Goldpreisprognosen II

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 22.09.2016, 20:45

fragnet
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Thomasio hat geschrieben:Du hast das Problem der EZB NICHT erkannt.
Eine Ausnahme wäre auf den ersten Blick das bedingungslose Grundeinkommen, wo der Staat einfach allen Bürgern frei Haus Geld schenkt, aber auch das kann nicht funktionieren, weil das auf Staatsschulden gehen würde, die auch wieder die Steuerzahler bezahlen müssten, wodurch am Ende, nach Aufrechnung von freiem Einkommen gegen höhere Steuern, die Bürger auch nicht mehr Kaufkraft hätten.
Ein Grundeinkommen, staatliche Konjonturprogamme, Steuerleichterungen usw. Das sind nur einige Möglichkeiten das Geld unters Volk zu bringen und das natürlich alles Schuldenfinanziert. Ziel bleibt es die Schulden durch Inflation zu entwerten. Wir sind doch einer Meinung! Und das der Bürger am Schluss für alles zahlen muss ist auch klar! Dafür kaufen wir uns ja anonym Edelmetalle um für genau diesen Fall vorzusorgen. Wie lange willst du dich eigentlich noch im Kreis drehen???
Zuletzt geändert von fragnet am 22.09.2016, 20:55, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 22.09.2016, 20:46

fragnet
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Thomasio hat geschrieben: Thomasio hat Folgendes geschrieben:
Du hast das Problem der EZB NICHT erkannt.
Eine Ausnahme wäre auf den ersten Blick das bedingungslose Grundeinkommen, wo der Staat einfach allen Bürgern frei Haus Geld schenkt, aber auch das kann nicht funktionieren, weil das auf Staatsschulden gehen würde, die auch wieder die Steuerzahler bezahlen müssten, wodurch am Ende, nach Aufrechnung von freiem Einkommen gegen höhere Steuern, die Bürger auch nicht mehr Kaufkraft hätten.

Ein Grundeinkommen, staatliche Konjunturprogamme, Steuerleichterungen usw. Das sind nur einige Möglichkeiten das Geld unters Volk zu bringen und das natürlich alles Schuldenfinanziert. Ziel bleibt es die Schulden durch Inflation zu entwerten. Wir sind doch einer Meinung! Und das der Bürger am Schluss für alles zahlen muss ist auch klar! Dafür kaufen wir uns ja anonym Edelmetalle um für genau diesen Fall vorzusorgen. Wie lange willst du dich eigentlich noch im Kreis drehen???
Zuletzt geändert von fragnet am 22.09.2016, 20:55, insgesamt 5-mal geändert.

Beitrag 22.09.2016, 20:52

Thomasio
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Im Prinzip sind wir einer Meinung, nämlich, dass die Normalverbraucher am Ende alles bezahlen werden.
Auf dem Holzweg sind dagegen die Staaten, die den Prognosen der Mainstream-Ökonomen glauben, dass man mit Geld drucken Inflation erzeugen könnte.
Dabei ist es so einfach.

Wenn (wie wir alle glauben) die Normalverbraucher es bezahlen müssen, während (wie wir alle wissen) die Normalverbraucher die sind, die die Kaufkraft haben durch die die Preise bestimmt werden, dann kann es keine Inflation geben, schlicht weil die, die die Kaufkraft haben müssten dadurch dass sie alles bezahlen müssen, genau diese Kaufkraft eben nicht haben.

Beitrag 22.09.2016, 21:03

fragnet
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Thomasio hat geschrieben:Im Prinzip sind wir einer Meinung, nämlich, dass die Normalverbraucher am Ende alles bezahlen werden.
Auf dem Holzweg sind dagegen die Staaten, die den Prognosen der Mainstream-Ökonomen glauben, dass man mit Geld drucken Inflation erzeugen könnte.
Dabei ist es so einfach.

