Gold-Öl-Ratio: Alarmglocken schrillen

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Beitrag 13.02.2016, 03:17

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Neuer Goldrausch? Das sind die Gründe für die Preisexplosion beim Gold - Interview Thomas Bachheimer
Veröffentlicht am 11.02.2016

Die Analysten vieler großer Research-Häuser hatten für dieses Jahr einen weiter fallenden Goldpreis vorausgesagt. Doch die ersten Wochen verliefen ganz anders als erwartet: Gold konnte sich stabilisieren... mehr noch: der Goldpreis konnte sogar deutlich zulegen. Was sind die Gründe dafür? Sehen wir den Beginn eines neuen Goldrausches? Und wie bedeutsam ist die Gold-Öl-Ratio? Antworten gibt Thomas Bachheimer, Europa-Präsident des Goldstandard-Instituts, im Interview mit Andreas Franik.

https://www.youtube.com/watch?v=WaXRC_m ... u.be&t=240

Beitrag 13.02.2016, 05:38

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MaciejP
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Hab mir das Video nicht angeschaut, aber zum Punkt Gold-Öl-Ratio sind die Charts auf dieser Seite recht interessant. Danach ist das Verhältnis an einer langfristigen Schwelle, an der es in der Vergangenheit immer wieder nach oben gedreht hat. Sollte das wieder so kommen, spräche das für einen relativ stärker steigenden Ölpreis im Vergleich zu Gold in den nächsten Jahren.
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 13.02.2016, 09:55

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MaciejP hat geschrieben:Hab mir das Video nicht angeschaut, aber zum Punkt Gold-Öl-Ratio sind die Charts auf dieser Seite recht interessant. Danach ist das Verhältnis an einer langfristigen Schwelle, an der es in der Vergangenheit immer wieder nach oben gedreht hat. Sollte das wieder so kommen, spräche das für einen relativ stärker steigenden Ölpreis im Vergleich zu Gold in den nächsten Jahren.
Thomas Bachheimer sagt in dem oben verlinkten Interview, daß die Gold-Öl-Ratio seit 1945 im Mittel bei 1:17 liegt, das heißt eine Unze Gold kauft 17 Barrel Öl.

Steigt die Ratio auf über 1:20 sei Gold billig, sinkt die Ratio unter 1:12 sei Gold teuer.

Er sagt weiter, daß wir seit 1945 nur drei Zeitpunkte mit einer derartigen Gold-Öl-Ratio hatten, die Folgen waren jeweils große wirtschaftliche und/oder geopolitische Veränderungen:

• Anfang der 1970er Jahre -> in der Folge Ölkrise und Lateinamerika-Krise
• 1988/1989 der bisherige Weltrekord 1:29 -> in der Folge Zusammenbruch des Ostblocks und Mauerfall
• und jetzt, neuer Weltrekord, 1:40

Die Frage ist, was passiert jetzt?



Edit: Hier noch ein Artikel aus der F.A.Z. vom 28.01.2015 zu diesem Thema:

Indikator Gold-Öl-Verhältnis
Droht die große Krise?
Das Gold-Öl-Verhältnis ist auf über 20 gestiegen - oft folgten danach Wirtschafts- und Finanzkrisen.
Wird sich die Geschichte wiederholen?
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/dev ... 93782.html

Beitrag 13.02.2016, 12:48

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Datenreisender hat geschrieben: ....

• Anfang der 1970er Jahre -> in der Folge Ölkrise und Lateinamerika-Krise
• 1988/1989 der bisherige Weltrekord 1:29 -> in der Folge Zusammenbruch des Ostblocks und Mauerfall
• und jetzt, neuer Weltrekord, 1:40

Die Frage ist, was passiert jetzt?
.....
Zusammenbruch der EU, Untergang des Euro und erneuter [s]Mauer [/s] fall der deutschen Grenzen, Untergang Deutschlands (bin jetzt nicht sicher ob ich einen Ironiebutton setzen soll oder nicht).

