Wenn es für Gold kein Geld mehr gibt!
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Das waren zum einen konvertierbare Währungen, allen voran natürlich die Deutsche Mark.
Zum anderen eine Kunstwährung, die sogenannten Forum-Schecks, die nur in bestimmten, auf Nicht-DDR-produzierte Waren spezialisierten Geschäften eingelöst werden konnten. Dort konnte auch mit konvertierbaren internationalen Währungen bezahlt werden, aber nicht mit der Binnenwährung DDR-Mark.
Für die breite Masse war das eine wie das andere unpraktikabel, weil weder D-Mark noch Forum-Schecks offiziell erhältlich und somit vergleichsweise wenig in Umlauf waren.
Ergo ergab sich eine Art Tauschhandel, der sehr verzweigt und vielschichtig war. Begehrte Waren entwickelten sich zu Tauschobjekten, die vielfach mit dem angestrebten Handel, der oft durchaus in Mark der DDR abgewickelt wurde, nichts mehr zu tun hatten. Man "erkaufte" sich mit dem Angebot dieser Waren (Fliesen, Reifen, Bohrmaschinen, Toilettenbecken und vieles vieles mehr) lediglich eine "Zulassung" zum angestrebten Handel. Im Klartext: Wer nicht mit etwas Begehrtem locken konnte, bekam nicht einmal die Chance, zu einem Handel mit raren Produkten oder Dienstleistungen zugelassen zu werden und sein DDR-Geld dafür auszugeben. Für Gebrauchtwagen beispielsweise wurden riesige Preise bezahlt, auf den Kaufverträgen, also für das Auge des Staates, erschienen nur Bruchteile der gewechselten Gelder. Aber um auch nur in den Kreis der Interessenten aufgenommen zu werden, bedurfte es schon eines der erwähnten begehrten Produkte. Ein doppelter Schwarzmarkt sozusagen.
Klar soweit?
In einer hochentwickelten Gesellschaft wie der mitteleuropäischen nun, in der auch alle Waren und Dienstleistungen in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, würde die Umstellung auf Units durchaus praktikabel erscheinen und auch von vielen angenommen, denke ich. Die große Masse der Mittel- und Reservelosen Menschen hätte gar keine Möglichkeit einer Alternative.
Es würde aber nun eine gänzlich andere "Ware" wichtig werden, nämlich die Freiheit. Die Freiheit, nicht ständig und überall und schon garnicht im finanziellen Bereich kontrolliert zu werden, was ja mit einer rein elektronischen Geldverwaltung ein leichtes ist. Werthaltig und somit als Schwarzmarktwährung praktikabel würden dann wieder rare Dinge wie zum Beispiel die hochliquiden, lange lagerfähigen, gut teilbaren und seit Jahrtausenden vertrauten Edelmetalle werden. Soll also heißen: Natürlich aktzeptiere ich deine Units für mein herrliches Haus in bester Lage. Genauso wie die der anderen 200 Interessenten. Aber mal ehrlich, warum sollte ich an dich verkaufen, ausgerechnet an dich? Weil du mehr bietest als die anderen? Mehr Units? Die müsste ich dann wieder versteuern, oder? Verstecken kann ich sie ja nicht, denn Bargeld gibt es ja nicht mehr. Oder?
Hast du eine andere Idee...?
- Silberhamster
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ist sekundär. Unser jetziges bargeldloses System läuft ja schon länger.
Das bargeldlose Zahlen ist ja schon lange eingeführt und ist nicht mehr wegzudenken.
Es wäre im Grund kein großer Schritt mehr völlig umzustellen.
Die Mail von Goldmade ist sehr interessant und beruhigt mich dann wenigstens etwas.
Allerdings denke ich würde ein Goldverbot von der Bevölkerung ohne Protest hingenommen,
da eh nur 1% der Leute Gold besitzen und die Masse dann eher noch Beifall klatschen würden.
Also ich denke ein Goldverbot hätte keine große Gegenwehr zur Folge.
hmm... vielleicht doch besser in Silber? grübel....
