Mehrwertsteuer-Senkung: Wird Edelmetall jetzt günstiger?

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 07.06.2020, 21:22

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Deichgraf
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Mit dem Geld sind eben Dinge möglich, die im richtigen Leben nicht möglich sind. ich kann nicht heute schon das Brot essen, das morgen erst gebacken werden soll(!). Der Staat kann aber heute Geld ausgeben, das morgen erst eingenommen werden soll. Die Staatsschulden sind die bereits ausgegeben Steuereinnahmen der nächsten 30jahre oder so. Senkt der Staat die Märchensteuer, senkt er seine Einnahmen, die er für das gestern ausgegebene Geld braucht.
Sollte die Steuersenkung zu niedrigeren Preisen führen und diese 6 Monate Sonderangebotssituation zu einem kleinen Kaufrausch, könnte das auch zu einer absoluten Steuermehreinnahme führen, der dann nach den 6 Monaten eine Steuermindereinnahme folgt. Da wegen Kurzarbeit, zeitweise Ladenschließungen usw eher weniger Geld in den Sparschweinen steckt, könnte der kleine Kaufrausch auch gerade das "Normallevel" erreichen und die Steuermehreinnahmen (gefolgt von Steuerausfällen) relativieren.
Entscheidend ist m.E., ob der Handel die Steuersenkung werbetechnisch ausschlachtet, was ich vermute. Aktionen wie "Wir legen das gleiche nochmal drauf" könnten ein Sonderangebotshalbjahr bedeuten.
Bezogen auf das EM sehe ich das (b.a.w.) ähnlich. Bauen die Händler das in die Werbung ein, sollten die EM (sofern mehrwertsteuerbehaftet) relativ zum jeweiligen Spot (!) günstiger werden. Bleiben die Händler stur, tut sich eben nichts.

Beitrag 08.06.2020, 12:59

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Sapnovela
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Deichgraf hat geschrieben:
07.06.2020, 21:22
Sollte die Steuersenkung zu niedrigeren Preisen führen und diese 6 Monate Sonderangebotssituation zu einem kleinen Kaufrausch, könnte das auch zu einer absoluten Steuermehreinnahme führen, der dann nach den 6 Monaten eine Steuermindereinnahme folgt. Da wegen Kurzarbeit, zeitweise Ladenschließungen usw eher weniger Geld in den Sparschweinen steckt, könnte der kleine Kaufrausch auch gerade das "Normallevel" erreichen und die Steuermehreinnahmen (gefolgt von Steuerausfällen) relativieren.
Entscheidend ist m.E., ob der Handel die Steuersenkung werbetechnisch ausschlachtet, was ich vermute.
Preisbildung orientiert sich im Wesentllichen nicht an Kosten oder Kosten plus Steuern sondern an dem, was der Käufer zu zahlen bereit ist. Daher auch die bekannten "krummen" Preise wie 99 ct, 4,99 € oder 9,99 €.

9,99 werden auch mit 16% MwSt 9,99 bleiben und nicht 9,74 werden. Alles was passiert ist, dass die Marge von Amazon, Edeka & Co entsprechend ansteigt. Das war auch mit Sicherheit genau der Plan. Dem armen Einzelhandel helfen. Ausgerechnet also einer Branche, die keinerlei eigene Wertschöpfung betreibt und im Wesentlichen umkonfektioniert. Es lebe die Wissensgesellschaft und das Hochlohnland.

Mit dem gleichen Geld hätte man was sinnvolles anstellen können - z.B. im Bereich der Bildung - aber eine Gesellschaft, die es nicht mal schafft die Schulen und Universitäten wieder vernünftig aufzumachen (nicht 5 Unterrichtsstunden die Woche....) ist ohnehin zu blöd. Zeigt sich auch in den beschlossenen Maßnahmen, womit sich der Kreis wieder schließt.