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Beitrag 13.02.2016, 13:02

Mehrgoldfüralle
MaciejP hat geschrieben:Hab mir das Video nicht angeschaut, aber zum Punkt Gold-Öl-Ratio sind die Charts auf dieser Seite recht interessant. Danach ist das Verhältnis an einer langfristigen Schwelle, an der es in der Vergangenheit immer wieder nach oben gedreht hat. Sollte das wieder so kommen, spräche das für einen relativ stärker steigenden Ölpreis im Vergleich zu Gold in den nächsten Jahren.
Leider ist das derzeit auch einigermaßen wertlos, weil der Ölpreis durch den "Krieg" vor allem der Saudis gegen die Fracking-Fraktion in den VS stark unter Druck ist. Und unter den Umständen ist diese Ratio weder für den Öl, noch für den Goldpreis sonderlich aussagekräftig. Keine Sorge, ich fange jetzt nicht an, vom "wahren Wert" des Öls zu faseln. Klar ist aber meiner Meinung nach, dass Öl zu billig ist und das hört erst auf, wenn entweder die OPEC sich einigt oder die Frackingindustrie nieder gezwungen ist. Beides kann dauern.

Beitrag 13.02.2016, 22:29

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MaciejP
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Datenreisender hat geschrieben:Er sagt weiter, daß wir seit 1945 nur drei Zeitpunkte mit einer derartigen Gold-Öl-Ratio hatten, die Folgen waren jeweils große wirtschaftliche und/oder geopolitische Veränderungen
Ach so, darum ging es. Danke für die Zusammenfassung.
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Leider ist das derzeit auch einigermaßen wertlos, weil der Ölpreis durch den "Krieg" vor allem der Saudis gegen die Fracking-Fraktion in den VS stark unter Druck ist. Und unter den Umständen ist diese Ratio weder für den Öl, noch für den Goldpreis sonderlich aussagekräftig.
Das Argument kann ich nicht nachvollziehen. Die OPEC hat doch heute weniger Macht als je zuvor, angefangen von der Aufgabe der 100-USD-Barriere bis zu den Uneinigkeiten in der derzeitigen Marktlage. Entsprechend müsste der Ölpreis auch heute "fairer" denn je sein ("fair" im Sinne von "durch den Gesamtmarkt bestimmt"). Dazu kommt, das diese Extremwerte doch gerade die Signale in solchen Charts sind, auf die man achten sollte, wenn man nicht eine stur passive Anlagestrategie verfolgt. Also sind diese doch im Gegenteil besonders aussagekräftig, weil sie eben maximal vom Durchschnittswert entfernt liegen.
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Beitrag 15.02.2016, 12:23

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MaciejP
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Für MaciejP
http://www.goldseiten.de/artikel/274527 ... ollar.html

Ich weiß nicht, was eine Gold-Öl-Ratio da noch aussagen soll. Das es ungewöhnlich ist, ganz sicher. Was aber ist gewöhnlich, was ist "normal", und was ist noch ein Markt?
Bestätigt das denn nicht genau die Aussage der Ratio? Die jetzige Situation ist maximal angespannt, viele Produzenten kurz vor der Insolvenz. Gleichzeitig ist die Ratio an ihrem langfristigen unteren Ende, der Ölpreis im Vergleich also historisch billig. Passt m.E. ganz gut. Davon mal abgesehen ist die Gold-Öl-Ratio nun auch nicht der Stein der Weisen, sondern nur ein Puzzleteilchen, das aus meiner Sicht ganz gut zum großen Bild passt.

