Ich habe das Beispiel bewußt einfach gehalten, denn sonst hätte ich beim Gold ja beispielsweise noch die Kosten für Lagerung und Versicherung für ca. 60 Jahre abziehen müssen, das gibt es ja auch nicht kostenlos.MapleHF hat geschrieben:... jein. Denn diese Betrachtung ignoriert Rendite und fiskalische Betrachtung bei den Immobilien.
Bei einer fiskalischen Betrachtung wird Gold natürlich am interessantesten sein - keine Kontoauszüge, keine Grundbücher ...
(z. B. Schenkungssteuer, Erbschaftssteuer usw.)
Ich hatte eigentlich vor, von meiner bezahlten Eigentumswohnung 1.0 auf ein Einfamilienhaus 1.0 upzugraden, empfinde die in meinem Wohnort für derartige Immobilien (zur Zeit noch?) verlangten Preise allerdings als deutlich zu hoch. Ich wohne in einer sog. Mittelstadt in NRW (knapp 40.000 Einwohner) und habe mir mal alle öffentlich zugänglichen Zahlen über meinen Wohnort beschafft (von der Webseite der Stadt und aus der Lokalpresse) - Einwohnerzahl, Zu- und Wegzüge, Geburten und Sterbefälle, Altersstruktur der aktuellen Wohnbevölkerung, Immobilieneigentumsquote usw.MapleHF hat geschrieben:Um Mißverständnisse zu vermeiden. Ich sehe die Zukunft der Immobilien auch nicht rosig. Aus mehreren Gründen, wie z.B. auch die demografische Entwicklung. Daher würde ich in der heutigen Zeit auch nichts mehr zum Vermieten kaufen, aber man sollte dennoch bei der Betrachtung der Vergangenheit auch objektiv bleiben und alle Faktoren berücksichtigen.
Dabei kamen die folgenden Fakten heraus: Es ziehen ständig mehr Leute weg als zu, es sterben ständig mehr Leute als geboren werden, die Eigentumsquote an Immobilien beträgt 50 % (das ist viel, ist eine relativ wohlhabende Stadt fast komplett ohne Wohnblöcke, Sozialwohnungen usw.) und mehr als 35 % der heutigen Wohnbevölkerung ist älter als 65 Jahre, mehr als 25 % sogar älter als 75 Jahre.
Das bedeutet, daß hier tausende von Immobilien (fast ausschließlich Einfamilienhäuser) in den nächsten ein bis zwei Jahrzehnten vererbt und/oder verkauft werden und eine Nachnutzung durch junge Familien suchen.
Ein eindeutiger Hinweis auf die Entwicklung ist auch die Handlungsweise der Stadtverwaltung: Bereits ausgewiesene Neubaugebiete am Stadtrand wurden wieder zurückgenommen, mit der Begründung, daß diese nicht mehr benötigt würden und man keine Zersiedelung wünsche. Wer neu bauen möchte, soll zunächst die in den Stadtteilen noch vorhandenen Baulücken füllen. Hierfür hat die Stadt eigens ein Baulückenverzeichnis neu erschaffen.
Das sind alles keine guten Aussichten für ein werthaltiges Investment. Was mich nur verwundert, ist, daß diese miesen Aussichten nicht bereits heute für deutlich fallende Preise sorgen? Es ist doch jetzt bereits klar, wie es laufen wird: Ich kaufe heute ein Haus für teures Geld, von dem absehbar ist, daß es bereits in ein bis zwei Jahrzehnten meinetwegen nur noch die Hälfte wert sein wird. Wer macht denn sowas?