Strategien zum Kauf/Verkauf von Physischen Edelmetallen

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

Moderatoren: Ladon, Forum-Team, Mod-Team

Antworten

Beitrag 11.12.2022, 16:16

Benutzeravatar
Puschel
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 826
Registriert: 20.12.2020, 19:39
Sapnovela hat geschrieben:
11.12.2022, 11:39
Jein.
Oder .... es kommt darauf an.
Eine Person X mit einem hohen Einkommen wird keine Probleme haben eine Schenkung von 10.000 Euro als plausibel darzustellen. Wahrscheinlich würde deswegen nicht mal jemand bei ihm nachfragen, da es im normalen Bereich des Cash-Flows liegt.
Eine Person Y, die staatliche Transferleistungen erhält, wird das ohne Nachweise nicht können. Das schlägt die Bankensoftware sofort Alarm.
Richtig soweit. Aber zwischen "Vielverdienern" und "Leistungsbeziehern" gibt es noch "Normalverdiener" die irgendwas im Bereich Durchschnittsverdienst haben bis runter zu den "Geringverdienern".
Soweit ich das weiss, schlägt die Bankensoftware i.d.R. über 10k an. Dann liegt es im Ermessen der Bank nachzufragen oder (wie bei Deinem Beispiel) eben nicht, da es für diesen Kunden "normale" Geldbewegungen sind. Was als Solches auch schon ein bisschen fragwürdig ist........
Das schon bei Überweisungen (Giralgeld), bei Bargeld könnte die Sache noch krasser aussehen, da "illegal erworbenes und/oder zu Unrecht erhaltenes Geld" aufgespürt werden soll.
Sapnovela hat geschrieben:
11.12.2022, 11:39
Es ist am Ende wie immer, es muss plausibel sein. Bei einer Hausratversicherung ist das nicht anders. Wer als armer Schlucker nach einem Einbruch angibt ihm seien drei Pelzmäntel, fünf Kilobarren Gold und eine Kiste wertvoller Schmuck gestohlen worden, wird einigen Aufwand betreiben müssen die Versicherung davon zu überzeugen, dass diese Dinge mal in seinem Eigentum waren. Würde ein x beliebiger Millionario wie Mario Neuer damit zur Versicherung gehen, wäre wahrscheinlich die Frage was sonst noch fehlt.
"Plausibel" allein reicht nicht aus wenn entsprechende Beweise in Form von Belegen fehlen.
Auch hier bei Deinem Beispiel: Es gibt noch eine sehr große Bevölkerungsschicht zwischen dem "armen Schlucker" und dem "Millionario", wo es für den Betroffenen schwierig werden könnte, den Mittelherkunftsnachweis bzw. den Herkunftsnachweis belegbar bei zu bringen.
Im Übrigen ist bei einer Hausratversicherung nur ein kleiner Prozentsatz (bis zu max 20% d. Vs) an sogenannten Wertsachen automatisch mitversichert. Sollte der "arme Schlucker" keine Höherversicherung seiner o.g. Wertsachen abgeschlossen haben, so kann er angeben was er will. Er bekommt es eh nicht ersetzt.
Sapnovela hat geschrieben:
11.12.2022, 11:39
Prinzipiell ist die notarielle Beurkundung bei größeren Beträgen aber schon keine schlechte Idee. Es sollte aber auch klar sein, woher der Schenkende die Mittel hat, sonst ist das Papier nichts wert. Infos dazu, z.B. hier
https://mittelherkunftsnachweis.de/schenkung/
Sehr richtig. Jedenfalls seit 2021.
Vorher hat das (fast) niemanden interessiert, wenn mal ein paar Tausender von Mama unterm Weihnachtsbaum lagen. Auf´s Konto gebucht und fertig.
Und genau darum geht es mir im Kern. Was vor 2021 kein Problem war wird u.U. nun ein Rattenschwanz von Problemen.
Allein der Mittelherkunftsnachweis muss ggf. bis in die Steinzeit belegt erfolgen, zumindestens bis zu dem Zeitpunkt wo klar ersichtlich ist, dass das Geld einen legalen Ursprung hat. Das heißt wiederum, dass nicht nur der Beschenkte diesen Nachweis erbringen darf, sondern auch die Verschenker damit konfrontiert werden. Bei z.B. drei Kindern die jeweils "nur" 12k geschenkt bekommen, dürfen die Schenker ggf. solange Belege beibringen, bis die legale Herkunft der 36k belegt ist. Beim Giralgeld können da Kontoauszüge, Lohn- u. Gehaltsabrechnungen, Erbscheine oder ähnliches dienen. Handelt es sich um -wie auch immer- gespartes Bargeld ist die Beweisführung nur schwerlich möglich, selbst bei legalem Ursprung.
Deinen Link zu diesem Anwalt habe ich bereits vor Wochen gelesen. Komplett alle Seiten und das auch in Teilen bereits mehrmals. Aber die Quintessenz dieser Seiten ist, dass man einen Anwalt (nach Möglichkeit genau diesen Anwalt) zu Rate ziehen soll, wenn´s an Belegen hapert. Da wird dann u.U. die Brühe teurer wie die Brocken, um das mal so auszudrücken.
Aber die ganzen Seiten des Anwalts (nicht nur die "verlinkte") umschreiben die mögliche Problematik in diversen Konstellationen schon sehr gut. Für diejenigen denen das Thema noch fremd sein sollte, eine gute Informationsquelle für das was u.U. noch auf einen zu kommen könnte.