Mal andersrum gefragt: Wenn du meinst, die Ratio hat heute keine Aussagekraft mehr, weil alles manipuliert ist, die Spekulanten das Zepter übernommen haben oder was auch immer, wann hätte sie denn wieder eine Aussagekraft? Bzw. hat sie überhaupt jemals eine gehabt? Und wenn ja, ab welchem Punkt hat sie die verloren? Darüber hinaus, wenn heute eh alles manipuliert ist, wieso bist du dir dann so sicher, dass Gold nicht auch nach oben manipuliert/spekuliert wurde und jetzt wieder zu seinem natürlichen Marktpreis korrigiert? :wink:
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Beitrag 15.02.2016, 13:35

Mehrgoldfüralle
Ich denke, das Problem ist, dass es überhaupt keine Märkte mehr gibt. Für einen funktionsfähigen Markt bedarf es mehrerer Bedingungen, die nicht erfüllt sind. So müssten z. B. Die Marktteilnehmer gleiche Informationen haben können. Oder sie müssten ihre Geschäfte in wenigstens annähernd gleichem Tempo ausführen können. Das ist nicht der Fall. Das sind keine Märkte mehr, sondern korrupte Zockerbuden, mit hohen Einsätzen zwar, aber dennoch.

Fama ist meiner Ansicht nach widerlegt, schon bevor er den Nobelpreis bekommen hat.Du kannst es jeden Tag beobachten,und die stärksten Bewegungen werden durch Gequatsche von Notbankern hervor gerufen, sehr rational, nicht?
Frag mich nicht, bis wann oder ob es überhaupt je funktioniert hat, keine Ahnung. Es gibt da die Geschichte von einem der Rothschilds, der Stunden vor der Allgemeinheit über die Niederlage bei Waterloo informiert war. Er hat ein Riesenvermögen gemacht. Ob das noch ein Markt war?

Das meine ich, du kannst diese Ratio nehmen, und die Folgen stimmen mit dem "Marktgeschehen" überein. Gerade der derzeitige Ölpreis ist aber weit mehr durch Spekulation als durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Und Morgen sagt dir die Ratio nichts mehr.

Beitrag 15.02.2016, 13:49

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Titan
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MaciejP hat geschrieben:...Mal andersrum gefragt: ...
Ja,mal anders gefragt:
Was sind Ausagen aus der Vergangenheit für die Zukunft sinnvoll?
Zwei Möglichkeiten:
1.Historische Geschehnisse zu versch. Zeiten mit ähnlichem Verlauf sind
vergleichbar...aber nicht identisch
2."traue nie einer Statistik,die du nicht selbst erstellt (gefälscht) hast"...
Fazit:
Ein Puzlestein gibt nicht das ganze Bild wider--also mehrere Teilchen
versuchen zusammenzusetzen.
Heutzutage ist die sogenannte "Fundamental"-Analyse nix als Glaskugel drehen
auf andere Art...und sich zu irgendwelchen "Beweisen" Daten zusammenzuholen
und die dann schlagkräftig zu vermarkten dient doch auch nur einem Ziel
smilie_24
T.
P.S.
Die Diskussion zu Gold-Silber-,Gold-Platin- ( u. ä.) "Ratio"
hat das doch bisher auch gezeigt: es kommt zu Interpretationen(private Meinungen)
"Das Leben ist Schwingung.Verändere Deine Schwingungen--
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos

Beitrag 15.02.2016, 23:38

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MaciejP
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Ich denke, das Problem ist, dass es überhaupt keine Märkte mehr gibt. Für einen funktionsfähigen Markt bedarf es mehrerer Bedingungen, die nicht erfüllt sind. So müssten z. B. Die Marktteilnehmer gleiche Informationen haben können.
Ich denke es gab in der Geschichte nie einen Zeitpunkt, wo Informationen so breit für alle Volksschichten verfügbar waren, wie heute. Wer früher die Gewinnzahlen von Unternehmen wissen wollte, musste sich die Bilanzen in Papierform besorgen und sich dort durch die Texte wühlen. Heute bekommt man die über ein paar Klicks aus dem Internet. Wenn man beurteilen wollte, wo der Goldkurs im historischen Vergleich stand, musste man die Kurse aus der Zeitung notieren oder sich in der Bibliothek mühsam die Daten zusammensammeln. Heute bekommt jeder im Internet den Preischart bis zurück ins Mittelalter, wenn man etwas sucht. Und das notfalls sogar im afrikanischen Dschungel übers Smartphone. Also Informationsverfügbarkeit kann definitiv kein Problem sein.
Oder sie müssten ihre Geschäfte in wenigstens annähernd gleichem Tempo ausführen können.
Der Punkt kommt schon eher hin, hängt auch vom Anlagehorizont ab. Wer nur tradet, kann durch diese hochvolativen Spekulationen schon mal ordentlich durchgerüttelt werden, zumal man als Kleinanleger gegen die Hochfrequenzhändler keine Chance hat. Wer eher den Buffett-Ansatz verfolgt, der dürfte dem gelassen gegenüberstehen. Da sind die täglichen Schwankungen dann nur weißes Rauschen.
Titan hat geschrieben:Was sind Ausagen aus der Vergangenheit für die Zukunft sinnvoll?
Ja, das ist ein generelles Problem. Kann sein, dass die Muster der Vergangenheit morgen nicht mehr funktionieren. Ich vertrete die Auffassung: Muster, die in der Vergangenheit lange gut funktioniert haben, werden auch mit höherer Wahrscheinlichkeit in der Zukunft gut funktionieren. Die langen Rohstoffzyklen wären da so ein Beispiel.
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 16.02.2016, 10:28

