Russland und China wollen weltweiten Goldhandel dominieren
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- Indiana Jones
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Freut mich, dass hier die sehr lesenswerte Diskussion jetzt so richtig in Schwung kommt.
Ich werfe euch eine kleine Frage in den Raum.
Spielt es eine Rolle, wer als erster über den Jordan geht ?
Ich meine egal welches System auch immer aus welchem Grund zusammenbricht. Danach wird man in der Bevölkerung das verloren gegangene Vertrauen nur mit Hilfe eines Edelmetallstandards wieder her stellen können. Denkt bitte mal drüber nach, bevor ihr euch noch in die Wolle kriegt. Der Sonntag wäre viel zu schade, um zu streiten. Bis bald
China ist das sicherlich auch nicht recht. Lieber wäre denen wenn sie still und heimlich zu der Weltmacht Nr. 1 (wirtschaftlich) aufsteigen können. Das lassen die Amerikaner aber nicht zu. Und hoffentlich kommen keine militärischen Auseinandersetzungen hinzu. Ob der Goldpreis dann in Yuan gerechnet gestärkt wird, bleibt erstmal abzuwarten.lifesgood hat geschrieben:Nun wenn eine überschuldete Wirtschaft von Handelskriegen getroffen wird, dann kann das schon heftige Folgen haben.
Eine zweite Frage drängt sich noch auf: Stell Dir vor, Du wärst China, hättest noch rund 1 Billion $ in US-Anleihen und möchtest Deine Goldbestände ausbauen.
Dann wäre es wohl das Dümmste was Du machen kannst, einerseits den Dollar zu schwächen und andererseits den Goldpreis zu stärken ...
lifesgood
Gerade dann sollte es doch das Ziel von China sein, zu diesem Zeitpunkt möglichst viel Gold zu halten.san agustin hat geschrieben: des weiteren: wer sagt uns denn, das in den kommenden 10 Jahren der Goldpreis
nicht in Renminbi fixiert wird ?
Daher sollten die zumindest kurzfristig noch daran interessiert sein, für ihre Dollars möglichst viel Gold zu bekommen.
lifesgood
https://www.finanzen.net/devisen/us_dol ... _yuan-kurs
Dollar minus 8% ggü. Yuan auf Jahressicht.
Das heißt wenn sie in Yuan Gold kaufen, bekommen sie es sogar geringfügig günstiger als vor einem Jahr.
Wollen sie jedoch ihre US-Anleihen gegen Gold tauschen bekommen sie heute 7,1% weniger Gold als noch vor einem Jahr.
Ich denke, wir sollten uns nicht anmaßen, auch nur annähernd zu verstehen, was China tatsächlich vorhat, oder auf welchem Weg sie versuchen werden, die Vormachtstellung der USA zu untergraben.
lifesgood
- Indiana Jones
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Trotzdem Danke für den "Beitrag."
- Indiana Jones
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saho111 hat geschrieben:hier noch ein Chart:
https://www.finanzen.net/devisen/us_dol ... _yuan-kurs
Dollar minus 8% ggü. Yuan auf Jahressicht.
Eine Folge der geostrategisch sehr geschickten Geldpolitik der Chinesen.
Ich hatte es ja auf Seite 1 des Fadens schon angedeutet, dass man es von der historischen Entwicklung her betrachten muss. Eine wesentliche Zäsur war da Bretton Woods mit der FED Garantie, Dollars zu einem Umtauschkurs von 35 $/Feinunze in Gold zu tauschen und Päsident Nixons Rede am 15.August 1971 in der er mit einem einzigen Satz die bis dahin geltende Geldordnung ausschaltete:
„Ich habe Finanzminister John Connally angewiesen, die Konvertibilität des Dollar in Gold vorübergehend auszusetzen.“
Jeder Staatslenker mit IQ mit "mehr als 74" weiß, dass Gold Begehrlichkeiten weckt.Indiana Jones hat geschrieben:
Nach dem zweiten Weltkrieg gab es 3 Machtblöcke, Russland, China und die USA mitsamt ihren Nato Verbündeten. Betrachtet man deren Umgang mit Gold bleibt das folgende festzuhalten.
1) In der Sowjetunion war der Besitz, Kauf und Verkauf von Goldbarren und -münzen für Privatpersonen seit 1918 verboten. Erst 1987, während der Zeit der Perestroika, hob die Regierung die meisten Restriktionen für Privatpersonen wieder auf.
2) In der Volksrepublik China begann die Regierung 1949 mit der Einziehung von Gold und Silberdollar. Der Handel mit Edelmetallen blieb für die Bevölkerung verboten. Mit der Eröffnung der Shanghai Gold Exchange am 30. Oktober 2002 wurde das Handelsverbot für private Investoren aufgehoben.