Mein "Problem" in Zukunft ist aber nicht unbedingt der Mittel- sondern der Herkunftsnachweis. Hatte ich in meinem ersten Post (09.12.2022) zu dem Thema bereits geschrieben.
Zig Goldunzen über Privat, ein paar wenige auch über Tafelgeschäft erworben. Keine Rechnungen, keine Belege dazu und das seit über einem Jahrzehnt. Was vor 2021 völlig normal war, ist nun ein Problem, zumindest dann wenn man für über 10k verkaufen möchte.

Theoretisch wäre dieses Szenario möglich:
Herr X möchte ein neues Auto für 40k kaufen. Dazu will er einen Teil seines Goldvermögens verkaufen um die 40k zu haben. Leider ist dieses Goldvermögen aus Tafelgeschäften lang vergangener Jahre entstanden.
Ein Online-Händler schickt einen Kurierdienst um die Ware abholen zu lassen. Anschließend verlangt der Händler den Herkunftsnachweis der Goldstücke. Dieser kann aber aus o.g. Gründen nicht erbracht werden und so ist der Händler verpflichtet eine Meldung abzugeben. Die 40k liegen erst mal auf Eis, das Gold sowieso.......
Im weiteren Verlauf bekommt Herr X dann Post vom Finanzamt sowie der Steuerfahndung und darf nun nicht nur den Herkunftsnachweis erbringen sondern auch noch den Mittelherkunftsnachweis. Mit eidesstattlichen Erklärungen geben sich die Behörden aber nicht zufrieden und so muß Herr X o.g. Anwalt einschalten, der nun versucht die nötigen "Belege" von der Steinzeit her rechtssicher zu rekonstruieren. Möglicherweise auch mit Erfolg.
Ein gutes halbes Jahr später hat Herr X nun endlich sein Auto ist aber um zusätzliche x-tausende Euro ärmer da die Nachweiserbringung sehr zeitaufwändig und schwierig war und der Anwalt eine entsprechende Kostennote parat hatte.


