Geschichte: Gold in Krisenzeiten?
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Die meisten hier denken wohl dass der Preis dann steigen wuerden. Man kann aber auch anders argumentieren: Wenn es krieselt wer wird dann schon an Gold denken, wenn die erste Sorge dem Essen gilt?
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Vielmehr sehen hier die meisten Gold als das perfekte Medium, die Kaufkraft von jetzt auf die Zeit nach der Krise mit möglichst geringen Verlussten zu übertragen. Sollten wir oder unsere Erben das Ende der Krise erleben, ist es wahrscheinlich, dass Gold wieder etwa die Kaufkraft hat, die wir ihm jetzt beimessen.
Wenn man am Verhungern oder Erfrieren ist, bestimmen natürlich diejenigen, die Nahrung und Kohle haben, was Gold wert ist. Wenn man dann verkaufen muss, ist das ungefähr nicht so gut.
Natürlich kann es in der Krise eine Phase geben, in der die Leute aufwachen und merken, dass ihnen ihre Werte (Immobilien, Geld, Aktien, Lebensversicherungen,...?) quecksilbergleich in der Hand zerrinnen, und die sich dann verzweifelt auf Edelmetalle stürzen, so dass der Wert stark ansteigt. Aber darauf zu spekulieren ist etwas für Spekulanten, gibt es hier auch, aber nicht so viele.
Sollte es zu einer Hyperinflation kommen, ist es freilich auch in der Krise besser, Gold zu haben als Euro. Sollte uns das Geld von den Konten weggezypert werden, ist es auch in der Krise besser, Gold zu haben als Euro. Aber je nachdem wie existenziell bedrohend eine Krise ist, wird Gold erst dann, wenn gesamtwirtschaftlich wieder ein hoher Lebensstandard erreicht ist, auch wieder diesen Lebensstandard finanziell ermöglichen können.
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- 1 kg Barren Mitglied
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- Trebbler
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Ich hoffe jedenfalls darauf, dass die nächsten paar Jahre nix mehr so arg knallt.
Obs auch für die Enkel und Urenkel so weiter geht, wollen wir hoffen. Wenn man aber in einer so existenziellen Krise etwas von "ewigem Wert" hat schläft sichs ruhiger. Gleichgültig ob man diese Werte während der Krise braucht oder nach der Krise einen Grundstock für einen Neuanfang hat.
Ich selbst denke, es ist meine Pflicht in dieser Zeit diesen Grundstock für die Nachfahren anzulegen und geh davon aus, dass ichs selbst nie brauche.
Wichtiger und wahrscheinlicher als solch ein Ereigniss ist doch eher, dass deine Lebensversicherungsgesellschaft pleite geht, dass deine "Lehmann-Bank" dein Kapital verfrühstückt oder dass deine Daimler-Aktien an einen Hedgefont gehen bzw, dass der Unternehmensvorstand völlig falsche Entscheidungen trifft.Oder es wird "weggezypert" -tolle Wortschöpfung-
Edelmetallpreise gehen mal rauf und mal runter...na und- es behält aber immer seinen Wert.
Geht alles gut freu dich geb dein Geld aus und lebe. Gehts mal weniger gut lehn dich in deinem bezahlten Haus zurück, bepflanze deinen eigenen Garten und wenn gar nichts anderes mehr geht tausche dein Edelmetall in lebensnotwendiges. Auch bei einem staatlichen Goldverbot...juckt doch dann eh nur Gauleitertypen und die sind bestechlich-sonst hätten sie solch einen Job nicht.
Trebbler
Geldsammler hat geschrieben:... Die historisch besten Tausch-Währungen dürften Zigaretten, Schnaps (hochprozentiger Ethylalkohol), Diesel und Zucker sein. Auch gute Konserven und Mehl.
Ich stimme vollumfänglich zu, möchte aber ergänzen, dass Kenntnisse und (alte) Arbeitsverfahren [wie bearbeite ich was mit einfachen Mitteln] auch im weitesten Sinne zu den Tauschwährungen zählt.
Grüße
Nacanina
Such nach Biographien von Kriegsflüchtlingen. Auch zu anderen Tauschwährungen findest du in derartigen Erzählungen viel. Vielleicht die Suche von Google Books probieren. Sonst gibt es noch Tiefenkataloge der Bibliotheksverbünde (mit besserer Index-Verschlagwortung).Cerebrum hat geschrieben:Wo kann man mehr ueber Gold in Krisenzeiten Erfahren?
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Goldbesitzer machten einen Gewinn von 1.438% in der Währungsreform 1948 - Sparbuchbesitzer hingehen einen Verlust von 95,5%.
http://gold.celticgold.eu/p_de/gold-uni ... zielt.html
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Sicherlich war es besser Gold zu besitzen als ein Sparbuch. Jedoch muss man die Kaufkraft von Gold nach einer reform mit der Kaufkraft vorhervergleichen. Das ein Sparbuch Besitzer 95 % verloren hat macht einen gold Besitzer nicht zu einem noch hoheren Gewinner.
