Wieviel Unzen Gold pro Monat für einen Monatslohn

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 01.06.2013, 20:33

goldminer
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habe mal die nachfolgende Grafik erstellt - In der dargestellt wird wieviele Unzen man für einen Monatslohn bekommen konnte - leider habe ich noch keine Daten für 2008 -2013

wenn ich mich nicht verrechnet habe - muesste folgendens Diagramm dabei herauskommen
[img]https://forum.gold.de/userpix/4618_unze ... onat_1.jpg[/img]

z.B. hat man 1960 in Euro umgerechnet 212 Euro verdient -das sind dann nach meinen Berechnungen 98 Dollar -da der Umrechnungskurs 2,147 war -Bei einem Goldkurs von 35,7 konnte man damit 2,74 Unzen kaufen usw.

Laut meinen Daten war 2007 der Tariflohn pro Monat bei 2008 Euro -das sind bei Faktor 0,731 = 2729 Dollar - Goldkurs 600 Dollar - das macht 4,808 Unzen

2013 schätze ich den Tariflohn mal bei 2200 Euro = 2857 Dollar - Goldpreis bei 1400 Dollar = ca. 2 Unzen

Ergo ist Gold gerade nicht so billig - trotz Absturz - hm kann auch sein ich habe mich total verrechnet -günstig wäre Gold wenn wir bei ca. 950 Dollar pro Unze landen -dann bekäme man ca. 3 Unzen wenn der Umrechnungskurs gleich bleibt

was meint Ihr?

Beitrag 01.06.2013, 21:30

goldminer
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Habe die Grafik mal mit fiktiven Werten erweitert -d.h. ab 2008 habe ich die Löhne geschätzt in Euro und die Goldwerte habe ich so grob aus einer Grafik abgelesen - den Umrechnungskurs habe ich beibehalten



[img]https://forum.gold.de/userpix/4618_unze ... nat2_1.jpg[/img]

Beitrag 02.06.2013, 05:47

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Mithras
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Wohnort: dort, wo ich die Schuhe ausziehe
Du mußt den NETTO-Lohn nehmen (am besten bei "Steuerklasse I"), sonst ist so eine Analyse nicht aussagekräftig.
Goldigste Grüße,

Euer Mithras, der Goldjunge

Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]

Beitrag 02.06.2013, 08:22

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fiattauscher
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super interessant wäre noch ein Durchschnittswert.
Dürfte wohl bei 4 herum liegen?

bei einer 100% Gold oder Silberrenter - wären dass dann (und ich gebe Mitras recht, netto wäre aussagekräftiger) etwa 14,9KG Gold oder 744KG Silber (bei 50:1 Verhältnis) und 223 KG Silber (bei 15:1 Verhältnis). Gerrechnet auf 120 Monate, davon ausgehend, dass man mit 67 in Rente darf und ein Mann im Schnitt so um die 74-76 Jahre alt wird (Quelle Wikipedia http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 1020094203)

Mal weiter spinnen..
2200€ auf 6 Teile =366€/Teil:
1/6 Eigenheim
1/6 LV (falls es die dann noch gibt)
2/6 BfA (Einheitsrente 732€)
1/12 Cash (~22000€ nach heutigem Wert)
1/12 Stocks (~22000€ nach heutigem Wert)
1/6 EM Rente

Um 1/6 der Rente in EM abzudecken würde man also benötigen:
2,48 KG Gold oder
124 KG Silber (bei 50:1 Verhältnis) und 37 KG Silber (bei 1:15 Verhältnis).
Ebenfalls gerrechnet auf 120 Monate.

Ich nehm bei Silber mal ein rechnerisches Mittel von 1:32,5 (entspricht 80,5KG, hört sich nach Körpergewicht an).
25 Jahre lang jeden Monat etwa 0,536 KG kaufen also knapp 17 Unzen Silber
oder etwa 8 Gramm Gold pro Monat.

Natürlich alles rein theoretisch, brutto/netto Vermischung sowie alles über Mittelwert gezogen...