3) In den USA hat man es scheinbar besonders schlau angestellt. Dort wurde mit Executive Order 6102 der private Goldbesitz ab dem 1. Mai 1933 verboten und es musste bei staatlichen Annahmestellen innerhalb von 14 Tagen zum festen Goldpreis von 20,67 US-Dollar pro Feinunze abgegeben werden. Zeitgleich lösten sich die Vereinigten Staaten vom Goldstandard, um die Geldmenge auszuweiten und die Deflation zu beenden. Das Goldverbot hatte für 41 Jahre Bestand, bis es am 31. Dezember 1974 von Präsident Gerald Ford aufgehoben wurde.
Gerade weil es - wie ich oben erläutert habe - im 21 Jahrhundert den Privatleuten so gut wie überall auf der Welt frei zugänglich ist.
Das kommunistische China hat erst sehr spät erkannt, wie wichtig es für Staat und Gesellschaft, aber vor allem ein stabiles Wirtschaftswachstum ist, dass die Bürger frei handeln können und zu diesen Freiheiten zählt ganz wesentlich der liberale Umgang mit dem Goldhandel.
Dieses Ziel, einen liberalen offenen Goldhandel, hat China in einer Art 3 Stufenplan umgesetzt.
- Indiana Jones
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Step 1
Mit der Eröffnung der Shanghai Gold Exchange am 30. Oktober 2002 wurde das Handelsverbot für private Investoren aufgehoben.
Step 2
Ab 19. April 2016 wurde der Gold-Referenzpreis erstmals in der Landeswährung Yuan ermittelt.
Damit wurde es der Chinesische Bevölkerung, die in Yuan ihren Lohn erhält, wesentlich einfacher gemacht, privaten Goldbesitz zur Vermögenssicherung zu erwerben.
Step 3
Steht nun am 26.03.2018 an. Es ist die Möglichkeit Öl - Termingeschäfte in Yuan abzuschließen.
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Diese Maßnahme ist der letzte Schritt eines faktisch Gold gedeckten Yuan.
Aus diesem Grund hat der Yuan dieses Jahr auch gegenüber dem Dollar stark aufgewertet.
Man darf nicht vergessen, dass in China noch immer eine deutlich höhere Inflation als in den Nato Staaten herrscht und diese Maßnahme - also die Konvertierbarkeit von "Petro Yuan" in Gold - zu Chinas GELDWERTSTABILITÄT wesentlich beitragen wird.
Das geschickte Händchen der Chinesischen Zentralregierung für Gold und dem Umgang mit Gold, also die oben beschriebene stufenweise Einführung der Handelsplätze lassen ahnen, dass das Land weiter auf Wachstumskurs bleibt. Das Jahr 2018 wird zeigen, in welchem Umfang die erdölexportierenden Länder das Angebot Chinas annehmen werden und ob in Shanghai an die Kunden mehr als die weltweite Gold - Fördermenge physisch ausgeliefert wird. Dass die Marktteilnehmer, die dieses Gold aus ihren Altbeständen liefern (müssen), langfristig nicht auf der Seite der Gewinner stehen liegt nahe.
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was für ein Nonsens....!!
- Indiana Jones
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Schon richtig.Goldbuddha hat geschrieben:Golsgedeckter Yuan....
was für ein Nonsens....!!
Aber du hast das Wort "faktisch" unterschlagen.
Im Gegensatz zu den COMEX trades wird nämlich in Yuan bezahltes Gold in Shanghai regelmäßig ausgeliefert.Indiana Jones hat geschrieben:
Diese Maßnahme ist der letzte Schritt eines faktisch Gold gedeckten Yuan.
In New York gibt es für die Dollar Trades regelmäßig Auszahlung in Cash.
Auslieferung ist dort nicht gewollt und absolut unüblich.
Wenn du es nicht glaubst. Schau dir einfach die aktuellen registrieten Goldlagerbestände an der Comex an:
385.000 Unzen Gold
http://www.24hgold.com/english/interact ... decom=GOLD
Das ist eine verschwindend geringe Menge (ca. 1/200 - in Worten ein Zweihundertstel ) dessen, was an der Gold Exchange Shanghai jedes Jahr physisch ausgeliefert wird. Anders gesagt. Was die in New York auf Lager haben liefern die in Shanghai annähernd jeden Arbeitstag aus.
Schaust du bitte dort in der Grafik mit den blauen Balken:
Indiana Jones hat geschrieben:Klar - wenn er in den Tresoren von New York noch etwas findet kann es ihm egal seinlifesgood hat geschrieben: Für den Ölexporteuer ist es egal, ob er Petrodollars oder Petroyuan in Gold tauscht, wenn er das möchte.
lifesgood
Schau dir bitte die folgende Tabelle zu den Jährigen physischen Auslieferungen der Shanghai Gold Exchange an:
Bild: Physische Goldauslieferungen an der Shanghai Gold Exchange in Tonnen
Die letzten 5 Jahre wurde kontinuierlich jedes Jahr mehr als die 1/2 der weltweiten Fördermenge ausgeliefert (gut 3.200 Tonnen). Das heißt, dass das Gold aus alten Beständen und nicht aus der aktuellen Förderung herrührt. Es findet zumeist aus Zürich und London über diverse Kanäle wie Shanghai und Hong Kong seinen Weg nach China. Die Rechnung ist eigentlich ganz einfach. China ist Importweltmeister in Sachen Erdöl. Damit der Hahn offen bleibt bezahlt es in Yuan, die nun in Gold konvertierbar sind. Das Gold bezieht China aus dem Westen zu Dumpingpreisen. Eine win win Situation für alle so lange keiner Inventur macht.
