Der Vergleich hinkt so brutal, daß ich acht Seiten schreiben könnte.Spongebob hat geschrieben:Zur Befreiung wären sie willkommen. Die GI's waren ja Ende des 2. Weltkrieges auch in Deutschland willkommen.Suedwester hat geschrieben:Es ist nur verdammt gefaehrlich, wenn schon wieder "westliche" Kriegsherren ein islamisches Land bombardieren. Da kommt es dann leicht zu Solidaritaet mit den falschen Leuten.
Wie wuerde Europa reagieren, wenn es Probleme in einem Land gibt, und ploetzlich marschiert die Arabische Liga oder die Afrikanische Union mit Soldaten ein?
Nur soviel:
1.
Die USA wird auf dieser Welt in vielen Ländern gehaßt. Die Annahme, daß man ausgerechnet in einem arabisch geprägten Land die USA als Befreier willkommen heißen könnte, ist mit Verlaub hanebüchen. Wer etwas über die US-Außenpolitik weiß, kann keinerlei Sympathien für die USA entwickeln.
Vor dem Irakkrieg kam es auf BBC (der Sender stand der Sache extrem kritisch gegenüber) zu einer Schalte zwischen einem Cafe in Annam und New York. Als ich die New Yorker und die Jordanier reden hörte, war ich fassungslos, denn die New Yorker hatten keinerlei Ahnung und die Jordanier argumentierten genau so, wie ich es seinerzeit tat. Ich erinnere dies:
"Glaubt Ihr denn etwa, daß man Eure Panzer bei der Einfahrt in Bagdad mit Blumen bewerfen wird?"
"Genau das, könnte wohl passieren!"
2.
Es ist in Lybien kein Krieg gewesen. Somit gibt es auch keine Kriegsmüdigkeit. Keine Zerstörung und keinen Hunger im Volk. Wer soll da befreit werden müssen?
3.
"Die GI's waren ... in D willkommen"(er als die Russen) - ja soweit bin ich bei Dir.
4.
USA mehrheitlich christlich geprägte Nation wie Deutschland. Für Moslems sind es aber Ungläubige (ich stimme also den Ansichten des Südwesters zu).
5.
USA waren zu der Zeit des WK II ein Modeland, das viele Einwanderer anzog. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. "Die reiche Tante aus Amerika". Nylons und Kaugummi. Eine völlig andere Zeit, eine völlig andere Welt. Daß die GIs an deutsche Mädchen kamen, lag wohl mehrheitlich daran, daß deutsche Jungens nicht mehr vorhanden waren - Vorsicht falsches Bild! Das lustige Tanzen bei Rock'n Roll mit den GI lag am Mangel - nicht an Sympathie.
6.
Nur als erlebtes Beispiel:
Ich wurde in Lateinamerika oft als Gringo "erkannt". Es ist eine wenig schmeichelhafte Bezeichnung für US-Amerikaner. Es kommt von green-go (Soldat geh heim). Wenn ich sagte, daß ich Deutscher sei, änderte sich das Verhalten meines Gegenübers schlagartig und zwar zum besseren.
7.
Falls Du mir das alles nicht glauben willst, dann schau Dir mal die Botschaften der USA im Ausland an und vergleiche sie mit denen anderer Länder. Keine ist so bewacht, so geschützt wie die US-amerikanische. Keine ist so oft Ziel von Anschlägen. Und das liegt an einer falschen Außenpolitik. Oder schau Dir mal an, welche Flagge mehrheitlich bei den Protesten auf den Straßen der Welt angezündet wird.
Die USA wird nirgendwo geliebt, allenfalls erduldet.
Daß die US-Bürger das nicht blicken, liegt vor allen daran, daß die meisten keinen Reisepaß besitzen und der Bildungsgrad im Lande ist ja auch nicht mehr so hoch.
Denk nun bloß nicht, daß ich die US-Amerikaner hasse, das sind nur Menschen.
Ich liebe die US-Außenpolitik nicht, das ist alles.