Wenn (wie wir alle glauben) die Normalverbraucher es bezahlen müssen, während (wie wir alle wissen) die Normalverbraucher die sind, die die Kaufkraft haben, durch die die Preise bestimmt werden, dann kann es keine Inflation geben, schlicht weil die, die die Kaufkraft haben müssten dadurch dass sie alles bezahlen müssen, genau diese Kaufkraft eben nicht haben.
Genau, ein Ponzi-System oder Schnellballsystem. Den letzten beißen die Hunde und das ist der Bürger. Der Bürge der für den ganzen Mist bürgen muss, den die Herren dort oben verzapfen! Das ganze ist sonnenklar, irgendwann müssen wir die Schulden loswerden und das wird sehr übel ausgehen für die armen Bürger! Inflation ist da vielleicht noch die eleganteste Art der Entschuldung, für die Leute die dort oben das Sagen haben!

Beitrag 22.09.2016, 21:29

Thomasio
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Wo bitte siehst du ein Schneeballsystem in der Tatsache, dass die Normalverbraucher heute zu wenig Kaufkraft haben und auch in der Zukunft zu wenig Kaufkraft haben werden?
Stimmst du mir vielleicht nicht zu, dass die Nachfrage im Verhältnis zur Menge angebotener Güter die Inflation bestimmt?
Woher soll eine Nachfrage kommen, aus der Inflation entstehen würde, wenn wir beide uns einig sind, dass die Normalverbraucher diese Kaufkraft heute nicht haben und auch in der Zukunft nicht haben werden?
Ist es nicht völlig egal wie viele Konjunkturprogramme, Steuergeschenke oder sonstwas der Staat sonstwem macht, weil solange die Bürger es bezahlen müssen dieselben Bürger nie zu der Kaufkraft kommen die nötig wäre um Inflation zu erzeugen?

Wir können die ganze Diskussion auch abkürzen und auf eine einzige, kleine, leichte Frage reduzieren.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es absolut so ist, aber so weit ich weiss, wird der Fall von allen Mainstream-Ökonomen völlig ignoriert, weil es unter der zur Zeit verbreitetenen Meinung der Ökonomen keinerlei sinnvolle Antwort auf die Frage gibt, sprich jeder Versuch diese Frage zu beantworten, immer sofort die gesamte Finanzpolitik der westlichen Welt ad absurdum führen würde.

WENN durch Geld drucken, Staatsschulden und Konjunkturprogramme Inflation entsteht, WARUM haben die Japaner während 25 Jahren Geld drucken, Staatsschulden und Konjunkturprogrammen permanent Deflation gehabt?

Beitrag 22.09.2016, 21:52

fragnet
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Thomasio hat geschrieben: WENN durch Geld drucken, Staatsschulden und Konjunkturprogramme Inflation entsteht, WARUM haben die Japaner während 25 Jahren Geld drucken, Staatsschulden und Konjunkturprogrammen permanent Deflation gehabt?
Die Geldschwemme hat schon eine Inflation bei Aktien, Immobilien und Staatsanleihen ausgelöst :-) Irgendwie habe ich den Eindruck, die Zentralbanken könnten noch viel mehr Geld drucken und dies dann auf direktem Wege über staatsfinanzierte AUsgabenprogramme an die Bürger weiterreichen. Denkst du denn nicht das dies möglich wäre? Du fängst schon wieder an dich im Kreis zu drehen!
Zuletzt geändert von fragnet am 22.09.2016, 22:05, insgesamt 2-mal geändert.

Beitrag 22.09.2016, 21:58

999erKryptonit
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Thomasio hat geschrieben:Wo bitte siehst du ein Schneeballsystem ...?
...Wir können die ganze Diskussion auch abkürzen und auf eine einzige, kleine, leichte Frage reduzieren....WENN durch Geld drucken, Staatsschulden und Konjunkturprogramme Inflation entsteht, WARUM haben die Japaner während 25 Jahren Geld drucken, Staatsschulden und Konjunkturprogrammen permanent Deflation gehabt?
spätestens seit der sogen. "Tigerstaaten Krise" Ende des ausgehenden letzen Jahrtausends, nachzulesen z. B. dort
http://www.boerse.de/boersenwissen/boer ... 7-1998--58 sollte man einzelstaatliche finanzpolitische Problemstellungen nicht als Patentrezept für eine "Goldpreisprognose" heranziehen.
fragnet hat geschrieben:Die Geldschwemme hat schon eine Inflation bei Aktien, Immobilien und Staatsanleihen ausgelöst :-)
Auch diese Betachtung ist regional. Bei der Prognose sollte man wohl auch globale Handelsströme betrachten; z.B.:
silbersammler2010 hat geschrieben: Ich könnte mir vorstellen, dass der Eine oder Andere sich dieses Bildchen anschaut:
http://didthesystemcollapse.com/
und dann entscheidet, was er kauft.
Zuletzt geändert von 999erKryptonit am 23.09.2016, 07:31, insgesamt 3-mal geändert.

