Deja-vu

Diskussion zum Thema Investieren in Goldmünzen oder Goldbarren, Vorteile und Risiken, Medien-Hype oder sicherer Hafen

Moderatoren: Ladon, Forum-Team, Mod-Team

Beitrag 21.12.2010, 21:52

Benutzeravatar
tz
1 Unze Mitglied
Beiträge: 15
Registriert: 26.10.2010, 19:07
Wohnort: Oberschwaben
Heute hat mich meine Mutter gefragt ob sie jetzt auch Gold kaufen soll. 
Das letzte mal als das passiert ist war im Jahr 2000 als an den Börsen eine neue Weltordnung ausgerufen wurde. In jeder Zeitung stand man sollte Aktien kaufen, die Analysten erklärten warum dieses mal alles anders ist als die letzten 100 Jahre, und alte Bewertungsmassstäbe nicht mehr gelten und so weiter und so fort, den Rest der Geschichte kennt ihr alle.

Irgendwie habe ich den Eindruck das ganze wiederholt sich gerade. Egal welche Zeitung ich aufschlage, immer gibts einen Artikel zu Gold und Silber. In jeder Handelsblattausgabe gehts um Gold, der Deutschlandfunk bringt Edelmetall-Features und sicher hat die Bildzeitung das Thema Edelmetall auch schon aufgegriffen. Und jeder sagt oder schreibt Gold muss noch viel weiter nach oben weil diesesmal ist alles anders.
Sicher, die Gründe für einen Anstieg sind meistens schlüssig aber das waren sie 2000 häufig auch schon. Kam dann halt doch alles anders als gedacht, oder besser gesagt es gab einen Aktiencrash und 1-2 Jahre später war alles wieder wie vor dem Hype.

Bei mir wächst daher immer mehr der Eindruck das es sich bei unserem Thema hier genauso verhalten wird. Die Politik wurstelt sich irgendwie durch, plötzlich lösen sich all die guten Gründe warum Edelmetall steigen muss in Luft auf und der EM-Markt kollabiert. Die Tatsache das inzwischen wohl einiges Geld in EM Fonds steckt wird der Sache nicht helfen und einen potentiellen Absturz wohl ähnlich heftig machen wie bei Aktien im Jahr 2000.

Ich weiss das ist nicht unbedingt die Mehrheitsmeinung hier im Forum aber ich wollte das einfach mal loswerden :wink:

Gruss
tz

Beitrag 21.12.2010, 21:58

silverlion
Der Unterschied ist aber: Damals haben alle über Aktien gesprochen,
und es haben auch alle gekauft bzw. "getradet". In meiner damaligen
Firma waren vom Lagerarbeiter über Fahrer bis zum Chef eigentlich alle
(zumindest Männer) dabei, bei Gesprächen ging es um die neuste IPO.

Beim Edelmetall sprechen zwar auch ein paar darüber, dass man eigentlich kaufen sollte,
gekauft wird aber trotzdem nicht.

Edelmetalle sind halt für Loser und Pessimisten, Aktien für echte Macher, Zocker
und Optimisten. 8)
Bei Aktien sind die Leute lieber dabei. Aktien sind etwas für positiv denkende,
an das Gute glaubende Menschen. Cool.
Edelmetalle für Verschwörungstheoretiker und Zukunftsängstlinge. Uncool.

Beitrag 21.12.2010, 22:16

Benutzeravatar
tz
1 Unze Mitglied
Beiträge: 15
Registriert: 26.10.2010, 19:07
Wohnort: Oberschwaben
Also in meinem Kollegenkreis reden schon einige darüber, aber Du hast recht kaufen tun derzeit noch die wenigsten. Je länger aber das mediale Dauerfeuer läuft desto mehr werden wohl das Lager wechseln, und da zähle ich mich auch dazu da ich mich noch nicht allzu lange mit EM beschäftige, und plötzlich laufen alle in die gleiche Richtung.