Um das Wort "Beweislastumkehr" aus einem anderen Faden hier mal reinzubringen: Im Grunde genommen sind alle Gold- und Geldbewegungen über 10k im Verdacht und somit die "Gold- und Geldbeweger" per se verdächtig. Der eine mehr, der andere weniger.
Der "anonyme EM-Anleger" hat die Beweislast auf seiner Seite, was dem Staat viel Arbeit abnimmt und enorm viel Geld spart, da der "Verdächtige" seine "bewiesene Unschuld" letztenendes selber bezahlen kann, sollten da irgendwo Schwierigkeiten bei der Beschaffung der Belege entstehen.
Zudem macht der Gesetzgeber nun private Unternehmen zu seinen Erfüllungsgehilfen. Banken, Sparkassen, Versicherungen, Anwälte (auch Notare), EM-Händler, um nur einige zu nennen.
Im Grunde muss man noch nicht mal was "unehrliches" gemacht haben, ist aber quasi zur Offenlegung aller Karten gezwungen (nicht verpflichtet) um sich "rein zu waschen".
Von daher meine Frage an die "anonymen Tafelgeschäfts-" und "von Privat-Käufer" ob da bereits Erfahrungen vorhanden sind bei Wiederverkauf an Händler.

Sorry für den ellenlangen Post, aber so einfach sehe ich die Sache nicht, da nun (seit 2021) "Belege" eingefordert werden können die davor überhaupt nicht nötig waren und demzufolge auch bewusst nicht ausgestellt worden sind (z.b. Quittungen) bzw. nicht entgegengenommen oder, falls doch, später vernichtet wurden.
Der Sinn einer Behörde liegt in seiner Existenz

Beitrag 12.12.2022, 11:12

Klecks
Gold-Guru
Beiträge: 2669
Registriert: 28.11.2011, 14:16
Puschel hat geschrieben:
11.12.2022, 16:16
"Plausibel" allein reicht nicht aus wenn entsprechende Beweise in Form von Belegen fehlen.
Ähm... doch. Aus dem simplen Grund, dass die meisten fraglichen Beträge und Gegenstände aus einer Zeit stammen, als noch lange niemand auch nur im Traum daran dachte, irgendwelche Belege aufzuheben. Belege, die es niemals gegeben hat und die es auch niemals geben musste, können nunmal nicht eingefordert werden.

Die Finanzbehörden müssen sich daher mit einer Erklärung zufrieden geben, sofern diese plausibel ist. Je nach Summe und Einkommen kann auch ein "über Jahre in der Schublade zusammengespart" plausibel sein.
Puschel hat geschrieben:
11.12.2022, 16:16
Um das Wort "Beweislastumkehr" aus einem anderen Faden hier mal reinzubringen: Im Grunde genommen sind alle Gold- und Geldbewegungen über 10k im Verdacht und somit die "Gold- und Geldbeweger" per se verdächtig. Der eine mehr, der andere weniger.
Der "anonyme EM-Anleger" hat die Beweislast auf seiner Seite, was dem Staat viel Arbeit abnimmt und enorm viel Geld spart, da der "Verdächtige" seine "bewiesene Unschuld" letztenendes selber bezahlen kann, sollten da irgendwo Schwierigkeiten bei der Beschaffung der Belege entstehen.
Und genau deshalb wird die aktuelle Regelung vor Gericht keinen Bestand haben: Aufhebung der Unschuldsvemutung, Generalverdacht und Beweislastumkehr sind klar verfassungswidrig. Daran sind schon eine ganze Reihe von Gesetzen der Ära Merkel gescheitert.

Selbst heute gibt es für Privatleute immer noch keine eindeutige Belegpflicht. Bei einem Erwerb von Privat ist nicht einmal eine Quittung vorgeschrieben. Wenn du im Tafelgeschäft kaufst, muss dir der Händler zwar eine Rechnung geben, die du aber nicht zwingend aufheben musst. Schmeisst du die direkt vorm Laden in den Müll, ist das absolut rechtskonform. Aus rechtskonformen Handeln darf mir kein Rechtsnachteil erwachsen.
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 13.12.2022, 12:40

Schwundgeldfluechter
5 Unzen Mitglied
Beiträge: 65
Registriert: 07.01.2022, 15:33
Nochmal zurück zum Notar: m.E. völlig überflüssig für die meisten Schenkungen (die aber dem FA gegenüber zu melden sind).

