Na, das nenne ich ja mal ein Paradebeispiel für "teilweises Zitieren das den Sinn verfälscht"

... denn Du unterschlägst den zweiten Teil des Satzes:
... und die Nichteinhaltung von "Stabilitätsvorgaben" durch die Politik
Womit wir eigentlich einer Meinung sind, nur dass ich das systemische Problem des bestehenden Geldsystems gleichrangig aufstelle wie das "Versagen" der Menschen, bzw. die unkoordinierte oder falsch koordinierten Maßnahmen der EU (die hier oft als "handwerkliche Fehler" bezeichnet wurden - ohne dass damit Handwerkern auf die Füße getreten sei).
Allerdings:
Dass man auf Dauer nicht mit einem solchen Geldsystem "sehr gut leben" kann, ist eine mathematische Notwendigkeit. Das haben kluge Köpfe ausreichend und nachvollziehbar bewiesen. Da kann ich Dir also nur insofern zustimmen, als dass man sagen könnte: WIR könnten vielleicht noch ganz gut damit leben ... unsere Kinder und Enkel aber nicht mehr.
Hinzuzufügen wäre noch, dass die europäischen Währungen eigentlich nach dem 2. WK nie wirklich "frei" konvertierbar zueinander waren. UNter Bretton Woods lagen die Wechselkurse fest und wurden nur zwanghaft und in "Stufen" mal abgeändert (was auch nicht lustig war für die Betroffenen), dann gab es die "Korridore", also eine schmale Spanne in der sich der Kurs bewegen konnte. Schon Anfang der 70er gab es den "Werner-Plan", der innerhalb von 20 Jahren zu einer Währungsunion führen sollte. 1979 dann die Bildung des Währungskorbes (der ECU), um Wechselkursschwankungen zu vermeiden!
Ich habe das Gefühl, da wird häufig in der Rückschau einiges schön geredet, bzw. es werden Gründe angegeben (wie z.B. die Relevanz freier Wechselkurse), die in dieser Form gar nicht existiert haben! Womit ich den Kreis schließe und dabei bleibe: Initial ist es eben das Geldschöpfungsproblem, das die Dinge (irgendwann zwangsläufig) aus dem Ruder laufen lässt, PLUS Versäumnisse der "Steuerleute", die zumindest um diese Entwicklung wissen müssten (tun sie wahrscheinlich auch, haben aber andere Prioritäten).