Kaufkraft von Gold viel zu hoch

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 27.05.2013, 16:27

Geldsammler
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@ Ladon: Goldschmuck ist in anderen Kulturkreisen allerdings eine Art Renten- oder Scheidungsversicherung. Das sollte man nicht vergessen. Es wird also als schön anzuschauendes Investment gesehen. Deshalb ist die Zuordnung als Schmuck etwas unscharf und weniger von konjunkturellen Schwankungen abhängig, als man das auf den ersten Blick wohl annehmen möchte.

Beitrag 27.05.2013, 17:20

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Ladon
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donnyflame hat geschrieben:...
Mode, Kunst, Kultur in der Zukunft sind ja noch unberechenbarer als institutionelles Verhalten.
...
Wie meinen? Das verstehe ich nicht. Schmuck, Kunst- und Kultgegenstände aus Gold zeichnen sich sowohl historisch, wie auch geografisch von außerordentlich breitem Auftreten aus. Das ist eine ziemlich stabile Basis für eine breite Nachfrage, die ich schon als relativ (!) verlässlich bezeichnen möchte.
Außerdem - und das scheinst Du in Deinem Wunsch nach "Haaren in der Suppe" überlesen zu haben:
Ich habe nur darauf hingewiesen, dass der "Investmentbereich" weder der einzige noch der größte Bereich bei der Goldnachfrage ist - mithin also seine Preis gestaltende Wirkung nicht so ausschließlich oder so einzigartig, wie das häufig formuliert wird.
Ganz unnötig ist Dein Mahnen übrigens, denn hier sind durchaus viele Realisten - das was Du dauernd kritisierst, ist hier im Forum doch kaum als Meinung vertreten; da gibt es ganz andere Plattformen, wo den "Nächstes-Jahr-kaufe-ich-ganze-Straßenzüge-mit-einer-Unze" Utopisten Deine Warnungen vielleicht gut täten.


@ Geldsammler
Ganz korrekt, jedoch: Wie man "Schmuck" in verschiedenen Kulturkreisen betrachtet, spielt doch überhaupt keine Rolle! Ob "der Inder" das als Investment sieht, steht ja nicht in der Statistik. Er ("der Inder") taucht als "Schmuckgold-Nachfrager" auf. Schmuck generiert Nachfrage im Schmucksektor, weil es weder Barren, noch Münze/Medaille ist. Institutionelle Anleger (und um die und deren Marktmacht ging es ja) kaufen definitiv KEINEN Schmuck aus Investmentgründen. Und auch Zentralbanken legen eher Barren als Ohrringe in die Reserve. Und DIESER Bereich ist eben schlicht kleiner als immer wahrgenommen wird.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 27.05.2013, 17:33

Geldsammler
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javascript:emoticon('smilie_02') Hehe, Barren als Ohrringe für Spekulations-Banker, warum nicht? Oder als Halskette? Darf dann auch mal ein Zentner schwer sein.

Beitrag 27.05.2013, 20:09

donnyflame
@Ladon Haare in der Suppe suchen macht Spaß und es ist auch durchaus Diskussionsanregend mal ein bisschen anzuecken :) Mir sind die Realisten aufgefallen und es freut mich auch das diese in meiner Wahrnehmung eine Mehrheit darstellen. Falls sich meine Aussagen so anhören als würde der größte Teil des Forums unrealistisch sein, dann hab ich mich schlecht ausgedrückt.


@leo

Ich versteh nicht warum du dich so angegriffen fühlst...
Das schöne ist doch, du weißt rein gar nichts über mich. Ich könnte einer der größten privaten Goldbesitzer sein oder einer der Gold abgrundtief verabscheut. Das weißt du nicht. Ich habe nur ein Statement abgegeben. Für mich müssen Diskussionen kontrovers sein. Wenn du dich durch eine solche Aussage direkt so angegriffen fühlst und dich in Aussagen wie:
Gold hat viele Vorteile, natürlich kann der Preis auf z.B. die Häfte fallen, aber es wird eben nicht wertlos.
flüchtest, zeigt das nur das du nicht ruhig schlafen kannst ;)


Schade des es immer als Angriff gesehen wird und nicht als Grund, um mit klaren Argumenten zu Antworten. Viele machen das, aber manche Streuben sich noch sehr dagegen. Ich persönlich finde es schade.


Grüße
DF

Beitrag 27.05.2013, 20:20

lifesgood
... nun, da Du von Leo ebensowenig weißt, wie er von Dir, kannst Du auch nicht beurteilen, ob er ruhig schlafen kann oder nicht. ;)

Es soll hier durchaus User geben, die lange genug dabei sind, dass sie selbst bei einer Halbierung des aktuellen Preises noch die Kaufkraft erhalten haben. Vielleicht gehört Leo dazu und schläft deshalb so gut ;)

Ich für meinen Teil halte die Aussage, dass Gold niemals wertlos wird, nicht für eine Flucht. Es gab und gibt in der Weltgeschichte durchaus Ereignisse, bei denen Gold den Wert besser bewahrt hat, als viele andere Anlagearten und insbesondere Geld.

