Platin und Palladium, die ewigen Außenseiter?
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was mich verwundert, das alle Welt sich nur, wohl aus Bekannheitsgraden, auf Gold und Silber stürzt.
Es gibt, und das ist meine Überzeugung noch eine bessere Alternative gerade zum teuren und eigentlich nur gehorteten Gold. Die Rede ist von Platin und Palladium. Beide sehr selten in der Jahresförderung. Platin z.B. nur ein Zehntel von Gold und Industriell, gerade bei der Kat Technik aber auch in der Brennstoffzellentechnik unersetzbar.
Brennstoffzelle, der Antrieb der Zukunft, also eigentlich ein riesiger Markt, wenn man mal an die aufstrebenden Milliardenvölker denkt.
Warum fristet gerade das eigentlich noch sehr billige und sehr seltene Palladium immer noch dieses Schattendasein?
Was meint Ihr dazu?
Goldfinger der jetzt das macht
- KölschGold
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Platin ist bei mir im Moment nicht angesagt, da der Preis/Unze einfach zu hoch ist. Für das Geld hol ich mir dann lieber mehrere Unzen Silberpandas
Alle 4 "großen" Edelmetalle (Au, Ag, Pd, Pt) sollten m.M.n. zum Portfolio eines Anlegers gehören. Auch wenn AU und AG häufiger in dem Medien erscheinen und somit bei der Bevölkerung als eine Art "Edelmetall 1. Klasse" wahrgenommen werden. Palladium und Platin dann als "2. Wahl". Bei PD wohl wegen der Unbekanntheit der wirtschaftlichen Bedeutung und bei PT u.a. auch wegen dem Preis.
Ich stimme völlig zu. Allerdings würde ich nicht so viel -prozentual- in Pd und Pt anlegen, weil sie, wegen ihrer Unbekanntheit, nicht so einfach zu tauschen/wechseln sind.KölschGold hat geschrieben:Alle 4 "großen" Edelmetalle (Au, Ag, Pd, Pt) sollten m.M.n. zum Portfolio eines Anlegers gehören. Auch wenn AU und AG häufiger in dem Medien erscheinen und somit bei der Bevölkerung als eine Art "Edelmetall 1. Klasse" wahrgenommen werden. Palladium und Platin dann als "2. Wahl". Bei PD wohl wegen der Unbekanntheit der wirtschaftlichen Bedeutung und bei PT u.a. auch wegen dem Preis.
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Dem muss ich ausnahmsweise widersprechen, Platin und Palladium sind ebenfalls in Münz- oder Barrenform (LBMA-zertifizierte) voll bankenüblich und können weltweit schnell eingetauscht werden.Goldmaus hat geschrieben:Ich stimme völlig zu. Allerdings würde ich nicht so viel -prozentual- in Pd und Pt anlegen, weil sie, wegen ihrer Unbekanntheit, nicht so einfach zu tauschen/wechseln sind.KölschGold hat geschrieben:Alle 4 "großen" Edelmetalle (Au, Ag, Pd, Pt) sollten m.M.n. zum Portfolio eines Anlegers gehören. Auch wenn AU und AG häufiger in dem Medien erscheinen und somit bei der Bevölkerung als eine Art "Edelmetall 1. Klasse" wahrgenommen werden. Palladium und Platin dann als "2. Wahl". Bei PD wohl wegen der Unbekanntheit der wirtschaftlichen Bedeutung und bei PT u.a. auch wegen dem Preis.
Eine Unze bleibt eine Unze bleibt eine Unze! Mittler zwischen Hirn und H�nden muss das Herz sein!
Was ich meinte ist, dass, weil sie kein "Volksmetall" sind, kann man sie i. A. nur in bestimmten Geschäfte gegen Bargeld tauschen.999.9 hat geschrieben:Dem muss ich ausnahmsweise widersprechen, Platin und Palladium sind ebenfalls in Münz- oder Barrenform (LBMA-zertifizierte) voll bankenüblich und können weltweit schnell eingetauscht werden.
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Warum nicht?999.9 hat geschrieben:Ich kann Gold auch nicht beim Metzger abgeben.
Seit ungefähr 6.000 Jahren kann man auf diesem Planeten mit Gold bezahlen, und zwar zu jeder Zeit und an jedem Ort.
