Lieferkette von Gold offenlegen - Blutgold
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Zitat: "Wer in diesen Tagen Gold kauft, macht sich die Hände ziemlich schmutzig."
In dem Artikel wird allerdings nur der Kongo zitiert.
Wie sieht es weltweit aus, hat da jemand Daten?
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- 1 kg Barren Mitglied
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Zitat Geldsammler
Der "verantwortlich" Handelnde wird daher bei allem (okay, okay ... natürlich nur bei "wichtigen" Entscheidungen) versuchen, möglichst viele Informationen zu sammeln und die Vor- und Nachteile abwägen.
Der Artikel ist natürlich infam!
Ob der Artikelschreiber auch keine Jeans trägt? Oder andere Tuche, die in Bangladesch unter unfassbaren Umständen vernäht worden sind?
Ob der Artikelschreiber wohl ein Handy hat? (Ist Gold drin!)
Ob der Artikelschreiber eine Goldkrone hat?
Ob der Artikelschreiber vielleicht sogar in einem Index-Fond investiert ist, der Rüstungskonzerne beinhaltet? Oder Hühnerproduzenten, die den Schlachtabfall (Füße usw.) nach Kenia liefern, wo die heimischen Bauern dadurch ruiniert werden?
Ob der Artikelschreiber eine Ölheizung hat oder Auto fährt?
Junge, Junge mit all diesen Dingen (und das sind die, die mir in etwa 30 Sekunden eingefallen sind) "macht man sich die Hände schmutzig"!
Das ist diese typische Reflexhandlung, die sich auch in solchen primitiven Schlussfolgerungen offenbart:
Du willst geregelte Einwanderung? Du musst "Nazi" sein.
Du willst überhaupt Einwanderung? Du musst "sozialistischer Obrigkeitsknecht" sein.
Ja, wir wissen: Rohstoffabbau ist ein Problem - überall - vor allem aber nicht nur auf Gold bezogen!
Meine private Konsequenz aus derartigen Überlegungen ist übrigens, dass ich mittlerweile ausschließlich "altes" Gold kaufe. So, wie ich das meiste Essen beim regionalen Bauern kaufe usw.
"Schadensbegrenzung" auf dem Lebensweg ... ohne Schaden anzurichten kann man nicht leben.
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- 1 kg Barren Mitglied
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Ohne Schuld und Sünde kann man nicht leben. Und das kommt manchen Organisationen zugute, die jedem eine Schuld/Sünde einreden wollen. Es gibt in unserem Rechtssystem auch niemanden, der sich nie schuldig macht. Das Gleiche gilt für die Kirche. Und für diese Schuld muss man als moralisch verantwortungsvoller Mensch eben dann zahlen: Ablass, Steuern (soziale Schuld als Vorwand), Spenden (moralische Schuld als Ausbeuter) etc.... ohne Schaden anzurichten kann man nicht leben
Wer sich von diesem aufoktroierten Schuld- und Sünden-System befreit und sich an seine Moralvorstellungen (für mich ist das Kant) so gut es eben menschlich geht hält, der lebt wirklich frei und verhält sich gleichzeitig sozial in einer Gesellschaft.
Oder, um es mit Luther zu sagen: "Sündige tapfer!"
Was verstehst Du denn unter altem Gold ? Die Tut-Anch-Amun-Maske? Hätte ich auch gern
Spass beiseite: meinst Du damit Kaiserreich Münzen oder Libertins z.Bsp. ? Problem - häufig nicht nah genug am Spot
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- 1 kg Barren Mitglied
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Irgendwas muss Dir Dein gutes Gewissen schon wert sein!Problem - häufig nicht nah genug am Spot
Ansonsten kann man bei Gold nie sicher sein. Auch altes Gold enthält "Blutgold". Auch, was die Spaniern den Inkas abgepresst haben, ist noch im Kreislauf. Es gibt halt kein "Bio-Gold". Wer sein Gewissen unbedingt erleichtern will, setzt zumindest auf "Recycling-Gold" - analog zum Klopapier. Ich bin wirklich nicht zynisch, aber die Diskussion ist doch einigermaßen überflüssig und abgehoben bis dekadent.
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Du kannst ja auch Zahngold kaufen oder direkt Junk-Gold von den Schmelzen.
- Mithras
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Und selbst wenn ich AUSSCHLIESZLICH solche Sachen wie in meinem Avatar horten wuerde - sowas ist vor der Praegung auch nur umgeschmolzen worden noch und noecher.
