Kapitalschnitt, Währungsreform und dann Goldstandard

[Ladon]

Wir haben gar keine Verfassung (siehe Art. 146 GG).
Und das Grundgesetz ist auch nicht aus der Gestaltungskraft "unserer" Politiker entstanden, sondern wurde uns diktiert.

Das ist doch wurscht, wie das nun heißt. Wenn man sich in solche Diskussion verstrickt geht's nur um Worthülsen.
Und es haben schon Deutsche "mitgearbeitet". Dass die keine "Verfassung" (oder wie auch immer) hätten formulieren können, die den Siegern nicht passt, ist eine banale Erkenntnis: Nicht falsch, ganz im Gegenteil, aber ohne reale Aussagekraft.

Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben. Die Deutschen in den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen- Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen haben in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands vollendet. Damit gilt dieses Grundgesetz für das gesamte Deutsche Volk.

[MapleHF]

Wenn die Politiker wirklich neu gestalten könnten, wären sie vermutlich gar nicht so schlecht.
Schau Dir unsere Verfassung an, und vieles am Anfang jeder Nation.

Aber was soll ein Politiker jetzt noch groß gestalten?
Er hat nur Schulden "geerbt"
Er ist eingebunden in das System.

Am Anfang sind die Chancen, so auch bei einem Neustart.
Ich hoffe die werden dann nicht vertan.

Das sehe ich anders. Hier bist Du etwas zu optimistisch.

Der wichtigste Beweggrund für einen Politiker ist nicht, das Beste für sein Land oder sen Volk zu erreichen, sondern der Machterhalt. Und Macht läßt sich am besten durch gezielte "Geschenke" an die Wähler erhalten.

Nur so ist es zu erklären, dass auch während der Wirtschaftswunderjahre Schulden gemacht wurden. Nur so ist es zu erklären, dass damals Konrad Adenauer ohne Not die Rentenversicherung von einer kapitalgedeckten Rentenversicherung in den Generationenvertrag umgewandelt hat.

So soll Adenauer zu Generationenvertragsskeptikern aus den eigenen Reihen gesagt haben "... wollen Sie wiedergewählt werden, oder ich?"

MapleHF

[Datenreisender]

hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben.

Der Souverän hat diese "Verfassung" nicht legitimiert.
Von daher sind wir bis heute formal immer noch keine Republik, sondern bestenfalls auf dem Weg dorthin.

Das Hauptproblem an diesem Grundgesetz, im Vergleich zu Verfassungen von Republiken, die durch den Souverän legitimiert sind, ist, daß das Grundgesetz seit seiner Entstehung ständig geändert werden konnte, geändert wurde und auch zukünftig ohne Legitimierung durch den Souverän weiter verändert werden kann.

[Circle]

Das sehe ich anders. Hier bist Du etwas zu optimistisch.

Der wichtigste Beweggrund für einen Politiker ist nicht, das Beste für sein Land oder sen Volk zu erreichen, sondern der Machterhalt. Und Macht läßt sich am besten durch gezielte "Geschenke" an die Wähler erhalten.
MapleHF

Da war aber schon alles in Betrieb

Ich denke Politiker sind gar nicht sooo schlecht wie sie immer dagestellt werden.
Ursprünglich haben sie auch ihre Ideale, sie werden ihnen dann nur von Parteidisziplin und Realität eingeholt.

Das hast Du beim Neubeginn nicht.

Nur vielleicht falsche Ideale (Kommunismus, Kapitalismaus...)

[MapleHF]

... nun sie haben auch "Gönner" denen sie verpflichtet sind und deren Interessen sie vertreten.

Diese Gönner bleiben solange geheim, bis die politische Karriere zu Ende ist, dann wird in Form von gut dotierten Jobs eingelöst, siehe z.B. Gerhard Schröder, Joschka Fischer usw. usw.

MapleHF

[Datenreisender]

Ich denke Politiker sind gar nicht sooo schlecht wie sie immer dagestellt werden.

"Unsere" Politiker sind sogar spitzenmässig.
Sie vertreten nur nicht die Interessen des Volkes.

[Outdoor]

Alibaba:

Laß mal unseren Datenreisenden auf seinen Daten reisen.........er gräbt häufig sehr interessante Artikel aus, und seit es Ihn gibt lese ich seine Fundstücke !
( spart Zeit, wenn ich Sie mir nicht selbst suchen muß)

Übrigens sind offizielle Artikel 100 mal wertvoller als seit 2011 manchmal Dein Gequake....)

Nochwas : Was Du jetzt antwortest interessiert mich nicht....ich möchte mich weiterhin nur rein sachlich
informieren und verschiedene Gedankenansätze "anderer" einbeziehen.


Frage an Maple:

Wie siehst Du gerade aktuell die Chart-Abhängigkeit von Gold Und Silber ?
Könnte es nicht allen Meldungen zum Trotz nur eine rein technische Korrektur sein ?


MfG

[Ladon]

...
Der Souverän hat diese "Verfassung" nicht legitimiert.
Von daher sind wir bis heute formal immer noch keine Republik, sondern bestenfalls auf dem Weg dorthin ...