Beitrag 08.06.2020, 19:08

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Deichgraf
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Da bin ich jetzt nicht so ganz bei dir. Weil "der Käufer" für mich so nicht existiert. Ein Preis sollte doch so bestimmt werden, dass das Produkt aus verkaufter Stückzahl und Gewinn pro Stück sein Maximum erreicht. Zu welchem Preis welche Stückzahl verkauft wird, hängt natürlich auch von den Preisen der Konkurrenten ab. Diese Variable hätten wir also mit im Paket. Es wird somit Kunden geben, die zu dem (für den Gewinn) optimalen Preis nicht kaufen wollen. Es gibt auch die Möglichkeit , da gebe ich dir recht, dass einem Unternehmer nur eine möglichst hohe Stückzahl verkaufen will und ihn der Gewinn gar nicht interessiert. Das ist dann das Dumping.
Es gibt auch die Möglichkeit, diesen Preis stabil (oben) zu halten, indem "zuviel" produzierte Waren vernichtet werden. Es wurden ja z.B. schon 1000e Tonnen Organgen mit Bulldozern aus diesem Grund platt gemacht.
Da ich die EM-Händler eher als konservativ ansehe, vermute ich mal, das wenigstens die Onlinehändler die Preise um die Steuerverminderung senken und auf ihren Seiten "dezent" darauf hinweisen. Abhängig von der Entwicklung des Spot kann es dann sein, dass die Preissenkung auf den ersten Blick gar nicht auffällt.

Beitrag 08.06.2020, 21:22

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Spätlese
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@Deichgraf: Sehr gut beschrieben !
Ich gebe zu bedenken, das wohl Silber das mit Abstand meist verkaufte Edelmetall ist. Nach Menge meine ich.
Weit vor Platin und bestimmt Palladium.
Welcher Käufer würde in dem ganzen unterschiedlichen Preisspektrum der zig Händler eine Vergünstigung von den paar Cents pro Oz merken?
Wieviele Kilo Silber müsste man kaufen, bis sich die MwSt-Senkung "wirklich" im Geldbeutel bemerkbar macht?
Mit "wirklich" meine ich nicht knapp 40 Cents pro Unze. Bei 100 Unzen wären das keine 40€, und wer kauft ab Juli für ein halbes Jahr jeweils (weit) über 100 Unzen pro Monat nur um in den Genuss dieses "Vorteils" zu kommen?
Jetzt in der "Hochpreisphase" sind die ganzen VK`s gar nicht mehr nachvollziehbar, Verfügbarkeit da wird da vielleicht auch eine Rolle spielen. Es gibt immer einen günstigsten Händler, den Ersten, und einen Überteuerten, den Letzten in der Liste. Einfach mal die Händler bei Gold.de auf ein Produkt vergleichen. Völlig unabhängig von diesem MwSt-Gefummel.
Möglicherweise ist der Händler immer noch am günstigsten der alles so belässt wie es ist, als die, die mit dieser Senkung im Minimalbereich noch großartig Werbung machen.
Mal abwarten............. :lol:
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Beitrag 17.06.2020, 09:22