Muss ja auch nicht exakt identisch wie in 2000 ablaufen aber momentan sieht das ganze Umfeld halt sehr, sehr ähnlich aus.

Beitrag 21.12.2010, 22:19

silverlion
Du hast schon Recht, ich rechne auch mit einem zeitweiligen
Preiseinbruch, wann, wieviel, keine Ahnung.
Aber andererseits verhindern die hohen Preise eben auch die
"Dienstmädchenhausse", weil auf diesem Preisniveau der
Einstieg, aber auch das Nachkaufen mental und finanziell
schwieriger ist.

Beitrag 22.12.2010, 00:47

Benutzeravatar
Oscar
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 174
Registriert: 06.01.2010, 11:29
Wohnort: Thüringen; A4/A9
Bei mir schauen auch alle immer bloß, wenn ich mal wieder von der einen oder anderen Münze rede, die ich erstanden habe. Aber kaufen tut keiner. Ich denke auch, daß nicht der EM Preis gestiegen ist, sondern der Geldwert gefallen. Eine kleine Korrektur wird es geben, aber ich denke nicht, daß wir 2000´er EM Preise sehen werden (obwohl es toll zum nachlegen wäre smilie_01 )
Fülle die Jahre mit Leben und nicht das Leben mit Jahren!

Beitrag 22.12.2010, 03:44

MapleHF
... Du übersiehst einen entscheidenden Faktor bei der Sache.

Damals hat jede Bank versucht, das letzte Sparbuch von Oma Meier aufzulösen und in einen Aktienfonds umzuwandeln. Die Leute wurde sogar angerufen und bequatscht, dass es doch dumm wäre das Geld für lächerliche Zinsen auf dem Sparbuch oder Festgeldkonto zu belassen.

Hier wurden Milliardenbeträge durch Auquise der Banken in die Aktienmärkte gepumpt.

Mir ist bisher noch kein Fall bekannt, dass ein Bankberater jemandem dringend empfohlen hat, sein Sparbuch aufzulösen und in physische Edelmetalle oder ETFs zu stecken. Im Gegenteil, schon vor über einem Jahr hat mich der "Anlageberater" unserer Hausbank (da hatte ich auch anfangs Gold gekauft) angerufen und mir empfohlen in Anbetracht bald wieder sinkender Goldpreise, doch die Gewinne mitzunehmen und anderweitig zu investieren.

Wenn heute jemand, weil soviel in der Zeitung steht, seinen Bankverkäufer fragt, wie er denn am Edelmetallhype partizipieren kann, wird ihm der wohl seltener physischen Kauf oder ETFs empfehlen. Wenn dann Minenaktien oder andere Produkte mit denen sich der Gewinn der Bank maximieren läßt.

Ein weiterer Punkt ist, dass die Aktienkurse insbesondere am Neuen Markt, teilweise betrügerisch (durch falsche Unternehmenszahlen oder -meldungen) getrieben wurde. Ein solcher Betrug ist beim Gold kaum möglich, wenn hier betrogen wird, z.B. mit falschen Barren, dann hat das auf die Edelmetallpreise keinen Einfluß. Aber solche Betrügereien, wie sie am Neuen Markt stattgefunden haben, können nicht auf Dauer unentdeckt bleiben. Die Gründe, von denen die Edelmetallpreis getrieben werden, wie die explodierenden Staatsverschuldungen, werden sich in den nächsten Jahren noch verstärken.

Sicher, die enormen Steigerungen der letzten Jahre lassen auch das Rückschlagsrisiko steigen und das können dann auch mal 20 oder 30% sein. Aber Rücksetzer von über 60% wie damals beim Dax oder gar über 90% wie damals beim Neuen Markt (ich war dabei :( ) kann ich mir absolut nicht vorstellen.