Beitrag 22.09.2016, 22:36

Thomasio
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fragnet hat geschrieben:Irgendwie habe ich den Eindruck, die Zentralbanken könnten noch viel mehr Geld drucken und dies dann auf direktem Wege über staatsfinanzierte AUsgabenprogramme an die Bürger weiterreichen. Denkst du denn nicht das dies möglich wäre? Du fängst schon wieder an dich im Kreis zu drehen!
Achso?
Also wenn 350% Staatsverschuldung in Japan nicht reichen um auch nur aus der Deflation herauszukommen, dann brauchen wir MEHR Staatsverschuldung um zu Hyperinflation zu kommen?
Wenns nicht mit Gewalt geht, dann muss es mit mehr Gewalt gehen?
Wenn von Europa bis USA ALLE Staaten extremste Probleme damit haben, dass sie nach fast 10 Jahren Nullzinsen, Geld drucken und Konjunkturprogrammen so gut wie keine Inflation haben, dann müssen wir einfach nur NOCH länger Nullzinsen, Geld drucken und Konjunkturprogramme, oder vielleicht sogar Negativzinsen machen um Inflation zu bekommen?
Da ist es nicht möglich, dass das Alles keinen Einfluss auf die Inflation hat und die ganze Theorie schlicht grundfalsch ist?
Egal was Andere sagen, egal wie lange die Tatsachen schon das Gegenteil beweisen, man MUSS darauf bestehen, dass man trotzdem Recht hat, denn wenn man nur NOCH MEHR von dem nachgewiesenermassen nicht funktionierenden Unfug macht, dann kommt bestimmt das raus, was man an jeder beliebigen Stelle vorher für jeden vorherigen Schritt schon erwartet, aber nie bekommen hat?
Und ICH drehe mich im Kreis?

@999erKryptonit
Die Tigerstaaten widerlegen doch nicht was ich sage, sie sind die folgerichtige Bestätigung meiner Rede.
Die Tigerstaaten waren und sind DEFIZIT-Länder, mit Wachstum auf Pump, die ihre Schulden nie mit irgendwas Anderem bezahlen als mit Abwertung ihrer Währung, das Gegenstück zu Deutschland und China, die allen Ernstes erwarten aus Überschüssen nach Währungsanpassung netto Gewinne raus zu bekommen.
Deutschland ist ein Überschuss-Land, ergo wird mit der Währung das genaue Gegenteil von dem passieren, was dort passiert ist, nämlich massive Aufwertung.

Vielleicht nochmal die Anmerkung: Die Welt ist eine GESCHLOSSENE Ökonomie in der die Gesamtsumme aller Überschüsse und Defizite IMMER präzise NULL ist.
Völlig egal wer auf- oder abwertet, es bedeutet IMMER, dass die Anderen das Gegenteil tun, ob sie wollen oder nicht.
Wenn ALLE Länder abwerten würden, hätte sich am Ende GAR NICHTS geändert.

Beitrag 23.09.2016, 18:23

Mehrgoldfüralle
Wer aus der Geschichte was lernen will, liest das hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Goldpreis ... eutschland

Gold erhält also unter allen Umständen die Kaufkraft, Minen wären noch besser, mir sind die zu weit weg. Für den täglichen Lebensunterhalt gibt es Silber in kleinen Stückelungen.

@ Thomasio

Du willst es ja nicht glauben, aber unsere Vorturner werden einen Weg finden, um eine Hyperinflation zu erzeugen. Da sie nicht bereit sind, über Alternativen wie z.B. Vollgeld nachzudenken, bleibt das der einzige Ausweg.

