch denen am Rand des Spektrums. So kann dieses "Modell" quasi nebenbei noch dafür sorgen, dass man in ihm - bislang noch ohne ideologische Scheuklappen, weil noch kein begriffliches Feld von irgendwelchen Gruppen besetzt ist - nach echten (!) Alternativen sucht: Was müsste es sein, dass den Organismus stärkt, seine Abwehrkräfte trainiert, ihn gesund und prosperierend erhält ... aber nicht gerade per se eine Krankheit ist, die man andauernd aufwändig irgendwie kontrollieren und im Zaum halten müsste und trotzdem über die Möglichkeiten der "mineralischen Variante" hinaus geht? (Das ist schon deswegen notwendig, damit diese nicht, wie bislang IMMER in der Geschichte, nur eine Vorstufe für eine erneute "Impfung mit Viren" ist.)
Der Unterschied zwischen denen, die Veränderung fordern und denen, die Veränderung gestalten liegt darin, dass die Fordernden große Schritte zur gravierenden Veränderung einer festgestellten Benachteiligung von Irgendetwas wollen und die Handelnden sich im Rahmen der bestehenden Umstände tatsächlich in kleinen Schritten bewegen.
Ich dachte, irgendwo gelesen zu haben, dass du Unternehmer bist? Back to Goal Achieving, Ladon
- joecoin
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Das sehe ich aber ja mal exakt genauestens andersherum !Goldistan hat geschrieben:Sorry, aber
Der Unterschied zwischen denen, die Veränderung fordern und denen, die Veränderung gestalten liegt darin, dass die Fordernden große Schritte zur gravierenden Veränderung einer festgestellten Benachteiligung von Irgendetwas wollen und die Handelnden sich im Rahmen der bestehenden Umstände tatsächlich in kleinen Schritten bewegen.
Geschichte wird immer geschrieben und gravierende Veränderungen immer verursacht von Einzelnen, die grosse Schritte machen. Weil sie die Visionskraft, Kapazitäten / Energie und die Motivation aufbringen, irgendwas mal ganz anders zu machen oder zu beschreiben.
Manchmal wollen und fordern sie das, manchmal nicht, da ist Deine Aufteilung in "Wollende / Fordernde" bzw. "Gestaltende / Handelnde" vollkommen willkürlich und rein rhetorischer Natur.
Die mit den kleinen Schritten sind in der Regel Bürokraten, die mal gar nix verändern oder bewegen sondern den Status quo festigen, Stillstand verursachen und Veränderung versuchen zu unterdrücken. Und das wollen und das fordern die auch immer.
So unterschiedlich kann man sich die Welt interpretieren .
Denkt
Joe
Goldistan hat geschrieben:...
Ich dachte, irgendwo gelesen zu haben, dass du Unternehmer bist? Back to Goal Achieving, Ladon ...
Ich würde es bevorzugen, wenn Du mir die Wahl meiner Themen selbst überlassen würdest. Auch die Sorge um eventuelle Beeinträchtigungen meiner beruflichen Tätigkeit ist obsolet. Verbindungen zu den "Lebensumständen" von anderen Usern ist sowieso Interpretation und hier in einem Forum wirklich fehl am Platz.
Danke.
Doch "back to topic" ...
Ich kann beim besten Willen - und auch nach 24 Stunden "Pause" - keine Forderung in obigem Posting erkennen.
Hier handelt es sich um den Vorschlag das "Standardmodell" für das Geldwesen (also von "Becken", "Zu- und Abflüssen", "Leitungen" oder "Maschinen" zu sprechen) durch ein "organisches Modell" zu ersetzen oder dies wenigstens zu überdenken, weil ein solches Modell insbesondere hinsichtlich der Dynamik der Entwicklungen einige Vorteile böte und erstaunlich anschauliche Beschreibungen liefert.
Die sich ergebende Frage ist, ob es daher auch "wissenschaftlich" sinnvoll wäre mit den Methoden der Biologie heran zu gehen; ob dieses "Modell" also auch in der Lage wäre, VORHERSAGEN zu treffen, die qualitativ besser wären als im landläufig benutzten "mechanistischen" Modell.