MapleHF

Beitrag 22.12.2010, 07:57

Benutzeravatar
KooKoala
5 Unzen Mitglied
Beiträge: 78
Registriert: 26.04.2010, 20:09
Wohnort: Bavaria, it´s near Germany ;)
Habe erst gestern irgendwo einen Bericht gelesen: Da hat ein Verlag testweise bei mehreren Banken Gold (Münzen, kleine Barren) gekauft. Dann ist ein Journalist in die Bank spaziert und wollte sein Gold abholen.
Tja, trotz Depotgebühren usw. war das EM natürlich nicht da, die nervösen Bankster wollten ihn überzeugen den Wert in Geld ausbezahlen zu lassen usw., oder er hätte mind. eine Woche auf das physische Metall warten müssen (klar, die Bank hätte es erstmal kaufen müssen).

Ich denke so ist es tatsächlich bei allem Papiergold und -silber. Diese physische Masse existiert wahrscheinlich überhaupt nicht, man geht leer aus und zahlt noch Gebühren dafür.

Daher zählt nur das was ich auch greifen/anfassen kann und jederzeit Zugriff habe. Papier ist mir zu "geduldig".
smilie_16

Beitrag 22.12.2010, 09:28

Benutzeravatar
goldammer
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 261
Registriert: 14.07.2010, 16:21
Wohnort: Im Herzen Deutschlands
Hallo,

also mir gefallen die Zweifel von tz sehr gut. Ja, auch Gold ist keine Einbahnstraße !!

Der in diesem Forum fast ungetrübte Optimismus für physisches Gold kann nämlich gerade bei jüngeren Menschen dazu führen, dass alles Spargeld in EM fließt. Dies ist weder unter dem Gesichtspunkt der Diversifikation noch im Hinblick auf die Flexibilität bei Kursrücksschlägen sinnvoll.

Nicht zuletzt sollte auch die mäßige Performance von physischem Gold den Fortgeschrittenen zur Beachtung anderer Anlageformen veranlassen.

MfG
.
Würden die Menschen verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert, hätten wir Revolution - und zwar schon morgen früh. Henry Ford, 1863-1947

Beitrag 22.12.2010, 10:05

Benutzeravatar
tz
1 Unze Mitglied
Beiträge: 15
Registriert: 26.10.2010, 19:07
Wohnort: Oberschwaben
@ MapleHF: Gute Argumente!

Wer hat Interesse daran dass die Leute kaufen?
In 2000 waren das ganz klar die Banken, heute hat wohl keiner der großen Spieler am Markt ein Interesse daran die Leute Richtung EM zu schicken, abgesehen von der EM ETF Fraktion in den Banken vielleicht. Das ist ein gutes Argument dafür das die Situation diesesmal wirklich anders ist.

Betrogen wird heute wohl auch, aber mit physischem EM ist das sicherlich schwieriger als damals. Mir fallen auch selber noch ein paar weitere Argumenten kommen warum dieses mal alles anders ist.

Dieses mal...
... kann man nicht einfach neue Investionsmöglichkeiten aus dem Blauen schaffen (Neuer IPO, neues Geschäftsmodell, etc.)
... ist das Anlageobjekt physisch nur begrenzt vorhanden
...führt eventueller Betrug bei ETFs ohne hinterlegtem EM dazu dass der Preis durch die Decke schiesst (oder durch den Kellerboden falls die Leute die Anteile einfach verkaufen statt liefern zu lassen)

Aber wie gesagt, auch 2000 waren die Argumente für einen weiteren Anstieg weitestgehend schlüssig und dass das meisste davon nur Luftblasen waren wurde erst hinter deutlich.