Beitrag 23.09.2016, 18:44

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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:
@ Thomasio

Du willst es ja nicht glauben, aber unsere Vorturner werden einen Weg finden, um eine Hyperinflation zu erzeugen. Da sie nicht bereit sind, über Alternativen wie z.B. Vollgeld nachzudenken, bleibt das der einzige Ausweg.
Tja, wenn man wüßte ob Hyperinflation oder massive Deflation eintreten wär man wirklich schlauer, zudem die beiden Szenarien ziemlich unterschiedliche Wappnung erfordern.

Vielleicht bleibt in den nächsten Jahren ja sowohl das eine wie auch das andere aus und es wird fleissig weiter gewurschtelt.
VfL Bochum? -Find ich gut!

Beitrag 23.09.2016, 18:57

Mehrgoldfüralle
Die Wappnung, warum soll die unterschiedlich sein? Da bin ich mit Thomasio auch nicht einig, daß bei einer Deflation die Goldpreise verfallen. Dazu müsste es anders verteilt sein, als es ist. Wer zum Beispiel von uns Foristen hätte nicht anderweitig Vorsorge getroffen? Wer wäre blöd genug, für Essen Gold hergeben zu müssen? Die Blöden haben keins, können also auch nichts hergeben. Ich werde meins hüten bis alles vorbei ist, was auch immer kommt. Auf längere Sicht hat es seine Kaufkraft immer behalten.

Beitrag 23.09.2016, 19:09

Thomasio
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:@ Thomasio

Du willst es ja nicht glauben, aber unsere Vorturner werden einen Weg finden, um eine Hyperinflation zu erzeugen. Da sie nicht bereit sind, über Alternativen wie z.B. Vollgeld nachzudenken, bleibt das der einzige Ausweg.
Ich glaube dir absolut, dass unsere Machthaber planen "irgendwie" Inflation zu erzeugen, denn das versuchen sie ja mit all den Anleihekäufen seit Jahren weltweit und sie sagen es ja sogar laut dazu.
Ich glaube dir auch gerne, dass Unmengen von Leuten die nicht selber denken können oder wollen, die Aussagen der Mainstream-Ökonomen glauben, dass man mit Geld drucken Inflation erzeugen könnte und dass die daraus ableiten, dass man mit VIEL Geld drucken dann entsprechend Hyperinflation bekommt.

Nur in der Praxis kann das nicht funktionieren und funktioniert am Beispiel Japan auch tatsächlich nicht, weil Inflation nun mal die Relation zwischen Kaufkraft und Produktion ist.
Der deutsche Staat hat etwas über 2 Bio. Schulden.
Wenn er jetzt 2 Bio. neue Staatsschulden aufnehmen würde und die alle dem Volk schenken würde, ohne dass einer was zurückzahlen muss, dann bekäme jeder Bürger 2 Bio. / 80 Mio. = 25.000.
Davon könnten die Deutschen neue Autos kaufen, in Urlaub fahren, oder so, aber das wäre innerhalb von einem Jahr wieder weg.
Danach käme die grosse Flaute, genau wie nach der Abwrackprämie, denn wenn man künstlich dafür sorgt, dass die Verbraucher sich vorzeitig neue Autos kaufen, dann kaufen die hinterher weniger Autos.
Dazu käme dann, dass die Steuern erhöht werden müssten um die verdoppelten Staatsschulden zu bezahlen, wodurch die Verbraucher 1 Jahr nach dem Geschenk noch weniger Kaufkraft hätten als vor dem Geschenk.
Also müsste der Staat 1 Jahr später weitere 2 Bio. neue Schulden machen, nur um die Kaufkraft nicht einbrechen zu lassen, für weiterhin erhöhte Kaufkraft müsste es nochmal verdoppelt werden, auf dann 4 Bio. neue Schulden im zweiten Jahr.
Im Jahr drauf 8 Bio., dann 16 Bio., usw., usw.
Die Staatsschulden würden exponentiell explodieren, genau wie sie das in den USA tun (die laufen gerade auf volle 20 Bio, zu), genau wie Japan das seit 25 Jahren macht, aber zu keiner Zeit würde die Inflation nennenswert anziehen, weil die Kaufkraft der Konsumenten dabei immer nur für ein paar Monate steigt, auf lange Sicht aber sogar kleiner wird.

