sommerloch -fallende kurse?

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 31.05.2011, 08:58

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Mithras
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Wohnort: dort, wo ich die Schuhe ausziehe
Noch eine kleine Ergänzung aus meiner Sicht:

Besonders günstig ist es zumeist noch, wenn man das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden kann, wie in meinem Fall die Goldanlage mit numismatischem Interesse.

Anders gesagt: Ich habe in meinen Goldbeständen so gut wie keine "reine Anlegerware" (also Barren oder "Anlage-Münzen" wie Krügi, ML, Eagle & Co.), sondern de facto nur historische Handelsmünzen aller Art (vor allem Sovereigns vor 1934, dt. Reichsmark, viel LMU (da mag ich ganz speziell Italien und Griechenland; aber ich habe "natürlich" auch von Frankreich praktisch zumindest jeden Herrscher/Grundtyp seit Napoleon Bonaparte bis zu den "Marianne"-20ern von vor genau 100 Jahren), auch jede Menge Goldrubel (also die von Nikolaus II - eher nicht die modernen Tscherwonzen-Nachprägungen), mex. Pesos aus den 20er Jahren (also auch hier NICHT die modernen Nachprägungen für Anleger im historischen Design!).

Ich betrachte zum einen deren Sammlerwert als eine Art hedge gegen Preiseinbrüche (dann wird der Sammleraufschlag nämlich anteilig stärker; Leute, vergeßt nicht: vor 50 jahren kosteten die deutschen "Goldfüchse" - also die 20-Mark-Stücke - noch ÜBER DAS DOPPELTE des Goldpreises ... Jetzt werden die de facto zum Spotpreis plus ein paar Prozent in Banken und Wechselstuben für Anleger verramscht - sie BLEIBEN aber historische Originale...).

Und wenn ich da was sehe, was mir noch fehlt und/oder nicht allzu häufig bzw. gut erhalten ist, dann kaufe ich das SOFORT. Sch**ß auf den Tagespreis. ;) Manchmal habe ich genau mit DER Methode richtige Schnäppchen gemacht. Z.B. am 1.Tag der WMF Berlin (28.01.2011): Seit Tagen purzelte der POG seit dem Allzeithoch zum Jahreswechsel von einem Tiefstand zum nächsten; aber einer der Händler hatte eine Menge interssanter LMU-Prägungen ... und vor allem auch Angst, daß der Kurs demnächst noch weiter einbricht und er dann richtig Miese macht. Also habe ich ihm gleich ganz früh einen Schwung "numismatischer" LMU-20er für je 180,- € abgenommen (also nur wenig über Schmelzwert; darunter auch seltenere wie Königreich Sardinien, Alfons XIII von Spanien als Baby, Louis Philippe von Frankreich...). Am späten Nachmittag desselben Tages explodierte dann der Goldpreis. Schwein gehabt! 8) Und selbst, wenn's andersrum gekommen wäre: Originales Zeitzeugnis bleibt originales Zeitzeugnis. Gold bleibt Gold. Und die "Taler" die der liebe "Dagobert" Mithras überhaupt erstmal hat, sind sowieso die schönsten... :)
Goldigste Grüße,

Euer Mithras, der Goldjunge

Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]

Beitrag 31.05.2011, 09:45

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OrlyBieliki
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Ladon hat geschrieben:Die "Wahrscheinlichkeit" eines Preisrückganges ... ist im Juli/August ziemlich hoch
... wobei hier von einem Loch in USD die Rede ist. Wenn der EUR faellt, dann wird es fuer uns kein Loch mehr smilie_04

Beitrag 31.05.2011, 09:48

Goldmade
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@Mithras

Allen Respekt vor der Sammelleidenschaft, die ja immer auch mit geschichtlichem Interesse (und hier treffen wir uns) einhergeht.

Aber: Der historische und numismatische Sammlerwert wird nur in einer stabilen Finanzgesellschaft richtig austariert. In unsicheren Zeiten (Nachkrieg, Nachkrise) zählt allein der Materialwert und im Extrem fällt selbst dieser gewaltig. Will sagen: Wenns kalt wird, heizt man mit Gutenberg-Bibeln und ein Pfund Speck kann schon mal einen Sovereign kosten. Erst wenn die Grundwerte gesichert sind und Geld unter den Leuten ist, stabilisieren sich die Werte wieder.

Allerdings: Ich würde lieber Regenwürmer grillen als für ein Kilo Mehl einen Buffalo hergeben. :twisted:

Beitrag 31.05.2011, 10:21

halligalli
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Und ich lieber frieren, als jemals ´ne Bibel zu verbrennen !

Beitrag 31.05.2011, 14:14

so nice
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Beitrag 31.05.2011, 14:50

MapleHF
... suchet und Ihr werdet finden ;) smilie_01

MapleHF

Beitrag 31.05.2011, 15:29

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Mithras
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@Goldmade:
Natürlich bildet sich ein Sammlerwert nur in einer (wieder) saturierten Gesellschaft heraus; aber gerade die Geschichte der jungen(!) BRD hat doch gezeigt, daß das u.U. recht schnell nach einem krisenhaften Zusammenbruch passieren kann.