Schriftlich reicht auch bei Millionen- und Milliardenverträgen im Geschäftsleben völlig aus und ist WP- und Steuerprüferfest. Wer z.B. bei EM-Schenkung zusätzlich noch den Zeitpunkt belegen will, macht von der beiderseits unterschriebenen Vereinbarung zeitnah ein pdf.

Beitrag 13.12.2022, 15:31

Klecks
Gold-Guru
Beiträge: 2669
Registriert: 28.11.2011, 14:16
Schwundgeldfluechter hat geschrieben:
13.12.2022, 12:40
Nochmal zurück zum Notar: m.E. völlig überflüssig für die meisten Schenkungen (die aber dem FA gegenüber zu melden sind).

Schriftlich reicht auch bei Millionen- und Milliardenverträgen im Geschäftsleben völlig aus und ist WP- und Steuerprüferfest. Wer z.B. bei EM-Schenkung zusätzlich noch den Zeitpunkt belegen will, macht von der beiderseits unterschriebenen Vereinbarung zeitnah ein pdf.
Soweit es um den Herkunftsnachweis geht, gebe ich dir völlig recht. Alleine schon mit der Meldung beim Finanzamt ist man diesbezüglich schon aus dem Schneider, eine versteuerte Schenkung sollte doch wohl unverdächtig sein.

Je nach Gegenstand und Umstand der Schenkung kann die notarielle Bestätigung aber aus anderen Gründen sinnvoll sein: Damit lässt sich z.B. ein späterer Streit mit den Erben des Schenkenden vermeiden.
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 13.12.2022, 18:03

Schwundgeldfluechter
5 Unzen Mitglied
Beiträge: 65
Registriert: 07.01.2022, 15:33
Na die Steuer wollen wir lieber außen vor lassen, lieber nutzen wir Kleinbürger alle 10 Jahre die Schenkungsfreibeträge. So richtig Freude macht das doch erst ganz ohne Finanzamt und Notargebühr :D . Trotzdem besteht auch dann eine Meldepflicht (um eine Steuerpflicht bei Überschreiten sowie eine Hinzurechnung im Erbfall innerhalb der nächsten 10 Jahre feststellen zu können), m.W. aber ohne Strafe bei Nichtbeachtung.

Und wenn Eltern und Großeltern hoffenlich alle Sprößlinge gleichmäßig beschenken, wird es schon keinen Streit im Erbfall geben smilie_01 .

Beitrag 21.12.2022, 11:24

Eastwood
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 955
Registriert: 27.01.2020, 09:52
Macht ein grading und die daraus entstehenden Mehrkosten Sinn? Und wem verkauft man mit welchem Abschlag eine gegradete Münze? Werden diese tatsächlich (Amerika) so gehandelt?

Wie würdet ihr eine gegradete Münze ins Ausland verkaufen?

bin mal gespannt

VG Clint
Willy Brandt 1968: "Wer einmal mit dem Notstand spielen sollte, um die Freiheit einzuschränken, wird meine Freunde und mich auf den Barrikaden der Demokratie finden, und dies ist ganz wörtlich gemeint.“

Beitrag 22.12.2022, 15:46

Benutzeravatar
Sapnovela
Gold-Guru
Beiträge: 3606
Registriert: 05.11.2011, 21:59
Eastwood hat geschrieben:
21.12.2022, 11:24
Macht ein grading und die daraus entstehenden Mehrkosten Sinn? Und wem verkauft man mit welchem Abschlag eine gegradete Münze? Werden diese tatsächlich (Amerika) so gehandelt?

Wie würdet ihr eine gegradete Münze ins Ausland verkaufen?

bin mal gespannt

VG Clint
Ich glaube das ist die komplexeste Frage, die hier seit Monaten gestellt worden ist. Dazu gibt es sicher 1001 Meinungen...

