Warum Zentralbanken den Goldpreis steuern
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Warum Zentralbanken den Goldpreis steuern
Der gedeckelte Goldpreis hat über die Jahre zum Gedeihen der Finanzsystemkrise beigetragen. Dimitri Speck, Gründungspartner und Chief Financial Engineer von Staedel Hanseatic, deckt in seinem neuen Buch die Praktiken der geheimen Goldpolitik durch Zentralbanken auf. Eine Rezension.
http://www.mmnews.de/index.php/gold/542 ... is-steuern
- hallo123456
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Au bezieht sich doch auf das Buch (Speck; Geheime Goldpolitik), das der Datenreisende vorgestellt hat und stellt keine Frage.
Zum Buch:
Habe bisher nur ein paar Rezis gelesen (zusätzlich zu der angegebenen). Speck wird ja von goldseiten.de "gepusht". Inhaltlich, glaube ich, ist es schon interessant - und es wäe ja nicht das erste Buch aus diesem, unserem Themenkreis, wo man teilweise Sache "überlesen" muss.
Steht jedenfalls auf meiner "ToBuy" Liste.
Ich denke dass sich daran nichts ändert.
Grunsätzlich gilt für jedes Buch: kritisch lesen, die genannten Zahlen verifizieren (ist ja im Net kein Problem), sich eigene Gedanken machen und sehen ob man zum selben Ergebnis kommt, wie der Autor.
Gerade Bücher, die schon ein paar Jahre auf dem Markt sind, werden oftmals von der Realität überholt und die Zahlen, die man beim Verifizieren findet, sind noch schlechter, als die im Buch genannten.
MapleHF
Wenn eine Zentralbank hohe Bestände dauerhaft hält, wozu sollteHelgabsch hat geschrieben: Das ist doch völlig normal, dass man bei hohen Beständen versucht, Kurse
zu beeinflussen. So funktionieren die Märkte
sie dann ein "normales" Interesse haben, den Markt zu beeinflussen?
Ne, das ist wohl nicht der Grund. Das monetäre Gold ("Währungsreserve") der Zentralbanken wird - zumindest weiß ich das von der Buba und es wird bei anderen kaum anders sein - ja, wie im Geschäftsleben üblich, mit dem EInkaufspreis bewertet. Der aktuelle Wert ist ein immer ein hypothetischer ... bis er realisiert wird.Helgabsch hat geschrieben:Auch Bestände, die man hält, werden bewertet
Der aktuelle Wert spielt aber für die allgegenwärtigen Ausleihgeschäfte, die auch die Bundesbank mit, wie sie sagt, stets (also zu jeder Zeit) einem einstelligen Prozentbreich des Umfangs der Goldreserve unternimmt, eine große Rolle!
Am Rande sei erwähnt, dass heutzutage bei Goldgeschäften der Zentralbanken dieses nicht mehr "bewegt", sondern meist "übertragen" wird.
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Irgendwann werden die Marktpreise sich durchsetzen. Das kann aber noch dauern.
Im Buch steht, dass die Zentralbanken den Goldpreis signifikant nicht mehr drücken können, sonden versuchen nur den allzuschnellen Anstieg zu verhindern.
Da wundern sich die Amis heute warum bei denen nichts mehr funktioniert und sie kurz vor einem Bankrott stehen.
Na ja, fast richtig! Die Bewertung ist schon etwas komplizierter, als oben beschrieben. Nicht immer ist der Einkaufspreis entscheidend. Entscheidend ist, ob es sich hier um Umlauf- oder Anlagebestand handelt. AußerdemLadon hat geschrieben:Ne, das ist wohl nicht der Grund. Das monetäre Gold ("Währungsreserve") der Zentralbanken wird - zumindest weiß ich das von der Buba und es wird bei anderen kaum anders sein - ja, wie im Geschäftsleben üblich, mit dem EInkaufspreis bewertet. Der aktuelle Wert ist ein immer ein hypothetischer ... bis er realisiert wird.Helgabsch hat geschrieben:Auch Bestände, die man hält, werden bewertet
Der aktuelle Wert spielt aber für die allgegenwärtigen Ausleihgeschäfte, die auch die Bundesbank mit, wie sie sagt, stets (also zu jeder Zeit) einem einstelligen Prozentbreich des Umfangs der Goldreserve unternimmt, eine große Rolle!
Am Rande sei erwähnt, dass heutzutage bei Goldgeschäften der Zentralbanken dieses nicht mehr "bewegt", sondern meist "übertragen" wird.
spielt ggf. auch noch die Bilanzierungsform eine Rolle. Aber das soll es auch zu diesem Thema gewesen sein, für so wichtig halte ich dies nun auch wieder nicht.
Die Bundesbank - jedenfalls geht das aus deren Veröffentlichungen hervor - muss zwar keine Bilanz erstellen, weil sie ja kein "Subjekt des öffentlichen Rechts" ist, ist aber andererseits per Gesetz zu so einer Art "üblicher Buchhaltung" verpflichtet. Eine Bewertung der Goldreserve über dem "Einkaufswert" - was, wie Du ja schon gesagt hast - buchhalterisch vielleicht irgendwie möglich wäre, würde aber automatisch den Gewinn (den mal vorausgesetzt) erhöhen - und der geht an den Bund.
Also müsste die Buba eventuell einen Gewinn überweisen, der nur virtuell ist solange man das Gold nicht verkauft, was momentan offenbar keiner will (nicht mal in den engen vom IWF gesteckten Grenzen).
Das ist - vereinfacht aber nicht verfälschend ausgedrückt - im Kern das, was man den zahlreichen Veröffentlichungen der Bundesbank entnehmen kann. In dieser Hinsicht ist der Zentralbank der Goldkurs egal.
Nicht aber, wenn es um die "Geschäftstätigkeit" des, zumeist wohl sehr kurzfristigen, Verleihs geht. "Im niedrigen einstelligen Prozentbereich" sei die Menge des ständig irgendwie verliehenen Goldes ... über den Daumen also bestimmt 100 Tonnen. Ich denke bei diesen Geschäften spielen Kursschwankungen eine ziemliche Rolle.
Und noch eines: Auch die BuBa wird nicht alles was sie tut oder beabsichtigt veröffentlichen (und das ist auch gut so)
Das habe ich ja gemeint damit, dass die Buba per Gesetz zur Buchhaltung verpflichtet ist - aber eben nicht aufgrund der Bestimmungen des BGB, sondern durch das Bundesbankgesetz. Also das gleiche gesagt aber aneinander vorbei geredet
Klar veröffentlichen sie nur das wozu sie verpflichtet sind. Ich habe nur darauf hingewiesen, woher ich die Information über die Bewertung der Goldreserve habe. Ob das geschummelt ist, weiß ich nicht, aber es ist die "primäre Quelle" auf die ich mich beziehen kann.