Verkehrte Welt

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

Moderatoren: Ladon, Forum-Team, Mod-Team

Beitrag 08.02.2018, 10:46

Cardy
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 136
Registriert: 23.11.2016, 17:32
Indiana Jones hat geschrieben: "Die durchschnittliche Rendite für 10-jährige Bonds in Amerika, Japan, Deutschland und Großbritannien - mit einem Volumen an ausstehenden Staatsanleihen von über 25 Billionen Dollar – war im Juni 2016 nach Daten von Bank of New York Mellon Corp. auf 0,69 Prozent gesunken. Das liegt deutlich unter den durchschnittlich fünf Prozent Rendite über den Zeitraum der letzten 145 Jahre."

Frankfurter Allgemeine in „VERSCHÄRFTER ANLAGENOTSTAND:Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen sinkt unter null Prozent“
Du musst schon zwischen Zins und Rendite unterscheiden. Keiner bestreitet, dass die Renditen gegen Null gehen. Aber Zinsen müssen trotzdem gezahlt werden.
Wenn eine 10jährige Staatsanleihe einen Kupon von 5% hat, ist der Zins über die ganze Laufzeit 5%. Die Rendite dagegen hängt davon ab, zu welchem Preis man die Anleihe kauft. Ist der Kaufpreis 100%, ist die Rendite genau 5%. Mit höherem Kaufpreis sinkt sie, z.B. auf 2,5% bei einem Kurs von 125%, und ab 150% ist sie Null und negativ. So ist es auch bei Bundesanleihen. Sie kommen zwar mit einem Zinskupon raus, werden aber zu einem sehr hohen Kurs ausgegebn, so dass die Rendite gering ist.

Bei Null-Kupon-Anleihen fliessen dagegen keine Zinsen, deren Kurse liegen aber unter 100% und die Rendite ergibt sich nur aus der Differenz zwischen Kaufkurs und 100% Rückzahlung. Sie liefert aber keine laufenden Einnahmen als Zinsen, deshalb ist sie schlechter planbar. Und man muss sie komplett verkaufen, um den (Zeit)Gewinn zu realisieren.

Beitrag 08.02.2018, 11:02

Benutzeravatar
Indiana Jones
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1026
Registriert: 12.10.2016, 17:33
Cardy hat geschrieben:
Indiana Jones hat geschrieben: "Die durchschnittliche Rendite für 10-jährige Bonds in Amerika, Japan, Deutschland und Großbritannien - mit einem Volumen an ausstehenden Staatsanleihen von über 25 Billionen Dollar – war im Juni 2016 nach Daten von Bank of New York Mellon Corp. auf 0,69 Prozent gesunken. Das liegt deutlich unter den durchschnittlich fünf Prozent Rendite über den Zeitraum der letzten 145 Jahre."

Frankfurter Allgemeine in „VERSCHÄRFTER ANLAGENOTSTAND:Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen sinkt unter null Prozent“
Du musst schon zwischen Zins und Rendite unterscheiden. Keiner bestreitet, dass die Renditen gegen Null gehen. Aber Zinsen müssen trotzdem gezahlt werden...
Danke für die Aufklärung.

Ich würde sogar zwischen Nominalzinsen, Rendite (Bild 1) und Realzinsen (Bild 2) unterscheiden.

Der Realzins ist nämlich die Wertänderung eines Vermögens unter Berücksichtigung der Inflation oder Deflation. Die Sparer sollen Dank der Europäischen Zentralbank also nicht nur mit 0 % Rendite sondern mit negativen Realzinsen klar kommen.

Bild 1 zu der "realen Rendite" in Höhe von 0:
http://blog.zeit.de/herdentrieb/files/2 ... t_1973.gif

Bild 2 zu den negativen REALZINSEN in Deutschland:
https://img.godmode-trader.de/charts/10 ... zinsen.PNG

Beitrag 08.02.2018, 20:32

Benutzeravatar
Doreau
½ Unze Mitglied
Beiträge: 5
Registriert: 06.01.2018, 16:59
Indiana Jones hat geschrieben:
Die Schuldenblase der in China ansässigen Unternehmen ist weit größer als die der USA.
Mr. Dax weist in seinem aktuellen Video ab Minute 2 sogar darauf hin, dass er China als die größte aller Blasen hält und steigende Zinsen in USA eine Chinakrise auslösen könnten.

https://www.youtube.com/watch?v=idXMxeMlHq4
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... uldenquote

Wenn man dann noch die Rücklagen einbezieht, die China und Russland aufbauen, könnte der Dollar in einigen Bereichen vielleicht Geschichte sein.