Bei chinesischen Münzen ist es in der Tat so, dass bei den hochwertigen Stücken ein Grading für den internationalen Verkauf Standard ist. Dabei geht es nicht um das 4x5 Yuan Set, dass man für 125 Euro bei eBay bekommt / bekam, sondern um seltenere und teurere Stücke.

Bei historischen Münzen (LMU und Co, bis wesentlich teurer) gibt es manchmal Gradings, aber der Marktanteil gegradeter Münzen ist eher gering. Das macht Sinn, wenn man z.B. bei eBay handelt. Bei prof. Auktionshäusern stimmt die Einstufung idR sehr gut, da kann man imho auf Grading verzichten.

Im Schwesterforum gibt es einen eigenen Stammfaden dazu.
https://forum.silber.de/viewtopic.php?f ... it=Grading

Beitrag 22.12.2022, 16:00

Köni123
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 405
Registriert: 06.11.2010, 16:36
Ob die Einstufungen bei proffessionellen Auktionshäuser passen, sei einmal dahingestellt. Es gibt dort Tendenzen bei eher selteneren Stücken nach oben abzuweichen, was für einen Einlieferer ja aber nicht schlecht ist. Aber auch dort werden gegradete Stücke in der Regel höher zugeschlagen aus ungegradete. Macht aber auch nur für seltenere Top-Erhaltene Stücke Sinn, da sonst zu teuer.

Beitrag 22.12.2022, 17:09

Eastwood
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 955
Registriert: 27.01.2020, 09:52
Vielen Dank schon einmal bis hierhin.

VG Clint
Willy Brandt 1968: "Wer einmal mit dem Notstand spielen sollte, um die Freiheit einzuschränken, wird meine Freunde und mich auf den Barrikaden der Demokratie finden, und dies ist ganz wörtlich gemeint.“

Beitrag 23.12.2022, 21:49

Benutzeravatar
Puschel
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 826
Registriert: 20.12.2020, 19:39
Sapnovela hat geschrieben:
22.12.2022, 15:46
Im Schwesterforum gibt es einen eigenen Stammfaden dazu.
https://forum.silber.de/viewtopic.php?f ... it=Grading
Da hast Du mir mit dem Link was angetan............ :mrgreen:
Da mich das Thema "Grading" schon interessiert, bin ich nach einiger Zeit der "Googelei" halt eben im Schwesterforum bei diesem Stammfaden angekommen.
Jetzt, nach 3 Tagen, zig Stunden des Lesens bin ich schon auf Seite 18. Von insgesamt 37 Seiten. smilie_23
Gut, manches wiederholt sich in Schleife, manches ist sehr "objektbezogen", also auf den Einzelfall hin aber die Meinungen, Erfahrungen und Statements sind schon interessant.

Es gibt positive und auch negative Sichtweisen dieses Gradings. Hier mal meine persönliche Zusammenfassung der 18 Seiten.
Im Grunde genommen scheint es aber mehr was für wirkliche Sammler ganz bestimmter Themenbereiche (i.d.R. USA, China) zu sein, die halt ungesehen Top-Qualitätsmünzen auch von ausländischen Märkten kaufen. Hauptsächlich Münzen der "modernen Numismatik".
Oder es sind "Küchentischhändler" die aus ihrem Hobby auch ein Geschäft machen. Gibt wohl auch gewerbliche Händler die das so in Anspruch nehmen. Also preiswert ungegradete Münzen kaufen, die Sahnestücke zum graden abgeben um dann bei Top-Bewertung (69, 70) wieder zum ggf. vielfachen des Einkaufspreis weiter zu verkaufen. Dies wohl hauptsächlich auf ausländischen Märkten, wo auch diese Preise erzielbar sind. Deutschland scheint da mehr außen vor zu sein.
Zudem sollte man schon mit dem entsprechenden Fachwissen dieser Numismatik gesegnet und auch selbst in der Lage sein, seine Münzen grob bewerten zu können um keine größeren Überraschungen im Grading-Ergebnis zu haben, denn egal wie die Bewertung ausfällt, die entstehenden Gebühren sind fällig. Und wenn aufgrund einer schlechteren Bewertung auch der Verkaufswert schlechter (wie vorher) sein sollte, so hat man mit Zitronen gehandelt.