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Deichgraf
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Also dem Focus kann ich nicht entnehmen,, dass irgendwas in der Politik angekommen sei. Der (immerhin!) Präsident des Institutes für Weltwirtschaft gibt ehrlich zu, dass er nicht weiß, ob die 16% nun zu Preissenkungen führen oder nicht. Der Vorsitzende der Wirtschaftsweisen "fürchtet" lediglich, dass der "Konsumeffekt" wegen Kaufrückhaltung sang- und klanglos verpuffen wird, und ein Politiker (CDU-Ministerpräsident) hält den ganzen Quatsch für Quatsch. Er verstehe es nicht, und niemand in D habe das für nötig gehalten. - Finde ich gut, dass niemand so tut als hätte er eine Glaskugel.
Was die qualitative Bewertung der MwSt (mit "sozial" oder "unsozial") angeht, bin ich nicht der Meinung, man könne diese an einem oder wenigen Beispielen erkennen. Einige Ökonomen vertreten z.B. die Faustformel, dass die indirekten Steuern die direkten nicht übersteigen sollten. Ob das so richtig oder falsch ist, lasse ich mal offen. Mir geht es nur darum, dass die relative Quantität der Steuer in eine Beurteilung einfließen muss. Eine Steuer isoliert und aus dem Zusammenhang mit dem allgemeinen (Steuer-) Recht gerissen irgendwie sinnvoll bewerten zu wollen, ist m.E. wie man so sagt "nicht zielführend".
Begriffe wie sozial und unsozial sind ohnehin subjektiv geprägt. Eigentlich müsste man die Banknoten markieren und gucken, wo sie abbleiben. :-) Nicht nur die Erhebung im Kontext des gesamten Steuerrechts, sondern auch die Verwendung der Mittel führt dann zu einer subjektiven, aber vlt. mehrheitsgetragenen Einstufung als sozial oder unsozial.
In einem einfachen Minimodell finde ich 3 Möglichkeiten, Steuern zu erheben. 1) auf das Einkommen, 2) auf das Vermögen, 3)auf den Konsum. Nur mit dem richtigen Mix (relative Quantität) und der richtigen absoluten Quantität kann ich zu einem Ergebnis kommen, das von einer Mehrheit subjektiv als sozial empfunden wird und damit auch die Qualität jeder einzelnen Steuer.
Ich vermute nach wie vor, dass seriösen Online-EM-Händler die Preise korrigieren und nicht viel Wirbel darum machen. Viele Kunden werden auch eine Erwartungshaltung haben. Im EM-Bereich ist Seriosität und Korrektheit besonders gefragt. Glaube ich jedenfalls. -???-
Es ist nicht an uns die Zukunft zu sehen. Che sara, che sara, ....
(Jose Feliciano ist übrigens ein hervorragender Gitarrist. Total unterbewertet.)

Beitrag 17.06.2020, 10:50

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Oliver
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Bei Silberbarren größeren Kaliebers werden es möglicherweise ein paar Euro Ersparnis sein, einige Händler werden die 3 Prozent sicher weiter geben da es schließlich einen preiswettbewerb gibt. Wer sich also einige hundert Stück der 5 Kilo Barren anschafft und die in einem Jahr wieder gegen Baumwolle eintauscht, kann mit Glück 3 Prozent mehr Gewinn machen wie sonst. Ansonsten halte ich die MwSt Absenkung für eine Alibi Maßnahme ohne wirkung
smilie_37 smilie_37Gold und Silber lieb ich sehr, deshalb will ich immer mehr

Beitrag 17.06.2020, 11:07

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VfL Bochum 1848
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Deichgraf hat geschrieben:
17.06.2020, 09:22
....(Jose Feliciano ist übrigens ein hervorragender Gitarrist. Total unterbewertet.)
Ritchie Blackmore auch, allerdings ist der nicht unterbewertet 8) .
VfL Bochum? -Find ich gut!

Beitrag 17.06.2020, 17:12

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Deichgraf
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[quote=Deichgraf post_id=204485 time=1592382142 user_id=3434]
....(Jose Feliciano ist übrigens ein hervorragender Gitarrist. Total unterbewertet.)
[/quote]

Ritchie Blackmore auch, allerdings ist der nicht unterbewertet 8) .
[/quote]

Oh, Blackmore, mein großes Vorbild! Das war der Volltreffer von dir!
Mit Gallagher hätte es auch noch funktioniert.
Daf war klaffe!
:-)

Beitrag 17.06.2020, 20:40

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Oliver hat geschrieben:
17.06.2020, 10:50
Bei Silberbarren größeren Kalibers werden es möglicherweise ein paar Euro Ersparnis sein, einige Händler werden die 3 Prozent sicher weiter geben da es schließlich einen Preiswettbewerb gibt. Wer sich also einige hundert Stück der 5 Kilo Barren anschafft und die in einem Jahr wieder gegen Baumwolle eintauscht, kann mit Glück 3 Prozent mehr Gewinn machen wie sonst. Ansonsten halte ich die MwSt Absenkung für eine Alibi Maßnahme ohne Wirkung
Genau so. smilie_01
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Beitrag 30.06.2020, 12:20

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Ab morgen gehts los. Ich werde jedenfalls keinerlei größere und auch kleinere Anschaffung deswegen vorziehen, immer schön dran denken, bei 1.000 € beträgt die Ersparnis lediglich maximal 30 €, würde mich auch nicht wundern wenn der Handel die vorher draufschlägt!