Aber selbst, wenn das nicht der Fall sein sollte, bleibt die Anschaulichkeit insbesondere bezüglich der Entwicklungsprozesse doch recht beeindruckend.
Wie die Zinszahler auf den Druck der Bewegungsgleichung reagieren, steht auf einem anderen Blatt. Das mehr oder minder kollektive Verhalten der Schuldner, beschrieben durch die Ökonomie, ist zweifelsohne zum Großteil Kaffeesatzleserei, aber wir haben nichts besseres gefunden. Als Beispiel sei genannt: Wie kann die Anzahl der Zinszahler erhöht oder anders ausgedrückt, wie kann die Arbeitslosigkeit bekämpft werden?
Schule A:
Wir reduzieren die Löhne, dann werden Waren günstiger und die Nachfrage steigt, was Jobs generiert.
Schule B:
Wir erhöhen die Löhne, dann wird sofort die Nachfrage steigen und es werden Jobs generiert.
Zwei völlig verschiedene Ansätze. Wer hat recht? Keine Ahnung! Ich kann nicht vorhersagen, wie sich das Kollektiv auf die Änderung einer Variablen verhält. In der Medizin ist es ähnlich. Ein Antibiotikum wirkt gegen eine bakterielle Infektion, nur was passiert, wenn die Bakterien resistent geworden sind? Vielleicht gar nichts? Oder wird als Kollateralschaden die Nierenfunktion beeinträchtigt? Ein Medikament, z.B. Aspirin, hilft gegen Schmerzen, aber es muss nicht gegen Schmerzen helfen. Es gibt nur eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass es gegen Schmerzen hilft. In der Ökonomie wird es ähnlich sein.
Ein dauerhaft wirksames Antibiotikum muss an der Bewegungsgleichung etwas ändern. Aber wie? Wir sollten nicht vergessen, dass die momentane Bewegungsgleichung auch Vorteile hat. Diese sollten erhalten bleiben. Nur eines ist sicher: Der Widerstand der Geld-aus-dem-Nichts-Generierer-und-nicht-Zinszahler wird grenzenlos sein. Sie halten ihre Hand in den Geldfluss und greifen zu. Und diese Gruppe ist sehr mächtig.
Realistischer ist es wohl anzunehmen, dass sich an der Bewegungsgleichung nichts ändert. Es werden nur ständig neue Antibiotika entwickelt, da die Bakterien immer wieder Resistenzen entwickeln. Ich befürchte nur, dass die Bakterien das Spiel auf die Dauer gewinnen werden und damit den Organismus zerstören.
(Bakterien können im Gegensatz zu Viren auch ohne Wirt überleben und so auf Dauer überleben. In diesem Sinne sollte man 'Virus' gegen 'Bakterium' ersetzen, dann passt der Vergleich besser.)
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- 10 Unzen Mitglied
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Die Metapher beschreibt sehr schön den parasitären und exponenziell vereinnahmenden Charakter, denn bei den Viren handelt es sich um "leblose" (Protein-)Hüllen, die sich aggressiv und perfide ausbreiten, indem sie in die Zellen eindringen und den Zellstoffwechsel in ihrem Sinne umprogrammieren. Sie können nicht nur körpereigene Zellen befallen, sondern bspw. auch Bakterien, mit denen der Organismus einst in friedlicher Symbiose lebte. Offenbar wird auch ein Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen und vorangegangenen Virusinfekten erforscht. Die Pharmaindustrie ist gegen Viren machtloser, als sie uns Glauben machen will, und Impfungen funktionieren sicher nur prophylaktisch.
Die Verheißungen einer Virusinfektion erschließen sich mir auf den ersten Blick allerdings nicht. Und auch das schicksalhafte Element, das in eine Krankheit immer mit einwirkt, will ich für ein von Menschen konzipiertes Geldsystem nicht so einfach akzeptieren. Aber wahrscheinlich habe ich auch nur die Hälfte oder noch weniger verstanden....
Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.
Die Mängel des "physikalischen" Ansatzes sind ja offensichtlich (Was nicht heißt, dass alle Folgerungen daraus falsch wären!).