NUR DANN, wenn man den Konsumenten eine Kaufkraft geben könnte, die NICHT von denselben Konsumenten durch Steuern wieder bezahlt werden muss, also wenn man den Reichen eine satte Vermögenssteuer aufdrücken und die Erlöse daraus den Verbrauchern schenken würde UND wenn man es dann schaffen würde die Reichen zu zwingen diese Vermögenssteuer auf Dauer immer weiter zu bezahlen, ohne dass die auswandern oder ihr Geld ins Ausland schaffen, dann könnte man Inflation erzeugen.
Eine andere Möglichkeit wäre, wenn man die Unternehmen zwingen würde alle Löhne zu verdoppeln und dabei gleichzeitig dafür sorgen könnte, dass die weder Leute entlassen noch die Produktion ins Ausland verlagern, aber das ist effektiv nahezu identisch zu einer hohen Vermögenssteuer, denn die Reichen und die Unternehmer sind zum grössten Teil dieselben Leute.

Solange also kein Politiker ernsthaft einen Spitzensteuersatz von 99,9% und eine Vermögenssteuer von 50% vom Gesamtvermögen vorschlägt, mache ich mir über Inflation keine Gedanken.
Insbesondere nachdem Clinton in USA gerade laut darüber nachdenkt die Unternehmenssteuern weiter zu senken, wo Trump genau dasselbe schon vor Monaten angekündigt hat, stehen die Zeichen auf Deflation.
Zuletzt geändert von Thomasio am 23.09.2016, 19:14, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 23.09.2016, 19:14

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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Die Wappnung, warum soll die unterschiedlich sein? .....
Hyperinflation=nahezu sämtliche Ersparnisse vorher in Sachwerte umwandeln (z. B. Edelmetalle)

Deflation=Cash ist King, Geld horten, Konto füllen, Sachwerte vorher in Bargeld umwandeln
Zuletzt geändert von VfL Bochum 1848 am 23.09.2016, 19:18, insgesamt 1-mal geändert.
VfL Bochum? -Find ich gut!

Beitrag 23.09.2016, 19:17

Mehrgoldfüralle
Nö. Gold ist das beste Cash, das es gibt.

Beitrag 23.09.2016, 19:18

Thomasio
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Tja @VfL Bochum 1848
DAS ist halt die gute Frage und sicher bin ich mir auch nicht, auch wenn ich hier fast nur auf der Deflations-Seite argumentiere.
Meine Lösung ist halt 50/50, beides horten.
Dann verliere ich im Crash die eine Hälfte, dafür verdoppelt sich die andere Hälfte in der Kaufkraft und ich habe in JEDEM Fall meine Gesamt-Kaufkraft beibehalten.

Damit mache ich effektiv keinen grossen Reibach, den man machen könnte, WENN man in dieser Frage aufs richtige Pferd setzt und gewinnt, aber ich bin kein Zocker, mir reicht es das zu erhalten was ich habe.

Beitrag 23.09.2016, 19:28

Mehrgoldfüralle
Thomasio hat geschrieben:
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:@ Thomasio

Du willst es ja nicht glauben, aber unsere Vorturner werden einen Weg finden, um eine Hyperinflation zu erzeugen. Da sie nicht bereit sind, über Alternativen wie z.B. Vollgeld nachzudenken, bleibt das der einzige Ausweg.
Ich glaube dir absolut, dass unsere Machthaber planen "irgendwie" Inflation zu erzeugen, denn das versuchen sie ja mit all den Anleihekäufen seit Jahren weltweit und sie sagen es ja sogar laut dazu.
Ich glaube dir auch gerne, dass Unmengen von Leuten die nicht selber denken können oder wollen, die Aussagen der Mainstream-Ökonomen glauben, dass man mit Geld drucken Inflation erzeugen könnte und dass die daraus ableiten, dass man mit VIEL Geld drucken dann entsprechend Hyperinflation bekommt.