Eine Abschaffung des Bargeldes würde nur den Vorteil haben, dass der Staat 100% Kontrolle über die Geldbewegungen hat, was auch das Ziel der EU und USA ist.
Zur Zeit sind die kleineren Beträge nicht erfasst, wie zum Beispiel die Einkäufe beim Supermarkt etc.
Mit dem Auflösen des Bargeldes wäre eine 100% Erfassung der Gewohnheiten, Bewegungen etc. möglich. In Kombination mit den anderen Maßnahmen, die schon umgesetzt wurden, ist es ein leichtes von Jedem ein Profil zu erstellen und falls sich etwas ändern sollte..... (Orwell lässt grüßen).
Deshalb denke ich auf kurz oder lang wird Bargeld abgschafft, Gold wird als Tauschmedium interessant bleiben, aber der Staat wird auch hier einen Riegel vorschieben versuchen. Bei uns in Österreich verlangen Banken/Händler beim Ankauf, egal wieviel Gramm Gold/Silber, entweder Ausweis oder Konto - nichts mit Anonymität.
Beim Verkauf an Bank oder Händler muss man auch hier in D seine Identität offenlegen, aber ans Finanzamt muss es eben erst ab 15.000 € gemeldet werden.gerhol hat geschrieben:Bei uns in Österreich verlangen Banken/Händler beim Ankauf, egal wieviel Gramm Gold/Silber, entweder Ausweis oder Konto - nichts mit Anonymität.
MapleHF
gespeichert, analysiert und ausgewertet werden. Anschließend besteht ein
Handlungsbedarf mit Strafverfolgung, Verurteilung und Maßnahmen, die ebenfalls
der Kontrolle bedürfen. Ganze Industriezweige produzieren das nötige Equipment.
Die Stabilität rührt nur über den Respekt, die diese Einrichtungen auf die Bevölkerung
hinterlassen. In Krisengebiete hat sich leider gezeigt, dass sich selbst kleine Regionen
kaum effektiv überwachen lassen. Im Grunde ist die Macht der Bürger weit höher,
als sie selbst vermuten. Mit einwenig positiver Einstellung und einem vernünftigen
Anliegen, lässt sich da schon eine Menge bewegen!
bis es nicht mehr geht. Ich denke eine Währungsreform kommt evtl. schneller als uns lieb ist.
Und der Bürger in Deutschland bürgt mit seinem nachweisbaren Besitz.
Konten, Schließfächer, Immobilien sind für den Staat abgreifbar.
Und EM wird evtl. verboten, um alle zu belasten.
Bleiben nicht mehr viel gute Möglichkeiten....
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Wie genau stellt Ihr Euch das "Abgreifen" eines Schließfaches vor? In welchem Szenario sollte ich nicht (wenn ich einigermaßen mitdenke) mehr die Zeit haben, meine Sachen aus dem Schließfach zu holen, wenn es mal wirklich schlimm kommt?chrom hat geschrieben: Konten, Schließfächer, Immobilien sind für den Staat abgreifbar.
Beispiel Goldverbot in den USA: Von heute auf morgen durften Schließfächer nur noch im Beisein eines Finanzbeamten geöffnet werden.Stefonator hat geschrieben:Wie genau stellt Ihr Euch das "Abgreifen" eines Schließfaches vor? In welchem Szenario sollte ich nicht (wenn ich einigermaßen mitdenke) mehr die Zeit haben, meine Sachen aus dem Schließfach zu holen, wenn es mal wirklich schlimm kommt?chrom hat geschrieben: Konten, Schließfächer, Immobilien sind für den Staat abgreifbar.
Wobei ich der Ansicht bin, das chrom schon seeehr düstere Szenarien entwirft...
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Und das kam ganz plötzlich über Nacht? Oder konnte man, sofern man sich informiert hat, das kommen sehen?Klecks hat geschrieben: Beispiel Goldverbot in den USA: Von heute auf morgen durften Schließfächer nur noch im Beisein eines Finanzbeamten geöffnet werden.