Mehrgoldfüralle
MaciejP hat geschrieben:
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Ich denke, das Problem ist, dass es überhaupt keine Märkte mehr gibt. Für einen funktionsfähigen Markt bedarf es mehrerer Bedingungen, die nicht erfüllt sind. So müssten z. B. Die Marktteilnehmer gleiche Informationen haben können.
Ich denke es gab in der Geschichte nie einen Zeitpunkt, wo Informationen so breit für alle Volksschichten verfügbar waren, wie heute. Wer früher die Gewinnzahlen von Unternehmen wissen wollte, musste sich die Bilanzen in Papierform besorgen und sich dort durch die Texte wühlen. Heute bekommt man die über ein paar Klicks aus dem Internet. Wenn man beurteilen wollte, wo der Goldkurs im historischen Vergleich stand, musste man die Kurse aus der Zeitung notieren oder sich in der Bibliothek mühsam die Daten zusammensammeln. Heute bekommt jeder im Internet den Preischart bis zurück ins Mittelalter, wenn man etwas sucht. Und das notfalls sogar im afrikanischen Dschungel übers Smartphone. Also Informationsverfügbarkeit kann definitiv kein Problem sein.
Oder sie müssten ihre Geschäfte in wenigstens annähernd gleichem Tempo ausführen können.
Der Punkt kommt schon eher hin, hängt auch vom Anlagehorizont ab. Wer nur tradet, kann durch diese hochvolativen Spekulationen schon mal ordentlich durchgerüttelt werden, zumal man als Kleinanleger gegen die Hochfrequenzhändler keine Chance hat. Wer eher den Buffett-Ansatz verfolgt, der dürfte dem gelassen gegenüberstehen. Da sind die täglichen Schwankungen dann nur weißes Rauschen.
Titan hat geschrieben:Was sind Ausagen aus der Vergangenheit für die Zukunft sinnvoll?
Ja, das ist ein generelles Problem. Kann sein, dass die Muster der Vergangenheit morgen nicht mehr funktionieren. Ich vertrete die Auffassung: Muster, die in der Vergangenheit lange gut funktioniert haben, werden auch mit höherer Wahrscheinlichkeit in der Zukunft gut funktionieren. Die langen Rohstoffzyklen wären da so ein Beispiel.
Richtig ist, dass es noch nie so viel Information gab. Richtig ist aber auch, dass diese Informationen wenigstens zum Großteil geschönt, gefälscht, verzerrt sind. Die richtigen "wahren" Informationen haben die Großbanken und die mit Ihnen verbandelten Hedgefonds. Usw. So gesehen, verzerrt die Informationsflut die Realität und beschleunigt sogar noch den Kapitaltranfer von unten nach oben. Die Informationsverfügbarkeit ist also ein großes Problem, und als Folge wird es bald gar keine privaten Mitspieler mehr geben.

