Selbst Gold schmelzen, aber wie?

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Beitrag 09.01.2012, 15:58

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Sapnovela
Gold-Guru
Beiträge: 3607
Registriert: 05.11.2011, 21:59
Jupp hat geschrieben:Mit Zyanid zu Hause rumspielen wird schwierig, weil man es nicht bekommt, schon gar nicht in den Mengen die man bräuchte.
Für den Erwerb von Zynkali brauch man
a) eine behördliche Erlaubnis
b) muss man eine Endverbleibserklärung für den Liefernaten ausstellen.
Es ist schlicht illegal sich das "mal eben so" zu besorgen. Auch das rumpanschen und verklappen von Abwässern ist verboten, da die letale Dosis (LD 50) bei ca. 250 mg liegt.
Jupp hat geschrieben:Die EU befiehlt dir doch zu Hause mit Quecksilber rumzuspielen, Energiespaarlampen halt. Sag blos du befolgst die imperialen Befehle nicht? Ist bei den Dingern eigentlich ein Warnhinweis enthalten, das man gut lüften sollte, wenn man so ein Teil zerbricht?
Nein ein Warnhinweis ist nicht vorhanden, weil die Menge nicht gefährlich ist, auch wenn mal eine Lampe zerbricht. gesund ist es natürlich trotzdem nicht. dazu gibt es auch nicht-imperiale Stellungnahmen von Organisationen wie dem NaBu:
http://www.nabu.de/themen/energie/energ ... 10471.html
oder der Stiftung Warentest
http://www.test.de/themen/umwelt-energi ... 5-4179937/
Jupp hat geschrieben:Quecksilber bekommt man schon in ausreichenden Mengen, aber die Dämpfe sollte man natürlich nicht in geschlossenen Räumen verteilen. Da sollte man sich schon eine geschlossene Destille mit vernünftigen Laborgeräten aufbauen, um das Amalgam zu trennen. Eigentlich hat man sowas mal im Chemieunterricht schon gelernt, aber gut, wenn nicht wird man es eben bei Bedarf wohl lernen müssen.
Sicher, nur sind die dünnwandigen Glasgeräte zwar für die Destaillation von organischen Lösungsmitteln ok, aber nicht geeingent den Siedeverzug von Goldamalgam auszuhalten. D.h. wenn es anfängt zu blubbern sorgt das hohe Gewicht leicht für ein Platzen und die ganze über 350 Grad Celsius heiße Brühe (Siedepunkt Quecksilber) fliegt durch die Gegend. Flüssig ist Quecksilber nicht sonderlich gefährlich (früher hat man es bei Verstopfungen sogar getrunken...) als Dampf ist Quecksilber aber ein Killer. Wer sich für die Folgen von Hg-Vergiftungen interessiert sollte einfach mal nach Minamata googeln.
Jupp hat geschrieben:Auch eine Scheideanstalt muss den Platinendreck irgendwie beseitigen. Im ersten Schritt werden dort die Kunststoffe im Ofen verbrannt und die Abgasrückstände von den Kunststoffen sind ziemlich giftig. Das wird zwar gefiltert, aber einfach so völlig verschwinden lassen kann man es auch nicht, es verbleiben immer irgendwelche Rückstände die [letzendlich in irgendeiner Deponie landen.
Die Abgasrückstände aus der Kunststoffverbrennung sind schon lange kein Problem mehr, da sich die betreffenden organischen Gifte bei hohen Temperaturen einfach verbrennen lassen. Also entweder die Abgase nachverbrennen oder in Aktivkohle filtern und die dann bei über 800 Grad verbrennen. Da bleiben keine organischen Gifte mehr über.
Quecksilber dagegen schon...

Man kann nur hoffen, dass nicht noch jemand auf die Idee kommt zu Hause Gold aufzubereiten.... sicherlich ein guter Weg einen Darwin-Award zu bekommen.
http://www.darwinawards.com/deutsch/

Beitrag 09.01.2012, 16:18

capazo
10 Unzen Mitglied
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ich weiß nicht warum ihr ständig mit cyanid oder quecksilber die goldgewinnung/raffination in verbindung stellt,
es gibt schon lange andere verfahren um gold zu raffinieren z.B. durch elektrolyse...