Wie genau stellt Ihr Euch das "Abgreifen" eines Schließfaches vor? In welchem Szenario sollte ich nicht (wenn ich einigermaßen mitdenke) mehr die Zeit haben, meine Sachen aus dem Schließfach zu holen, wenn es mal wirklich schlimm kommt?
Zitat: Zum Wohle der Allgemeinheit:
"Alle Tresorfächer in Banken oder Geldinstituten sind versiegelt worden und warten auf bevorstehende gesetzliche Maßnahmen. Mithin ist jeder Verkauf, Ankauf oder die Bewegung von solchem Gold oder Silber innerhalb der Grenzen der Vereinigten Staaten und ihrer Gebiete verboten, sowie jedes Devisengeschäft und jede Bewegung von solchen Metallen über die Grenze."
http://www.gold-super-markt.de/infopool-003
chrom war schnellerStefonator hat geschrieben:Und das kam ganz plötzlich über Nacht? Oder konnte man, sofern man sich informiert hat, das kommen sehen?Klecks hat geschrieben: Beispiel Goldverbot in den USA: Von heute auf morgen durften Schließfächer nur noch im Beisein eines Finanzbeamten geöffnet werden.
Der Text in seinem Link zeigt sehr deutlich: Viel Vorwarnzeit war da nicht. Der Staat hatte schon dafür gesorgt, dass niemand seine Schäfchen ins Trockne bringen kann.
Anders ausgedrückt: Erst wurde das Gold beschlagnahmt, dann die Rechtsgrundlage dafür geschaffen. Wie sich das mit rechtstaatlichen Prinzipien vereinbaren lässt, ist eine andere Sache. Aber Rechtstaatlichkeit und USA, das beisst sich ja des Öfteren
Falls du glaubst, sowas wäre bei uns nicht möglich: schau dir nur die Zahl der vom Verfassungsgericht gekippten Gesetze in den letzten Jahren an - und wie von Regierungsseite mit den Urteilen umgegangen wird! Da hast du einen guten Gradmesser, wie viel unsere Merkeltruppe von rechtstaatlichen Prinzipien hält...
Gold und Silber können bei Verbot ein Risiko sein, um an "units" zu kommen.
Diamanten, Kunstgegenstände, Stradivari etc.. erkennt kein Mensch und sind schwer zu veräußern
Also was kann man später immer noch gut verkaufen, was ich jetzt anonym und legal kaufen kann?
Die Sache mit Zigaretten und Alkohol ist viel zu unsicher. Die gibts danach evtl. genau noch so
und sind für jeden beziehbar. Man kann solche Dinge dann nur mit hohen Abschlägen wieder verkaufen.
Das Märchen vom Ackerland, Metzgerkurs und eigene Hühner ist für mich zu surreal.
Nicht falsch verstehen:
Es geht mir nicht um "Bockers Straßenzüge für ne Handvoll Unzen" sondern
lediglich um einen einigermaßen Wert-erhalt meiner paar Kröten.
Erspartes für den Lebensabend.
Um selbstverdientes Geld eines redlichen Steuerzahlers (manche nennen ihn auch den dummen Michel
(wegen mir)), und nicht um irgendein Pokerface mit Banxtercharakter oder ein "Mister Oberschlau" im Internet.
Naja.. was bleibt ist wohl: Nichts ist sicher. Also streuen was geht und Hirn einschalten.
In die eigene Bildung investieren ist eigentlich auch ne zukunftssichere Sache...
Wird halt im Alter immer schwerer.
Alles hat eben seinen Preis.
Trotzalledem - Danke für die Beiträge. Hat mir doch den ein oder anderen Denkanstoß gegeben.
Die bargeldlose schöne neue Welt wird nun schon seit fast 20 Jahren propagiert, dennoch sind wir meilenweit davon entfernt. Die im Umlauf befindliche Menge an Bargeld spricht da Bände. Auch wenn viele Zahlungen heute elektronisch erfolgen, es wird noch lange dauern, bis die Menschen das wirklich als Geld anerkennen.