Wer weisz, was diese Muenze vorher mal alles war? Vielleicht persisches Flussgold, das im 4. Jh. BCE der Alexander erobert hat, das danach die Roemer holten (alles mit maximal viel "Blut", Gewalt und damit gemaesz der Vorstellungen in diesem typischen "Zeit"-Gutmenschen-Geschwurbel "Schuld und Suende" im christlich-spieszerischen Sinne beladen...). Die Roemer tauschten es wiederum gegen indische Luxuswaren ein, wo es dann an der Seidenstrasze die Kushana erhielten, deren Koenig Kanishka I um ca. 250 CE herum jene Muenze praegen liesz, die anschlieszend ca. 1700 Jahre in der Erde ruhte. Irgendwann wurde sie im 20. Jh. gefunden (m.W. im Norden Afghanistans) und kam auf den Muenzmarkt, wo der Onkel Mithras sie dann erwarb. Ob das auch alles immer "mit rechten Dingen" zugegangen war (Kulturgueterschutzgesetze, Schatzregal und so...) ist eine andere Frage, ueber die ich eh lieber nicht nachdenken moechte (zumindest nicht jetzt im Urlaub ).
Fazit: Peinlichkeit hat einen Namen: Claas Tatje. Mir macht vor allem angst, dasz sich so eine Sichtweise bald mal in "aktuellen Rechtsnormen" - sprich: irgendwelchen VERBOTEN! - niederschlagen koennte...
Euer Mithras, der Goldjunge
Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
Ich weiß nicht ob ich die Forderung nach Transparenz als "peinlichkeit" abstempeln würde. Das wäre etwas übertrieben.
Das es bei altem und recyceltem Gold nicht ganz einfach ist soltte ja einleuchten, aber wenn man einen frischen Goldbarren aus irgendeiner Mine geliefert bekommt, dann wäre es doch nicht zu viel verlangt zu wissen aus welcher Mine dieser Barren stammt. Ist das nicht bereits über eine Kennziffer nachvollziehbar?
Das Münzprägeanstalten deklarieren wer ihre Zulieferer sind wäre für mich persönlich jetzt auch kein Untergang des Abendlandes. (Wenn das nicht bereits der Fall ist)
Ich denke die Angst das eine "Kontrollwelle" auf jegliches Gold zukommt ist berechtigt, aber doch überschaubar. Ich denke das in diesem Artikel viel zu viel hinein interpretiert und von diesem Artikel abgeleitet wird. Berechtigt, aber doch etwas übertrieben
Ich würde den Artikel zu den üblichen Artikeln mit der Forderung nach transparenz im Sinne von Bio/Umweltschutz etc. zählen, nicht aber zu einer Kontrollmanie für Gold
Das wird doch seit Jahren für alles mögliche gefordert: Textilien, Lebensmittel etc.
Grüße
DF
- Argentum13
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Beim Strom scheint mir das Problem ähnlich gelagert: Kein "Atomstrom" aus der Steckdose! Möchte gerne wissen, wie ich das vermeiden kann - vor allem: wie sich dieser Strom vom "Bio-Strom" unterscheidet.
Das Thema "Blutgold" verkauft sich medial gut, lässt sich reißerisch inszenieren und bestätigt evtl. noch Vorurteile gegen Goldbugs, die ja offensichtlich nicht davor zurückschrecken, sich blutige Pfoten zu holen. Alles Theater für die sensationslüsterne Plebs.
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@Ladon, Geldsammler, Argentum13: Ich glaube ihr macht es Euch zu leicht.
Man kann Unrecht nicht mit anderem Unrecht begründen.
Außerdem fehlt mir die Verhältnismäßigkeit:
Wenn du Leute im Parkverbot stehen siehst sehst du ja auch nicht los und Fackelst irgendwelche Omas ab nach dem Motto jetzt ist ja eh schon alles egal.
Also wie schlimm ist es wirklich im Kongo? Entspricht das eher einer weltweiten, gängigen Praxis oder ist es hier besonders schlimm? Letzters würde dann eine Nachweispflicht tatsächlich rechtfertigen. Das ist dem Artikel allerdings nicht zu entnehmen.
viele Grüße
vom Kongo weiß ich nicht viel: wird wohl ziemlich schlimm sein...