Nur in der Praxis kann das nicht funktionieren und funktioniert am Beispiel Japan auch tatsächlich nicht, weil Inflation nun mal die Relation zwischen Kaufkraft und Produktion ist.
Der deutsche Staat hat etwas über 2 Bio. Schulden.
Wenn er jetzt 2 Bio. neue Staatsschulden aufnehmen würde und die alle dem Volk schenken würde, ohne dass einer was zurückzahlen muss, dann bekäme jeder Bürger 2 Bio. / 80 Mio. = 25.000.
Davon könnten die Deutschen neue Autos kaufen, in Urlaub fahren, oder so, aber das wäre innerhalb von einem Jahr wieder weg.
Danach käme die grosse Flaute, genau wie nach der Abwrackprämie, denn wenn man künstlich dafür sorgt, dass die Verbraucher sich vorzeitig neue Autos kaufen, dann kaufen die hinterher weniger Autos.
Dazu käme dann, dass die Steuern erhöht werden müssten um die verdoppelten Staatsschulden zu bezahlen, wodurch die Verbraucher 1 Jahr nach dem Geschenk noch weniger Kaufkraft hätten als vor dem Geschenk.
Also müsste der Staat 1 Jahr später weitere 2 Bio. neue Schulden machen, nur um die Kaufkraft nicht einbrechen zu lassen, für weiterhin erhöhte Kaufkraft müsste es nochmal verdoppelt werden, auf dann 4 Bio. neue Schulden im zweiten Jahr.
Im Jahr drauf 8 Bio., dann 16 Bio., usw., usw.
Die Staatsschulden würden exponentiell explodieren, genau wie sie das in den USA tun (die laufen gerade auf volle 20 Bio, zu), genau wie Japan das seit 25 Jahren macht, aber zu keiner Zeit würde die Inflation nennenswert anziehen, weil die Kaufkraft der Konsumenten dabei immer nur für ein paar Monate steigt, auf lange Sicht aber sogar kleiner wird.

NUR DANN, wenn man den Konsumenten eine Kaufkraft geben könnte, die NICHT von denselben Konsumenten durch Steuern wieder bezahlt werden muss, also wenn man den Reichen eine satte Vermögenssteuer aufdrücken und die Erlöse daraus den Verbrauchern schenken würde UND wenn man es dann schaffen würde die Reichen zu zwingen diese Vermögenssteuer auf Dauer immer weiter zu bezahlen, ohne dass die auswandern oder ihr Geld ins Ausland schaffen, dann könnte man Inflation erzeugen.
Eine andere Möglichkeit wäre, wenn man die Unternehmen zwingen würde alle Löhne zu verdoppeln und dabei gleichzeitig dafür sorgen könnte, dass die weder Leute entlassen noch die Produktion ins Ausland verlagern, aber das ist effektiv nahezu identisch zu einer hohen Vermögenssteuer, denn die Reichen und die Unternehmer sind zum grössten Teil dieselben Leute.

Solange also kein Politiker ernsthaft einen Spitzensteuersatz von 99,9% und eine Vermögenssteuer von 50% vom Gesamtvermögen vorschlägt, mache ich mir über Inflation keine Gedanken.
Insbesondere nachdem Clinton in USA gerade laut darüber nachdenkt die Unternehmenssteuern weiter zu senken, wo Trump genau dasselbe schon vor Monaten angekündigt hat, stehen die Zeichen auf Deflation.
Viele akademische Vollpfosten bezeichnen die derzeitige Notenbankpolitik als keynesianisch. Das ist geradezu absurd, denn das viele neue Geld erzeugt zwar Blasen, kommt aber da, wo es etwas bewirken könnte, gar nicht an. Wenn es dann kracht, ist das weil das Bankensystem zusammen bricht oder die Staatsanleihen. Dann rotieren die Druckerpressen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Du gehst bei deinen Überlegungen immer davon aus, daß es mit der Deflation immer so weiter ginge, daß man sich in so einer Situation Gedanken über Verschuldung machen würde. Das ist so aber nicht. Das Motto wird dann noch immer sein, nach mir die Sintflut, und es wird auf Teufel komm raus Geld gedruckt werden.

Beitrag 23.09.2016, 19:53

Thomasio
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Das Motto wird dann noch immer sein, nach mir die Sintflut, und es wird auf Teufel komm raus Geld gedruckt werden.
Ok, schaun mer mal.
Sagen wir die Banken kollabieren, z.B. weil die Franzosen dem Rest der EU erklären, dass sie ihre Schulden nicht bezahlen werden.
In einer Kettenreaktion gehen dann in nahezu allen Banken weltweit die Lichter aus, weil der weltweite Bankrun sehr viel schneller sein wird als die Politik reagieren kann.