Beitrag 09.01.2012, 20:49

Jupp
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 552
Registriert: 27.12.2011, 22:04
Auf EU Teretorium benötigt man natürlich zur Zeit noch behördliche Genehmigungen für alles, inklusive dem Verkauf von genormten Bananen. Zum Glück gibt es andere Länder, wo man durchaus mit kanisterweise Zyanid hantieren darf. Dort stört es auch niemanden weiters, wenn man sich mit dem Zeug wegen unsachgemäßer Handhabung selber umbringt.

Das Problem bei Quecksilber ist, das sich das Zeuges im Nervensystem ablagert und überhaupt nicht mehr vom Körper abgebaut werden kann. Zerbrechen einer Lampe ist noch viel schlimmer als mit vernüftigen Mengen Quecksilber zu hantieren, man kann die paar Milligram aus den Lampen nicht neutralisieren. Erstes benutzt man mal eine Wanne dazu, damit kein Quecksilber verpanscht wird, das ist bei einer zerbrochenen Lampe nicht möglich, die Dämpfe wird man unweigerlich einatmen müssen. Zweitens im Labor benutzt man Zink Pulver um verpanschtes Quecksilber zu binden. Wir als EM Bugs zerfeilen natürlich so einen billigen Silber Bullion und benutzen Silberpulver um das zu binden, und gewinnen natürlich sowohl das Silber als auch das Quecksilber zurück.

Die Firma Schott stellt extra für solche Zwecke dickwandige Glasgeräte her, unter anderem auch aus Quarzglas. Wie bei allem benötigt man immer das geeignete Werkzeug. Man kann natürlich Backsteine anstelle eines Wagenhebers benutzen, sollte man aber nicht.

Die Kunststoffe im Elektronkischrott sind Epoxyd Harze und Bakelit ähnliche. Die verbrennen nicht bei 800 Grad zu schön sauberem CO2, wobei das natürlich wieder die Klima Faschisten auf den Plan ruft. Die entstehenden Dioxine brauchen sehr viel höhere Nachverbrennungstemperaturen. Das ist natürlich kostenintensiv, also filtert man, zum Beispiel mit Aktivkohle. Dann ist der Giftdreck aber nicht desintegriert, sonder eben im Filtermaterial und das fliegt irgendwann auf eine Deponie.

Hoffnung, ja hoffen kann man immer. Wenn man sich aber historische und aktuelle Gegebenheiten in Depressionen ansieht, stellt man fest, das Gold schmelzen eher noch zu den harmlosen Tätigkeiten gehört. Irgendwann wird man auch nicht mehr tausende Tonnen Elektonikschrott den Negern hinkippen, damit die es aufbereiten, das wird man dann wohl oder übel selber machen. Für den Darwin Award hätte ich da noch ganz andere Vorschläge, wie zum Beispiel Drogenherstellung. Ist ja auch so eine Sachen Kartoffel oder Obstschnaps zu brennen, so ganz ohne Gaschromatograph und Zertifikate.

Quecksilber und Zyanid ist eben sehr einfach zu handhaben, das man es selbst im Urwald beherscht. Elektolyse scheitert schon an mangelnden Physik Kenntnissen. Man kann weder Platinen noch Schmuck elektrolysieren. Wir haben in der Schule gelernt, das es Ionen zur Elektrolyse benötigt. Dazu muss man also Goldsalze in Wasser auflösen. Zum vergolden verwendet man daher Gold-Kalium-Zyanid (das Zyanid mal wieder) oder Goldchlorid. Letzters ist nicht nur giftig sonder auch noch, wie viele Schwermetallsalze, sehr instabil (Bumm).

Die komischen Passagen im Text oben nennt man Sarkasmus smilie_11

Beitrag 09.01.2012, 21:14

melotrack
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lese diesen tread ja schon eine ganze weile mit, und frage mich die ganze Zeit wie mann nur auf solche Ideen kommt.... :roll:

Aber dass drumherum ist schon ganz interessant.

Beitrag 09.01.2012, 21:35

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goldjunge01
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melotrack hat geschrieben:lese diesen tread ja schon eine ganze weile mit, und frage mich die ganze Zeit wie mann nur auf solche Ideen kommt.... :roll:

Aber dass drumherum ist schon ganz interessant.
Herzlichen Glückwunsch zum ERSTEN BEITRAG!
smilie_09

Beitrag 09.01.2012, 22:05

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Historix
1 kg Barren Mitglied
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Und....es gab schon Schlechtere.... smilie_20

Willkommen, melotrack, im Forum der Irren.... smilie_01

Bleigiessen war dagegen völlig unproblematisch... smilie_02
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BAZINGA !

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