Hallo,
wer war auf der Hanseatic Money Fair in Hamburg und kann berichten ? 600 km war mir zu weit.
Korrektur: Sorry, wer wird berichten, findet erst nächste Woche statt.
Gruß waopme
_________________
Deutschland, 53340 Meckenheim bei Bonn
Hanseatic Money Fair
Moderatoren: Ladon, Forum-Team, Mod-Team
-
psychonaut-hh
- 10 Unzen Mitglied
- Beiträge: 273
- Registriert: 10.11.2010, 11:34
Werde wohl auch am Sonntag mal vorbeischauen. 
-
Meckerkopp
- 2 Unzen Mitglied
- Beiträge: 44
- Registriert: 01.08.2011, 13:34
Wer noch Freikarten möchte, bitte die Anleitung lesen: http://www.muenzdeals.de/899/freikarte- ... in-hamburg
War heute bei den Vorträgen von Müller und Schulte, bin danach über die Messe gepilgert. Hier einige Eindrücke, bei denen ich das Augenmerk auf Kundenverhalten lege, was mir bei meinem Streifzug ins Auge gesprungen ist.
a) Ein Kunde steht am Stand eines österreichischen Bullion-Hökers. In der unsystematischen und sagen wir mal "sehr überschaubaren" Auslage liegen u.a. drei (!) Philharmoniker. Der Kunde, der anscheinend vom Silberjungen so richtig in Brand gesetzt wurde, wagt einen mutigen Vorstoß in die Welt der Edelmetalle und überlegt, heute zum ersten Mal richtig long zu gehen: Er deutet auf die Philis (die im Übrigen mit "28,50€" ausgezeichnet sind) und stammelt was von "Die hier..." Verkäufer: "Ja bitte?" Kunde: "Krieg' ich Rabatt, wenn ich die drei auf einmal nehme?" Ich musste an mich halten, um nicht gleich loszuprusten. "Rabatt"! Was sagt man da als Edelmetallhändler wohl? "Aber sicher, beim Kauf von drei auf einmal gibts den dritten geschenkt?" Oder "Ich hab hier noch einen Karton mit Tubes - dann wirds RICHTIG billig!" Mann, Mann, Mann, lustig war das. Kunde setzt noch einen drauf und fragt: "Was kosten die denn normal?" Händler: "Mmh - normal sind die nochmal 1 Prozent teurer." Kunde: "Ahso, dann ist das hier schon ein Sonderangebot." Händler: "Das ist ein besonderes Messeangebot, ja." Kunde trollt sich und hat nichts gekauft. Das war so surreal. Dass ich nicht lache.
b) Unter den Ausstellern war ein Chinamann, dessen Affiliation ich mit dem Ausstellerverzeichnis nicht klären kann, weil er da nämlich nicht auftaucht. Auch gab es keine Banner oder Visitenkarten oder sowas, es saß da einfach nur ein Chinese an einem voller Chinakram, vornehmlich Pinzetten und Lupen. Eine super neue Revolution aus dem Bereich der Mikrooptik war eine Art Mini-Mikroskop mit Licht aus Vollplaste für 20 Euro. (Das Anschauungsexemplar, das ich in die Hand nahm, kam mit integriertem [s]Wackelkontakt[/s] Stoboskoplicht. Außerdem gabs Vergrößerungsgläser und anderen Mist für ähnliche Preise. 20 Meter weiter war der Stand von Leuchtturm und dort gabs alles praktisch für die Hälfte. Der Chinese hat trotzdem verkaufen können...
c) Ebenso die Leute von Emporium Hamburg. Neben ihrem komischen und irgendwie richtig richtig hässlichen Afrika-Silber und Gold lagen u.a. einige Kängurus im Blister aus. Der 2012er, den die Emporium-Gruppe im Netz aktuell für 48,70€ anbietet, wurden sie bei der HMF für glatte 54€ los (natürlich wieder als "spezielles Messe-Sonderangebot" nehme ich an...). Die Konkurrenz vor Ort bot für 49,- an. Mit den 2012er Kiwis sah es genau so aus. Emporium ist mir ohnehin nicht sympathisch, aber mit solchen Auftritten wie bei der HMF sprechen sie definitiv ein anderes Publikum an als ich es bin. Unter anderem stößt mich die Klischeereiterei von wegen "hanseatisch" hier, "feine Geschäftsleute" da - und dann dieser Somalia-Mist aus Bayern - ich persönlich kann das nicht ernst nehmen.
