Goldpreisprognosen II

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 20.06.2014, 10:59

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Polkrich
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lifesgood hat geschrieben:@polkrich: Es ist deutlich nervenschonender nicht gleich aus jeder Mikrokursbewegung einen Trend ableiten zu wollen.

Letztendlich müssen wir uns alle überraschen lassen, was passiert ;)

lifesgood
Stimmt. smilie_14
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Beitrag 20.06.2014, 12:12

donnyflame
Manchmal reicht ein bisschen Mathe aus:

Annahme:

Inflationsrate 6% ( damit mir keiner sagt das es nicht die "echte" Inflationsrate ist, übertreibe ich bewusst mal)



Goldpreis 01.03.2008 1002 USD ( Ich nehme mal bewusst das ATH damit mir keiner sagt "das sind aber nicht die echten Kurse Gold wurde doch massiv gedrückt !!")


01.03.2008: 1002 USD

01.03.2014: 1387 USD

mit der Annahme 6% Inflation: 1418 USD

Jeder kann sich selbst ein Bild davon machen was von diesen Zahlen zu halten ist.

Bei Fehler bitte bescheid sagen ;)

Grüße
DF

Beitrag 20.06.2014, 12:29

Geldsammler
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Hallo Donnyflame: Da bist Du ziemlich genau bei dem von Stöferle hergeleiteten Ziel für Mitte 2014. Allerding hat er eine extrem komplexe Berechnung.

http://www.finanzen.net/nachricht/rohst ... 34-3353018

Beitrag 20.06.2014, 12:35

lifesgood
... das ist im Grunde schon richtig gerechnet.

Aber mit diesen Berechnungen ist es immer so, dass ich durch die Wahl des Anfangspunktes auch das gewünschte Ergebnis erreichen kann.

Du hast willkürlich 2008 gewählt und kommst zu dem Schluss, dass Gold einigermaßen fair bewertet ist. Diese Einschätzung teile ich nicht, weil sie eben verschiedene Faktoren wie Geldmengenerweiterung, Verschuldungsexplosion usw. usw. unberücksichtigt läßt.

Aber man könnte mit derselben Mathematik auch ein anderes Ergebnis erklären, wenn man z.B. einen 10-Jahres-Zeitraum nimmt.

Am 1.1.2004 stand der Goldkurs bei 435,60 € unterstellt man dieselbe Inflation von 6% hätte der Kurs am 1.1.2014 bei 780 $ liegen müssen und müßte derzeit bei gut 800 $ liegen, also deutlich niedriger.

Ebenso käme ich zu einem deutlich anderen Ergebnis, wenn ich für 1980 von 300 $ ausgehe. Denn wenn ich da die 6% jährliche Inflation hinzurechne, müßte Gold deutlich über 2.000 $ stehen.

Wie gesagt, mit Mathematik bzw. Prozentrechnung läßt sich alles beweisen, was man will, man muß nur das Basisjahr entsprechend wählen ;)

Beitrag 20.06.2014, 13:41

donnyflame
@lifesgood

Ich habe nur etwas vorgerechnet. Ich habe nicht gesagt das ich das als irgendeine Grundlage nehme. Deswegen auch der deutliche Satz:
Jeder kann sich selbst ein Bild davon machen was von diesen Zahlen zu halten ist.
Zum Rest da hast du natürlich vollkommen recht. Zahlen kann man immer nach eigenem belieben missbrauchen. Das ist die Kunst des Finanzjournalismus ;)

Am Ende ist es doch eine Lotterie welche Berechnung dann "die Zukunft vorhergesagt hat" und derjenige darf sich dann freuen weil er ein Haufen Geld mit Büchern usw. verdient :D

Grüße
DF

Beitrag 20.06.2014, 20:55

1107greg
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..es gibt da einen netten Spruch, der Lenin/Churchill und noch einigen anderen zugeschrieben wird…

TRAU KEINER BILANZ(BERECHNUNG), DIE DU NICHT SELBST GEFÄLSCHT HAST smilie_20

Wie meine Vorredner aufzeigten, so lässt sich alles beliebig groß oder kleinen rechnen… smilie_02 wo bleibt da nur die berühmte Glaskugel? :roll:
gregory

Beitrag 21.06.2014, 10:44

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Goldistan
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Comex-Lager steigt wieder an... Wie vorm letzten Hau-Drauf, aber mit inzwischen größerem Gesamtvolumen. Ich bau demnächst den Haudrauf-Indikator und veröffentliche einen Investorbrief. smilie_02

Beitrag 21.06.2014, 20:54

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MaciejP
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Stanzl weiter klar bärisch für Gold: Ein paar klare Worte
Wenn man der Ansicht ist, dass die westlichen Regierungen Pleite sind (was ich tue) sollte man Aktien und Immobilien long sein (was ich seit über fünf Jahren bin), da es klar war wie das alles gelöst werden wird. [...]