Ob es dann hier allerdings besser oder schlechter wird, man wird sehen...

Beitrag 08.02.2018, 21:02

Benutzeravatar
Indiana Jones
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1026
Registriert: 12.10.2016, 17:33
Doreau hat geschrieben:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... uldenquote

Wenn man dann noch die Rücklagen einbezieht, die China und Russland aufbauen, könnte der Dollar in einigen Bereichen vielleicht Geschichte sein.Ob es dann hier allerdings besser oder schlechter wird, man wird sehen...
Unternehmensverschuldung USA 45 % des Bruttoinlandsproduktes
Unternehmensverschuldung China 230 % des Bruttoinlandsproduktes

Staatsverschuldung USA 108 % des Bruttoinlandsproduktes
Staatsverschuldung China 50 % des Bruttoinlandsproduktes

Gesamtverschuldung ohne Private USA: 153 % des Bruttoinlandsproduktes
Gesamtverschuldung ohne Private China: 280 % des Bruttoinlandsproduktes

Quellen:
https://www.investor-verlag.de/finanzkr ... rise-2008/
Artikel vom 29. Dezember 2017 auf ntv „Gefährliche Schulden – China steckt in den roten Zahlen“
https://www.n-tv.de/wirtschaft/China-st ... 04160.html
Zuletzt geändert von Indiana Jones am 08.02.2018, 21:32, insgesamt 2-mal geändert.

Beitrag 08.02.2018, 21:13

Benutzeravatar
Doreau
½ Unze Mitglied
Beiträge: 5
Registriert: 06.01.2018, 16:59
Ok, die Zahlen kannte ich so nicht.

smilie_14

Beitrag 08.02.2018, 23:11

Benutzeravatar
MaciejP
Gold-Guru
Beiträge: 2615
Registriert: 08.03.2012, 05:49
Indiana Jones hat geschrieben:Nach Angaben der BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich) betrug der Nominalwert aller weltweit ausstehenden OTC-Derivatekontrakte im Jahr 2000 noch 95 Billionen US Dollar. Zum Ende des Jahres 2015 lag es bei 492 Billionen Dollar.
Das sind wohlbemerkt die Bruttowerte, die bei Derivatepositionen völlig nichtssagend sind. Aus dem gleichen Artikel:
Für die Gesamtheit der Derivate betrug nach dem Netting (Gross credit exposure) laut BIS das Risiko Ende 2015 2,9 Billionen Dollar
Also plötzlich nur noch 0,6% der Buttosumme. Und das wäre dann nur das Risiko, wenn wirklich weltweit alles gleichzeitig gegen die Wand fahren würde.
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 09.02.2018, 09:23

Benutzeravatar
Indiana Jones
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1026
Registriert: 12.10.2016, 17:33
MaciejP hat geschrieben:
Für die Gesamtheit der Derivate betrug nach dem Netting (Gross credit exposure) laut BIS das Risiko Ende 2015 2,9 Billionen Dollar
Also plötzlich nur noch 0,6% der Buttosumme. Und das wäre dann nur das Risiko, wenn wirklich weltweit alles gleichzeitig gegen die Wand fahren würde.
Dir ist aber schon klar, dass du beim Kauf von "Derivaten" nicht nur einen TOTALVERLUST erleiden kannst? Bei Aktienkäufen ist der maximale Verlust der Totalverlust. Bei Derivategeschäften hingegen können die Verluste weit höher sein.

Wäre also interessant zu wissen, wie diese Risikoermittlungsmethode (Netting) der BIZ funktionieren soll. Schließlich sind wir uns im Grundsatz einig, dass Derivate nicht nur zu einem Totalverlust sondern zu einem den Einsatz übersteigenden Schaden führen können.

Manche Banken waren bereits schon so dreist, dass sie ihren Kunden Derivate mit Negativwert verkauft haben und selbst vor Gericht vortrugen, den Käufer über das Risiko und die Tatsache des Negativwertes zum Verkaufszeitpunkt nicht aufklären zu müssen. So geschehen und nachzulesen ebendort: OLG München, Endurteil v. 24.09.2015 – 23 U 3491/14

http://www.gesetze-bayern.de/Content/Do ... eSupport=1

Wenn es denn zuträfe, dass man das Risiko des Derivatevolumens errechnen könnte, so wundert es doch sehr, dass es die Zentralbanken nötig haben, für mündelsichere Anlagen wie Staatsanleihen auf Kosten der Steuerzahlen unzählige Rettungspakete zu schnüren.