Wenn du mir auf eine konkrete Frage zu den Auswirkungen der chinesischen Gold-Futures erstmal lang und breit erklären willst, was eine Börse ist oder welche Währungen es so in der Welt gibt, komm ich mir schon etwas veräppelt vor. Wenn du mir dann weiter ziemlich unverblümt zu verstehen gibst, dass du mich ohnehin für zu dämlich hältst, deine Antwort zu verstehen, steht mir der Sinn natürlich nicht mehr danach, mich dafür auch noch zu bedanken. Meine Eltern haben mir übrigens auch einen Spruch beigebracht: "Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus."Indiana Jones hat geschrieben:Etwas schade finde ich es dann aber schon, wenn du hier meine Bemühungen mit einem ruppigen "Blabla" honorierst.
Wer ist denn eigentlich der Gläubiger dieses riesigen Schuldenberges, der Staat, private Banken? Einfach per Dekret zu beschließen, dass Schulden vorerst nicht mehr zurückgezahlt werden müssen, scheint mir etwas zu einfach, das dürfte doch sicher auch Auswirkungen auf den Rest der Wirtschaft und vor allem auf die Geldmenge haben. Irgendwer muss die Zahlungsausfälle dann doch gegenfinanzieren.saho111 hat geschrieben:Innerhalb China kann man das Schuldenproblem per Dekret/Moratorium etc. schnell lösen. Die Nettoposition ggü. dem Ausland ist relevant, das hat der gute Dirk nicht erwähnt. Das Thema der Schuldenblase in China wird m.M. nach zu sehr hochgekocht.
- Indiana Jones
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MaciejP hat geschrieben: Wer ist denn eigentlich der Gläubiger dieses riesigen Schuldenberges, der Staat, private Banken?
http://www.handelsblatt.com/finanzen/ba ... 54390.html
- Indiana Jones
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Ich denke der Titel hier ist schon falsch. Den Chinesen geht es nicht um eine Dominanz oder Vormachtstellung.lifesgood hat geschrieben:... gleichzeitig ist der Goldkurs in $ um 7,1% gestiegen.
Das heißt wenn sie in Yuan Gold kaufen, bekommen sie es sogar geringfügig günstiger als vor einem Jahr.
Wollen sie jedoch ihre US-Anleihen gegen Gold tauschen bekommen sie heute 7,1% weniger Gold als noch vor einem Jahr.
Ich denke, wir sollten uns nicht anmaßen, auch nur annähernd zu verstehen, was China tatsächlich vorhat, oder auf welchem Weg sie versuchen werden, die Vormachtstellung der USA zu untergraben.
lifesgood
Es geht nur darum sich der Dominanz und Vormachtstellung der USA zu entziehen. Das ist ein gewaltiger Unterschied und ich habe der Eindruck das du dies anscheinend ähnlich siehst.
Im Prinzip ist das Projekt one Road one Belt langfristig gesehen die größte wirtschaftliche Schwächung des amerikanischen Imperiums. Die einen investieren in die Navy Seals, die anderen in Infrastruktur.
Sind in China wieder Euromasse der Schienen?
Dann waere statt den zeitaufwendigen Wechseln der Fahrgestelle eine neue Doppelschienenstrecke wohl am Sinnvollsten
Schenker hat vor 3 Jahren schon den Containertransport auf den Landweg angeboten
Bis die Amis Druck ausuebten auf Europa
Dann haben die Koreaner vor 2 Jahren einen Zug geschickt
Meiner Meinung nach derzeit die guenstigtse Variante sind 2 Strecken, einen noerdliche Richtung Europa und eine suedliche zurueck
Mittelfristig betrieben von chinesischem oder kasachischem Solarstrom
Sozusagen Transport fuer ummm
Die Wale werden sich freuen
"Ab September wird der Derivatemarkt der Moskauer Börse um einen auf Rubel lautenden Goldterminkontrakt erweitert, der den Tradern die Möglichkeit gibt, das Gold anschließend physisch über den Edelmetall-Spotmarkt der Börse ausliefern zu lassen. [...] Darüber hinaus wird die Börse bereits in diesem Monat Futures und Optionen für leichtes, schwefelarmes Rohöl einführen (Light Sweet Crude Oil)"
https://www.goldseiten.de/artikel/37186 ... elbar.html