d) Bei einem anderen Aussteller gab es 12oz Panda von 1992 für 1749,-. Kunde kommt, deutet auf das hässliche Ding und fragt: "Ist das das Kilo, hier?" Händler guckt, meint erst "Nee, das sind 10." (...) "Oder?" (...) "Ne, Moment, das sind 12." Kunde: "Wie 12? 12 für den Preis hier?" (Here we go again, dachte ich, klar Dumbo bekommst du bei nem Spot von 24,71€ 144oz für 1749... Weil du's bist, Digger...) "Na 12 Unzen." meint der Verkäufer. "Ach Unzen", meint der Kunde und guckt wie ein Kalb wenn das Licht aus geht. "Und die sind selten, oder?" Händler: "Ja naja, die Auflage ist beim Panda immer geringer als bei anderen Anlagemünzen." "Und dann kann man den also auch teurer weiter verkaufen." Händler "Das schwankt, wie immer alles schwankt, der geht bei Auktionen auch schon mal für drei oder dreieinhalb weg." Kunde: "Ok, danke." und geht, hat nichts gekauft.
Solche Gespräche hat man also einige belauschen können, dieses Wochenende. Außerdem konnte man Leute sehen, die offenbar ohne Sinn und Verstand an das Thema ran gehen. Die weder oberflächliche Ahnung von der Materie noch Ahnung von vernünftigen Preisen hatten und ohne Vergleichswerte jeden Mist zu jedem Preis zu kaufen bereit waren.
Die Schere zwischen dem, was Müller und Konsorten auf der Bühne erzählten und dem, was sich da so von Stand zu Stand getrollt hat, schien mir bisweilen recht deutlich auseinander zu klaffen. Vielleicht hätten auch einfach mehr Leute zuhören sollen bei den Vorträgen - aber andererseits, welchem Laien nutzt ein dauerbullischer Schulte mit seinem eigenartigen Vortragsstil und seinen vielen Charts, wenn man selbst erst mal bei den Basics anfangen sollte...
Hm. Ich muss auf jeden Fall noch mal eine Nacht über das schlafen, was ich heute gesehen und gehört habe. Wenn da einige dabei waren, die förmlich danach geschrien haben, das Geld aus der Tasche gezogen zu bekommen und das vorgesagt zu bekommen, was sie hören wollen - dann soll das vielleicht so sein.
Dirk Müller jedenfalls hat mir gefallen - auch wenn er eher für Aktien Werbung gemacht hat als für EM, aber dazu kam ja gleich anschließend Geburtstagskind Schulte.
Neben dem, was ich gehört habe, habe ich v.a. viel gesehen, viele Münzen, viel EM, viel Zubehör, bunte Geldscheine, Antikes und Modernes, Wertvolles und Wertloses, Schönes und Hässliches - es war von allem was dabei.
Den Eintritt war es auf jeden Fall wert und ich geh nächstes Jahr sicher wieder hin.
a) Ein Kunde steht am Stand eines österreichischen Bullion-Hökers. In der unsystematischen und sagen wir mal "sehr überschaubaren" Auslage liegen u.a. drei (!) Philharmoniker. Der Kunde, der anscheinend vom Silberjungen so richtig in Brand gesetzt wurde, wagt einen mutigen Vorstoß in die Welt der Edelmetalle und überlegt, heute zum ersten Mal richtig long zu gehen: Er deutet auf die Philis (die im Übrigen mit "28,50€" ausgezeichnet sind) und stammelt was von "Die hier..." Verkäufer: "Ja bitte?" Kunde: "Krieg' ich Rabatt, wenn ich die drei auf einmal nehme?" Ich musste an mich halten, um nicht gleich loszuprusten. "Rabatt"! Was sagt man da als Edelmetallhändler wohl? "Aber sicher, beim Kauf von drei auf einmal gibts den dritten geschenkt?" Oder "Ich hab hier noch einen Karton mit Tubes - dann wirds RICHTIG billig!" Mann, Mann, Mann, lustig war das. Kunde setzt noch einen drauf und fragt: "Was kosten die denn normal?" Händler: "Mmh - normal sind die nochmal 1 Prozent teurer." Kunde: "Ahso, dann ist das hier schon ein Sonderangebot." Händler: "Das ist ein besonderes Messeangebot, ja." Kunde trollt sich und hat nichts gekauft. Das war so surreal. Dass ich nicht lache.
b) Unter den Ausstellern war ein Chinamann, dessen Affiliation ich mit dem Ausstellerverzeichnis nicht klären kann, weil er da nämlich nicht auftaucht. Auch gab es keine Banner oder Visitenkarten oder sowas, es saß da einfach nur ein Chinese an einem voller Chinakram, vornehmlich Pinzetten und Lupen. Eine super neue Revolution aus dem Bereich der Mikrooptik war eine Art Mini-Mikroskop mit Licht aus Vollplaste für 20 Euro. (Das Anschauungsexemplar, das ich in die Hand nahm, kam mit integriertem [s]Wackelkontakt[/s] Stoboskoplicht. Außerdem gabs Vergrößerungsgläser und anderen Mist für ähnliche Preise. 20 Meter weiter war der Stand von Leuchtturm und dort gabs alles praktisch für die Hälfte. Der Chinese hat trotzdem verkaufen können...