So sind die Anleihekäufe der EZB für Staatanleihen (Public sector purchase programme / PSPP) seit März 2015 bis Mitte 2017 auf ein Volumen von sagenhaften 1,53 Billionen Euro angewachsen. Zusammen mit mehreren anderen Hilfsprogrammen hielt die EZB in ihren Büchern 2017 ein Gesamtvolumen von über 2 Billionen Euro.

Quelle: Artikel vom 16. Mai 2017 „1,97 Billionen Euro: Der EZB-Wahnsinn hier auf dem aktuellsten Stand – nicht dass wir alle es vergessen! „

https://finanzmarktwelt.de/197-billione ... sen-59164/

Also klär uns bitte auf, wie das mit der „Risikoermittlung“ in der Praxis konkret funktionieren soll und weswegen die Steuerzahler trotzdem immer wieder für Korruption und/oder Unfähigkeit der Banker zur Kasse gebeten werden.

Beitrag 09.02.2018, 10:51

Cardy
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 136
Registriert: 23.11.2016, 17:32
Indiana Jones hat geschrieben: Wäre also interessant zu wissen, wie diese Risikoermittlungsmethode (Netting) der BIZ funktionieren soll. Schließlich sind wir uns im Grundsatz einig, dass Derivate nicht nur zu einem Totalverlust sondern zu einem den Einsatz übersteigenden Schaden führen können.
Netting ist keine Methode zur Risikoermittlung. Es ist (vereinfacht gesagt) die Verrechnung gegenläufiger Geschäfte bei Geschäftspartnern. Beispiel: ich kaufe 5 Dax Futures-Kontrakte (long) und meine Frau verkauft 4 Kontrakte (short). In Summe haben wir 9 Kontrakte, Da sich aber die 4 short Kontrakte mit 4 long neutralisieren, sind wir de facto (netto) nur 1 Kontrakt long.
Das gleiche passiert auch bei Banken, weil sie sehr viele sich gegenseitig ausgleichende Geschäfte abwickeln.
Indiana Jones hat geschrieben: Manche Banken waren bereits schon so dreist, dass sie ihren Kunden Derivate mit Negativwert verkauft haben und selbst vor Gericht vortrugen, den Käufer über das Risiko und die Tatsache des Negativwertes zum Verkaufszeitpunkt nicht aufklären zu müssen. So geschehen und nachzulesen ebendort: OLG München, Endurteil v. 24.09.2015 – 23 U 3491/14

http://www.gesetze-bayern.de/Content/Do ... eSupport=1
Eigentlich ist ein Negativwert zum Verkaufszeitpunkt bei Börsengeschäften die Regel und nicht die Ausnahme. Dazu muss man aber wissen, wie Börse überhaupt funktioniert.
Es gibt zu jedem Zeitpunkt des Börsenhandels zwei Kurse: einen Briefkurs (ask) und einen Geldkurs (bid). Der Briefkurs ist immer höher, das ist der Preis, den Jemand bezahlen muss, um etwas (z.B. eine Aktie) zu kaufen. Der Geldkurs ist der Preis, den jemand bekommt, wenn er die Aktie verkaufen will. Diese Differenz nennt sich spread. D.h. IMMER wenn man etwas kauft, ist man zunächst im Minus (= negativer Wert), weil der Verkaufskurs zum gleichen Zeitpunkt niedriger ist. Bei Standardaktien sind das nur ein paar Cents und durch die Bewegung kann es passieren, dass die Position schnell ins Plus geht - aber das weiss man vorher nicht. Bei solchen speziellen Verträgen wie oben beschrieben sieht es sicher anders aus, weil die Derivate nicht standardisiert sind und deshalb kaum handelbar.
Ein positiver Wert zum Verkaufszeitpunkt - wie soll das gehen? Das wäre ja die Gelddruckmaschine schlechthin...
Indiana Jones hat geschrieben: Wenn es denn zuträfe, dass man das Risiko des Derivatevolumens errechnen könnte, so wundert es doch sehr, dass es die Zentralbanken nötig haben, für mündelsichere Anlagen wie Staatsanleihen auf Kosten der Steuerzahlen unzählige Rettungspakete zu schnüren.

So sind die Anleihekäufe der EZB für Staatanleihen (Public sector purchase programme / PSPP) seit März 2015 bis Mitte 2017 auf ein Volumen von sagenhaften 1,53 Billionen Euro angewachsen. Zusammen mit mehreren anderen Hilfsprogrammen hielt die EZB in ihren Büchern 2017 ein Gesamtvolumen von über 2 Billionen Euro.