Und meine modernen Gold-Handelsmünzen habe ich (mit eigentlich nur einer Ausnahme...) nur zum reinen Spot(t ;) )preis gekauft. Und ja, ich glaube schon, daß nach einer Währungsreform eher ein historisch motiviertes Interesse vorherrschen wird und die Leute dann eher einen "Goldfuchs" von Kaiser Wilhelm als so eine sterile Krügi-Viertelunze haben wollen ... von solchem Kram wie den aktuell derart "gehypten" Pandas und Lunaren mal eher ganz zu schweigen...

Ich schrieb ja andernorts hier im Forum, daß die Inder schon heute total scharf auf die ALTEN Sovereigns ihrer Ex-Kolonialmacht sind (vor allem der Queen Victoria als "IND. IMP.", also "Kaiserin von Indien"). Ähnlich in Frankreich. Habe dort mal in einem Landgasthaus in der Provence mit einem Gold-20er von Charles X meine Zeche bezahlt: Gab bezogen auf den Tages-Spotpreis 25% Rabatt auf die Rechnungs-Endsumme, wie sie in EZB-Zetteln gewesen wäre ... (und auf die wäre dann sogar noch ein Trinkgeld on top drauf gekommen: macht also ca. 30% Ersparnis... ;) ). Dürfte mit Krügi et al. (oder auch Gold-"Euros") sicher nicht so cool klappen... Okay, vielleicht haben Münzsammler einen sechsten Sinn und "riechen" sich, wer weiß...?!? ;)
Goldigste Grüße,

Euer Mithras, der Goldjunge

Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]

Beitrag 09.06.2014, 13:29

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Dragonh3art
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Hallo,

ich habe mal den althen Thread rausgebuddelt um nicht extra einen neuen anfangen zu müssen :D

Ist es wirklich so das die Preise im Juli/August etwas runter gehen ?

Wenn ich mir hier bei Gold.de die 10 Jahrescharts anschaue scheint es fast wirklich so auszusehen.

Hat da vieleicht jemand zahlen oder kann das wirklich belegen ? Oder sind wir auf Grund des derzeitigen kurses bei Kauf angekommen ?

Was würden die Experten hier im Forum machen noch etwas warten oder zuschlagen ?

THX Dragonh3art

Beitrag 09.06.2014, 13:50

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Hierzu verweise ich einfach mal auf die Artikel von goldreporter.de
Beide sind von vor den Sommermonaten aus 2013, also bis 2012, aber siehe selbst:

http://www.goldreporter.de/goldpreis-en ... old/34029/
http://www.goldreporter.de/so-entwickel ... old/34810/

Beitrag 09.06.2014, 13:50

lifesgood
Eine gewisse "Saisonalität" ist vorhanden, keine Frage. Schau mal auf www.seasonalcharts.com

Aber es gibt auch hier die Ausnahme, die die Regel bestätigt.

So war es z.B. 2011 so, dass Silber sein Hoch bereits im April erreichte und dann abstürzte. Gold hielt sich, bzw. stieg über den Sommer und erreiche sein Allzeithoch erst im Herbst.

Also, es ist ein Anhaltspunkt, aber es kann auch anders kommen ;)

lifesgood

Beitrag 09.06.2014, 14:05

Geldsammler
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Was soll denn bitte die Ursache der Saisonalität sein?

Oder besteht sie einfach darin, dass es einer mal so genannt hat und nun alle hinterherrennen?

Beitrag 09.06.2014, 14:05

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Dragonh3art
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Danke für die Links, also wen ich ehrlich bin schlauer bin ich jetzt auch nicht.

Das einzige was ich nach den Links weiß es kann rauf oder runter gehen :D

Das hatte ich aber auch schon vorher im gefühl :lol:

Also ist es eigentlich egal wann ich mein Geld ausgebe, vieleicht sollte ich nicht alles sofrt kaufen aber leider gibt es einen Händler der beide Goldmünzen hat die ich benötige und wegen dem Porto :D werde ich dann wohl doch beide kaufen und dann den rest später.

THX
Dragonh3art

Beitrag 09.06.2014, 14:16

Geldsammler
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Ich denke, der Jahrhundertbauernkalender ist als Wettervorhersage besser geeignet als das Gefasel von systematischer Saisonalität bei den Goldkursen.

Beitrag 09.06.2014, 14:39

lifesgood
Geldsammler hat geschrieben:Was soll denn bitte die Ursache der Saisonalität sein?

