soviel Gold auf einmal über 100 Tonnen

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 03.01.2012, 14:47

jaeger19
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tdklaus hat geschrieben:
jaeger19 hat geschrieben:Auf jeden Fall sind die Italiener schlau und haben ihr Gold im eignen Land.
Nicht wie wir blöden Deutschen, die es immer noch in Amerika und in England liegen haben.
Auf jeden Fall verstehst du kein Italienisch. :roll:
Hallo tdklaus,
danke für die Info, natürlich kann ich kein Italienisch, (leider).
Ist doch gut wenn einem jemand das alles erklärt was da gezeigt wurde.

Das was Ladon geschrieben hat, finde ich auch ganz interessant.
Von dieser Seite, nämlich dass das Gold Privatbesitz ist, habe ich es noch nicht betrachtet.
Ich war immer der Auffassung es ist Eigentum der deutschen Staates. (z.B.Finzanbehörde oder so?)
Das es nicht dem deutschen Volk gehört war mir klar!
Das bedeutet aber für mich, dass es damit egal ist, wo es liegt, denn zur Begleichung von Staatsschulden ist es dann nicht heranzuziehen. Wem es also nun wirklich gehört ist mir dann auch egal.
Damit ist aber für mein Verständnis auch klar, dass es mit dem Gold in Griechenland, Italien, Spanien, USA, England u.s.w. genau so ist! ODER???
Dann waren die ganzen Forderungen von allen möglichen "Experten" Blödsinn, diese Länder sollten ihre Goldreserven verkaufen, um die Staatsschulden zu begleichen.

Frage noch mal an Ladon, oder habe ich das falsch verstanden?
Es wird wohl oder übel uns Steuerzahlern früher oder später auf den Kopf fallen?!?!?

Beitrag 03.01.2012, 15:13

cussack
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Zur Info im § 2 im Gesetz über die Deutsche Bundesbank ist folgendes niedergeschrieben:

"§ 2 Rechtsform Grundkapital und Sitz
Die Deutsche Bundesbank ist eine bundesunmittelbare juristische Person des öffentlichen Rechts. Ihr Grundkapital im Betrage von 2,5 Milliarden Euro steht dem Bund zu. Die Bank hat ihren Sitz in Frankfurt am Main."

Dies heißt natürlich, dass das gesamte Gold, das der Bundesbank gehört unmittelbar auch Deutschland gehört.

Beitrag 03.01.2012, 15:17

cussack
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Zurück zum Artikel. Mich beruhigt es, dass Italien trotz der hohen Schulden ein beträchtliches Goldvermögen besitzt, so dass es einen Großteil der Schulden auch zurückführen könnte.

Beitrag 03.01.2012, 15:43

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Ladon
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cussack hat geschrieben:Zur Info im § 2 im Gesetz über die Deutsche Bundesbank ist folgendes niedergeschrieben:

"§ 2 Rechtsform Grundkapital und Sitz
Die Deutsche Bundesbank ist eine bundesunmittelbare juristische Person des öffentlichen Rechts. Ihr Grundkapital im Betrage von 2,5 Milliarden Euro steht dem Bund zu. Die Bank hat ihren Sitz in Frankfurt am Main."

Dies heißt natürlich, dass das gesamte Gold, das der Bundesbank gehört unmittelbar auch Deutschland gehört.
smilie_08
Also alles was recht ist. Sorry, aber diese Interpretation entbehrt jeder Grundlage. und es ist mir völlig unklar, wie man aus dem Gesetzestext zu diesem abwegigen Schluss gelangen kann.
Ich meine hier steht: Ihr Grundkapital ... steht dem Bund zu. Von ihrem darüber hinaus gehenden Besitz (also z.B. dem Golde) steht da kein Wort! Im Gegenteil wird damit genau der Unterschied zu einem Subjekt des Privatrechts (z.B. einer AG einer GmbH oder einer Personengesellschaft) aufgezeigt!
Und weiter (Bundebankgesetz):
§ 44 Auflösung
Die Deutsche Bundesbank kann nur durch Gesetz aufgelöst werden. Das Auflösungsgesetz bestimmt über die Verwendung des Vermögens.