Aber wenn die EU "einen Missstand erkennt" kriege ich Plaque und Sodbrennen.
Die haben einfach schon zu viele Probleme (Gurken, Glühbirnen, Tagfahrlicht,....)
"geregelt", die ich nicht als solche wahrnehme.
In meinen Augen doktern die immer an irgendwelchem Kleinkram herum, weil sie die großen,
grundsätzlichen Probleme nicht bearbeiten können oder das nicht wollen.
In meinen Augen ist das mittlerweile eine bürokratische Kaspertruppe ohne Ambitionen
(außer mein Geld verteilen) und Ideen (außer noch mehr von meinem Geld einsammeln).
Spontan fällt mir nichts relevantes (jetzt halt nicht Geldumtausch etc.) ein, was die EU für mich jemals verbessert hat?
Finde ich bedenklich....
Liebe Grüße Marek
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Hier mal ein paar links auf die Schnelle
http://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/ ... atze/gold/
http://www.dachverband-entwicklungspoli ... innung.pdf
http://www.planet-wissen.de/natur_techn ... flikte.jsp
http://commdev.org/curse-gold-democratic-republic-congo
http://www.nationalgeographic.de/report ... ne-sterben
http://www.hrw.org/news/2005/06/01/dr-c ... atrocities
Bist Du Dir sicher, dass das eine Antwort auf mein Posting ist?slts hat geschrieben:...
@Ladon, Geldsammler, Argentum13: Ich glaube ihr macht es Euch zu leicht.
Man kann Unrecht nicht mit anderem Unrecht begründen.
...
Ich habe gesagt, dass es grundsätzlich unmöglich ist in einem Leben keinen "Schaden" anzurichten - und dass man sich aus genau diesem Grund sehr genau ansehen muss, was man macht, um "Schadenbegrenzung" zu betreiben.
Wieso da "Unrecht mit anderem Unrecht" begründet wird, verstehe ich ganz und gar nicht.
Ganz schön weiter Weg...und dann noch hin und zurücksmilelover hat geschrieben:Ab in den Rhein mit euch und selber waschen
Spreewasser reinigt auch die Hände von jeder Art von Schmutz
T.
P.S. "Blutgold"oder ähnliche Begriffe liebe Icke besonders,
meistens als sogenannte Argumente zum "Erschlagen" inhaltlicher
Argumentationen benutzt.
T.
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos
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Ich sehe mit der Forderung nach Zertifizierung wieder einmal einen Rattenschwanz an Bürokratie, Zertifizierungskaspern und vielleicht sogar dem Handel mit Persilscheinzertifikaten (wie CO2). Eine hübsche und nutzlose Industrie, die sich selbst ernährt und den Opfern von heute gar nichts bringt.
- Argentum13
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Ich weiß schon, was du willst. Im Grunde ehrt dich dein Ansatz - beim Fleisch ist es mir auch lieber, ich habe das Steak persönlich vorher auf der Wiese grasen sehen...wenn ich das mal so formulieren darf.
Meine Einwände zielen in die Richtung, dass es schwierig sein wird, von einer Mint ein Zerti über die genaue Herkunft des verarbeiteten Materials - am besten mit einer Garantie über "ökologisch neutral und sozial fair gefördertes und gehandeltes Gold" zu bekommen. Und selbst wenn: Wirst du es nachprüfen können bzw. werden Prüfer das lückenlos zurückverfolgen können?
Ergo: Die Welt ist nicht gut und das Verhalten von Menschen interessegeleitet. Mit dieser Einsicht habe ich meinen Frieden mit dem Gold. Ansonsten bleibt dir noch, dich dem Erwerb eines möglicherweise "blutigen Rohstoffs" zu verweigern. Jeder so, wie er am besten klarkommt.
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ich finde diese diskussion über blutgold recht dekadent und elfenbeintürmisch.
meist ist es so, wenn mensch alles hat was mensch haben will, wendet er sich "höheren" dingen zu um wieder eine aufgabe für sein schuldbewustsein und/oder einen sinn für sein ach so "tristes" leben zu finden, ob es dabei um blutgold, die dritte welt, die armen ukrainer, nerze, die armen migranten oder was weis ich geht ist dabei vollkommen egal.
wer unbedingt die zustände im kongo oder sonstwo ändern will sollte sein gold verkaufen, dort runter ziehen und ein krankenhaus aufmachen. und ambesten seine wertvorstellungen gleich mit exportieren.