Konsumforschung

Jeder Dritte will Anschaffungen wegen Mehrwertsteuersenkung vorziehen

Ab dem 1. Juli wird die Mehrwertsteuer in Deutschland befristet um drei Prozentpunkte gesenkt. Das wollen vor allem jüngere Menschen zu ihrem Vorteil nutzen:

https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-06/ ... rona-krise
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Beitrag 30.06.2020, 14:36

Goldmedaille
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Da ich mir im nächsten Halbjahr kein Auto kaufen werde, ist mir die Senkung vollkommen wurscht. :wink:
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Beitrag 30.06.2020, 14:58

lifesgood
... ich hab Glück gehabt. Am 29.5. den Vertrag für einen Vorführer, den ich im August übernehmen kann, unterschrieben. Da hatte noch niemand die Senkung der MWSt. auf dem Plan, am 3.6. wurde sie dann beschlossen.

Ich hatte noch ein paar andere Vorführer beobachtet, die sind jetzt teurer als vor 3/4 Wochen und werden nach der Senkung der MWSt. nicht, oder nur geringfügig günstiger sein, als sie damals waren.

lifesgood

Beitrag 30.06.2020, 15:11

Goldmedaille
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Hoffentlich bekommen alle, die im 2. Halbjahr ihr Auto ausgeliefert bekommen, auch eine neue Rechnung.

Na ja, die Hoffnung stirbt zuletzt. :wink:
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Beitrag 30.06.2020, 15:20

lifesgood
Eine Rechnung gibt es erst bei Übergabe. Vorher gibt es eine Auftragsbestätigung.

Da steht bei mir der Nettobetrag zuzügl. der MWSt.

Ich hab mich auch nochmal rückversichert. Es wird zum Nettobetrag die zum Zeitpunkt der Leistung gültige MWSt. addiert. Ginge ja rechtlich auch nicht anders. Schwierig wird es bei Fahrzeugen ohne ausweisbare MWSt.. Da hat man den Vorteil nicht.

lifesgood

Beitrag 30.06.2020, 18:09

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iwbrar
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Scheint so, als würden heute Abend die Preise schonmal vorsorglich angepasst, damit man morgen großzügig "Rabatt" geben kann.
Kann mir aber egal sein, nach den "Freuden des März" lege ich sowieso ersmal nicht nach.

Zwei größere Anschaffungen haben wir in den letzten Wochen dann aber doch aufgeschoben. Das hat zwar nur 50€ ausgemacht, aber die werden schön beiseite gelegt.
Alle Wahrheit durchläuft drei Stufen. Zuerst wird sie lächerlich gemacht oder verzerrt. Dann wird sie bekämpft. Und schließlich wird sie als selbstverständlich angenommen.

Beitrag 02.07.2020, 17:40

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Sinjawski
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Die deutsche Muenze schreibt heute:
Profitieren Sie von der Mehrwertsteuersenkung
Das deutsche Konjunkturpaket zum 1. Juli 2020 beinhaltete eine Senkung der Mehrwertsteuer von 19 % auf 16 %. Diesen Preisvorteil möchten wir als Dankeschön für Ihre Treue und Ihr Vertrauen an Sie weitergeben. Für Sie bedeutet das, dass alle Münzen, die in der 2. Jahreshälfte ausgeliefert werden, ab sofort günstiger sind. Die Goldmünzen sind aufgrund ihrer Mehrwertsteuerbefreiung ausgenommen.
Betrifft also alle Silbermuenzen.