Quelle: Artikel vom 16. Mai 2017 „1,97 Billionen Euro: Der EZB-Wahnsinn hier auf dem aktuellsten Stand – nicht dass wir alle es vergessen! „

https://finanzmarktwelt.de/197-billione ... sen-59164/

Also klär uns bitte auf, wie das mit der „Risikoermittlung“ in der Praxis konkret funktionieren soll und weswegen die Steuerzahler trotzdem immer wieder für Korruption und/oder Unfähigkeit der Banker zur Kasse gebeten werden.
Derivaterisiko, Rettungspakete, EZB Wahnsinn, Korruption, Unfähigkeit... Ja, die Welt ist böse... In der Tat, die Welt ist böse, aber die Probleme lassen sich auf einen Nenner bringen: Risiko und Gewinn wurden von der Politik entkoppelt. Gewinne streicht man ein und Verluste gehen an den Steuerzahler. Da kann ich nur sagen, Sorry Leute, das habt ihr so gewollt. Sonst hättet ihr die Verursacher dieses Desasters am 24.9. in die Wüste geschickt...

Beitrag 09.02.2018, 10:55

Benutzeravatar
VfL Bochum 1848
Gold-Guru
Beiträge: 5911
Registriert: 31.01.2015, 11:29
Wohnort: NRW
Cardy hat geschrieben:....Derivaterisiko, Rettungspakete, EZB Wahnsinn, Korruption, Unfähigkeit... Ja, die Welt ist böse... In der Tat, die Welt ist böse, aber die Probleme lassen sich auf einen Nenner bringen: Risiko und Gewinn wurden von der Politik entkoppelt. Gewinne streicht man ein und Verluste gehen an den Steuerzahler. Da kann ich nur sagen, Sorry Leute, das habt ihr so gewollt. Sonst hättet ihr die Verursacher dieses Desasters am 24.9. in die Wüste geschickt...
Da ist definitiv viel wahres dran smilie_14 .
VfL Bochum? -Find ich gut!

Beitrag 09.02.2018, 11:52

Benutzeravatar
Indiana Jones
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1026
Registriert: 12.10.2016, 17:33
Cardy hat geschrieben:Eigentlich ist ein Negativwert zum Verkaufszeitpunkt bei Börsengeschäften die Regel und nicht die Ausnahme. Dazu muss man aber wissen, wie Börse überhaupt funktioniert. Es gibt zu jedem Zeitpunkt des Börsenhandels zwei Kurse: einen Briefkurs (ask) und einen Geldkurs (bid). Der Briefkurs ist immer höher, das ist der Preis, den Jemand bezahlen muss, um etwas (z.B. eine Aktie) zu kaufen. Der Geldkurs ist der Preis, den jemand bekommt, wenn er die Aktie verkaufen will. Diese Differenz nennt sich spread. D.h. IMMER wenn man etwas kauft, ist man zunächst im Minus (= negativer Wert), weil der Verkaufskurs zum gleichen Zeitpunkt niedriger ist. Bei Standardaktien sind das nur ein paar Cents und durch die Bewegung kann es passieren, dass die Position schnell ins Plus geht - aber das weiss man vorher nicht. Bei solchen speziellen Verträgen wie oben beschrieben sieht es sicher anders aus, weil die Derivate nicht standardisiert sind und deshalb kaum handelbar....
Bei dem negativen Marktwert habe ich oben nicht den Spread gemeint.

Die Vertragslaufzeit wurde in dem strittigen DERIVATEKONTRAKT vom 25.08.2008 bis zum 31.12.2018 bestimmt, als Bezugsbetrag wurden € 2,5 Mio. und ein halbjährliches Fixing jeweils zum 31.12. und zum 30.06. vereinbart. Als Referenzwechselkurs wurde 1,43500 EUR/CHF festgelegt. Die Bank verpflichtete sich während der Laufzeit halbjährlich zu einer Zahlung von Zinsen in Höhe des jeweiligen Sechs-Monats-EUR-Euribor zuzüglich 1,62% Zinsen auf die Bezugssumme. Der Bankkunde hatte halbjährlich Zinsen in Höhe des jeweiligen Sechs-Monats-EUR-Euribor zu zahlen sowie für den Fall, dass der EUR/CHF-Wechselkurs unter 1,43500 fiel, einen Betrag nach der Formel [(1,43500 - aktueller Wechselkurs) : aktueller Wechselkurs)] x 100 in Euro zu leisten. Die wechselseitigen Zahlungen sollten jeweils miteinander verrechnet werden.

Der Currency-Related-Swap wies im Zeitpunkt des Abschlusses einen negativen Marktwert auf.

