[Goldgedeckte Währungen] Auswirkung auf Bestand
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nehmen wir mal an, die Länder der Welt würden wieder (warum auch immer) auf eine goldgedeckte Währungen zurückgehen.
Welche Auswirkung hätte das auf den Preis von Gold?
Nach der Einführung würde ja hinter dem Stück Papier immer die gleiche Menge an Gold stehen.
Aber was passiert während der Einführung? Geht das Gold was aktuell im privaten Besitz ist dann massiv nach oben?
Würde eine goldgedeckte Währungen auch bedeuten, wenn ich die Scheine abgebe, dann bekomme ich auch das Gold als Gegenwert am Bankschalter ausgehändigt?
Ich denke nicht, dass wir privaten Goldbesitzer es uns wünschen sollten, dass Gold im offiziellen Währungssystem wieder eine große Rolle spielt. Solange es "Parallelwährung" ist, ist es wohl besser für uns.
lifesgood
- Deflationäre Tendenz - bei der aktuellen Staatsverschuldung kein reizvolles Szenario
- Spekulation - gegen alles fest fixierte wird spekuliert
- Menge der Bargeldversorgung nicht ausreichend - die Goldwährung verschwindet sofort als Reservewährung und für die Realwirtschaft ist zu wenig vorhanden
- stetiger Abfluss von Gütern & Dienstleistungen im Tausch gegen eine unverzinste Metallreserve
Gold ist imho als Währung in einem relativ statischen wirtschaftlchen Umfeld gut geeignet, insb. in Zeiten des Zinsverbotes. Das hat z.B. im Mittelalter teilweise ganz gut funktioniert oder auch im Altertum. Oder bei einem absolut dominanten Schuldner wie den USA nach dem II. WK.
Es passt auch gar nicht in die schöne neue Zeit der vollständigen Datenüberwachung. Eine für Sicherheitsbehörder jederzeit vollständig nachvollziehbare Kryptowährung ist da viel interessanter. So was wie der franz. E-Euro
https://www.btc-echo.de/frankreich-schl ... e-euro-ab/
https://cointelegraph.com/magazine/wtf- ... d-in-1971/
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Es ist einfach gar nicht genügend Gold für sowas vorhanden. Ein Großteil des Goldes ist in Kunstgegenständen, Schmuck und privat gehaltenen Goldmünzen verbraucht.
Z.B. hat Deutschland nur Gold im Wert von ca. 170 Mrd. €, aber es gibt Bargeld in Höhe von paar Billionen €. Bei einem Gold gedeckten System gäbe es also zu wenig Gold dafür. Weiteres Gold im großen Umfang dazu zu kaufen wäre auch fast unmöglich. Höchstens unter Zwang. Aber auch da würden viele ihr Gold lieber verstecken.
Aber der eigentliche Punkt ist, dass in einem Gold gedecktem System nicht endlos neues Geld gedruckt werden kann, aber genau das werden die Politiker immer wollen/machen. Und genau deshalb wird sowas auch nie kommen.
Außerdem ist Gold ein "barbarisches Relikt aus längst vergangenen Zeiten", so sehen es viele.
Also ich stehe auf Gold und bin 39, aber wenn ich mit Leuten in meinem Alter darüber rede, dann besitze absolut niemand Gold und niemand hält es für erstrebenswert. Alle lachen nur darüber. Aber alle stehen voll auf die digitalen Möglichkeiten, alle zahlen rein digital, alle haben Smarthomes und Geld wird nur in Aktien von digitalen Firmen investiert etc.
Ich bin mir eigentlich sicher, dass die nächste Währung digital sein wird. Das hätte für den Staat extrem viele Vorteile.
Genau das ist ja gerade der Punkt, von dem viele der Goldbugs insgeheim träumen: Der Preis von Gold wird der aktuellen Fiatgeldmenge nach oben hin angepasst. Die Unze Gold würde dann nicht mehr frei auf dem Markt schwanken, sondern bei (sagen wir mal) 20.000 USD/oz fixiert. Jeder, der vor der Anpassung bereits Gold gekauft hat, wäre auf einen Schlag reich. Damit hätte man auch das Problem, dass scheinbar nicht genug Gold vorhanden ist, gelöst. Die vorhandene Goldmenge wäre einfach per Definition die neue Basisgeldmenge.Lunarhunter hat geschrieben: ↑24.05.2020, 22:14Z.B. hat Deutschland nur Gold im Wert von ca. 170 Mrd. €, aber es gibt Bargeld in Höhe von paar Billionen €. Bei einem Gold gedeckten System gäbe es also zu wenig Gold dafür.