Natürlich hat jede Anlageart, auch Edelmetalle, ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Jeder Edelmetallanleger sollte daher sowohl die Pros, als auch die Contras kennen. Wie seine Entscheidung dann ausfällt, hängt nicht unwesentlich davon ab, womit er in der näheren und weiteren Zukunft wirtschafts- und währungstechnisch rechnet. Ob man damit dann richtig liegt, ist wieder eine ganz andere Frage, weil wir alle leider nicht die allwissende Glaskugel haben. Daher ist eine gewisse Streuung ja so wichtig.

lifesgood

Beitrag 28.05.2013, 10:11

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KROESUS
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@Ladon: Danke für die Erinnerung!

In der Tat ist der Schmuckbedarf der grösste Teil des Goldumsatzes

bei weiter steigender Bevölkerung gehe ich also von relativ stabilen Preisen für Gold aus, denke dass es sich nicht mehr halbieren wird im Preis

und wenn dann nur ganz kurz aus spekulativen Gründen

was ich aber nicht glaube

schlimm wäre nur eine Katastrophe oder ein Krieg weil der Bevölkerungsrückgang zu nachlassender Schmucknachfrage führen dürfte

somit ist es nicht nur aus moralischen sondern auch aus anlegetechnischen Gründen unklug auf einen grossen Crash zu hoffen, allenfalls auf einen Finanzcrash ohne beeinträchtigung der Versorgungslage der Bevölkerung

Das grösste katastrophenszenario für die Goldkäfer wäre ein funktionierender Stein der Weisen der Blei in Gold verwandeln kann

der ist jedoch trotz intensiver Suche seit dem Mittelalter immer noch nicht gefunden worden


smilie_24

Beitrag 28.05.2013, 10:49

Ginsterkatze
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Wer kann eine Rechnung aufmachen,wie hoch der Preis per Oz Gold sein müsste,wenn z.b. die Eurozone eine goldgedeckte Wärung einführen würde?

Also,bezüglich der bereits vorhandenen Menge an Papiergeld und Goldbestände aller Mitgliedsländer.

Auch wenn die Deckung Beispielsweise "nur" 20% betragen würde.

Unmöglich ist ja nichts in diesen Zeiten!

Sagen wir mal so:Bei einer Zwangsablieferung meiner Bestände für 20000€ die oz ,hätte ich kein Problem damit! :D

Zum horten bleiben ja die Silberbestände!

Beitrag 28.05.2013, 11:07

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Ladon
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Ginsterkatze hat geschrieben:Wer kann eine Rechnung aufmachen,wie hoch der Preis per Oz Gold sein müsste,wenn z.b. die Eurozone eine goldgedeckte Wärung einführen würde?

Also,bezüglich der bereits vorhandenen Menge an Papiergeld und Goldbestände aller Mitgliedsländer.

Auch wenn die Deckung Beispielsweise "nur" 20% betragen würde.

Unmöglich ist ja nichts in diesen Zeiten!
Halte ich für wenig zielführend - wenn Gold (was man nicht hoffen sollte) eine "offizielle" Rolle im Geldsystem zurück erhält, dann bestimmt nicht, indem das jetzt vorhandene "Geld" (also - nie vergessen! - der kleine Teil des in der Volkswirtschaft wirkenden Geldes, der "Bargeld" genannt wird) mit Gold hinterfüttert wird. Das ist der Wunschtraum so manches Utopisten ... denn das ergibt dann jene unglaublichen Goldpreise. Aber warum sollte das jemand tun? Um "uns" (den Kleinanlegern) einen Gefallen zu tun? Na, darauf möchte ich mal nicht wetten.

Prinzipiell ist die Rechnung ja einfach:
Nimm die Geldmenge M0 (die wirst Du auf der Buba-Seite finden) und teile das durch die Unzen in der Reserve der Eurostaaten. Und dann teilst Du das eben durch die gewünschte Deckungsquote.

Wenn man das überlegt, nutzt das ja schon deswegen nichts, weil die ausgereichten, zirkulierenden Kredite ja nicht auf dieser Goldbasis erschaffen worden sind. Daher werden sie in weitaus höherem Maß als dies natürlich auch schon in Golddeckungssystemen der Fall ist, "ungedeckt" bleiben (wie die raffinierteren Geldinstrumente des Finanzmarktes ja sowieso). Mises schreibt:
"So wie „reine“ Goldwährung und Goldkern- und Golddevisenkernwährung sich nicht grundsätzlich, sondern nur in dem Ausmaße, in dem in ihnen für den effektiven Umlauf Geldsurrogate verwendet werden, unterscheiden ..." (Mises, Ludwig von; Geldwertstabilisierung und Konjunkturpolitik, Jena 1928)
Und dieses Ausmaß wäre im Falle einer nachträglichen "Deckung" innerhalb des Systems ja exorbitant ... jeder "Deckungsgedanke" allein dadurch ad absurdum geführt ... oder es müsste eben der entsprechende Goldpreis entstehen, der vollkommen irreal ist. Schon wegen des Arbitragehandels, der umgehend entstehen würde, wenn das nicht weltweit gleichzeitig geschieht. Und am besten nachdem vorher alles private Gold eingesammelt wurde. Oder der Verkauf "nachher" exorbitant besteuert wird. Oder ...
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 29.05.2013, 00:13

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MaciejP
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Ginsterkatze hat geschrieben:Wer kann eine Rechnung aufmachen,wie hoch der Preis per Oz Gold sein müsste,wenn z.b. die Eurozone eine goldgedeckte Wärung einführen würde?
Auf goldseiten.de gab es erst kürzlich einen Artikel von Thorsten Polleit zu solchen Berechnungen für die USA.

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