Ob man nun allen Beitragsschreibern so alles glauben kann.......ich weiß es nicht. Aber für diejenigen die das entsprechende Wissen und ein paar tolle Stücke in der Sammlung haben bestimmt eine Überlegung wert. Wenn man denn zeitnah auch international verkaufen möchte.
Zeitnah deswegen, weil es nicht abgestritten wird, dass die Münzen trotz möglicher Konservierung in den Slabs Flecken oder Spots bekommen können, die dann Zweifel am Bewertungsergebnis aufkommen lassen könnten.

Für mich als reinen Goldanleger mit Bullionmünzen macht das keinen Sinn. Ich kann keinen Sammlerwert durch das Graden erhöhen. Auch in puncto "Schönheit" gewinnen gegradete Münzen in ihren Slabs (manche nennen die auch Särge) bei mir keinen Blumentopf. Selbst kleinere Goldbarren in den Blisterverpackungen sind schon schlimm genug aber diese Kisten aus hochwertigem Kunststoff ...........naja. Gefällt mir halt nicht.
Eine hochwertige OMP ist danach ebenfalls nutzlos geworden.

Grading ist bestimmt eine ganz feine Sache für diejenigen, die dadurch auch einen Vorteil sehen. Sei es nun als Käufer oder als Verkäufer. Es muss halt passen.
Dies nur mal so als vorläufige Einschätzung meiner 3-Tage-Studie durch den Faden bei Silber.de. smilie_16
Zuletzt geändert von Puschel am 23.12.2022, 21:57, insgesamt 1-mal geändert.
Der Sinn einer Behörde liegt in seiner Existenz

Beitrag 23.12.2022, 21:56

Benutzeravatar
Sapnovela
Gold-Guru
Beiträge: 3606
Registriert: 05.11.2011, 21:59
Köni123 hat geschrieben:
22.12.2022, 16:00
Ob die Einstufungen bei proffessionellen Auktionshäuser passen, sei einmal dahingestellt. Es gibt dort Tendenzen bei eher selteneren Stücken nach oben abzuweichen, was für einen Einlieferer ja aber nicht schlecht ist.
Ich bin bisher durch die Bank zufrieden gewesen. Seriöse Händler bieten auch die Rückgabe an, wenn man begründete Einwändet hat. Ich hab das schon gemacht, das Porto bleibt dann aber bei einem hängen (beide Richtungen).

Beitrag 31.12.2022, 12:19

Benutzeravatar
Oliver
Gold-Guru
Beiträge: 2514
Registriert: 19.10.2019, 07:34
Wohnort: Nordpool
Nachdem das Jahr nun zuende ist, und unsere Em kurse im plus sind
Gold in €: + 6,37 %
Silberin €: + 10,05 %
Platin in €: + 17,42 %
können wir zufrieden sein, auch wen die Inflation dadurch nicht ausgeglichen ist.
Dennoch, anderen anlageklassen gehts schlechter, von daher liegt der Em investor schon richtig.
Wie gehts weiter in 2023 ? Sehr spannend und Volatil.
Allen Foristen und mitlesern einen guten Rutsch und ein frohes neues smilie_14
smilie_37 smilie_37Gold und Silber lieb ich sehr, deshalb will ich immer mehr

Beitrag 05.04.2023, 08:29

Benutzeravatar
Oliver
Gold-Guru
Beiträge: 2514
Registriert: 19.10.2019, 07:34
Wohnort: Nordpool
Die erste Bank gibt 3 % für 6 Monate aufs Tagesgeld ( bis 50.000 € )
Wäre ne gute gelegenheit fürs zwischenparken von Fiat, bis die Em kurse wieder gefallen sind