Im Grunde kannst du das vergleichen mit der Einführung von Papiergeld; auch da wurde den Leuten ihr Geld gegen ein Versprechen abgenommen. Papiergeld gibt es nun schon etliche Generationen. Und jetzt schau mal in deinen Geldbeutel, was findest du da? Münzen! Altmodische, unpraktische, in der Herstellung viel zu teure Münzen.
Normalerweise müsste dieses archaische Zahlungsmittel schon längst ausgestorben sein. Warum gibt es sie immer noch? Weil wir das Gefühl brauchen, "echtes" Geld in den Händen zu halten, und wenn's nur das Kleingeld ist. Daran wird sich so schnell auch nichts ändern.
Würden wir schon jahrelang nur noch mit Papier zahlen, wäre die Abschaffung des Bargelds vielleicht sogar durchsetzbar. Aber nicht, solange wir noch Münzgeld haben; wenn das abgeschafft werden soll, gibt es eine Rebellion. Nimm den Leuten ihre Metallscheibchen und sie fühlen sich bestohlen.
Mal davon ab: Ich stell mir gerade den Bettler vor, der mit seinem Schild in der Fußgängerzone sitzt:
"Kein Geld, keine Wohnung, bitte helfen! EC, VISA, Mastercard, American Express & Diners accepted"
.
- Mithras
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- Wohnort: dort, wo ich die Schuhe ausziehe
Euer Mithras, der Goldjunge
Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
- GOLDsammler
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wie etwa die MwSt auf Europa-ebene für AU.
Danach kann man sich langsam Gedanken machen!
Meine Bewertungen: http://www.gold.de/forum/goldsammler-t2700.html
Stimmt.Klecks hat geschrieben:@ chrom:
Normalerweise müsste dieses archaische Zahlungsmittel schon längst ausgestorben sein. Warum gibt es sie immer noch? Weil wir das Gefühl brauchen, "echtes" Geld in den Händen zu halten, und wenn's nur das Kleingeld ist. Daran wird sich so schnell auch nichts ändern.
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In Südafrika ist die umlaufende Bargeldmenge im letzten Jahr um fast 20% gewachsen - bei einer Inflationsrate von 6% - und völlig losgelöst vom Wirtschaftswachstum. Wie erklärt man das?
In Zambia gibt es seit 20 Jahren keine Münzen mehr, die kleinen Banknoten sind aus Plastik, die großen Scheine aus Papier. Der neue Präsident will jetzt wieder Münzen einführen, und alle Banknoten sollen künftig wieder aus Papier sein. Tradition, Nostalgie? Sehnen sich die Leute nach "echtem" Geld aus Metall und Papier?
Leider ist das nicht so abwegig mit dem reinen elektronischen Geld. Die Schweden machen es ja schon vor. Dort ist man dabei, das Bare endgültig abzuschaffen (mit der Begründung, dass nur 30% des Zahlungsverkehrs in Bar ablaufen und das kriminelle hauptsächlich das Bargeld nutzen). Es soll bereits ziemlich verpönt sein nicht mit Karte zu zahlen. Selbst den Kaffee im Kaffee!
Ich mag's auch nicht so. Ich bin seit ein paar Jahren wieder dazu übergegangen fast alles in Bar zu machen. Ich denke, wenn man das Bargeld abschafft, dann wird es zu Parallel-/Tauschwährungen kommen. Und Gold und Silber halte ich mit für die wahrscheinlichsten Tauschmittel. Auch Gold und Silber ergeben ja einen gewissen Gegenwert in "Units". Vieleicht kommt es auch wieder vermehrt zu reinen Tauschgeschäften. Die Griechen machen es ja schon vor. Milch gegen Honig, Buter gegen Brot und Wein, o.ä..
Es hängt ja auch damit zusammen, wie sehr die Bevölkerung sich nicht weiter mit einlullen läßt. Wir haben es ja selbst in der Hand. Je mehr wir die elektronischen Zahlwege nutzen, desto einfacher wird es Bargeld abzuschaffen. Es wird dann den Meisten ja gar nicht mehr auffallen, dass es kein Bargeld mehr gibt. Es wurde ja eh' nicht mehr genutzt... Gruselige Vorstellung...