Zunächst einmal war eigentlich Silber die Währung. Gold war viel zu teuer, und wurde nur für größere Beträge genutzt. Ich will doch keineswegs mir die Welt zu recht zu legen. Ich versuche nur die Dinge etwas einfacher darzustellen.Ladon hat geschrieben:
Vielleicht gelingt es Dir, die Diskussion mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten? Wie bereits erwähnt sollen weder die Vorzüge von Gold (als Geld oder Vermögen ) in Frage gestellt sein, noch das globale Geldsystem verteidigt werden. Aber es nutzt doch nix, wenn man nach dem Pippi-Langstrumpf-Prinzip (Ich mach mir die Welt widewie sie mir gefällt) vorgeht und das real existierende als Fiktion abtut. Das ist es ja nicht. Und um das Bestehende vielleicht ein klein wenig mehr zu verstehen. WIESO werden die Nachteile des Systems seit 200 Jahren (und länger, je nachdem wie man es sieht) immer wieder in Kauf genommen? Warum scheitern auch Warengeldsysteme immer wieder (werden abgeschafft oder ihre Regeln gebrochen)? Und so weiter. DAS sind die Dinge, die interessant sind. Warum benutzen Menschen "FIAT-Geld" mal mit mehr mal mit weniger Erfolg (ob das nun ein Fuggerscher Wechsel, eine reichstädtische Obligation oder ein Euroschein ist)?
Du entwirfst für Dich eine schöne Utopie wo Geld nur Kurantmünzen sind (das wird schwierig und das gabs noch nie) und Vermögen nur im Besitz von Dingen besteht. Okay. Dies monetäre Paradeis sei jedem gegönnt. Aber das kann doch nur ein "ideales Modell" sein und es muss in jedem Fall, egal wie man dazu steht, in Beziehung zur Realität gesetzt werden. Zu einer Realität, wo "Geld" alles mögliche ist (nämlich qua Definition "alles was Geldfunktion [Einzahl!] erfüllt"), einer Realität in der "Vermögen" eben das Vermögen ist, eine verbriefte Forderung irgendwie mit Mitteln des Systems ggf. in ein Gut umzuwandeln, aber nicht das Gut selbst (einfach weil auch das Gut selbst ja erst "gewandelt" werden muss, bevor es "nutzt")!
Auf dieser Basis können wir gern weiter machen - aber dem real Existierenden lediglich eine (mehr oder weniger fundierte) Idealvorstellung kategorisch als "echte Realität" gegenüber gesetzt zu bekommen, bringt mir irgendwie nichts. Nix für ungut.
Du gehst zu weit zurück mit dem Fiat. Fiat gibt es (mit wenigen i.d.R. kurzen und kriegsbedingten Ausnahmen) nur seit 1971. Deshalb, weil bis dahin die Währungen offiziell (zuletzt) durch Gold gedeckt waren.
Wechsel und andere "Obligationen" gab es natürlich seit der Antike. Doch waren sie keine Währungen oder Geld. Die ersten goldgedeckten Banknoten waren doch nur Quittungen für das hinterlegte EM, und von den einzelnen Banken ausgegeben, nicht von einer Zentralbank.
Die EM Währungen sind doch nicht an dem Metall gescheitert, sondern am Staat. Der Staat wollte schon immer mehr Geld ausgegeben als es hatte. Diese staatliche (damals monarchische) Gier und/oder Größenwahn der Metallwährung in die Schuhe zu schieben, ist falsch.
Die Fiatwährung widerspricht auch dem Ursprung des Geldes, nämlich eine gleichwertige Handelsware für den Tausch zu sein! Das war das Geld über Jahrtausende. Sollte es eigentlich immer noch so sein.
Stattdessen werden mit neu generiertem Fiatgeld Waren und Dienstleistungen gekauft. Es ist als würde man mit Falschgeld einkaufen gehen! Fiatgeld ist doch nur eine Abart des Geldes.
Selbst der Dollar ist noch immer durch das Öl "gedeckt" bzw. nur dadurch nachgefragt. Mit dem Unterschied, dass es keine Verpflichtung mehr gibt, ihn zu einem bestimmten Kurs gegen Ware einzutauschen zu dürfen. Das ist natürlich bequem für die USA.
Durch dieses System werden Alle Waren dieser Welt kontrolliert. Auch alle Produktionsstätten.
