Womit Gold auf Echtheit prüfen?
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mich würde Interessieren wie Gold-Händler ihr Gold welches sie ankaufen auf Echtheit prüfen?
Jeder stellt irgendwie diverse Geräte vor, meistens um zu verkaufen aber welche Geräte werden wirklich verwendet?
Ich sammle Münzen und habe mir daher das Sigma Metalytics gekauft, das habe ich auch schon bei Degussa in Hamburg gesehen, scheint also nicht so schlecht zu sein.
Was gibt es noch für verlässliche Geräte?
Z.B. das RFA-Spektrometer mit dem kann man %genau die Metalle bestimmen aber nur auf der Oberfläche, bringt also nichts bei 250g Barren.
Danke für Eure Antworten
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- Argentum Amicum
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Diese prüfe ich vor dem Ankauf unter anderem auf/nach Gewicht, Abmessungen, Klang, Farbe, Prägebild, Magnetismus etc.
Damit habe ich die meisten Fälschungen innerhalb von Sekunden bereits entlarvt.
Um ganz sicher zu gehen und auch die „gut gemachten Fälschungen“ (bspw. Gold mit Wolframkern) zu identifizieren, nutze ich zusätzlich (je nachdem, ob es eine Münze oder ein Barren ist und welchen Umfang/Gewicht das Stück hat) noch Prüfschablonen, Ultraschallgerät, Dichtewaage, Magnetwaage und Wirbelstrom-Meßgeräte wie bspw. die GoldScreenbox, den GoldScreenPen und die GoldScreenCard von Goldanalytix.
Ebenso kann es Sinn machen (vor allem bei Schmuck) eine Prüfpistole oder ein stationäres Röntgenfluoreszenzspektrometer zu nutzen.
Bspw. bei größeren Barren bringt das aber nichts/wenig, da die RFA-Geräte nicht tief genug messen.
Dann kommen u.a. die Dichtewaage und das Ultraschallprüfgerät zum Einsatz.
Wenn die Prüfung auch „nicht zerstörungsfrei“ sein darf, ist natürlich die gute alte Prüfsäure noch eine weitere Möglichkeit.
Warum fragst Du, baramu?
Argentum Amicum
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Bei getürkten Barren ist diese Methode nicht zuverlässig, da nur bis ca. 5mm Schichtdicke gemessen wird und der Kern aus einem anderen Material bestehen kann. Da Gold eine der höchsten Dichte hat, würde dies aber durch die grössere Dimension des Körpers auffallen.
Bei Silberbarren kann echt getrickst werden, zb durch Blei Verschnitt/Silber-Blei Mischung im Kern, da hilft auch keine Ultraschall Methode!.
Neue 999er Münzen lassen sich in der Tat einigermaßen gut mit einem Neodym-Magnet und einem Pendel (ich hab eine Kapsel an einen Faden gehängt) prüfen. Wolfram läßt sich gut erkennen, theoretische Grundlage sollte bekannt sein (Gold ist diamagnetisch, Wolfram paramagnetisch). Bei allem was in irgendeiner Form legiert ist, bin ich mit dem Magneten Null vorangekommen.
Professionell wird das eingesetzt bei Magnetwaagen. Wer etwas Geduld, Talent und eine Laborwaage zur Hand hat, kann das selbst bauen. Man muss nur etwas vorsichtig mit den Neodymmagneten sein, sonst ist die gute Waage schnell kaputt Wer auf der Suche nach Wolfram-Fälschungen ist, kommt damit bestimmt gut klar, geht schnell und ist sehr einfach.
https://youtu.be/KOQc6khGzYA
Dann gibt´s noch Ultraschall-Messgeräte. Problem bei diesen Geräten ist: Die Software bei den günstigen Geräten ist auf Schichtdickenmessung ausgelegt (z.B. Lackierungen), selbst wenn das Gerät bei Münzen zuverlässig Werte anzeigt (wobei es bei mir schon wirklich sehr gehapert hat), muss man sich ständig irgendwelche Messwerte im Netz zusammensuchen & umrechnen, mit der Schieblehre die Dicke manuell ermitteln, nach einer Differenz sehen. Irgendwie dauerhaft umständlich, aber immerhin wird das gesamte Material durchdrungen. Imho was für Barren.
