Du musst schon zwischen Zins und Rendite unterscheiden. Keiner bestreitet, dass die Renditen gegen Null gehen. Aber Zinsen müssen trotzdem gezahlt werden.Indiana Jones hat geschrieben: "Die durchschnittliche Rendite für 10-jährige Bonds in Amerika, Japan, Deutschland und Großbritannien - mit einem Volumen an ausstehenden Staatsanleihen von über 25 Billionen Dollar – war im Juni 2016 nach Daten von Bank of New York Mellon Corp. auf 0,69 Prozent gesunken. Das liegt deutlich unter den durchschnittlich fünf Prozent Rendite über den Zeitraum der letzten 145 Jahre."
Frankfurter Allgemeine in „VERSCHÄRFTER ANLAGENOTSTAND:Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen sinkt unter null Prozent“
Wenn eine 10jährige Staatsanleihe einen Kupon von 5% hat, ist der Zins über die ganze Laufzeit 5%. Die Rendite dagegen hängt davon ab, zu welchem Preis man die Anleihe kauft. Ist der Kaufpreis 100%, ist die Rendite genau 5%. Mit höherem Kaufpreis sinkt sie, z.B. auf 2,5% bei einem Kurs von 125%, und ab 150% ist sie Null und negativ. So ist es auch bei Bundesanleihen. Sie kommen zwar mit einem Zinskupon raus, werden aber zu einem sehr hohen Kurs ausgegebn, so dass die Rendite gering ist.
Bei Null-Kupon-Anleihen fliessen dagegen keine Zinsen, deren Kurse liegen aber unter 100% und die Rendite ergibt sich nur aus der Differenz zwischen Kaufkurs und 100% Rückzahlung. Sie liefert aber keine laufenden Einnahmen als Zinsen, deshalb ist sie schlechter planbar. Und man muss sie komplett verkaufen, um den (Zeit)Gewinn zu realisieren.