Trotzdem ein nettes Zahlenspiel und zeigt wohl deutlich, der Mittelstand wird komplett verarmen
:(



Schönen Sonntag.
Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten! - Ulbricht >done
Die Renten sind sicher - Blüm >done
Spareinlagen sind sicher - Merkel >in progress

Das genaue Gegenteil was allgemein geglaubt wird, ist meistens die Wahrheit - Jean de la Bruyère

Beitrag 02.06.2013, 09:28

lifesgood
... wird nur in der Praxis schwierig.

Wenn 1/12 rund 22.000 € repräsentiert, dann wäre 1/6 rund 44.000 €, da wird´s mit dem Eigenheim für diesen Preis schon schwierig ;).

Außerdem rechnest Du ja für das Rentenalter, das Einkommen fort. Aber wenn man in der aktiven Zeit vom Einkommen noch ansparen kann/muss braucht man ja im Alter weniger, weil ja der Ansparanteil wegfällt. Hinzu kommt, dass sich mit zunehmendem Alter die Werte und damit auch das Konsumverhalten ändern, das merke ich gerade an mir selbst.

Aber im Grunde hast Du Recht, es ist für uns Mittelständler nicht einfach, sich auch fürs Alter einen gewissen Lebensstandard zu bewahren.

lifesgood

Beitrag 02.06.2013, 19:52

Quinar
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lifesgood hat geschrieben:rund 44.000 €, da wird´s mit dem Eigenheim für diesen Preis schon schwierig .
Nicht notwendigerweise.

Ein 80m² Hüttchen in der Eifel oder Lausitz bekommste billiger.
Die Frage ist ob Du das willst.. smilie_06

Beitrag 02.06.2013, 20:03

lifesgood
... schon klar gibt´s bei uns im Bayer. Wald auch. Ich schrieb ja auch schwierig und nicht unmöglich. ;) Aber meist muss bei Immos in der Preislage mindestens derselbe Betrag nochmal aufgwendet werden, um den Renovierungsstau zu beseitigen.

lifesgood

Beitrag 02.06.2013, 20:25

Quinar
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Ein Bekannter hat vor ein paar Jahren mal in ner Zwangsversteigerung für 11k€ so ein 85m²Hüttchen gekauft.Mußte zwar nochmal 20k reinstecken,aber nu wohnt er mit Familie für knapp über 30.000 im Eigenheim.Da war sogar zusätlich nochmal etwa 250m²Gartenland dabei wofür er schon beinahe die Ersteigerungssumme geboten bekam.
Er ist da aber auch der Typ dafür.Mir wäre das nix.

Beitrag 03.06.2013, 18:28

mirco666
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Quinar hat geschrieben:Ein Bekannter hat vor ein paar Jahren mal in ner Zwangsversteigerung für 11k€ so ein 85m²Hüttchen gekauft.Mußte zwar nochmal 20k reinstecken,aber nu wohnt er mit Familie für knapp über 30.000 im Eigenheim.Da war sogar zusätlich nochmal etwa 250m²Gartenland dabei wofür er schon beinahe die Ersteigerungssumme geboten bekam.
Er ist da aber auch der Typ dafür.Mir wäre das nix.
man muss bei solchen Sachen halt auch noch mit einrechnen wieviel Eigenleistung man in so ein Projekt reinstecken möchte bzw. kann. Ein handwerklich begabter Mensch wird deswegen eher dazu neigen sich so ein Häuschen anzuschaffen, als jemand der für alle Arbeiten eine Firma engagieren muss. Aber zurück zum Kernthema, sind in den Berechnungen für die EM Rente auch Preissteigerungen wie Inflation etc. eingerechnet in eurem Beispiel?

Beitrag 04.06.2013, 06:36

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Mithras
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Nur mal zur Erinnerung:

In der Kaiserzeit war ein guter Durchschnitt-Monatslohn eines Facharbeiters/"kleinen Angestellten" um ca.(!) 140 bis max. 200,- GM ... bei deutlich geringerer Steuerlast als heute, also netto so um 120 ... 180,- M (alles rein größenordnungsmäßig und nur aus dem Gedächtnis ... bin jetzt zu faul zum Googlen...).