Professionelle Geräte in dem Bereich z.B:
Goldtester TN-GOLD, ca. 700 Euro https://www.kern-sohn.com/shop/de/messi ... g/TN-GOLD/
oder
https://www.pce-instruments.com/deutsch ... hwort=Gold
Das Wirbelstrom-Messverfahren wird z.B. vom der GoldScreenBox 2.0 genutzt.
https://www.gold-analytix.de/goldscreenbox-goldpruefer
Grundsätzliches Problem ist die Eindringtiefe, die geht niemals über 1mm hinaus. Also nicht für Barren geeignet. Imho auch ein Gerät der Wahl für den ambitionierten Amateur und kleinen Händler für Münzen. Allerdings auch kein Schnäppchen für 1200 Euro. Manchmal gibt´s aber auch "Sonderangebote" für ca. 1000.
Alternative Geräte kommen z.B. von Sigma, Preis in USA ok, bei uns echt teuer.
Mit den Röntgenfluoreszenz-Spektrometern zur Goldanalyse kenn ich mich nicht aus. Aus der Praxis weiß ich aber, dass komplexe Messgeräte auch Daten erzeugen, die interpretiert werden müssen. Außerdem nicht ganz billig, allein aufgrund der Strahlungsquelle und der Abschirmung.
https://cointelegraph.com/magazine/wtf- ... d-in-1971/
ich nutze zur Überprüfung der Echtheit von Gold / Silber einen Messschieber, eine Grammwaage und die GoldScreenBox damit ist man auf der sicheren Seite. Die GoldScreenBox arbeitet sehr genau, sogar "größere Barren" bis 100 Gramm im Blister, kein Problem. Bei diesem Prinzip geht es um die Leitwertmessung. Ich bin damit sehr zufrieden und vermittelt Sicherheit. Vielen reicht auch der Messschieber, Waage und das Magnet... alles gut!
Ich kaufe aber auch oft privat Kurantmünzen, wenn du nur von bei Gold de gelistete Verkäufer kaufst, reicht eigentlich die Rechnung
Gruß Dirk
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http://www.goldstube24.de/
?Schwundgeldfluechter hat geschrieben: ↑03.02.2022, 21:14Der Händler Zöbelein in München stellt drei Prüfgeräte auf seiner Webseite vor:
http://www.goldstube24.de/
Sovereigns für 384 € im Verkauf? Wieso wohne ich nicht in München?
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Kannst Du den Aufbau bitte noch ein bischen genauer beschreiben, würde mich interessieren ?!Sapnovela hat geschrieben: ↑03.02.2022, 14:15
Neue 999er Münzen lassen sich in der Tat einigermaßen gut mit einem Neodym-Magnet und einem Pendel (ich hab eine Kapsel an einen Faden gehängt) prüfen.
Im Prinzip ganz einfach.silbereisen hat geschrieben: ↑06.02.2022, 09:37Kannst Du den Aufbau bitte noch ein bischen genauer beschreiben, würde mich interessieren ?!Sapnovela hat geschrieben: ↑03.02.2022, 14:15
Neue 999er Münzen lassen sich in der Tat einigermaßen gut mit einem Neodym-Magnet und einem Pendel (ich hab eine Kapsel an einen Faden gehängt) prüfen.
Windstillen Ort suchen im Haus suchen (Tür zu...), die Münze in eine normale Münzkapsel legen, einen dünnen Faden (keine Wolle oder was verdrilltes) einklemmen und dann den Faden weiter oben so aufhängen (Schrank oder zwischen zwei Tischplatten), daß man gleichzeitig irgendwas als Referenz für die Ruhelage nehmen kann (z.B. der Spalt zwischen zwei Schranktüren, eine dünne Fuge im Boden, eine Markierung auf Papier).
In Ruhe auspendeln lassen. Dann einen ausreichend starken Neodym Magneten seitlich an die Münze bringen.
Große Münzen wie ein Unze kannst Du auch in einer Kapsel aufrecht stehend auf einen ebenen Tisch stellen. Der Magnet sollte sie zum wegrollen bringen.
Ist etwas frickelig und zeitaufwändig. Funktioniert aber und ist günstig. Magnet nicht zu klein nehmen, mindestens so was hier, je größer desto stärker ist der Effekt:
https://www.supermagnete.de/quadermagne ... 40-20-05-N
Die Magnete sind aber sehr spröde und gehen leicht kaputt. Außerdem kann man sich echt böse die Finger quetschen.
https://cointelegraph.com/magazine/wtf- ... d-in-1971/
Wenn man dann den Magneten von oben annähert, kippt sie durch die Abstoßung.
Das funktioniert auch mit legierten Münzen wie dem Krügerrand. Ich benutze aber auch einen 300kg-Magneten.