c) Ebenso die Leute von Emporium Hamburg. Neben ihrem komischen und irgendwie richtig richtig hässlichen Afrika-Silber und Gold lagen u.a. einige Kängurus im Blister aus. Der 2012er, den die Emporium-Gruppe im Netz aktuell für 48,70€ anbietet, wurden sie bei der HMF für glatte 54€ los (natürlich wieder als "spezielles Messe-Sonderangebot" nehme ich an...). Die Konkurrenz vor Ort bot für 49,- an. Mit den 2012er Kiwis sah es genau so aus. Emporium ist mir ohnehin nicht sympathisch, aber mit solchen Auftritten wie bei der HMF sprechen sie definitiv ein anderes Publikum an als ich es bin. Unter anderem stößt mich die Klischeereiterei von wegen "hanseatisch" hier, "feine Geschäftsleute" da - und dann dieser Somalia-Mist aus Bayern - ich persönlich kann das nicht ernst nehmen.
d) Bei einem anderen Aussteller gab es 12oz Panda von 1992 für 1749,-. Kunde kommt, deutet auf das hässliche Ding und fragt: "Ist das das Kilo, hier?" Händler guckt, meint erst "Nee, das sind 10." (...) "Oder?" (...) "Ne, Moment, das sind 12." Kunde: "Wie 12? 12 für den Preis hier?" (Here we go again, dachte ich, klar Dumbo bekommst du bei nem Spot von 24,71€ 144oz für 1749... Weil du's bist, Digger...) "Na 12 Unzen." meint der Verkäufer. "Ach Unzen", meint der Kunde und guckt wie ein Kalb wenn das Licht aus geht. "Und die sind selten, oder?" Händler: "Ja naja, die Auflage ist beim Panda immer geringer als bei anderen Anlagemünzen." "Und dann kann man den also auch teurer weiter verkaufen." Händler "Das schwankt, wie immer alles schwankt, der geht bei Auktionen auch schon mal für drei oder dreieinhalb weg." Kunde: "Ok, danke." und geht, hat nichts gekauft.
Solche Gespräche hat man also einige belauschen können, dieses Wochenende. Außerdem konnte man Leute sehen, die offenbar ohne Sinn und Verstand an das Thema ran gehen. Die weder oberflächliche Ahnung von der Materie noch Ahnung von vernünftigen Preisen hatten und ohne Vergleichswerte jeden Mist zu jedem Preis zu kaufen bereit waren.
Die Schere zwischen dem, was Müller und Konsorten auf der Bühne erzählten und dem, was sich da so von Stand zu Stand getrollt hat, schien mir bisweilen recht deutlich auseinander zu klaffen. Vielleicht hätten auch einfach mehr Leute zuhören sollen bei den Vorträgen - aber andererseits, welchem Laien nutzt ein dauerbullischer Schulte mit seinem eigenartigen Vortragsstil und seinen vielen Charts, wenn man selbst erst mal bei den Basics anfangen sollte...
Hm. Ich muss auf jeden Fall noch mal eine Nacht über das schlafen, was ich heute gesehen und gehört habe. Wenn da einige dabei waren, die förmlich danach geschrien haben, das Geld aus der Tasche gezogen zu bekommen und das vorgesagt zu bekommen, was sie hören wollen - dann soll das vielleicht so sein.
Dirk Müller jedenfalls hat mir gefallen - auch wenn er eher für Aktien Werbung gemacht hat als für EM, aber dazu kam ja gleich anschließend Geburtstagskind Schulte.
Neben dem, was ich gehört habe, habe ich v.a. viel gesehen, viele Münzen, viel EM, viel Zubehör, bunte Geldscheine, Antikes und Modernes, Wertvolles und Wertloses, Schönes und Hässliches - es war von allem was dabei.
Den Eintritt war es auf jeden Fall wert und ich geh nächstes Jahr sicher wieder hin.
-
- Klasse Bericht, danke !
- Klasse Bericht, danke !
Danke für den Bericht 
Das ist auch ein Bericht--ein Profi im Geschäft--
mal rein hören...
http://www.rottmeyer.de/bericht-von-der ... n-hamburg/
T.
mal rein hören...
http://www.rottmeyer.de/bericht-von-der ... n-hamburg/
T.
"Das Leben ist Schwingung.Verändere Deine Schwingungen--
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos
