Gold und Goldminen-Aktien

[1107greg]

Bin erst seit kurzem auf G mehr als Versicherung gestossen und verfolge mit Interesse die Diskussionen im Forum.

Auf G will ich gar nicht eingehen, da wird hier schon viel zu gesagt.

Leider bin ich seit der Lehmann-Sch... auch der Meinung, dass die derzeit unkontollierte Geldmengenerhöhung auf Dauer nicht gut gehen kann. Dies gilt m.E. für $ wie €.

Ich würde gern wissen wie Goldminenaktien (z.B. Barrick Gold, Goldcorp oder Newmont MNG) gesehen werden.

Barrick hat z.B. im letzten Jahr für über 5 Mrd. $ Hedge Kontrakte zrückgekauft (weil die erwarten, dass der Goldkurs weiter runter geht Ha, Ha). Die Kosten der Produktion liegen bei ca. $ 400 +/-. Bei erwarteten Goldkursen von -na ja - geschätzen $ 1.500 (von mehr will ich gar nicht reden), müssten die Kurse doch abgehen wie Raketen. Die ersten Anzeichen dazu sind schon da, man braucht nur mal sich die Kursentwicklung seit Anfang 2010 ansehen...

Soll man sich also ein paar von den o.a. als Inflationsversicherung ins Depot legen, oder gibt es andere Empfehlungen hinsichtlich Edelmetall-Aktien ?

PS: von Explorern würde ich schon die Finger lassen

[Datenreisender]

Leider bin ich seit der Lehmann-Sch... auch der Meinung, dass die derzeit unkontollierte Geldmengenerhöhung auf Dauer nicht gut gehen kann. Dies gilt m.E. für $ wie €.

Aufgrund der aktuell hohen Liquidität im Markt wird der Aktienmarkt von einigen Experten als "überkauft" bezeichnet und es werden allgemein wieder sinkende Aktienkurse erwartet, sobald die Geldmenge von den Zentralbanken wieder reduziert werden wird und/oder die Zinsen wieder ansteigen.

Soll man sich also ein paar von den o.a. als Inflationsversicherung ins Depot legen, oder gibt es andere Empfehlungen hinsichtlich Edelmetall-Aktien ?

Goldminenaktien sind ein heisses Eisen, die Kurse sind sehr volatil und kaum berechenbar. In der Vergangenheit war es häufig sogar so, dass Goldkurs und Goldminenaktien sich gegensätzlich voneinander entwickelt haben. Bei steigendem Goldkurs sind die Minenaktien also nicht mit angestiegen, sondern teilweise sogar gefallen. Das verstehe wer will.

Wenn du dich mit einzelen Minenwerten beschäftigst, musst du darauf achten, dass die jeweilige Gesellschaft über möglichst grosse Goldreserven verfügt. Zudem sollten deren Produktionskosten je Unze möglichst niedrig sein, so dass die Gesellschaft auch bei einem sinkenden Goldkurs noch genug Marge hat. Ein weiteres Risikomerkmal ist die Geschäftspolitik der Gesellschaft. Haben sie sich gegen einen sinkenden Goldkurs abgesichert? Haben sie langfristige Lieferverpflichtungen zu festgeschriebenen Preisen?

Eine Alternative zu den klassischen Goldminenaktien können auch kanadische Income Trusts sein, die eine Goldmine betreiben. Diese Income Trusts sind eine kanadische Besonderheit, werden aber auch an der Börse gehandelt. In Kanada werden diese häufig als Altersvorsorge gekauft. Das besondere: Der Income Trust läuft solange, bis die betriebene Mine erschöpft ist (manche Gesellschaften auch "unendlich"). Alle Gewinne der Gesellschaft werden monatlich an die Teilhaber ausgeschüttet, so dass man regelmässige Einnahmen aus seinem Investment hat. Auf die monatlichen Ausschüttungen fallen nach meiner Erfahrung allerdings bis zu 35 % ausländische Quellensteuer an, die ein deutscher Anleger entweder gar nicht oder nur zu einem kleinen Teil über die Einkommenssteuererklärung erstattet bekommt.

PS: von Explorern würde ich schon die Finger lassen

Warum? Besser als Lottoscheine sind die allemal. Die Suche nach neuen Goldvorkommen, u.a. durch teure Bohrungen, muss ja auch irgendwie finanziert werden. Und wenn die Gesellschaft neue Goldvorkommen findet, bist du reich.

Die "Finger lassen" musst du von gar nichts. Es wäre nur besser, wenn du weisst, was du tust und dir das Risiko auch leisten kannst.