Ich will diese Diskussion hier an dieser Stelle eigentlich nicht führen, weil das so unfruchtbar ist. Aber wenn man auf Formalien rumreitet, muss man Formalien auch akzeptieren:

Hier existiert eine parlamentarische Demokratie, in der formal die gesetzgebende Gewalt (das Parlament) vom Volk durch Wahl bestimmt wird. Insofern ist das GG bei "Anerkennung der Spielregeln" zu 100% legitimiert. Es heißt "alle Macht geht vom Volke aus" - und nicht etwa "das Volk hat alle Macht in Händen".
Ja, das ist keine Republik im altgriechischen Sinne (das hat aber auch nie jemand behauptet, auch das GG nicht). Wir sind aber auch kein Stadtstaat mit vielleicht 500.000 Einwohnern ...
Zudem wage ich die Behauptung, dass nur die wenigsten Verfassungen der Welt per Volksbefragung "legitimiert" sind und wohl immer von einer Gruppe "Spezialisten" ausgearbeitet wurden.


(Anm.: Ich hatte die Präambel zum GG zitiert - nur damit hier die weniger intensiven Mitleser auch wissen worüber der Datenreisende und ich uns gerade "kabbeln")

[Datenreisender]

Ja, das ist keine Republik im altgriechischen Sinne (das hat aber auch nie jemand behauptet, auch das GG nicht).

Meines Wissens ist die Republik als Staatsform altrömischen Ursprungs.
Und im Grundgesetz steht irgendwas von "Bundesrepublik Deutschland".
Das ist genau wie "Deutsche Demokratische Republik", nur anders.

Wir sind aber auch kein Stadtstaat mit vielleicht 500.000 Einwohnern ...

Frankreich auch nicht.

[MapleHF]

Frage an Maple:

Wie siehst Du gerade aktuell die Chart-Abhängigkeit von Gold Und Silber ?
Könnte es nicht allen Meldungen zum Trotz nur eine rein technische Korrektur sein ?

... am 31.12.2009 stand die Unze Gold bei 761,14 €, am 31.12.2010 stand die Unze Gold bei 1061,79 €.

Das war ein Plus von 39,5% innerhalb eines Jahres.

Nach einem solchen Anstieg, ist ein Rücksetzer auch technischer Natur und durchaus normal. Selbst wenn es nochmal deutlich runter geht (was nicht auszuschließen ist), ist noch lange kein Feuer auf dem Dach.

Die nächsten Horrormeldungen über Pleiten usw. werden zwangsläufig kommen, die Inflation springt langsam an, was die EZB in Zugzwang bringt.

Die Risiken, die mich seinerzeit bewogen haben bestehen nach wie vor. Es hat sich nichts zum Besseren geändert.

MapleHF

[Ladon]

@ Datenreisender (und alle, die's interessiert)

Was den Begriff "RES PUBLICA" angeht hast Du recht - trotzdem gelten die griechischen Stadtstaaten als Ursprung von Demokratie und dann eben auch der Republik, als "Sache des Volkes", was der Begriff übersetzt heißt.

Das römische Vorbild möchte ich nicht gerade haben:

- Eine strikte Trennung zwischen Patriziern und Plebejern (Adel und Volk); mit Ämterverboten für die eine oder andere Gruppe
- Eine Vorschrift, wieviel Vermögen man haben muss, um z.B. Senator werden zu können.
- Gekaufte Wahlen.
- Offene Abhängigkeiten (Klientenwesen)
- Machtkonzentration auf wenige Personen
- Automatismen bei der Ämterlaufbahn
... um jetzt nur mal zu nennen, was mir spontan einfällt.

Es heißt auch StraßenVERKEHRsordnung - und man muss trotzdem nicht dauernd "Verkehr" haben wenn man auf die Straße geht ...
(Sorry, das ist Quatsch, ich weiß - aber es ist Quatsch der das gleiche Argumentationsmuster wie Du benutzt)

Kritik am System ist OK - aber es gibt nichts daran zu rütteln, dass FORMAL eben diesbezüglich alles stimmig ist.

[Silberhörnchen]

Zum Thema ob die OMF als eine Verfassung anzusehen ist, sollte man sich mit mal mit dem vertraut machen, was die sogenannten "Väter des Grundgesetzes" dazu meinten.

Hier z.B. Carlo Schmidt (SPD - für die, bei denen diese Dinge in der Schule unter den Tisch gekehrt wurden ):

http://www.youtube.com/watch?v=gWklZtdjhS0


Grundsätzlich kann man sich natürlich schon auf dem Standpunkt stellen, dass es auf das Etikett nicht ankommt, sondern nur auf den Inhalt. Aber dies ist genau der Punkt. Das GG ist keine(!) Verfassung, die aus historischen Gründen halt "Grundgesetz" genannt wurde. Hier ist nicht nur das Etikett falsch sondern vor allem der Inhalt. Und jede Korrektur dieses Grundübels wurde von der etablierten Politik bisher systematisch verhindert. Stattdessen wurde und wird dieser angebliche "Glücksfalls der Geschichte" permanent im Detail nach aktueller Oportunität verändert und nachgebessert (bereits mehrere hundert mal - und ausnahmslos immer unter Ausschluß des angeblichen Souveräns!). Warum wohl, wenn es doch die beste Verfassung "von ganze Welt" ist.

Aber Hauptsache wir haben die besten Politiker der Welt - zumindestens die besten die man für Geld kaufen kann.

P.S.
Nachdem ich mich nun ein wenig "ideologisch ausgekotzt" habe - Was haltet Ihr von dem Vorschlag auch mal wieder zum eigentlichen Thema des Threads zurückzukommen - nur mal so zur Abwechslung

[alibaba]

Eins ist immer sicher , bei jeden eingriff/schnitt in des Volkes Vermögen bzw. des einzelnen Bürgers

wird nur eine Seite gewinnen die an der Quelle sitzt

und die neuen Gesetze diktiert .

Gruss
alibaba (grins) "da braucht man kein Professor zu sein " da reicht schon die real denkende Ansicht
der Dinge , mit Blick auf die Vergangenheit der Geschichte .