Die Formulierung "bundesunmittelbare Person des öffentlichen Rechts" besagt nämlich (das wird Dir auch die Buba (oder jeder Jurist) mitteilen, wenn Du Dir die Mühe machen würdest, wie ich, anzufragen, dass die Regelungen des Privatrechts KEINE (!) Anwendung auf dieses Konstrukt finden! Dazu gehört aber unter anderem der Anspruch von Anteilseignern auf den Besitz einer Kapital- oder Personengesellschaft. Genau das wird ausgeschlossen, wie auch der zitierte Paragraf 44 zeigt!

Schönes Beispiel, wie es durch die Verschleierungsmethoden der Hochfinanz gelingt mittels "durchs Knie ins Auge" Formulierungen die Leute hinter's Licht zu führen.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 07.01.2012, 21:32

biker1200gs
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na und,ist doch langweilig ,für alle Zeiten und mehrere Generationen,Lebensumstände und Gefahren,vorgesorgt zu haben.

Beitrag 07.01.2012, 21:52

goldminer
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biker1200gs hat geschrieben:na und,ist doch langweilig ,für alle Zeiten und mehrere Generationen,Lebensumstände und Gefahren,vorgesorgt zu haben.

wenn du älter wirst , dann wirst Du auch versuchen möglichst viel abzusichern - aus Dir spricht meiner Meinung nach eine gewisse Unerfahrenheit - Glaub mir - es gibt auch zuiel Aktion -und dann wärst Du froh über Langweile
Wenn Du mal keine Wohnung mehr hast - oder nix zu fressen - Du weisst nicht ob deine Kinder noch leben

usw.

Frag mal die Leute die den Krieg mitgemacht haben ob es denen zu langweilig war

Beitrag 07.01.2012, 22:12

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AuCluster
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Das Gold der Bundesbank gehört zum Devisenbestand, genau wie die Dollars. Alles andere ist Mythologie. Wenn es ums Gold geht, sind Emotionen immer im Spiel. Davon kann sich doch keiner befreien. Daher auch die vielen (Verschwörungs)Theorien zum Lagerort, Besitzrecht, mit oder ohne Wolframkern , schon lange verkauft/verliehen oder weiss der Kuckuck was noch.

Beitrag 08.01.2012, 09:21

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Ladon
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Das Bundesbankgesetz ist keine Mythologie, sondern die Rechtsgrundlage der Institution. Mythologie ist vor allem die Vokabel "Gold der Deutschen". Und solcher Mythologie muss man die aufklärerischen Fakten der wirklich fragwürdigen Umstände des Ganzen entgegensetzen.
Und das ist eben nicht - wie Du richtig sagst - die Besitz-/Eigentumsfrage des Buba-Vermögens (im Bubagesetz geschickt nicht geregelt), Verleihpraxis (offenbar vor Jahren praktisch eingesetellt), Lagerort (relativ klar und in NY immerhin 2010 überprüft) ... sondern die überaus seltsame Grundkonstruktion!
Welche Daseinsrechtfertigung hat eine Zentralbank, die ausdrücklich (!) dem normalen Recht entzogen ist? Deren demokratischer Kontrollmechanismus in einer "Berichtspflicht" besteht? Für die das Prinzip der sich gegenseitig kontrollierenden "Gewalten" konstitutionell nicht gilt!
Gegen solche Fragen ist das Getöse ob alle Barren im Keller liegen geradezu lächerlich.