Vielleicht holen wir ja in 1-2 Jahren diesen Thread wieder hoch und wundern uns wie blauäugig wir doch damals waren. :P

Beitrag 22.12.2010, 10:41

Benutzeravatar
999.9
Moderator
Beiträge: 1941
Registriert: 03.11.2009, 17:05
Wohnort: Rheinland
Mein persönlicher und subjektiver Eindruck zum Thema Edelmetalle, Münzen und Mainstream:

Gestern war ich mit einem alten Freund in einer Düsseldorfer Szene-Kneipe und wir haben ein wenig Altbier gekillt. Dabei sind wir natürlich auf eines unserer Lieblingsthemen gekommen: Euro-Krise, genauer Schuldenkrise einiger Euro-Länder und last but not least auf Münzen und Edelmetalle. Ich gebe es zu: ich habe Ihn vor einigen Jahren mit dem EM-Virus angesteckt...naja lange Rede kurzer Sinn: da es nicht gerade leer in der Gaststätte war, bekamen einige Leute an Nebentischen unsere Unterhaltung mit. Je länger wir über Münzen, besondere Ausgaben und Preisentwicklungen schwadronierten und fachsimpelten, desto mehr fingen die anderen Gäste an sich zu geben, als ob wir gerade über Außerirdische sprechen würden. Von totaler Ahnungslosigkeit bis zu Erstaunen ob der Preisentwicklung und Verwunderung welche internationalen Ausgaben es überhaupt gibt war alles vorhanden.
Ich denke, dass selbst der boomende Edelmetallmarkt immer noch nur ein Nischenmarkt ist. Die wenigsten Leute haben Ahnung und selbst wenn Sie vielleicht ein paar Münzen ihr Eigen nennen können, dann haben mindestens 40% der in EM Investierten noch keine rechte Ahnung vom Markt und der Gesamtwirtschaftslage.
Daher halte ich es für übertrieben zu sagen, dass Jeder sich jetzt für EM interessiert. Nur weil der Mainstream gerade intensiv darüber berichtet, werden die Leute nicht wie Roboter losgehen und sich damit massiv eindecken.

Unser Thema war dann auch: wann kommen ENDLICH Nachkaufkurse? Die früher oftmals beschworene Goldblase wird sicherlich nicht kommen, denn Staaten wie Indien, die VR China, Brasilien und andere "Schwellenländer" können gar nicht genug auf dem Weltmarkt davon für ihre Reserven aufkaufen.
Bei Silber kann es schnell wieder runtergehen, denke aber wenn die "Wand" 30 USD fallen sollte, dass es noch weiter hochgehen wird. Wer langfristig drin bleibt, macht sicher nix verkehrt einfach weiterzukaufen.

Naja, just my two cents...
Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik.
Eine Unze bleibt eine Unze bleibt eine Unze! Mittler zwischen Hirn und H�nden muss das Herz sein!

Beitrag 22.12.2010, 11:03

silverlion
goldammer hat geschrieben:
Ja, auch Gold ist keine Einbahnstraße !!
Das Problem ist auch: Egal, wie gut die "Fundamentaldaten" sind,
wenn wieder alle Cash brauchen, weil andere Anlagen oder die
Wirtschaft gecrasht sind, dann wird wieder ohne Rücksicht auf
Verluste (bzw. um eben wenigstens irgendwo Gewinne mitzunehmen)
verkauft. Silber ganz besonders. Aber langfristig gesehen ist das
dann auch egal.

Beitrag 22.12.2010, 11:05

Benutzeravatar
goldammer
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 261
Registriert: 14.07.2010, 16:21
Wohnort: Im Herzen Deutschlands
Hallo,

Das sind Hüfners Überraschungen des Jahres 2011, danach ausgewählt, was relativ unwahrscheinlich,
aber nicht unmöglich ist !

Jedenfalls eine alternative Denke.

MfG
Hüfners These 9:
Der Goldpreis fällt von 1 400 Dollar je Feinunze auf 500. Es entsteht eine Panik unter den Goldbesitzern. Sie versuchen auf Teufel komm raus ihre Bestände an dem gelben Metall zu verkaufen. Es zeigt sich, dass Gold nicht nur ein Schutz gegen Krisen sein kann, sondern auch selbst Krisen auslöst. Grund für die Baisse beim Gold sind unerwartet große Goldfunde in der Türkei. Die Europäische Union wiederbelebt die Gespräche mit der Türkei über eine EU-Mitgliedschaft.
Zuletzt geändert von goldammer am 22.12.2010, 11:08, insgesamt 2-mal geändert.
.
Würden die Menschen verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert, hätten wir Revolution - und zwar schon morgen früh. Henry Ford, 1863-1947