Oder besteht sie einfach darin, dass es einer mal so genannt hat und nun alle hinterherrennen?
Geldsammler hat geschrieben:Ich denke, der Jahrhundertbauernkalender ist als Wettervorhersage besser geeignet als das Gefasel von systematischer Saisonalität bei den Goldkursen.
Wer sein Geld in Edelmetalle anlegt, sollte sich auch ein wenig mit der Thematik beschäftigen. Wenn man das macht, erkennt man auch gewisse Ursachen für Saisonalität.

So war der Anstieg im Herbst meist getrieben durch die Hochzeitssaison in Indien. Dort wird die Mitgift der Braut in Form von Schmuck um den Hals gehängt.

Dieser Effekt dürfte wohl durch die extreme Besteuerung von Goldeinfuhren in Indien abgenommen haben, aber es wird auch schon wieder diskutiert, dies zu lockern.

Auch das chinesische Neujahrsfest ist so ein "Gold-Event" vor dem dort die Goldverkäufe ansteigen. Und wenn Milliardenvölker (oder Teile davon) einkaufen, merkt man das eben am globalen Kurs.

Mitunter wäre es sinnvoll, sich zu informieren, bevor man die Aussagen anderer als "Gefasel" abtut.

@Dragon: Ich denke mal, dass die Kurse zu 70-80% unterjährig der Saisonalität folgen. Bleiben 20 - 30% Restrisiko.

lifesgood

Beitrag 09.06.2014, 15:44

Geldsammler
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Natürlich kenne ich die Nachfrageschwankungen bei den asiatischen End(!)kunden.
Und halte es für einen bisher nicht begründeten Mythos, dass genau deswegen im Herbst die Preise wieder anziehen.
Jeder schreibt dann vom anderen ab und so entsteht das Gefasel.leider konntest Du mich auch nicht mit logischen Fakten überzeugen. Denn auch die indischen und chinesischen Händler werden wohl dann einkaufen, wenn es billig ist. Oder sind sie es, die den Preis dann künstlich im Herbst hochtreiben, um eine höher Marge zu kassieren? Gibt es für das eine oder andere Belege?
So lange sind für mich die Chinesen und Inder als Schwankungsursache nur eine These, noch nicht einmal eine Theorie.
Eine Ausnahme: wenn jeder den Quatsch glaubt, dann wird daraus natürlich eine selbsterfüllende Prophezeihung. Kann ich aber weder an den Charts ( bei denen es auch tausend andere Erklärungen gibt), noch aus anderen Belegen/ Quellenhinweisen nachvollziehen.

Kurz und gut: I'm not convinced, Mr. Lifesgood. Auch und gerade, weil es mich interessiert. Für weitere Infos wäre ich also dankbar!

Beitrag 09.06.2014, 15:47

Geldsammler
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Noch eine Ursache möchte ich nicht ausschließen: das saisonal unterschiedliche Interesse der am Londoner Preisfixing beteiligten Banken.

Beitrag 09.06.2014, 16:31

slts
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.. wäre ja mal interessant wenn es eine Übersicht der globalen Goldströme gäbe. Dann könnte man diese interessante Frage nach der Ursache vermutlich beantworten. Ich kenne bisher lediglich inselartige Zollinformationen.

Oder kennt da jemand einen guten Link?

Beitrag 09.06.2014, 19:36

Geldsammler
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Zunächst müsste man mal wissen, was das Fixing für echte Ursachen hat. Die Goldströme finden außerdem zeitversetzt statt. Die Schweiz veröffentlicht soweit ich weiß, Import- und Exportzahlen.

Beitrag 10.06.2014, 08:41

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Ladon
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Naja, beim "Zentralorgan" des Goldbusiness, dem World Gold Center, laufen eigentlich schon alle Daten zusammen - natuerlich nur die "bestaetigten". Aber das sind ja nun mal auch die einzigen mit denen sich fundiert arbeiten laesst.

Zur Saisonalitaet gibt es die Arbeiten von Dimitri Speck. Auch im Internet verfuegbar.
Das ist kein Gefasel, sondern akribische Sammelarbeit ueber lange Zeitraeume.
Jedem steht es frei auf der Basis der Daten andere Hypthesen zu erarbeiten. Die Diskreditierung einer Hypthese als "Gefasel", nur weil einem augenscheinlich der Inhalt nicht passt, kommt mir etwas befremdlich vor.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 10.06.2014, 08:47

Geldsammler
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Ich wollte nicht die Hypothese an sich diskreditieren, sondern das unreflektierte Anführen von nicht belegten Klischee-Argumenten, wie es leider allzu oft in den Medien passiert. Falls ich jemanden in der Runde damit nicht respektvoll behandelt haben sollte, bitte ich dies zu entschuldigen.

Nicht hinter jedem Muster steckt der offensichtliche Grund, den man oberflächlich vermutet.
Hat jemand einen Link zu den Ergebnissen von Speck? Was sind seine Schlussfolgerungen? Und welche Methoden nutzt er? Ich suche auch selbst, sobald ich Zeit habe...

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