Der Profiteur des ganzen Spiels sind - das ist doch unübersehbar - Aktien und Immobilien, und nicht Gold. Man kann Gold beimischen, sollte aber nicht glauben dass das irgendwo hingehen wird als nach unten.
smilie_02

Beitrag 22.06.2014, 00:16

Geldsammler
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Was irgendwann enden muss, wird auch irgendwann enden.
Fragt sich nur wann und welcher schwarze Schwan, das auslöst.
Ein politisches Ereignis? Das erneute Platzen der Immobilienblase?
Es hat sich seit 2008 nichts zum positiven verändert. Staatsschulden, Giftpapiere, private Schulden, alles noch da und viel schlimmer. Ob wieder alles gerettet werden kann? Das Gold haben jetzt andere Leute. Der Dollar wird immer mehr als Leitwährung ersetzt. Da braut sich was zusammen. Stanzl schaut nur zurück. Mag sein, dass er recht hat, aber für eine Prognose ist das gewagt. Wenn es "geplant" scheppert, dann geht Gold sicher noch mal in einer konzertierten Aktion der ZBs runter. Man wird nichts unversucht lassen, die Währungen zu retten. Aber dann?

Beitrag 23.06.2014, 07:53

lifesgood
... ohne es kommentieren zu wollen, der Weygand von godmode-trade ist wieder bullish für Gold: http://www.godmode-trader.de/analyse/go ... 30,3781414

Beitrag 03.07.2014, 15:30

Goldjunge99
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Hallo,

in den letzten Tagen ist Gold morgens (US Zeit) immer gedrückt worden und am Ende des Tages, nach einigen Kämpfen, immer mit einem leichten plus aus dem Markt gegangen.
Morgen haben die Amis frei, mal sehen was passiert.....

Beitrag 03.07.2014, 16:06

Geldsammler
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Wenn die Amis morgen frei haben, dann kann man vielleicht erkennen, ob die Maschinen weiter pünktlich um 14 Uhr den Kurs runter jagen.

Beitrag 07.07.2014, 07:29

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Ladon
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Mal eine Randbemerkung zum Thema hier:

Habe letzthin in ganz anderem Zusammenhang, aber mit für uns doch interessantem Bezug zum Gold und dessen "Preis", etwas gelesen, das man sich durchaus mal durch den Kopf gehen lassen kann. Insbesondere wenn es um die Einschätzung oder Erwartungen an den Goldpreis geht.

Im Laufe der letzten Jahre beschäftigen sich Verhaltensforscher ja auch mehr und mehr mit "wirtschaftlichen" Themen und da gibt es belastbare (also auf breiter Datenbasis gründende) Untersuchungen, wie sehr BESITZ die Wahrnehmung von Wert verändert.
Und zwar nicht marginal, sondern um Größenordnungen!


In ganz einfachen Worten - und mit Bezug auf unser Oberthema - gesagt:
Der Goldbarren unter der Matratze "erscheint" einem erheblich "wertvoller" als der, den man erst kaufen müsste (und dessen Preis einem immer zu hoch erscheint ...)

Gut, wenn man sich an diese "Hirnmechanik" erinnert, wenn man eigene Prognosen für den Wert des eigenen Goldbesitzes erstellt!
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 07.07.2014, 07:47

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Polkrich
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Interessante These. Ich wenn ich psychologisch nur etwas gebildet bin, so denke ich doch, dass es bei mir eher umgekehrt ist. Die Münze im Shop oder im Angebotsthread erscheint mir immer begehrenswerter als die Münze im Banksafe. EM-Messie?? Schwierig.
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Beitrag 07.07.2014, 09:48

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eisendieter
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Ladon hat geschrieben:Mal eine Randbemerkung zum Thema hier:


In ganz einfachen Worten - und mit Bezug auf unser Oberthema - gesagt:
Der Goldbarren unter der Matratze "erscheint" einem erheblich "wertvoller" als der, den man erst kaufen müsste (und dessen Preis einem immer zu hoch erscheint ...)

