Wird beim Goldhändler verhandelt oder gilt einfach Kurs?
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ich wollte in München Gold bzw. noch andere Münzen kaufen. Nun hab ich einen ausgeguckt, bei dem auf der Webseite auch etwas günstigere Preise als bei anderen genannt waren.
Frage: Wenn ich nun als totaler Anfänger auf diesem Gebiet dahin gehe...Kann ich mich einfach auf die Preisliste im Netz berufen oder muss ich damit rechnen, dass da irgendwie gehandelt wird? Also könnte es sein, dass ich im Laden stehe und auf einmal wollen sie nen höheren Preis? Falls ja, wäre sowas üblich oder wär das "ein krummes Geschäft" denn ich möchte mich natürlich nicht übern Tisch ziehen lassen.
EDIT: Und überhaupt...wie kann ich prüfen, dass sie mir reines Gold geben? Gibt's da ein Prozedere, sollte ich auf irgendnen Prüfvorgang im Geschäft bestehen oder läuft das einfach "Geld her, Gold einstecken, gehen"?
An Verhandlungen würde ich nicht allzu große Hoffnungen knüpfen.
Zur Prüfung auf Echtheit würde ich einmal kräftig drauf beißen. Ganz in Wild West Manier
Mh...vielleicht sollte ich also nicht unbeding wegen ein paar Cent woanders hingehen?! Wobei wenn der eine billiger war als der andere, wird er es wahrscheinlich auch während evtl. Kursschwankungen am Tag sein?!
Zum Test...mh, also nix mit Lupe oder Waage rausholen?! Ich wollte ja wie gesagt, nicht ganz so ahnungslos dastehen...eben zumindest da nicht gutgläubig etwa bunt angemalte Eisentäfelchen mitnehmen.
lifesgood
Also, wenn es um "Gold" geht - also "Bullion"-Ware, die mit geringem Aufschlag zum sogenannten "Spotpreis" (dem Preis, der sich beim OTC Handel mit "good delivery" Barren ergibt und der als Anhaltspunkt für den Marktpreis gilt) gehandelt wird - schwankt der Preis unter Umständen innerhalb von Minuten deutlich. Ja, da kann es sein dass Du beim Weggehen im Internet noch etwas anderes gesehen hast als das, was der Händler dann haben will, wenn Du vor Ort bist ... und Handeln ist da praktisch nicht drin, denn die Margen sind ausgesprochen "dünn". Hier geht es also tatsächlich fast nur um den aktuellen Materialwert!
Etwas anders sieht es aus, wenn Du "Dinge aus Gold" kaufen möchtest (wie ich es mal nennen möchte) - also z.B. Münzen mit einem signifikanten Sammleraufschlag, aber auch Kunstgegenstände, Schmuck etc. Bei solchen "Dingen" bildet der "Sammlerwert" oder der "Kunstwert" oder auch die reine Arbeitszeit des Juweiliers einen beträchtlichen Teil des Gesamtpreises. Da ist Handeln u.U. möglich, gelegentlich sogar "angesagt". Aber der Endpreis wird trotzdem immer deutlich über dem reinen Materialwert bleiben.
Wie der Edelmetallhändler reagiert, wenn Du eine Reinheitsprüfung vor Ort durchführen willst, wird wahrscheinlich sehr unterschiedlich sein. Bei einem etablierten Händler solltest Du da keine Bedenken haben (klar, 100% Sicherheit gibt es nie ... auch in Deinem nächsten Brötchen KÖNNEN Sägespäne sein - trotzdem wirst Du wahrscheinlich nicht noch im Laden die ganzen Semmeln aufbrechen, oder?). Sonst wird Dir das Goldsammeln keinen Spaß machen ...
- Goldfriese
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Wiederum gilt: Bei teuren Sammlerstücken mag die Sache anders liegen - da können ein paar Prozent Schwankung des Materialwertes u.U. den angestrebten Verkaufspreis unberührt lassen.
gehst Du einfach zum Händler und sagst Du:
'eh, Alda, was letsde Breis?'
dann gehst Du nochmal 30% runda und sags du:
'isch gebe dir (ledsde breis minus 30%) sons du mache keine gescheft heude'
und schwups, hast du billig eingekauft!
Goldbusiness ist so einfach wenn man die Spielregeln beherrscht!
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Wenn man da "lezde Breis" erwähnt, könnte das als "letzter Breis" (letzter Preuße) und damit als grobe Beleidigung missverstanden werden!
Tipp zur Preisfixierung:
Online bestellen, Kauf bestätigen lassen, abholen.
- Datenreisender
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Als Kaufmann kann ich dazu nur sagen, daß sich Verhandeln eigentlich immer lohnt.Ladon hat geschrieben:Also, wenn es um "Gold" geht - also "Bullion"-Ware, die mit geringem Aufschlag zum sogenannten "Spotpreis" (dem Preis, der sich beim OTC Handel mit "good delivery" Barren ergibt und der als Anhaltspunkt für den Marktpreis gilt) gehandelt wird - schwankt der Preis unter Umständen innerhalb von Minuten deutlich. Ja, da kann es sein dass Du beim Weggehen im Internet noch etwas anderes gesehen hast als das, was der Händler dann haben will, wenn Du vor Ort bist ... und Handeln ist da praktisch nicht drin, denn die Margen sind ausgesprochen "dünn". Hier geht es also tatsächlich fast nur um den aktuellen Materialwert!