Auch 2- und 5-€ Sammlerserts werden guenstiger, leider gibt es nicht nicht die 2€ bu Muenze fuer 1,94€.
Half of what he said meant something else,
and the other half didn't mean anything at all.
(Rosencrantz And Guildenstern Are Dead)

Beitrag 05.07.2020, 13:31

Goldmedaille
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Es gibt einige Geschäfte, da kann man vor dem Kassiervorgang entscheiden, ob man die verminderte

Mehrwertsteuer verrechnet haben will oder ob man darauf verzichtet, zugunsten des Verkäufers. :wink:
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Beitrag 05.07.2020, 17:47

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Spätlese
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Sinjawski hat geschrieben:
02.07.2020, 17:40
Die deutsche Muenze schreibt heute:
Profitieren Sie von der Mehrwertsteuersenkung
Das deutsche Konjunkturpaket zum 1. Juli 2020 beinhaltete eine Senkung der Mehrwertsteuer von 19 % auf 16 %. Diesen Preisvorteil möchten wir als Dankeschön für Ihre Treue und Ihr Vertrauen an Sie weitergeben.
Das ist ja eigentlich schon dolldreist. Es wird suggeriert, dass die die Differenz (hier: von 19% zu 16%) aus eigener Tasche dabeilegen müssten aber den (staatsgeschenkten) Vorteil gnädigerweise und aus lauter Dankbarkeit trotzdem weitergeben.
Letztlich sehe ich das so: Auf der Rechnung hat der derzeit gültige Mehrwertsteuersatz angegeben zu sein. Der ist nun mal seit 01.07. 16% und nicht 19%.
Der Netto-Verkaufspreis bleibt doch der Selbe. Sollte man jedenfalls meinen.
Wenn nun ein Produkt exakt das Gleiche kosten soll wie im Vormonat Juni noch, so hat eine (Netto-Verkaufs-)Preiserhöhung stattgefunden, damit der Endpreis auch gleich bleiben kann.


Irgendwie hört sich das so ein bisschen nach "Bauernfängerei" an. smilie_08

Nachtrag: Frage ans Forum
Wenn jemand z.B. im Februar einen Kaufvertrag über eine Sache getätigt hat, diese Sache aber erst im Oktober entgegennehmen kann und auch erst bei Erhalt bezahlen muss, was gilt dann?
19% MwSt wie im Vertag angegeben oder 16% da Erhalt und Zahlung in diesen Zeitraum fallen?
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Beitrag 05.07.2020, 18:41

Goldsegen
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Ob die MWST Senkung weiter gegeben wird, bleibt dem Händler überlassen.
Es ist m.W.n. nicht vorgegeben, dass dieser Vorteil in voller oder teilweiser Höhe an den Kunden weiter zu geben ist.

:wink:
Gold zu haben hätt ich gern, doch ists für mich noch viel zu fern...
Palladium zu haben hätt ich gern...

Beitrag 05.07.2020, 18:43

lifesgood
Entscheidend für die MWSt. ist immer das Liefer- oder Leistungsdatum. Bei einer Lieferung im Oktober geliefert wird, gilt der MWSt.-Satz von 16%.

Die Frage ist, hat er in der Auftragsbestätigung einen Bruttopreis bestätigt, oder einen Nettopreis zuzügl. MWSt.

Ich habe selbst am 29.5. den Vertrag für einen Vorführwagen unterschrieben, den ich Mitte August übernehmen kann. Bei mir ist in der Auftragsbestätigung der Nettopreis zuzügl. MWSt. (von 19% beim Kaufzeitpunkt) vermerkt.

Ich hab mich diesbezüglich auch nochmal beim Händler rückversichert, ich zahl dann nur 16% MWSt., was mir einen schönen Batzen spart.

lifesgood
Zuletzt geändert von lifesgood am 05.07.2020, 18:45, insgesamt 1-mal geändert.

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