Deshalb sind die großen System-Konzerne auch de facto ohne Wettbewerb. Die präferenzielle Kreditvergabe entscheidet über die Liquidität und entsprechend über die Investitionsmöglichkeiten.
Die Metallwährung (Kurrantmünzen müssen nicht sein, es reicht ein 100% gedeckte Währung in elektronischer Form!) sorgt für fairen Wettbewerb. Nur wer mit echtem Geld, sei es erspart oder von Kapitalgebern als Investition zur Verfügung gestellt, erfolgreich wird, ist der Beste! Genauso bei Staaten. Staate die erfolgreich wirtschaften werden auch nie zusätzliches Geld brauchen. Wenn ich auf Kosten der Allgemeinheit investieren kann, dann entspricht das einfach nicht der Marktwirtschaft.
Nur weil die moderne Definition des Geld inzwischen anders ist, muss das nicht "richtig" oder gut sein. Geld sollte selten sein, habe ich gedacht. Wenn Geld einfach so geschöpft werden kann, ist es nicht mehr selten. Mal ganz zu schweigen dass nicht Alle es schöpfen dürfen!
Für mich persönlich ist Vermögen, ein Gut das sich in meinem Eigentum befindet, dessen Wert allein durch Angebot und Nachfrage auf einem Markt wo die Spielregel für Alle gleich sind, bestimmt wird. Z. B. Immobilien. Hier kann das Angebot und die Nachfrage variieren, und entsprechen den Wert verändern. Marktkonform so zu sagen.
Für Staatsanleihen sind die Spielregeln eben nicht für alle Teilnehmer gleich. Auch sind Staatsanleihen Schulden.
Dass sie als Vermögen bilanziert werden können, liegt an den Spielregeln. Die müssen aber nicht gut sein. Das habe ich in Frage gestellt. Natürlich aber auch wie mit den Begriffen umgegangen wird.
Auch ging es mir nicht um Unternehmer sonder vielmehr um Privatpersonen, und das was sie denken und vor Allem glauben. Während man vor einigen 100 Jahren noch in die Goldmünze biss, um sie als echtes geld zu prüfen, wird heute ein Stück Papier als Wert verkündet! Der Prozess war schleichen, um die Illusion zu wahren.
Zunächst Banknoten für das hinterlegte EM, dann mehr Noten als EM, dann Zentralbanken mit Fraktionalem Reservesystem, dann nur noch Papier. Von jedem Schritt zum nächsten wurden die Definitionen geändert!
Ganz zu schweigen, dass z.B in den USA lt Verfassung nur Silber und Gold als Währung eingesetzt werden dürfen! Nach dem Motto, was interessiert mich das Geschwätz der Toten, ich mache mir meine eigene Begriffe zu recht! Wenn einer Mal die Frage stellt, wie denn das sein kann, dass plötzlich andere Regel gelten, dann werden diese als Weltfremd, betitelt!
Beispiel Bundesschatzbriefe, Finanzierungsschätze, Wertpapiere, etc. Das suggeriert dem Otto Normal doch keineswegs dass es sich um Schuldscheine handelt. Nicht nur, dass sie durch Staatsbankrott ausfallen könne, sie können im Wert auch unabhängig davon willkürlich verändert werden. Der Staat und/oder die Zentralbank kann mit nicht marktkonformen Mitteln sowohl das Angebot als auch die Nachfrage legal manipulieren. Ja sogar illegal, wie wir heute sehen.
Selbst bei den heutigen Definitionen vom Vermögen, muss es doch offensichtlich sein, dass der Wert von vielen Forderungen/Verbindlichkeiten nicht oder teilweise nicht mehr eingelöst werden kann. Denn letztendlich kann die Geldmenge nicht mehr Wert sein als alle Güter (echte vermögen) sein.
Es wird irgendwann zum Ausgleich kommen. Vermutlich in naher Zukunft. Dann werden viele "Vermögende" in Staatsanleihen, direkt oder indirekt(Kapitallebensversicherungen) feststellen, dass Ihr "Vermögen" nicht mehr viel vermag . Von der Definition her, werden sie aber trotzdem "vermögend" sein!
Worum es mir hier geht ist, dass Risikopapiere mit physischen Vermögen gleichgestellt werden. Das waren sie nie!
Zumindest war es in den Köpfen der Menschen in der Vergangenheit immer klar, das Schulde/Forderungen mit Risiken behaftet sind. Heute wird was anderes suggeriert.