Geht mir grundsätzlich etwas anders. Die Barren, die ich 2012 zu 42€/g und mehr gekauft habe, und die im Bankschließfach eingelagert sind, erscheinen bei mir nur noch als mit einer tiefroten, verlustanzeigenden Prozentangabe in meinem EXCEL sheet. Alles, was ich bereits habe, damit habe ich mehr oder weniger abgeschlossen. Was ich hingegen zukaufe, muss sich einem gnadenlosen Vergleich mit dem Spotpreis stellen. Gibt es da günstige Angebote, beurteile ich sie keineswegs als 'zu teuer'.

Mit solchen Zukäufen versuche ich peu a peu, meine Gesamtrendite zu verbessern.

Außerdem monitore ich meine Käufe auch auf Monatssicht, meistens mit einem ersten Kauf gleich am 1. oder 2. des Monats. Was darauf im selben Monat folgt, sollte möglichst den Durchschnittskaufpreis pro Monat senken und nicht erhöhen. Da bin ich auch relativ diszipliniert. Warum? Wahrscheinlich, weil seit Beginn meiner EM Affinität eine jahrelange Hausse herrscht. Mal sehen, wie es um meine Disziplin steht, wenn der Markt dreht, worauf ich allerdings aktuell keineswegs scharf bin.
Erfolgreich gehandelt: ja

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Beitrag 07.07.2014, 10:19

Geldsammler
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Ladon: Spielst Du damit auf die kognitive Dissonanz an? Zu wissen, man hat für das Gold unter der Matratze zu viel bezahlt, ist nicht gut für das Wohlbefinden (Belohnungszentrum im Hirn). Weil man damit ungern lebt, verändert man einfach die Wahrnehmung. Beim Ausgeben von Geld im Allgemeinen wird dagegen nachweislich das Stresszentrum im Hirn aktiviert. Nicht ganz so schlimme ist das, wenn man mit Karte statt mit Bargeld zahlt, denn da übergibt man nichts dauerhaft "physisch" (also in diesem Fall bedrucktes Papier), sondern erhält seine Karte ja gleich wieder zurück.

Bei löst das Kaufen von Gold und Silber allerdings jedes Mal Glücksgefühle aus, weil ich für etwas Leichtes (Geldnoten) etwas Schwereres (Metall) erhalte.

Beitrag 07.07.2014, 10:33

lifesgood
Geldsammler hat geschrieben:Ladon: Spielst Du damit auf die kognitive Dissonanz an? Zu wissen, man hat für das Gold unter der Matratze zu viel bezahlt, ist nicht gut für das Wohlbefinden (Belohnungszentrum im Hirn). Weil man damit ungern lebt, verändert man einfach die Wahrnehmung.
smilie_08 ... aber Ladon schreibt doch, dass das, was man kaufen müßte zu teuer ist. Hätte man zu teuer gekauft, wäre das was man kaufen müßte, doch günstiger ;)

lifesgood

Beitrag 07.07.2014, 10:46

Geldsammler
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Das spielt in diesem Fall keine Rolle. Es geht nicht um Logik, sondern um unterschiedliche Hirnareale, die über Gefühle/Instinkte etc. die Wahrnehmung der Realität steuern. Und zwar viel schneller als wir denken können.
Geld auszugeben "tut immer weh". War das eigene Gold nun teurer als der augenblickliche Preis, dann redet sich die Psyche das schön, weil sie mit dem unausweichlichen Widerspruch nicht leben kann.

Beitrag 07.07.2014, 10:52

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Ladon
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... oder umgekehrt:

Man überschätzt den "Wert" des eigenen Goldes, weil man tendenziell den eigenen Besitz überbewertet:
"Gold müsste eigentlich bei xxx stehen ..."
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 07.07.2014, 11:00

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eisendieter
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Ladon hat geschrieben:... oder umgekehrt:

Man überschätzt den "Wert" des eigenen Goldes, weil man tendenziell den eigenen Besitz überbewertet:
"Gold müsste eigentlich bei xxx stehen ..."

Oder man ist sich schlichtweg sicher, dass die Einstiegspreise eines Tages schon wieder zurück kommen.
Erfolgreich gehandelt: ja

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