Sehe ich auch so, aber der Baum wird nicht in den Himmel wachsen. Platin hat eine Dichte von 21,45 g/cm³, Palladium eine von 11,99 g/cm³. Für die katalytische Wirkung ist aber nicht das Gewicht sondern - ganz grob - die Anzahl der Atome entscheidend. Davon bekomme ich bei Pd beim gleichen Gewicht ca. das Doppelte. Aus rein katalytischer Sicht wäre also ein Pd-Preis gerechtfertigt, der beim doppelten des Pt-Preises liegt.Siesta hat geschrieben: ↑04.12.2020, 11:20ZITAT VON 2010GOLDsammler hat geschrieben: ↑19.04.2010, 08:08Soweit ich informiert bin, wird Platin in Katalysatoren eingebaut -NOCH
Eine Umstellung auf das wesentlich billigere Palladium ist möglich.
Wenn also die Industrie umschwenkt, könnt es rapide im Wert sinken.
Jetzt fährt der Zug mMn in die entgegengesetzte Richtung! Es dauert halt ein bißchen, bis die Industrie ' umschwenkt'.
Platin, das bessere Gold?
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Zu Bedenken ist, dass außerhalb der Abgaskatalyse Platinmetalle größtenteils in Komplexform eingesetzt werden und insofern einzig chemische Eigenschaften für einen Großteil der katalytischen Anwendungen Relevanz besitzen.
Neben der Anwendung im Katalysatorenbereich gibt es für Pt meines Wissens nach mehr Einsatzmöglichkeiten als für Pd. So sind beispielsweise im Bereich 'Platinglas' zuletzt sehr große Zuwächse zu verzeichnen gewesen.
Auch der Bereich der Investmentnachfrage ist zuletzt stark angestiegen. Pd fristet hier ein Nischendasein.
Ich denke, dass sich die Preisschere zwischen Pd und Pt mehr als auf einen Faktor 2 zu 1 schließen wird und sehe langfristig eher die Parität zwischen beiden Metallen.
Warum dieser Vergleich nicht zielführend sein soll, müsstest Du bitte erklären. Außerdem würde es mich interessieren, von welchen Komplexen Du sprichst. Erfolgt nicht die Mehrzahl der katalytischen Verfahren mit den Platinmetallen als heterogene Gasphasenkatalyse ?PlainChocolate hat geschrieben: ↑04.12.2020, 14:41Ich denke, ein Vergleich von Pt / Pd auf Dichtebasis ist nicht zielführend.
Zu Bedenken ist, dass außerhalb der Abgaskatalyse Platinmetalle größtenteils in Komplexform eingesetzt werden und insofern einzig chemische Eigenschaften für einen Großteil der katalytischen Anwendungen Relevanz besitzen.
In der Welt der Kfz-Katalysatoren sind Palladium und Platin in weiten Teilen austauschbar, nicht jedoch Rhodium, dass integraler Bestandteil aller Kfz-Katalysatoren sein muss (Stickoxide).
https://faszinationchemie.de/wissen-und ... gzudenken/
Palladium ist außerdem in der wichtigen Technologie der Hydrierkatalysatoren gegenüber Platin im Vorteil.
https://faszinationchemie.de/wissen-und ... lysatoren/
Wirkliche Vorteile hat Platin z.B. bei der industriellen Salpetersäure-Herstellung im Oswald Verfahren. Das sind jedoch ganz andere Mengen.
Die physikalischen Eingeschaften zeigen ganz unbestechlich, dass ich für ein Gramm Palladium die doppelte Menge Atome kaufen kann im Vergleich zu Pt (leg mal zwei Münzen nebeneinander, z.B. den Maple Leaf in Pd und Pt). Die Nachfrageseite zeigt, dass ich Pd und Pt in weiten Teilen substituieren kann. Bleibt die Angebotsseite. Hier könnten wir sinnvoll diskutieren z.B. über Peak-Platin oder künstliche Pd-Verknappung durch Russland.
Ich sehe beim Preis langfristig ein Pt-Pd von 0,5, extreme Schwankungen inklusive. Werte wie vor 10 oder 15 Jahren von Pt zu Pd von 5,0 sind jedoch imho nicht realistisch. Insofern ja Pt hat Nachholbedarf aber eben auch nur ca. 15% ((Pd/2 - Pt)-1)
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in der Gasphasenkatalyse sind ganz klar hitzestabile Edelmetallverbindungen / elementare Edelmetalle vorherrschend - absolut richtig.
Ich bezog mich auf das verhältnismäßig stark wachsende Feld in der homogenen Katalyse, bei welcher Edelmetalle (Pt, Pd, Rh) zum Großteil in Komplexform eingesetzt werden, welche teilweise spezifisch für einen einzigen Mechanismus entwickelt werden, eines der größten Felder dürften hierbei Pd(0)-Komplexe (Sonogashira etc.) sein.
Wie immer existiert hier kein schwarz oder weiß; rein quantitativ sind gasphasenkatalythische Anwendungen nach wie vor dominierend. Dem gegenüber stehen Platingruppenanwendungen in der homogenen Katalyse, bei der eine Rückgewinnung der Metalle - im Gegensatz zu Abgaskatalysatoren - schlicht unwirtschaftlich ist, bspw. bei Hydrosilylierungen (Karstedt), bei welchen der Katalysator im Produkt verleibt.