Warren Bufffet kann den den Buffet-Ansatz verfolgen. Ein paar Milliarden für Phillips66 kann der aber verschmerzen, wenn seine Erwartungen nicht aufgehen. Das geht aber im Prinzip auch nicht mehr. Wer vor 20 Jahren Deutsche-Bank-Aktien gekauft hat, ist heute tief im Minus. Rock solid, prima. Aus langen Rohstoffzyklen was abzuleiten geht ebenfalls nicht mehr, es wird auch keine mehr geben. Das ist, was ich dazu denke.

Beitrag 16.02.2016, 13:11

Klecks
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Titan hat geschrieben: Heutzutage ist die sogenannte "Fundamental"-Analyse nix als Glaskugel drehen
auf andere Art...)
:shock: Jetzt sag bloß noch, mein Kaffeesatz würde mich anlügen!?
smilie_10
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 16.02.2016, 13:36

Klecks
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben: Richtig ist, dass es noch nie so viel Information gab. Richtig ist aber auch, dass diese Informationen wenigstens zum Großteil geschönt, gefälscht, verzerrt sind. Die richtigen "wahren" Informationen haben die Großbanken und die mit Ihnen verbandelten Hedgefonds. Usw. So gesehen, verzerrt die Informationsflut die Realität und beschleunigt sogar noch den Kapitaltranfer von unten nach oben. Die Informationsverfügbarkeit ist also ein großes Problem, und als Folge wird es bald gar keine privaten Mitspieler mehr geben.
Trotz aller Verfälschungen und Verzerrungen ist heute für jedermann genug Information verfügbar, um eine vernünftige Anlagestrategie zu finden. Das Problem ist nur: Am meisten schönen und verfälschen wir selber.
Jede Anlagestrategie -ob aktivstes Trading oder buy-and-forget- ist eine Wette auf zukünftige Entwicklungen, letztendlich also Wunschdenken. Tagtäglich prasseln News, Prognosen und Meinungen auf uns ein, die in jede Richtung interpretiert werden und damit selbst die abstrusesten "Strategien" bestätigen oder ad absurdum führen können.
Emotionsgetrieben wie wir Menschen nunmal sind, neigen wir dummerweise dazu, solche Infos höher zu bewerten, die unsere Strategie stützen, Oppositionelles dagegen asuzublenden. Dagegen sind auch die abgebrühtesten Bankster nicht gefeit. Dashalb erwischt es auch die Großen immer wieder eiskalt. Und alle Welt fragt sich, wie gerade diese die Warnzeichen haben übersehen können.

Geschichte wiederholt sich nicht aber sie gleicht sich. Dumm nur, dass wir in der Rückschau die unangenehmen Gleichungen ausblenden.
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 16.02.2016, 13:52

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VfL Bochum 1848
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Klecks hat geschrieben: ...
Emotionsgetrieben wie wir Menschen nunmal sind, neigen wir dummerweise dazu, solche Infos höher zu bewerten, die unsere Strategie stützen, Oppositionelles dagegen asuzublenden.
...
Vollkommen richtig, Klecks, in der Psychologie wird dies auch "selektive Wahrnehmung" genannt. Gegen die ist kaum jemand gefeit, deswegen sollte man seine Standpunkte und "gesammelten Informationen" immer auch mal abwägen und anzweifeln.

Will aber nicht so klug daherreden, gehe der selektiven Wahrnehmung wahrscheinlich selbst oft genug auf den Leim smilie_16 .

Wen´s interessiert (als Basic):

https://de.wikipedia.org/wiki/Selektive_Wahrnehmung
VfL Bochum? -Find ich gut!

Beitrag 16.02.2016, 15:36

Mehrgoldfüralle
VfL Bochum 1848 hat geschrieben:
Klecks hat geschrieben: ...
Emotionsgetrieben wie wir Menschen nunmal sind, neigen wir dummerweise dazu, solche Infos höher zu bewerten, die unsere Strategie stützen, Oppositionelles dagegen asuzublenden.
...
Vollkommen richtig, Klecks, in der Psychologie wird dies auch "selektive Wahrnehmung" genannt. Gegen die ist kaum jemand gefeit, deswegen sollte man seine Standpunkte und "gesammelten Informationen" immer auch mal abwägen und anzweifeln.