Gold ist universelles Geld. Wer Gold hat, hat immer Geld.
https://forum.gold.de/medien-berichten- ... .html#6327
Um beim Beispiel des Metzgers zu bleiben:
Natürlich klappt das nicht bei einer angestellten Bedien-/Kassierkraft, weil deren Kasse abends stimmen muss, aber der Chef persönlich ist da möglicherweise flexibler, zumal da ja auch noch fiskalische Implikationen mit reinspielen ...
Ich habe neulich in einer grossen Bekleidungskette an der Kasse mitbekommen, dass ein Kunde vor mir mit 10 Euro Silber-Gedenkmünzen bezahlen wollte. Die Verkäuferin kannte diese Münzen nicht, war aber trotzdem sehr freundlich und bemüht. Sie zauberte sogar einen Flyer aus einer Schublade im Kassentresen (ob der von ihrem Arbeitgeber war oder von der Bundesbank/EZB herausgegeben wurde, konnte ich leider nicht erkennen), auf dem alle Euro-Münzen und -Scheine abgebildet waren. Die Silberzehner waren da aber nicht mit drauf. Die Verkäuferin sagte, dass sie nur Münzen und Scheine annehmen dürfe, die auf diesem Flyer abgebildet seien. Hilfsbereit wie ich nunmal bin, habe ich dann vermittelnd angeboten, die Silberzehner zu wechseln, und meinen Einkauf anschliessend mit EC-Karte bezahlt. Die Verkäuferin glücklich (nochmal sauber aus der Situation herausgekommen), der Kunde vor mir glücklich (die 10 Euro-Münzen losgeworden), ich glücklich ...
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Du hast dir die Frage im Prinzip schon selbst beantwortet: Weil beide Metalle zu 99% (bitte nicht auf diesen Wert festnageln, ohne Gewähr) Industriemetalle sind. Das kann noch so selten sein, wenn industriell nicht benötigt, ab in den Keller mit den Preisen, weil das Zeug keiner haben will.Goldfinger hat geschrieben:Guten Abend,
Beide sehr selten in der Jahresförderung. Platin z.B. nur ein Zehntel von Gold und Industriell, gerade bei der Kat Technik aber auch in der Brennstoffzellentechnik unersetzbar.
Brennstoffzelle, der Antrieb der Zukunft, also eigentlich ein riesiger Markt, wenn man mal an die aufstrebenden Milliardenvölker denkt.
Warum fristet gerade das eigentlich noch sehr billige und sehr seltene Palladium immer noch dieses Schattendasein?
Weiterhin als Anlage uninteressant, da nicht liquide. Kein Mensch kauft Platin oder Palladium zu vernünftigen Preisen an. Der Spread ist riesig, hinzu kommen die 19% Umsatzsteuer. Für Privatanleger physisch höchstens als Beimischung zu empfehlen.
Gold und Silber hingegen waren schon immer auch Geldmetall, Konkurrenten des Papiergeldes.
Silber ist hier natürlich ein Sonderfall mit dem man langfristig über die nächsten 10-20 Jahre eigentlich nichts verkehrt machen kann. Es ist ein Zwitter - Geldmetall aber auch Industreimetall und m.E. drastisch unterbewertet.
- Datenreisender
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Mein Frauchen verlangte bei der Auswahl unserer Eheringe nach Platin, weil deren Preis deutlich höher lag, als der von Goldringen. Sie vermutete dahinter "noch edlere" Ware als Gold (heute weiss ich, dass das auch etwas mit der durchaus schwereren Verarbeitung von Platin zu tun hat). Aber bei einer Hochzeit ist einem ja bekanntlich kaum etwas zu teuer und welcher Mann wagt es wohl, seinem (zukünftigen) Frauchen in so einer wichtigen Frage zu widersprechen ...Metallicum hat geschrieben:Weiterhin als Anlage uninteressant, da nicht liquide. Kein Mensch kauft Platin oder Palladium zu vernünftigen Preisen an. Der Spread ist riesig, hinzu kommen die 19% Umsatzsteuer. Für Privatanleger physisch höchstens als Beimischung zu empfehlen.
Hinzu kommt aber, dass Schmuckstücke aus Platin im Gegensatz zum Gold üblicherweise eine 950er Reinheit aufweisen, und daher trotz optisch unauffälliger Grösse ein sehr beeindruckendes Gewicht auf die Handfläche bringen. So einen Ehering aus purem Platin sollte man also mal in der Hand gehabt haben, das ist von der Dichte her ein durchaus beeindruckendes Gefühl, wenn man das mal mit einem üblichen Ring aus Gold oder Silber vergleicht.