Beitrag 22.12.2010, 11:05

Benutzeravatar
999.9
Moderator
Beiträge: 1941
Registriert: 03.11.2009, 17:05
Wohnort: Rheinland
Mich würden Preise von 10 USD bei Silber oder 500 USD bei Gold nicht schrecken, ganz im Gegenteil. :wink:
Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik.
Eine Unze bleibt eine Unze bleibt eine Unze! Mittler zwischen Hirn und H�nden muss das Herz sein!

Beitrag 22.12.2010, 11:09

Benutzeravatar
999.9
Moderator
Beiträge: 1941
Registriert: 03.11.2009, 17:05
Wohnort: Rheinland
Bei mir würden bei Preisen um die 500 USD für eine Unze Gold keine Panik- sondern Kaufstimmung aufkommen. Wahrscheinlich sehen das die meisten Staaten auch so: eine billigere Möglichkeit mehr Vertrauen in die Währungen zu kriegen gibt es ja gar nicht, als bei Kursverfall ordentlich nachzukaufen.

Anti-Zyklisches Denken hat sich aber wohl noch nicht so rumgesprochen. :wink:
Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik.
Eine Unze bleibt eine Unze bleibt eine Unze! Mittler zwischen Hirn und H�nden muss das Herz sein!

Beitrag 22.12.2010, 11:28

Benutzeravatar
goldammer
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 261
Registriert: 14.07.2010, 16:21
Wohnort: Im Herzen Deutschlands
Hallo 999.9,

ich bewundere dich, gibt es doch nicht viele Menschen, die bei einem Verlust von 65% noch immer die Nerven behalten.

Aber das Entscheidende ist: 65 % wovon.

Wenn es ein kleiner Teil deines Vermögens ist, dann kannst du das sicher aussitzen. Doch bei einem Vollinvestment in EM ist deine Habe gedrittelt und deine Freundin laüft dir weg.

MfG
.
Würden die Menschen verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert, hätten wir Revolution - und zwar schon morgen früh. Henry Ford, 1863-1947

Beitrag 22.12.2010, 11:28

Benutzeravatar
Ladon
Moderator
Beiträge: 6664
Registriert: 17.05.2010, 13:38
Wohnort: Terra
500 Dollar die Unze? Und das soll Panik auslösen bei den Goldbesitzern? Dieser Herr Hüfner kennt, glaube ich, keine wirklichen Goldbesitzer smilie_08

Ich glaube, hier - in diesem "Nischenforum", denn wie 999.9 sagte, trotz allem IST das immer noch eine winzige Nische und "wir" eine winzige Minderheit - gibt es 'ne Menge Leute, die sich vor Freude bald einnässen würden bei so einer Kaufgelegenheit.

Aber im Ernst: Wieso sollte das eine "Krise" auslösen? Aufgrund der recht begrenzten Goldmenge (neue Funde hin oder her) kann das Absacken des Goldpreises ja gar nicht lange dauern. Dann ist es zum Schnäppchenpreis weggekauft. Das ist ja nun wirklich nur ein Problem (ich rede von Privatleuten) für denjenigen, der genau in dieser Zeit zum Verkauf gezwungen ist.
Ein meiner Ansicht nach durchaus überschaubares Risiko.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 22.12.2010, 11:31

Benutzeravatar
Datenreisender
Gold-Guru
Beiträge: 9011
Registriert: 20.03.2010, 20:56
MapleHF hat geschrieben:Im Gegenteil, schon vor über einem Jahr hat mich der "Anlageberater" unserer Hausbank (da hatte ich auch anfangs Gold gekauft) angerufen und mir empfohlen in Anbetracht bald wieder sinkender Goldpreise, doch die Gewinne mitzunehmen und anderweitig zu investieren.
Anlügeberater leben hauptsächlich davon, permanent das Vermögen ihrer Kunden umzuschichten. Sobald du das Gold verkauft und den Erlös "anderweitig investiert" hast, kommt der mit der nächsten Anlageempfehlung um die Ecke. Hin und her macht Tasche leer!