Orange:in der Prozentrechnung schonSilbersparer hat geschrieben:Die angegenen1400 Prozent Gewinn machte Gold nur im Vergleich zum Sparbuch , welches massiv abgewertet wurde. In dem Artikel selbst steht das Gold in der betrachtung vor und nach reform einen leichten Verlust auswies.
Das ein Sparbuch Besitzer 95 % verloren hat macht einen gold Besitzer nicht zu einem noch hoheren Gewinner.
Die Überschrift des Artikels ist für die Mülltonne
Lesen komplett war schon immer die bessere Variante.
Die Zusammenfassung zeigt die Unterschiede:
Zusammenfassung zur Währungsreform
10.000 Reichsmark auf dem Sparbuch wurden in 550 D-Mark umgetauscht.
Der Verlust betrug 94,5%.
10.000 Reichsmark in Gold waren 7.912 D-Mark wert.
Der Verlust in Gold im Vorher-Nachher Vergleich war: 20,9%.
Die Wertsteigerung im Vegleich zum Sparbuch betrug: 1.438%
Der Anleger erhielt mehr als 80% des monetären Betrages und steigerte sogar noch die Kaufkraft.
Quelle der Rohdaten zur Währungsreform:
Bertelsmann Lexikothek Deutschland – Portrait einer Nation (1987)ISBN 3-570-0911-8
Diese Zahlen sind doch nur ein Beleg für unseren immer wiederkehrenden
Diskussionsfaden: WERTERHALT gegenüber FIAT-WÄHRUNGEN
Für den Sparbuchbesitzer war das fast ein Totalverlust seines "GUTHABENS"
Für den BESITZER von HART-Währung fast ein Gewinn
Übrigens: GOLD ist auch heute im internationalen Maßstab eine WÄHRUNG
(und das immer mal wieder für sich selbst bewußt machen...)
T.
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos
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Dazu eine kleine Geschichte meinerseits.Titan hat geschrieben:.... Diese Zahlen sind doch nur ein Beleg für unseren immer wiederkehrenden
Diskussionsfaden: WERTERHALT gegenüber FIAT-WÄHRUNGEN
Für den Sparbuchbesitzer war das fast ein Totalverlust seines "GUTHABENS"
Für den BESITZER von HART-Währung fast ein Gewinn
Übrigens: GOLD ist auch heute im internationalen Maßstab eine WÄHRUNG
(und das immer mal wieder für sich selbst bewußt machen...)
T.
Letztens bekam ich eine örtliche Tageszeitung aus den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts in die Hand. Da gab es eine Anzeige, in der Oneway-Schiffspassagen in die USA für 50 Goldmark angeboten wurden.
Bestandteil des bescheidenen Erbes einer Tante meines Vaters -und nun in meinem Besitz befindlich- ist ein 10 Mark-Goldstück, Ludwig II, von 1872. Feingoldgehalt 3,584g. 50 Goldmark entsprachen damals demnach 17,92g Feingold. Wert heute morgen: 17,92g * 30,19 EUR/g = EUR 541,00. Dafür bekomme ich auch heute einen günstigen Flug in die USA (und das sogar mit Rückflug - was heutzutage im Hinblick auf die USA ja nicht das Schlechteste ist).
Die zigtausend von Reichsmark, die ebenfalls in dem Nachlass der Tante vorgefunden wurden, was kann ich damit anfangen ? Bestenfalls mir den Hintern abwischen ... Die armen Leute damals haben sich im Interesse von Nation und Vaterland vom Kaiser den einzig wahren (monetären) Wert abschwatzen und sich mit wertlosem Papier abspeisen lassen.
Soviel zum Thema Werterhalt.
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Euer Mithras, der Goldjunge
Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
- Trebbler
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Geschäft lief schlecht....sauschlecht und dann auch noch die Steuervorauszahlung. Ohne Stundung wie´s ja auch die meisten Selbstständigen von euch kennen.
Musste also etwas Gold wieder verkaufen. Geld war binnen 3 oder 4 Tagen (?) jedenfalls rechtzeitig auf dem Konto und ich konnte weitermachen.
Keine Ahnung obs auch anders gegangen wäre, so wars aber einfach.
Ganz kurz danach liefs dann auch wieder gut und ich konnte zurückkaufen.
Und die persönlichen Krisenzeiten sind, glaube ich, doch viel wahrscheinlicher als der hier diskutierte große Crash
Trebbler
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Ging mir auch schon so. Durch den Zahlungsausfall eines Auftraggebers war ich voll im Regen.
Habe fast meine gesamten EM reserven verkauft. Danach ging es normal weiter, musste halt beim EM von vorne anfangen.
Aber wie heist es so schön:
Was uns nicht umbringt, macht uns nur noch härter.
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Goldwasser
Schokotaler
Schokolikör
Schokozigaretten
Zigaretten mit Goldfilter
Scherz beiseite, wenn man sich einen größeren Vorrat aufbauen will, benötigt man Platz.
Diesen hat man meist nur im eigenen Haus und auf dem eigenen Grundstück.
Ich denke, die meisten, die noch Mieter sind, haben nur begrenzte Lagerkapazitäten.
Ich persönlich setze meine Vorratshaltung für lebensnotwendige Dinge auf 6-12 Monate an.
Wie beim Handel first in--first out.