Gekauft habe ich die Ringe übrigens im Jahr 2002. Für unglaubliche 2.500 €. Goldringe hätten mich damals weniger als ein Viertel gekostet. Aber wenn ich mir die Preisentwicklung des Platins von 2002 bis heute so anschaue, könnte ich mir diese extrem unauffälligen und widerstandsfähigen Eheringe heute wahrscheinlich gar nicht mehr leisten ...
- Auric Goldfinger
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Es gibt auch Schmuck aus 999er Gold. Dieser ist zwar kaum auf dem Markt vorhanden, da das Gold in einem aufwendigen Verfahren erst "gehärtet" werden muss, es gibt ihn aber. Da Gold eine höhere Ordnungszahl und eine höhere Atommasse als Platin hat, ist es auch geringfügig "dichter", es hat also mehr Protonen als Pt im Atomkern.
Das höhere Gewicht ergibt sich also in der Tat durch die höhere Feinheit der meisten Schmuckstücke aus Platin im Vergleich zu den legierteren aus Gold. Gold hat aber eine der gleichmäßigsten atomaren Strukturen innerhalb der Elemente.
- Der Unaussprechliche
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Ein neuer Werkstoff könnte einen äußerst robusten Zahnersatz liefern – und andere neuartige Produkte.
In der Welt der Materialwissenschaften sind Festigkeit und Härte nicht nur zwei verschiedene Attribute eines Werkstoffes – es sind Eigenschaften, die selten zusammengehen. Forscher am California Institute of Technology (Caltech) und dem Lawrence Berkeley National Laboratory haben nun eine neuartige Form von Glas entwickelt, die beide Qualitäten besitzt. Es ist fester und härter als Stahl. Der Werkstoff enthält Palladium, ein Metall, dessen Nutzbarkeit in Gläsern bereits vor 45 Jahren entdeckt worden war.
... http://www.heise.de/tr/artikel/Glas-sta ... 68684.html
Ich habe meine Silber- und Goldunzen, um im schlimmsten Fall damit beim Bäcker und Metzger einkaufen zu gehen.
Zeigt mir den Bäcker oder Metzger, der in so einem Krisenfall das nicht annimmt.
Vielleicht sind die EM Platin und Palladium für den Kauf über eine Firma (GmbH etc.) interessant. Man könnte Rücklagen auf diese Art und Weise investieren und möglicherweise (Weiß jemand, ob es da Bedingungen gibt, wenn es sich NICHT um einen entsprechenden verarbeitenden Betrieb handelt?) die MWSt rückerstattet bekommen bzw. sie mit der USt verrechnen. Das Gleiche würde sich natürlich auch für Silberbarren anbieten, wohingegen Ag-Münzen und -Münzbarren wohl besser privat gehalten werden sollten (MWSt "lediglich" 7%). Beim Verkauf muß die Firma natürlich den erzielten Gewinn versteuern und auch die USt wieder abführen. Trotzdem könnte das ganze lohnend sein, je nach Konstruktion der Rücklagen. Hätte jemand z.B. Pensionsrückstellungen 2002 in Ag angelegt, dann hätte das Metall die jährlich erforderlichen Rückstellungen völlig alleine erarbeitet. Natürlich hätte man bei heftigen Kurzstürzen dann auch ganz schön in die Hölle fahren können. Aber als "Beimischung" vielleicht gar keine schlechte Idee.
Und da hast Du genau das Haar in der Suppe gefunden.Di=a!na hat geschrieben:Natürlich hätte man bei heftigen Kurzstürzen dann auch ganz schön in die Hölle fahren können. Aber als "Beimischung" vielleicht gar keine schlechte Idee.
Beimischung ist super, aber allein darauf setzen kann ganz doll in die Hose gehen.
Beispiel: Ich hab Unzen virtuell gehandelt und wäre bei USD 30,- ausgestiegen.
Leider hab ich bei 29,18 gekauft und nun ordentlich Verluste eingefahren.
Naja, einfach Atem anhalten und hoffen das es wieder hochgeht.
Aber allein auf den Automobilbau/ die Katalysatorenherstellung abgestellt sollte Palladium in
Zukunft doch im Kurs steigen und nach und nach Platin, zumindest in diesem Segment, ablösen. Allein schon die Euro IV oder V verlangt schon eine enorm hohe Verbrennungstemperatur.
(Palladium bis über 950°C soweit ich mich erinnern kann.)
Dass der Wert aufgrund seiner Seltenheit steigt halte ich hingegen für abwägig, da Palladium als Abfallprodukt gewonnen wird.
