Vorsicht, vorsicht. 19 Jahre ist die statistische Reichweite. Und wenns nach der geht, sollten wir schon in den 90ern kein Öl mehr haben. Ich weiß noch, wie sie mich dumm und dusselig geredet haben. Das Öl geht aus, das Öl geht aus... Und? Die statistische Reichweite sagt nur, wie lange noch _bekannte_ Vorkommen bei dem aktuellen Verbrauch abbaubar sind. Und zwar zu derzeitigen Preisen. Da fehlt die Erschließung von neu gefundenen Lagerstätten. Da fehlt, dass bei höheren Zinnpreisen auch bisher noch unrentable Lagerstätten erschlossen werden. Da fehlt, dass bei sehr hohen Zinnpreisen das Recycling attraktiv wird. Da fehlt, dass man bei hohen Zinnpreisen in der Industrie auf alternative Metalle ausweicht (Substitute). Da fehlt, dass Minen, die nur als "Abfall" Zinn zu Tage fördern und daher unelastisch in Ihrer Förderung sind, auch auf einmal wegen dem Zinn abbauen können und damit elastisch werden.Rita hat geschrieben:Schade... ihr könnt einem jede gute Idee schlecht reden!
Aber was ich jetzt noch nicht verstanden habe:
Warum Gold und Silber IMMER physikalisch und Zinn in Zertifikaten?
Wenn ich jetzt (billig) einen Barren kaufe und solange liegen lasse bis alles Zinn aufgebraucht wurde dann
müsste der Barren doch enorm an Wert zunehmen, oder?
Dann wären mir das Zettelchen wo oben steht "1 Barren Zinn" doch umsonst?
Wegen dem physischen Vorhalten:
Warum kaufst du Gold und Silber? Vermutlich wegen einer drohenden Krise. Gold und Silber sind Geldmetalle. Das Silber hat noch eine Hybridfunktion, da auch in der Industrie dieses Metall benötigt wird. Aber das nur am Rande. Wenn eine Geldkrise kommt, dann steigen die Edelmetalle, die Banken wanken. Daher keine Zertifikate, da wenn der Fall der Fälle eintritt und die Banken fallen, man kein Emittentenrisiko (Zertifikate-Ausgeber) haben darf. Denn ansonsten führt man die Versicherung gegen eine große Krise ad absurdum. Man versichert sich mit einem Zertifikat gegen eine Banken- und Staatskrise, obwohl wenn dieses Ereignis eintritt, das Zertifikat praktisch wertlos wird. Also ist das Quatsch.
Zinn kaufst du aber nicht wegen einer Krise. Im Gegenteil. Zinn wird fallen, wenn eine Systemkrise kommt, da es die Wirtschaft zum Einbrechen bringt und daher der Metallverbrauch sinkt. Also kaufst du Zinn, weil du denkst, dass Europa, Japan und die USA ihre Krise hinter sich bringen und die Wirtschaft wächst. Du brauchst bei einem Zinninvestment daher, eben weil du gegen eine Systemkrise wettest, das Emittentenrisiko nicht oder kaum beachten.
Und wenn du jetzt den Einwand bringst: "Ja, was ist, wenn ich zwar glaube, dass eine weitere harte Krise kommt, danach aber die Wirtschaft wieder steigt." Dann kaufe heute Gold und Silber. Wenn deine Prognose stimmt, kommt eine Krise. Am Ende dieser Krise, wobei der Zeitpunkt schwer zu treffen ist, kannst du dein Edelmetall gegen Zinnzertifikate bei den neu entstehenden Banken tauschen.
LG