WER macht dann die Schulden, aus denen Geld an WEN und auf welchem Wege verteilt wird?
Nicht vergessen, es gibt im Euroraum (geschätzte) 15% Bargeld und 85% Giralgeld und die 85% lösen sich zusammen mit den Banken in Luft auf.
Die EZB müsste 6x so viel Geld drucken wie heute im Umlauf ist nur um auf dasselbe Niveau zu kommen auf dem sie heute sind und Banken denen sie es geben könnte gibt es nicht mehr.
Bis daraus Hyperinflation werden könnte, also sagen wir mal 1000% Inflation, müsste die EZB das 6000fache der heute existierenden Menge an Geld drucken UND dieses Geld ausschliesslich Konsumenten zur Verfügung stellen, die keinen einzigen Cent davon sparen sondern alles was sie bekommen immer umgehend in Konsumgüter umsetzen.

Selbst WENN die EZB es schaffen würde das 6000fache der heute existierenden Menge Bargeld zu drucken und die Post es schaffen würde das Geld in Umschlägen an die Bürger zu verteilen, wenn die Empfänger dann sagen ...... ich brauche gar kein neues Auto ...... und 90% vom geschenkten Geld unter die Matratze legen, dann hättest du zwar das existierende Geld von den Reichen auf den Mittelstand umverteilt, aber trotzdem NULL Inflation, weil dann das Verhältnis von Angebot zu Nachfrage unverändert bleibt.

Wenn die Beschenkten Gold, Immobilien und Antiquitäten kaufen ist mit Inflation auch Fehlanzeige, denn Inflation ist der Preis von Autos, Brot und anderen Konsumgütern und der ändert sich nicht, wenn die Leute mehr Gold und Häuser kaufen.

Beitrag 23.09.2016, 20:38

Mehrgoldfüralle
Ach, Thomasio,

Nullen kosten gar nichts, und die Produktion eines Geldscheins guter Qualität kostet 10 Cent. Aber klar, warten wir's ab. An der Stelle drehen wir uns tatsächlich im Kreis, und ich fürchte, daß wir die Wahrheit früher erfahren, als uns lieb ist.

Beitrag 23.09.2016, 21:05

Thomasio
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:... ich fürchte, daß wir die Wahrheit früher erfahren, als uns lieb ist.
Ja, DAS ist bei all den Dingen über die sich die verschiedensten Meinungen hier im Forum uneinig sind so ziemlich das Einzige, wo wir uns alle einig sind.
Oder glaubt hier noch wer, dass alles prima ist und wir noch 30 Jahre so weiter machen sollten wie gehabt?

Für mich ist dann halt immer die Frage, warum die, die vor 30 Jahren Kapitalismus in möglichst weit deregulierter Form für das NonPlusUltra gehalten haben heute immer noch glauben, dass man entgegen all der Katastrophen die die Deregulierung ausgelöst hat, den Kapitalismus nur noch ein bisschen weiter deregulieren muss, damit alles gut wird.
Ich meine, ok, Kapitalismus kann man behalten, selbst die von mir oft beschriebene totale Demokratie inkl. Demokratie am Arbeitsplatz kann man in einem kapitalistischen System realisieren, aber dass der Kapitalismus ein paar strikte Regeln braucht, die ihn davor bewahren sich selbst zu zerstören, wie z.B. dass Banken nicht mit dem Geld der Sparer zocken dürfen, ist ja wohl mittlerweile bewiesen.

Beitrag 24.09.2016, 00:13

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MaciejP
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Thomasio hat geschrieben:Nur in der Praxis kann das nicht funktionieren und funktioniert am Beispiel Japan auch tatsächlich nicht, weil Inflation nun mal die Relation zwischen Kaufkraft und Produktion ist.
Wieso hat die Hyperinflation dann in der Weimarer Republik funktioniert? Da wurde das Geld auch direkt vom Staat gedruckt, finanziert durch Staatsschulden. Gleichzeitig sind die Reallöhne durch die Inflationsspirale gefallen, also auch keine zusätzliche Kaufkraft durch die Konsumenten. Der Spitzensteuersatz für Vermögen lag damals bei 10%, wurde wohl auch erst 1923 eingeführt.
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

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