Was meint ihr? Steigt der Kurs weiter? Oder sollte man vom Palladium Abstand nehmen? Als Beimischung sicherlich zu empfehlen aber wie sieht es als größere Investition aus? Sicherlich sieht
es jeder anders hier und vertritt dabei seine eigene Philosophie aber da ich mehr Erfahrung in diesem Segment habt würde ich gern eure Meinung hören/ lesen.
Bei Barren sind die Aufpreise eventuell geringer als bei Muenzen, da bei (seltenen) Muenzen oft auch Sammleraufschlaege gezahlt werden muessen.
Ich denke, vielleicht sollte man eine Korrektur, die gibt es immer wieder, und zwar recht heftig, abwarten, und dann ein paar Stuecke kaufen. Bei Aufpreisen von 40% - 50% auf den Metallwert dreht sich bei mir allerdings der Magen um.
Ein geringeres Risiko bietet Platin, aber auch hier natuerlich die MwSt und hohe Aufpreise beim Kauf physischer Ware. Wer zocken will, kann allerdings Zertifikate mit geringem Spread kaufen.
Oder, mal in der Schweiz nachfragen, manche Banken dort haben Platin und vielleicht Palladium im Angebot. Dort ist die Steuer viel geringer als in Deutschland. Habe mir auch einige Male Platinmuenzen aus England und USA besorgt - dort bekommt man sie viel naeher am Metallwert. Allerdings sollte der Zoll wohl nicht ueber die Pakete stolpern.
- Silberhörnchen
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- Wohnort: München
Gold ist nicht dichter als Platin! Außer in gasförmigen Zustand; und ich glaube das können wir bei Eheringen wohl ausschließen.Auric Goldfinger hat geschrieben:
Da Gold eine höhere Ordnungszahl und eine höhere Atommasse als Platin hat, ist es auch geringfügig "dichter", es hat also mehr Protonen als Pt im Atomkern.
Das dürfte wohl eher hinkommen aber auch hier habe ich begründete Zweifel ob irgendjemand diesen Unterschied per Hand fühlen könnte. Bei einem typischen Ring solllte der Unterschied zwischen585er Gold und 950er Platin im Bereich einiger 1/10 g liegen. Die Psychologie dürfte da die wichtigste Rolle spielen.Auric Goldfinger hat geschrieben:
Das höhere Gewicht ergibt sich also in der Tat durch die höhere Feinheit der meisten Schmuckstücke aus Platin im Vergleich zu den legierteren aus Gold.
Wie auch immer, für Anlagezwecke halte ich physisches Platin und Palladium nicht für sinnvoll, da der Spread normalerweise viel zu groß ist, um z.B. mit Gold konkurieren zu können. Als Notgroschen für Krisenzeiten erscheint mir dies außer als Beimischung auch ungeeignet, da als "im Volk" mental einfach nicht mit Geld gleichgesetzt und daher nur schwer im normalen Handel verwendbar. Der Verkauf an eine dann nicht mehr in jetzigen Umfang vorhanden Industrie wird kaum noch was abwerfen.
Als Beimischung ist es dann sinnvoll, wenn man sich sicher ist, mit den Klassikern Gold und Silber die Krise aussitzen zu können und dann, wenn es wieder aufwärts geht, einer der wenigen zu sein, die noch über physisches Platin und Palladium verfügen. In einer solchen Aufschwungphase sollten die Preise auch kaufkraftbereinigt "in Galaxien vorstoßen, die noch nie ein Mensch gesehen hat".
Zur Info: Bevor der technisch/industrielle Nutzen von Platin erkannt wurde, hat man Goldmünzen dadurch gefälscht, indem man sie aus Platin nachgemacht und dann vergoldet hatte.
Ohne die entsprechende industrielle Nachfrage wäre Platin auch heute noch billiger als Silber.
Stupidity cannot be cured with money, or through education, or by legislation. Stupidity is not a sin, the victim can't help being stupid. But stupidity is the only universal capital crime.
Oder wo wuerde heute der Goldpreis stehen, ohne die Nachfrage der Schmuckindustrie? Und ohne Spekulanten, wo waere der Preis dann?
Diese Argumentation bringt nicht viel.
Tatsache ist doch, dass Metalle aus verschiedensten Gruenden gekauft werden, und je mehr Arten der Verwendung es gibt, je geringer das Risiko, dass man auf diesen Metallen sitzenbleibt oder Verluste hinnehmen muss.