Beitrag 22.12.2010, 11:41

Benutzeravatar
999.9
Moderator
Beiträge: 1941
Registriert: 03.11.2009, 17:05
Wohnort: Rheinland
goldammer hat geschrieben:Hallo 999.9,

ich bewundere dich, gibt es doch nicht viele Menschen, die bei einem Verlust von 65% noch immer die Nerven behalten.

Aber das Entscheidende ist: 65 % wovon.

Wenn es ein kleiner Teil deines Vermögens ist, dann kannst du das sicher aussitzen. Doch bei einem Vollinvestment in EM ist deine Habe gedrittelt und deine Freundin laüft dir weg.

MfG
  • 1.: Verlust ist es nur, wenn man auch verkauft. :idea:
    2.: Mein Habe drittelt sich nicht, der Goldbestand bleibt genau gleich wie vorher.
    3.: Zahlen von Fiat-Währungen spiegeln nicht den wahren Wert von Edelmetallen wider, sondern zeigen den (Un-)Wert der Währungen selbst.
Du siehst: Ein Preisverfall beim Gold würde mich eher nicht tangieren, sondern zum Zukauf anreizen.
Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik.
Eine Unze bleibt eine Unze bleibt eine Unze! Mittler zwischen Hirn und H�nden muss das Herz sein!

Beitrag 22.12.2010, 11:48

MapleHF
goldammer hat geschrieben:Hallo 999.9,

ich bewundere dich, gibt es doch nicht viele Menschen, die bei einem Verlust von 65% noch immer die Nerven behalten.

Aber das Entscheidende ist: 65 % wovon.

Wenn es ein kleiner Teil deines Vermögens ist, dann kannst du das sicher aussitzen. Doch bei einem Vollinvestment in EM ist deine Habe gedrittelt und deine Freundin laüft dir weg.

MfG
... stell Dir vor, Du hast vor 10 Jahren ein Haus für 500.000 € gebaut. Das ist jetzt nur noch 300.000 € wert. Hast Du deshalb einen Verlust?

Nein, einen Verlust hättest Du erst, wenn Du es jetzt verkaufen willst oder mußt. Ist das nicht der Fall lebst Du immer noch in demselben schönen Haus wie vor 10 Jahren, es hat sich also nichts für Dich geändert.

Genauso ist es mit dem Gold. Selbst wenn der Kurs auf 500 $ zurückginge (was unrealistisch, weil deutlich unter den Förderkosten ist), hätte er immer noch die selbe Unzenanzahl wie jetzt. Ein Verlust würde sich erst bei einem Verkauf einstellen.

Zudem sind auch die 65% nicht realistisch. Denn ein Gewinn oder Verlust berechnet sich immer aus der Differenz zwischen Kaufpreis und Verkaufspreis. Diese 65 % Verlust könnte nur generieren, wer heute kauft und dann wartet bis er bei 500 $ verkaufen muss ;).

Mein durchschnittler Goldpreis liegt bei rund 500 €/Unze. Das heißt selbst wenn sich der Golpreis in Euro ab heute halbiert und ich müßt genau da verkaufen, hätte ich immer noch keinen Verlust, aber eben auch nur noch einen klitzekleinen Gewinn.

Und um eben nicht in die Situation zu kommen aus irgendwelchen Gründen bei einem extrem schlechten Kurs verkaufen zu müssen, sollte man wirklich nur das Geld in Edelmetalle anlegen, das wirklich "übrig" ist.

MapleHF

Beitrag 22.12.2010, 11:51

silverlion
Da wären wir wieder bei der Bewertung der Bestände aus dem
anderen Thread.
Bewertung nicht nach Fiat-Gegenwert, sondern nach Unzen! :)
Dann juckt kein Buchverlust.

Antworten