Zins-Hammer: ING gibt drei Prozent aufs Tagesgeld https://m.bild.de/geld/wirtschaft/wirts ... whtspp-shr
smilie_37 smilie_37Gold und Silber lieb ich sehr, deshalb will ich immer mehr

Beitrag 05.04.2023, 15:05

Benutzeravatar
amabhuku
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 368
Registriert: 07.01.2011, 17:51
smilie_04
Zuletzt geändert von amabhuku am 08.04.2023, 03:46, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 05.04.2023, 15:40

Benutzeravatar
Oliver
Gold-Guru
Beiträge: 2514
Registriert: 19.10.2019, 07:34
Wohnort: Nordpool
Nun, er hat nun einmal eindeutig gegen recht und gesetz verstoßen. Warum er den transport nicht angemeldet hat, und wo das Gold her stammt bleibt wohl sein geheimnis. Von daher ist es nunmal strafbar, und das nicht zu knapp
https://www.czech-tourist.de/einreisebestimmungen.htm

Zitat aus dem bericht
Bargeld und Vermögen
Wer von / nach Tschechien mit mehr als 10.000,- Euro Vermögen (das sind: Bargeld, Schecks, Sparbücher, Aktien, Gold, Diamanten) ein- oder ausreist, muss dieses auf Nachfrage des Zollbeamten angeben. Persönlicher Schmuck zählt nicht dazu. Sofern das mitgeführte Vermögen nicht angegeben wird, handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit, die mit bis zu einer Million Euro Geldbuße bestraft werden kann.
Allerdings zu dem rest geb ich dir zu mehr als 100 pro recht. Mehr als nur Bananenrepublik...
smilie_37 smilie_37Gold und Silber lieb ich sehr, deshalb will ich immer mehr

Beitrag 05.04.2023, 16:56

Huber
2 Unzen Mitglied
Beiträge: 43
Registriert: 01.11.2020, 22:29
Was genau hat das mit Tschechien zu tun? Glauchau liegt da aber um einiges entfernt.
Er würde sich ja erst bei Grenzübertritt strafbar machen.
Mir persönlich ist jedenfals nicht bekannt, das ich Edelmetalle über 10k nicht durch DE spazieren fahren darf.
Aber in diesem Tollhaus, das aus DE geworden ist, ist wohl alles möglich.

Beitrag 05.04.2023, 17:26

Benutzeravatar
Oliver
Gold-Guru
Beiträge: 2514
Registriert: 19.10.2019, 07:34
Wohnort: Nordpool
Er wollte ja offensichtlich nach Prag, wen er das allerdings dem Zoll mitteilte - was wohl nicht so schlau war smilie_02 - lag zumindest der versuch vor. Wiso er das nun unbedingt erzählen musste, bleibt wohl sein geheimnis.
Etwas sparsam find ich ja das man ihm seine 500 € auch noch abnehmen musste, wo man doch schon sein Gold eingesackt hatte smilie_08 smilie_40
smilie_37 smilie_37Gold und Silber lieb ich sehr, deshalb will ich immer mehr

Beitrag 05.04.2023, 18:10

Benutzeravatar
Puschel
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 826
Registriert: 20.12.2020, 19:39
Mit Tschechien hat das insoweit was zu tun, als dass der gute Mann (dummerweise) angegeben hatte, nach Prag fahren zu wollen. Der Rastplatz ist unter 100km von der Grenze entfernt, so Luftlinie jedenfalls.
Irgendwie ist ist die Sache von Anfang an unter "dumm gelaufen" abzuheften. Die ominöse Bekannte aus dem Ruhrgebiet, keine Ahnung davon was transportiert wird und dann der Kracher: 1200€ Lohn für diesen Kurierdienst.
Spätestens da hätte dem Mann doch einleuchten müssen, das er keinen Kuchen zu einem Kindergeburtstag nach Prag kutschiert sondern mit einer sehr wertvollen, möglicherweise auch illegalen Fracht unterwegs sein wird.
Die ganze Geschichte riecht schon ein bisschen sehr komisch.