Ich gehe aber auch nicht davon aus, dass bei einem potenziellen neuen Geldsystem Gold eine wesentliche Rolle spielen wird. Die Einführung einer rein digitalen Währung entspricht dem heutigen Stand der Technik. Hier sind die Vorteile, was Kontrolle der Geldmengen, Steuerung des Geldflusses etc. angeht, für Staat oder Währungshüter im Gegensatz zu Gold einfach viel zu groß, als dass man sich diese Chance entgehen lassen wird. Außerdem lassen sich so viel leichter nationale bzw. regionale Lösungen umsetzen, ohne einen Einfluss auf die Währung durch zu- und abfließende Goldmengen hinnehmen zu müssen.
Wenn Land A dies machen würde, würden die Länder B, C und D ihr Gold an Land A verkaufen und mit dem dafür überwiesenden Geld sofort Land A buchstäblich leerkaufen. Warum sollte Land A sich selbst ins Knie schießen?MaciejP hat geschrieben: ↑25.05.2020, 06:48
Genau das ist ja gerade der Punkt, von dem viele der Goldbugs insgeheim träumen: Der Preis von Gold wird der aktuellen Fiatgeldmenge nach oben hin angepasst. Die Unze Gold würde dann nicht mehr frei auf dem Markt schwanken, sondern bei (sagen wir mal) 20.000 USD/oz fixiert. Jeder, der vor der Anpassung bereits Gold gekauft hat, wäre auf einen Schlag reich. Damit hätte man auch das Problem, dass scheinbar nicht genug Gold vorhanden ist, gelöst. Die vorhandene Goldmenge wäre einfach per Definition die neue Basisgeldmenge.
https://cointelegraph.com/magazine/wtf- ... d-in-1971/
Kapitalverkehrskontrollen wären in so einem Fall ohnehin unumgänglich. Oder eine Goldwährung würde global eingeführt. Aber wie schon geschrieben, das ist eben mit ein Grund, weshalb ich nicht glaube, dass sowas heute umgesetzt werden würde. Da gibt es im digitalen Bereich mittlerweile viel bessere Möglichkeiten.Sapnovela hat geschrieben: ↑25.05.2020, 11:30Wenn Land A dies machen würde, würden die Länder B, C und D ihr Gold an Land A verkaufen und mit dem dafür überwiesenden Geld sofort Land A buchstäblich leerkaufen. Warum sollte Land A sich selbst ins Knie schießen?
MaciejP hat geschrieben: ↑26.05.2020, 14:35Kapitalverkehrskontrollen wären in so einem Fall ohnehin unumgänglich. Oder eine Goldwährung würde global eingeführt. Aber wie schon geschrieben, das ist eben mit ein Grund, weshalb ich nicht glaube, dass sowas heute umgesetzt werden würde. Da gibt es im digitalen Bereich mittlerweile viel bessere Möglichkeiten.Sapnovela hat geschrieben: ↑25.05.2020, 11:30Wenn Land A dies machen würde, würden die Länder B, C und D ihr Gold an Land A verkaufen und mit dem dafür überwiesenden Geld sofort Land A buchstäblich leerkaufen. Warum sollte Land A sich selbst ins Knie schießen?
Zumindest aus Sicht der "Währungshüter" - wie das ganze für uns wäre so in der Totalüberwachung
https://cointelegraph.com/magazine/wtf- ... d-in-1971/
Da sollte man von den USA gelernt haben, dass das wohl nimmer mehr passieren dürfte.Treuhand hat geschrieben: ↑24.05.2020, 11:29Würde eine goldgedeckte Währungen auch bedeuten, wenn ich die Scheine abgebe, dann bekomme ich auch das Gold als Gegenwert am Bankschalter ausgehändigt?
Das Problem erscheint mir auch die Globalisierung.
Das Gold, welches die Staaten als Deckung ihrer Währung verwahren, werden die wohl nicht gegen bunte Zettelchen 1 zu 1 tauschen.
Der Staat würde ja dann Teile seine Finanzhoheit in private Hände abgeben.
Zentralbanken konnten Dollar gegen Gold tauschen zu einem Preis von 35$ die Unze. Daher stammten ja auch die deutschen Goldbestände in den USA. Als das Ganze überhand nahm und Frankreich das Gold auch nach Hause geschippert hat, sah sich Präsident Nixon 1971 genötigt, dieses Umtauschrecht zu kippen.
lifesgood