Selbst bei einem Krugerrand kann man zum Beispiel mit Verweis auf einen Preisvergleich aus dem Internet schnell mal 20,- € Nachlaß erhalten, oder man bekommt ein paar Münzkapseln dazu, oder man bekommt die Versandkosten geschenkt usw. usf.
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- 1 kg Barren Mitglied
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Das ist auch eine Mentalitätsfrage.
Als Kaufmann würde ich mich nie herunterhandeln lassen, ohne dass mein Gegenüber weniger Leistung/Ware bekommt. Aber wenn mir, wie bei einem Münchner Händler noch zwei Unzen mit Privy-Mark aus einem Aufkauf draufgelegt werden, die anderen aber ein paar Milchflecken haben, dann haben beide was davon.
Wer allerdings einfach so im Preis runtergeht, bescheißt einen offensichtlich sonst mit der Kalkulation. Auf Basar habe ich in Deutschland keinen Bock (wie spießig, ist aber so), dafür erwarte ich feste Preise und verlässliche Partner.
30% Nachlass bei Bullion-Ware? Ich mach' Dich zu meinem Chef-Einkäufer!
@ Datenreisender
20,- Euronen bei einem Krüger hatte ich als nicht erwähnenswerte "Peanuts" eingestuft ... Du hast schon recht: Sowas mag funktionieren - aber wahrscheinlich nicht, wenn Du wo das erste Mal auftauchst und EINEN kaufst, oder?
Den obigen Tipp mit Online-Kauf mit Preisfixing (oder Anruf - machen die meisten auch) halte ich für das beste. Kann man natürlich auch Pech haben, daher sollte man dann ein paar Tage die Kurse nicht angucken
- Datenreisender
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Einen schon, aber halt regelmässig (Stammkunde).Ladon hat geschrieben:@ Datenreisender
20,- Euronen bei einem Krüger hatte ich als nicht erwähnenswerte "Peanuts" eingestuft ... Du hast schon recht: Sowas mag funktionieren - aber wahrscheinlich nicht, wenn Du wo das erste Mal auftauchst und EINEN kaufst, oder?
Das Jammern ist des Kaufmanns Gruß. Als ich neulich an meiner Stamm-Tankstelle einfach mal unmotiviert über die hohen Kraftstoffpreise rumgejammert habe, habe ich eine Autowäsche geschenkt bekommen. Für 70 € getankt, Wert der Autowäsche 7 € ...
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Ein echter bayerischer Händler(Türke) wird dir sagen.KROESUS hat geschrieben:klar wird verhandelt, bei Abnahme von grossen Mengen gibt es auch erhebliche Preisnachlässe, ist doch immer so
gehst Du einfach zum Händler und sagst Du:
'eh, Alda, was letsde Breis?'
dann gehst Du nochmal 30% runda und sags du:
'isch gebe dir (ledsde breis minus 30%) sons du mache keine gescheft heude'
und schwups, hast du billig eingekauft!
Goldbusiness ist so einfach wenn man die Spielregeln beherrscht!
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Nix Basar, Breis echte odä du ganst Gogagola kaufen.
Bei größeren Mengen verhandeln. Ansonsten noch der Zustand der Münze verhandelbar(München).
- psychonaut-hh
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Ich hab immer 'n Hammer und 'ne Axt dabei.KROESUS hat geschrieben: ...
Goldbusiness ist so einfach wenn man die Spielregeln beherrscht!
Und nicht vergessen: den Verkäufer immer ausgiebig anschielen und aus dem Mund sabbern.
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Evtl.dem Händler konkret die Preise der anderen unter die Nase halten.
Beim Verkauf ist schon eher was möglich.Da haben die Händler grösseren Spielraum.
Siehe Ankaufpreise Gold.de!!
Auslandserfahrungen im Baasar ist immer hilfreich!Der Grossteil unserer Bevölkerung hat leider immer noch keine Ahnung im Preisverhandeln!Egal über was.
Zur Info:Es gibt kein 2% Rabattlimit mehr!
Jede Dienstleistung oder Käufe sind verhandelbar!Kein Limit beim "Preisdrücken"!
Für mich durchaus eine nachvollziehbare Erklärung. Dennoch frage ich mich immer wieder, wie die Händler mit ihrer Kalkulation klar kommen, gemäß den Fall sie haben ihre Ware z.B. im Oktober / November 2012 gekauft.Ladon hat geschrieben:Hallo erst einmal! Herzlich willkommen bei gold.de.
Also, wenn es um "Gold" geht - also "Bullion"-Ware, die mit geringem Aufschlag zum sogenannten "Spotpreis" (dem Preis, der sich beim OTC Handel mit "good delivery" Barren ergibt und der als Anhaltspunkt für den Marktpreis gilt) gehandelt wird - schwankt der Preis unter Umständen innerhalb von Minuten deutlich. Ja, da kann es sein dass Du beim Weggehen im Internet noch etwas anderes gesehen hast als das, was der Händler dann haben will, wenn Du vor Ort bist ... und Handeln ist da praktisch nicht drin, denn die Margen sind ausgesprochen "dünn". Hier geht es also tatsächlich fast nur um den aktuellen Materialwert! ...
Oder arbeiten die Händler nur auf Kommissionsbasis? Also zahlen sie den Lieferanten erst bei Verkauf der Ware?
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