http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 03912.htmlDie Brain AG macht den Alchemisten-Traum wahr: Die deutsche Biotechfirma gewinnt mit Hilfe von Bakterien aus Elektroschrott Gold. [...] Während die eine Spezies in der Lage ist, Edelmetalle in Lösung zu bringen, vermögen die Artgenossen, Gold und Silber auf der eigenen Körperoberfläche zu binden. Die Kombination dieser beiden evolutionär entstandenen Begabungen sorgt dann dafür, dass die Mikroorganismenarmee in den Brain-Bottichen die Goldbestandteile aus dem Schrott herauslöst.
Urban Mining durch Bakterien
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MaciejP hat geschrieben:Deutsche Biotechfirma macht Gold aus Elektroschrott
Die Brain AG macht den Alchemisten-Traum wahr: ...
Als "Alchemisten" der Neuzeit machen die erstaunlich viel Verluste. Seit 2013 jedes Jahr mehrere Millionen Euro. https://www.finanzen.net/bilanz_guv/Brain
Die Goldgewinnung ist nur ein "Experiment" am Rande, wenn man so will.
Die eigentliche Sache ist Zuckerersatz. Und da sitzt z.B. Südzucker mit an Bord bei der Entwicklung.
Bei sowas dreht es sich nicht um Umsatz. Das sind Verfahrensentwickler. Wenn man das vorantreiben kann, bis es oder gleich die ganze Firma gekauft wird, dann hat die Sache geklappt.
Niemand erwartet einen gewinnbringenden Geschäftsbetrieb. Solche Firmen bauen zum Beispiel in der Regel gar keine Infrastruktur auf, um groß einsteigen zu können.
- Indiana Jones
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Schau dir z. B. den Ende Februar 2018 im "Der Aktionär" erschienen Artikel zu der dort hoch gelobten Biotech Aktie Vertex an: http://www.deraktionaer.de/aktie/vertex ... 360590.htm
Klingt super, oder ?
Aber es ist und bleibt nur eine story über "Newsflow, Übernahmefantasien und erhofftes Wachstum". Von den in den Jahren 2013 bis 16 angehäuften Verlusten (über 1 Milliarde Euro) lese ich in dem Artikel kein Wort.
Bild: Langfristchart Vertex (Links Euro / Rechts Kursgewinn in % )
Interessant auch die kleinen Balken am unteren Rand des Charts. Das sind die Umsatzzahlen. Man sieht, dass die Aktie aktuell anders als im Jahr 2000 so gut wie nicht gehandelt wird. Damals war der Kurs in kurzer Zeit um über 450 % gestiegen, um dann über 90 % abzustürzen. Das Ganze bei hohen Umsätzen! Da kommt jetzt nach Kursanstiegen von über 550% so eine Lobeshymne wie in "Der Aktionär" vielleicht gerade recht ? "Cui bono" ?
Wenn man diese "Doktrin" zu Grunde legt sollte man ernsthaft darüber nachdenken, ob man sein Erspartes nicht besser an einen gemeinnützigen Verein oder auf direktem Weg an Hilfsbedürftige verschenkt. Steuerlich absetzbare "Pro bono" Möglichkeiten gibt es genug.Ladon hat geschrieben: Niemand erwartet einen gewinnbringenden Geschäftsbetrieb.
Mit dem Kauf einer Aktie tut man aber gewiss nichts Gutes. Es ist und bleibt nur ein "Geschäft" bei dem der Verkäufer das Geld des Käufers erhält. Anders kann man das bei Investitionen in Aktien - Neuemissionen sehen. In diesem Fall kommt das investierte Geld schließlich direkt in die Kasse und so dem Unternehmeszweck zu Gute.