Nix für ungut.
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Beitrag 08.01.2012, 09:41

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Sapnovela
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Ladon hat geschrieben:Das Bundesbankgesetz ist keine Mythologie, sondern die Rechtsgrundlage der Institution. Mythologie ist vor allem die Vokabel "Gold der Deutschen". Und solcher Mythologie muss man die aufklärerischen Fakten der wirklich fragwürdigen Umstände des Ganzen entgegensetzen.
Und das ist eben nicht - wie Du richtig sagst - die Besitz-/Eigentumsfrage des Buba-Vermögens (im Bubagesetz geschickt nicht geregelt), Verleihpraxis (offenbar vor Jahren praktisch eingesetellt), Lagerort (relativ klar und in NY immerhin 2010 überprüft) ... sondern die überaus seltsame Grundkonstruktion!
Welche Daseinsrechtfertigung hat eine Zentralbank, die ausdrücklich (!) dem normalen Recht entzogen ist? Deren demokratischer Kontrollmechanismus in einer "Berichtspflicht" besteht? Für die das Prinzip der sich gegenseitig kontrollierenden "Gewalten" konstitutionell nicht gilt!
Gegen solche Fragen ist das Getöse ob alle Barren im Keller liegen geradezu lächerlich.

Nix für ungut.
Internessante Frage.... Immerhin jedoch ist die Bundesbank nicht in Privatbesitz wie andere Notenbanken. Und wie eng real die Kontrolle der BuBa ist, konnte man am Fall Sarazin sehen, der ziemlich schnell seinen unabhängigen Posten los war, als er den Regierenden (mit Aussagen, die ich nicht bewerten will) zu unbequem wurde. Moderne Eliten sind primär über persönliche Netzwerke organisiert, die formelle Zugehörigkeit zu einer Gruppe ist dabei inzwischen sekundär. Über diese Netzwerke und die Presse wird die Kontrolle über die Buba operativ hergestellt.

Man sollte den Mythos BuBa auch nicht überhöhen, denn es gibt in der Geschichte der Buba viele höchst zweifelhafte Entscheidungen, die z.B. am Aufbau der deutschen Massenarbeitslosigkeit entscheidenden Anteil hatten.

Beitrag 08.01.2012, 10:18

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Ladon
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Sapnovela hat geschrieben:... Immerhin jedoch ist die Bundesbank nicht in Privatbesitz wie andere Notenbanken. ... Moderne Eliten sind primär über persönliche Netzwerke organisiert, die formelle Zugehörigkeit zu einer Gruppe ist dabei inzwischen sekundär. Über diese Netzwerke und die Presse wird die Kontrolle über die Buba operativ hergestellt. ...
Dass die ehemaligen Besitzer der Reichsbank 1961 (als die Reichsbank liqudiert wurde; ihre Geschäftstätigkeit hatte sie 1945 eingestellt) Genussscheine der Buba erhielten ist Dir bekannt?

Eliten waren zu allen Zeiten in privaten Netzwerken organisiert. Frühere Herrscherhäuser hatten oft nichts mit dem "Volk" zu tun dass sie beherrschten.

Mit einer, wie Du es nennst, "operativen Kontrolle" kann ich mich nicht abfinden. Ich hätte da schon lieber etwas mehr "formales". Für den Anfang wären schon mal festgelegte Sanktionen nicht verkehrt. Am besten wäre jedoch die konstitutionelle Enbindung des Geldwesens in das Staatsgefüge. Eben das, was man "4. Gewalt" oder "Monetative" nennt. Darauf näher einzugehen führt hier zu weit.

Die "unabhängigen Zentralbanken" - ob privat, staatlich oder ... äh ... gar nix, wie Buba, Öst.Nationalbank oder EZB; es gibt ja alles, inklusive diverser Mischformen - haben KEINES ihrer "offiziellen" Ziele je erreicht! Weder Kriege noch Krisen konnten sie verhindern, Geldwertstabilität und Inflation (oder Deflation) sind nie auf Dauer erreicht worden. Dabei spielte weder die Art des Geldes (gedeckt, FIAT oder sonstwie), noch das formale Konstrukt der Banken eine Rolle!
UND TROTZDEM WERDEN SIE NICHT IN FRAGE GESTELLT !

Ganz im Gegenteil werden "unabhängige Zentralbanken" quasi als gottgegeben angesehen und ihre Existenz als völlig basale Notwendigkeit. DAS ist die große Lüge!
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