Sachdarlehn - Edelmetallkauf mit 5 % Zinsen p.a. - seriös???
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Verschiedene Edelmetallhändler bieten ein sogenanntes Sachdarlehn an. Bin darauf gestoßen bei Gold-Super-Markt.de
http://www.gold-super-markt.de/sachdarlehen.html
und bei der Taurus-Edelmetall-Gruppe. Dabei wird angeboten bei dem Händler Edelmetalle zu kaufen, 5 % Preisnachlass auf die gekauften Ware zu erhalten, dafür aber die Ware erst ein Jahr später geliefert zu bekommen.
Was ist davon zu halten? Spekulieren die Anbieter darauf, dass der Goldpreis in einem Jahr niedrig ist und es somit möglich ist billig zu liefern, um im anderen Falle einfach Insolvenz anzumelden und den Kunden leer ausgehen zu lassen? Oder sind das seriöse Angebote?
Oder wie soll das funktionieren Gold Zinsen erwirtschaften zu lassen? Warum heisst es eigentlich "Gold bringt keine Zinsen"? Wenn ich jemandem Geld leihe, der damit ein Haus kaufen kann, ist dieser bereit mir zu einem späteren Zeitpunkt mehr Geld zurückzubezahlen. Das nennt man dann meines Erachtens "Zinsen".
Wenn ich jemandem Gold leihe, kann der damit auch ein Haus kaufen. Er wäre doch genauso bereit zu einem späterem Zeitpunkt mir das Gold plus zusätzliches Gold oder Geld zurückzubezahlen. Das wären doch auch "Zinsen" oder?
Er gibt das Gold beim Hauskauf natürlich aus der Hand und müsste es später wieder zurückkaufen. Dabei riskiert er einen höheren Goldpreis. Und beim Geld ist es sehr wahrscheinlich, dass dieses zu dem späteren Zeitpunkt nicht unerschwinglich sondern sogar billiger also wertärmer ist. Liegt da der casus cnactus?
Vielleicht kann mir das mal jemand richtig erklären?
Danke im Vorraus
- Goldhamster79
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Dafür hast du aber auch das Risiko, dass du dein Gold, oder deinen Stift nicht zurückbekommst.
Google mal Backwardation. Momentan bekommst du Gold am Markt billiger, wenn du es dir später ausliefern lässt. Aber inwiefern Händler diese Möglichkeit nutzen können, weiß ich nicht.
Ich habe gerade überlegt, in welcher Situation dieses Angebot für dich vorteilhaft sein könnte, aber mir fällt nix ein.
worden ist und zweckentfremdet weitergeleitet wurde.
Der Lieferant mit leerem Konto dasteht und die Finger hebt. Da gibt es wesentliche bessere und
sichere Anlagen
Na ja als Anlage würde ich das nicht bezeichnen eher Schlepper ,Nepper,BauernfängerEifelwolf hat geschrieben:und wo ist die Sicherheit, dass in einem Jahr auch geliefert wird. Wenn genug Geld angesammelt
worden ist und zweckentfremdet weitergeleitet wurde.
Der Lieferant mit leerem Konto dasteht und die Finger hebt. Da gibt es wesentliche bessere und
sichere Anlagen
Prinzipiell ist so was schon seriös, denn es ist schlicht ein Kredit. Kredite sind ja nicht generell unseriös. Das dieser nicht ohne Risiko ist weißt Du selbst, denn warum sonst sollten sie sonst 5% geben, bei einem aktuellen Zinsniveau von 1,x %? Nachteilig ist, dass Du auch keinerlei Rating oder andere offizielle Bewertung der Finanzsituation hast. Ich halte das Ausfallrisiko für hoch, genau wie bei Energiekontor /Umweltfinanz und den ganzen anderen Läden.. für mich ist das nix.solarperplexus hat geschrieben:Liebe Leute!
Verschiedene Edelmetallhändler bieten ein sogenanntes Sachdarlehn an. Bin darauf gestoßen bei Gold-Super-Markt.de
http://www.gold-super-markt.de/sachdarlehen.html
und bei der Taurus-Edelmetall-Gruppe. Dabei wird angeboten bei dem Händler Edelmetalle zu kaufen, 5 % Preisnachlass auf die gekauften Ware zu erhalten, dafür aber die Ware erst ein Jahr später geliefert zu bekommen.
Was ist davon zu halten? Spekulieren die Anbieter darauf, dass der Goldpreis in einem Jahr niedrig ist und es somit möglich ist billig zu liefern, um im anderen Falle einfach Insolvenz anzumelden und den Kunden leer ausgehen zu lassen? Oder sind das seriöse Angebote?
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Zunächst drängte sich mir die böswillige Anmutung auf: Man sackt heute schon Kundengelder ein und kauft Gold, und bei einem Crash legt man den Konkurs hin und haut ab, ansonsten wird nach Laufzeitende brav und unschuldig die Lieferung oder eine verlockende Alternative angeboten.