Mit Wegfall der Grenzen und der Grenzkontrollen (jeweils im Aus- und Einreiseland) sind auch die Zollgrenzbezirke weggefallen (mit ca. 30-50 km Tiefe entlang der Grenze). Ganz Deutschland ist so zu einem großen vollflächigen "Zollgrenzbezirk" geworden. Ich erinnere mich noch gut an diese Zeit, da ich über 15 Jahre nahe der niederländischen und belgischen Grenze gewohnt hatte und mein Nummernschild von einer anderen Kreisstadt war. Bin damals bestimmt 30x angehalten und gefilzt worden. Aber im normalen Rahmen. Befragung und generell mal im Handschuhfach oder Kofferraum nachgesehen. Nichts dramatisches. Aber hätten die da nur ein Krümelchen von irgendwas entdeckt, so hätten die mir das ganze Auto auseinander gerupft. Da waren die nicht zimperlich drin.

Zurück zu dem 61-jährigen Herrn. Natürlich darf man m.W. mit Bargeld oder Wertgegenständen von mehr wie 10.000€ Gegenwert kreuz u. quer durch Deutschland fahren. Aber warum macht man das überhaupt? Nur aus Spass bestimmt nicht, es steckt also ein Sinn und Zweck dahinter.
Daher sollte man bei einer Kontrolle auch eine plausible, am besten direkt beweisbare Herkunftsgeschichte dazu parat haben, sonst droht der Einbehalt bis zur Klärung.
Ein nervöses "Rumgestammel" von irgendwelchen Bekannten, das (angebliche) Nichtwissen um die Fracht und die mündliche Bekundung das (unangemeldet) ins Ausland zu transportieren reicht für mein Dafürhalten völlig aus um diese Geschichte erstmals für unglaubwürdig zu halten.

Hier noch ein Link zu Wikipedia. https://de.wikipedia.org/wiki/Kontrolle ... rkehrswege
Der Sinn einer Behörde liegt in seiner Existenz

Beitrag 05.04.2023, 20:38

Huber
2 Unzen Mitglied
Beiträge: 43
Registriert: 01.11.2020, 22:29
Alles gut.
Die Info, das er das mit Tschechien angab ging bei mir unter.
Der Rest der Gegebenheiten ist mir bekannt. Wohne direkt an der Grenze zu CZ.
Da war der gute Herr einfach nur dämlich.
Und zu einer guten Geschichte zwecks warum ich soviel Bargeld/Edelmetall usw durch die Kannte fahr.
Man sagt einfach gar nichts.

Beitrag 05.04.2023, 20:58

Benutzeravatar
Puschel
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 826
Registriert: 20.12.2020, 19:39
Huber hat geschrieben:
05.04.2023, 20:38
Der Rest der Gegebenheiten ist mir bekannt. Wohne direkt an der Grenze zu CZ.
Da war der gute Herr einfach nur dämlich.
Und zu einer guten Geschichte zwecks warum ich soviel Bargeld/Edelmetall usw durch die Kannte fahr.
Man sagt einfach gar nichts.
smilie_01
Richtig !! Wenn ich schon in der sch***e sitze, dann die Klappe halten. Wenigstens das ist mein gutes Recht, welches niemand verweigern darf.
Im Zweifelsfall gibt es für´s Reden Anwälte, die einem das abnehmen. Aber wer so munter vor Ort drauf los plappert......dem ist nicht mehr zu helfen. Wie Du erwähntest: einfach nur dämlich.
Oder ein sehr netter, gutgläubiger, hilfsbereiter, älterer Herr, was im Ergebnis aber leider auf´s gleiche rausläuft.
Der Sinn einer Behörde liegt in seiner Existenz

Antworten