Will aber nicht so klug daherreden, gehe der selektiven Wahrnehmung wahrscheinlich selbst oft genug auf den Leim smilie_16 .

Wen´s interessiert (als Basic):

https://de.wikipedia.org/wiki/Selektive_Wahrnehmung
Und selbstverständlich unterliegen auch "abwägen und anzweifeln", Dinge wie Partner- und Berufswahl diesem Phänomen, das ist ja nichts Neues. Das ist wie beim Freien Willen, wir können nur wahrnehmen, was wir wahrnehmen können. Das ist in dem Zusammenhang nicht von Bedeutung.Wenn ich aus einer Vielzahl von Desinformation nur einen Teil wahrnehme, was soll das dann ändern an dem, was ich behauptet habe.

Dass die großen Hedgefonds heute Mathematiker und Physiker beschäftigen mit den entsprechenden Computern ausgestattet, selbstverständlich, macht eure Argumentation auch nicht eben einfacher.

@Klecks

Was soll das denn sein, eine vernünftige Anlagestrategie. Mit welchem Ziel? Aufgrund der herrschenden Umstände wirst du die meisten Wetten verlieren.

Beitrag 18.04.2016, 05:12

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Krisenindikator
Gold-Öl-Ratio auf Rekordniveau - ein böses Omen?
Immer wenn die Relation zwischen Gold- und Ölpreis in den vergangenen 30 Jahren deutlich stieg, folgte eine Krise. Im Januar war diese Gold-Öl-Ratio auf einem neuen Rekordhoch. Ein weiteres Indiz für eine große Krise?
http://www.finanzen100.de/finanznachric ... 95_252593/

Brent stürzt ab
Ölförderung wird nicht gekappt: Ölpreis fällt
Das Scheitern der Gespräche in Doha setzt dem Ölpreis zu: Der Preis für ein Barrel Brent stürzte am frühen Montag um 5,6 Prozent ab.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... is-faellt/

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Neuer Ölpreis-Schock: Die Zeichen stehen auf Börsen-Crash
Das von Saudi-Arabien verursachte Scheitern der Verhandlungen über eine Drosselung der Ölfördermenge wird sich vermutlich äußerst negativ auf die Aktienmärkte auswirken. Die Entwicklung dürfte alle treffen - Europa, die USA, China und Russland. Die Zentralbanken haben keine Möglichkeit des Gegensteuerns.
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Beitrag 18.04.2016, 06:03

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Zweig; Your Money and Your Brain

Ziemlich desillusionierend wenn man glaubt ganz objektiv zu handeln ...
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Beitrag 18.04.2016, 08:55

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wasp
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Für mich sind das Böhmische Dörfer,wie kann es sein das bei den OPEC Ländern Benzin billiger als Wasser ist.
Wasser soll dort 19 Cent der Liter Kosten und Benzin 16 Cent der Liter wie geht das zusammen wenn ich unser Verhältnis in Deutschland sehe.
Da mag man doch meinen das unser Benzinpreis nur noch aus Steuern besteht.
Die Umlagen der Vergünstigung sind bei uns gar nicht angekommen diese müssten doch bei 60 Cent der Liter sein,wenn es mit fairen Dingen zugehen würde.

Beitrag 18.04.2016, 09:04

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wasp hat geschrieben: ....
Wasser soll dort 19 Cent der Liter Kosten und Benzin 16 Cent der Liter wie geht das zusammen ....
Wasser kann man trinken und braucht dieses notwendigerweise zum Überleben, Benzin nicht.
VfL Bochum? -Find ich gut!

Beitrag 18.04.2016, 10:12

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Polkrich
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Wohnort: Mittendrin
Ölpreissturz?? Wo denn? Gerade mal läppische 2,x%. Bei "Sturz" denke ich an 10-20%.
Immer kritisch bleiben....

Erfolgreich gehandelt mit diversen Mitgliedern
Bewertungen: http://www.gold.de/forum/polkrich-t8272.html

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