Wo liegt der Vorteil für den Kunden? Die angebotene Verzinsung von 5% (soll hier eine Analogie zur Lebensversicherung suggeriert werden?) ist Bauernfängerei, weil niemand den Kurs zu Laufzeitende weiß. Die Firma legt einem ja ausdrücklich nach Laufzeitende die Vertragsverlängerung bzw. den Rückverkauf via eigenes Portal ans Herz. Soll der Kunde gar davon abgehalten werden, sein Gold jemals physisch in die Hände zu bekommen?
Zudem beachte man den Passus, dass der vorfällig eingestrichene Zinsvorteil von 5% umgehend versteuert werden muss!
Offensichtlich sucht die Firma Ex Oriente Lux AG nach Strategien, um flüssig zu werden bzw. zu bleiben. Wenn man in den Veröffentlichungen im Bundesanzeiger nachschaut, so wurden im November 2012 die Anleihezinsen von stolzen 7,5% p.a. von halbjährlicher Fälligkeit auf Endfälligkeit im Herbst 2014 umgestellt. Seit März 2012 hat die Firma seinen Anleihegläubigern keine Zinsen mehr ausgezahlt und die Zahlung auf Laufzeitende verschoben. Für mich sieht das nach Solvenzproblemen und Schneeballfinanzierung der hochprozentigen Anleihe aus, d.h. mit dem Geld aus dem oben vorgestellten Darlehensvertrag wird unter Umständen gar kein Gold gekauft, sondern es fließt möglicherweise in die Auszahlung der Anleihegläubiger?! Seltsam ist auch, dass seit 2010 kein Jahresabschluss mehr veröffentlicht wurde.
Wer dem Unternehmen dennoch vertrauen möchte, würde wohl besser die Anleihe zu 7,5% zeichnen und gleichzeitig Gold in physischer Form mit sofortiger Auslieferung kaufen!
bei anderen Händlern sieht das so aus:
Bei welchem Händler ich kaufe, kann sich wohl jeder vorstellen.
die Risiken bei diesem Angebot wurden bereits ausgeführt. Nur wenn man eine Sicherheit hätte
(z.B. eine Bürgschaft einer Bank, die Verpfändung des vom Händler gekauften Goldes einer seriösen Lieferfirma wie z.B. Degussa) wäre die Konstellation evtl. denkbar, aber von der Abwicklung her viel zu umständlich. Also: Bei der bekannten Konstellaltion "Hände weg".
Wenn, dann könnte man sich überlegen, ein mit physischem Gold unterlegtes Zertifikat mit einem FRA (forward rate agreement) zu koppeln. Dann müsste das Zertifikat noch die Möglichkeit der Auslieferung des physischen Goldes...... nein, für unsere "Kleinbelange" viel zu kompliziert. Evtl. greift ja mal eine Bank das Thema an.
Übrigens gibt es bei der Sparkasse Pforzheim eine Goldanlagemöglichkeit in physischem Gold, das im Tresor der Sparkasse verwahrt wird und mit einem Auslieferungsrecht (glaube ab 5.000 EUR) versehen ist. Der Kauf-/Verkaufspread ist mit 1% m.E. günstig. Und der Clou: Diese Anlage unterliegt der Einlagensicherung des Sparkassenverbundes. Evtl. mal auf die Homepage gehen und unter Sparen und Anlegen schauen.
Gruß Goldzwerg
https://www.sparkasse-pforzheim-calw.de ... dkonto.pdfFAQ
4. Ist das Anlagegoldkonto ein Depot?
Nein, das Anlagegoldkonto ist grundsätzlich wie ein Kontokorrentkonto zu sehen,
auf dem Ansprüche aus dem Kauf und Verkauf sowie aus Ein- und Auslieferung von
Gold verbucht werden. Das erworbene Gold stellt kein Sondervermögen dar. Sie
haben einen Auslieferungsanspruch auf physisches Gold in Barrenform.
Schon ist der Zauber weg ....
Der inzwischen gelöschte Beitrag, hat das Angebot als guten Goldinvest dargestellt.Goldzwerg hat geschrieben:Schon ist der Zauber weg ....
Warum?
Kein Sondervermögen heißt im Klartext, das Gold gehört nicht dem Anleger sondern der Bank.
Der Auslieferungsanspruch ist kein Gold, sondern eine Forderung. In den AGB's steht dann, dass die Bank jederzeit das Goldkonto auflösen und den Cash auf ein Konto zur Verfügung stellt kann.
Dazu brauche ich nicht das Goldkonto sondern kann es erheblich leichter mit einem Depot und 'n Paar Zertifikate lösen. Kann zudem 7/24 handeln, wenn der Preis in die falsche Richtung geht.
Grüße