Das waren recht genau etwas über 1 bis ca. 2 Unzen... 8)

Ungelernte/angelernte Kräfte (und insbesondere Frauen) verdienten aber oft nur 800,- bis vielleicht 1000,- GM/Jahr!!
Goldigste Grüße,

Euer Mithras, der Goldjunge

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Beitrag 04.06.2013, 09:15

goldminer
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ich jedenfalls warte bis man für einen Durchschnittslohn wieder 3-4 Unzen kaufen kann - Bin mir sicher wir kommen wieder auf dieses Gleichgewicht der letzten jahrzehnte - Geld drucken hin oder her - Arbeitskraft ist auch ein Wert und nicht beliebig vermehrbar - Einzig das Bevölkerungswachstum pfuscht mir da in die Rechnung.

Beitrag 05.06.2013, 07:56

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Mithras
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Wohnort: dort, wo ich die Schuhe ausziehe
Eben!

Alles mal nur gaaaaanz größenordnungsmäßig:
Gesamte Weltgoldmenge aktuell angeblich: 170.000 Tonnen - Weltbevölkerung aktuell ca. 7,1 Milliarden. Macht roundabout 24 Gramm/Erdenbewohner.

Zahlen für Ende 19. Jh. (also der "Hoch-Zeit" des Goldstandards):
30.000 Tonnen Gold (Quelle: http://www.goldsheetlinks.com/production2.htm ) und ca. 1,6 Milliarden Menschen. Macht nach Adam Ries knapp 20 g/Erdenbewohner.

Aber ACHTUNG! Ich glaube den o.g. Zahlen nämlich nicht wirklich, da sie sich zu sehr auf die minenmäßige Neuförderung bzw. das in "direkter Nutzung" befindliche Gold beziehen und das in "unbekannten Speichern" schon "ewig" (seit der Antike) vorhandene Material nicht genügend berücksichtigen. Guckt Ihr einfach mal hier, was ich jetzt meine: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 72456.html
Reiner Materialwert 15 Milliarden Euro! Macht bei einem POG von damals rund 1000,- €/oz 15 Mio. Unzen, ca. 460 Tonnen. Und das ist nur die "Spitze des Eisberges".

Und nun ist der liebe Onkel Mithras mal ganz frech und sagt: Hauen wir schätzungsweise/als Denkmodell bei "schon gefördertem/verarbeitetem Gold" auf den Altbestand noch mal 50.000 Tonnen als "unbekannt vergraben und derzeit noch nicht wieder entdeckt" drauf (das Hundertfache dieses einen Fundes...). Macht dann aktuell 220.000 Tonnen Weltbestand (nicht wirklich sooooo viel mehr als die "offiziellen" Zahlen von oben) - um 1900 aber schon 80.000 Tonnen. Dann wären wir heute bei ca.(!) 1 oz/Mensch; um 1900 herum aber bei über 1,5 oz...
Goldigste Grüße,

Euer Mithras, der Goldjunge

Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]

Beitrag 05.06.2013, 11:22

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Ladon
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Wohnort: Terra
... nur dass "unbekannt vergraben und bisher nicht wieder entdeckt" praktisch gesehen genau das selbe ist wie "noch nicht gefördert". So gesehen kannst Du auch gleich den ganzen Goldbestandteil des Planeten her nehmen.
Es kommt doch immer auf das VERFÜGBARE Gold an - und dazu zählt nun mal der noch nicht gefundene, vergrabene Hort genauso wenig wie das noch nicht geförderte Gold.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 06.06.2013, 23:15

Fritze
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Beiträge: 1
Registriert: 29.05.2013, 08:58
Nachdem ich dem Thread interessiert gefolgt und erst vor kurzem zu den Edelmetallen gekommen bin, habe ich selbst ein wenig recherchiert und bin auf eine interessante (deutsche) Studie gestoßen.

Darin wird unter anderem festgestellt, dass in den letzten ca. 150 Jahren die Rohstoffpreise im Verhältnis zum Durchschnittslohn gefallen sind - und zwar alle: Silber, Gold, Kupfer, Zinn, Nickel - und sogar Erdöl. Schlichtweg alle.

(Die Grafiken zeigen übrigens auch, dass abnehmende Ressoucenreichweite - wie z.B. bei Kupfer nicht zu steigenden Preisen führen muss - da werde ich aber noch mal drüber nachdenken müssen smilie_08 )

http://www.isi.fraunhofer.de/isi-de/n/p ... stoffe.php

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