Erstmals Anfang 2009 zum Bewertungsstichtag 31.12.2008 und sodann vierteljährlich wurden dem Kunden von der beklagten Bank Marktwertmitteilungen („MyDeal-Reports“) zur Verfügung gestellt. Aus diesen ergab sich für den 31.12.2008 ein negativer Marktwert von € 932.976,15, der bis zum 31.12.2012 auf einen

negativen Marktwert
in Höhe von über 3 Millionen Euro

angestiegen war.

Quelle: OLG München, Endurteil v. 24.09.2015 – 23 U 3491/14
http://www.gesetze-bayern.de/Content/Do ... eSupport=1

Im Übrigen halte ich es für sehr gefährlich wenn Privatanleger meinen, mit Binsenweisheiten in Sachen Derivate Geschäfte gegenüber der/den Bank(en) bestehen zu können.

So hat die französische Regulierungsbehörde kürzlich eine Studie veröffentlicht, in deren Rahmen über 16 Millionen Devisen- und CFD-Transaktionen von 15.000 französischen Privatanlegern ausgewertet wurden, und das über einen Zeitraum von vier Jahren.

89% der Anleger gehörten dabei zu den Verlierern!

smilie_35

Und das mit im Schnitt 11.000 € Verlust.

Kann man dort nachlesen: https://www.brokerdeal.de/blog/gehoerst ... r-gewinner
Cardy hat geschrieben:Ein positiver Wert zum Verkaufszeitpunkt - wie soll das gehen? Das wäre ja die Gelddruckmaschine schlechthin...
Selbstverständlich ist der Derivatehandel eine "Gelddruckmaschine."

smilie_20

Allerdings nicht zum Vorteil der Kunden / Trader.

Beitrag 09.02.2018, 12:48

Cardy
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 136
Registriert: 23.11.2016, 17:32
Indiana Jones hat geschrieben: Im Übrigen halte ich es für sehr gefährlich wenn Privatanleger meinen, mit Binsenweisheiten in Sachen Derivate Geschäfte gegenüber der/den Bank(en) bestehen zu können.

So hat die französische Regulierungsbehörde kürzlich eine Studie veröffentlicht, in deren Rahmen über 16 Millionen Devisen- und CFD-Transaktionen von 15.000 französischen Privatanlegern ausgewertet wurden, und das über einen Zeitraum von vier Jahren.

89% der Anleger gehörten dabei zu den Verlierern!

smilie_35

Und das mit im Schnitt 11.000 € Verlust.

Kann man dort nachlesen: https://www.brokerdeal.de/blog/gehoerst ... r-gewinner
Cardy hat geschrieben:Ein positiver Wert zum Verkaufszeitpunkt - wie soll das gehen? Das wäre ja die Gelddruckmaschine schlechthin...
Selbstverständlich ist der Derivatehandel eine "Gelddruckmaschine."

smilie_20

Allerdings nicht zum Vorteil der Kunden / Trader.
Private verlieren nicht, weil sie Derivate handeln. Sie würden auch mit Aktien oder anderen Instrumenten verlieren. Sie verlieren, weil sie sich überschätzen, nicht verstehen, was sie tun und weil sie sich nicht an die Regeln halten.
Trading muss man als Job betrachten, nicht mehr und nicht weniger. Man braucht für einen Job eine fundierte Ausbildung und jahrelanges Üben. Man ist kein Arzt oder Musiker, weil man zwei Bücher über Anatomie oder Notenlehre gelesen hat - selbst wenn man sich ein eigenes MRT Gerät oder eine Stradivarius kauft. Genau so wenig ist man Trader, nur weil man etwas über Trading gelesen hat und sich das tollste Handelssystem zulegt. Aber, und das ist die gute Nachricht, man kann Arzt, Musiker und Trader werden und davon leben.

Beitrag 09.02.2018, 13:25

Benutzeravatar
Indiana Jones
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1026
Registriert: 12.10.2016, 17:33
Cardy hat geschrieben:
Trading muss man als Job betrachten, nicht mehr und nicht weniger.
Trader mag früher ein lukrativer job bei den Großbanken gewesen sein. Urlaubsansprüche, Sozialbeiträge und steuerfreie Boni zum Jahresende. Ja, da hat es sich besser als die berühmt berüchtigte Made im Speck gelebt.

Für die Berufsbezeichnung Finanzberater braucht man hierzulande nicht mal einen Hauptschulabschluss. Dementsprechend qualifiziert ist zumeist die "Beratung" solcher Schwätzer. Selbst wenn man die ein oder andere windige Type erfolgreich vor Gericht zerrt bekommt man nur allzu oft den angerichteten Schaden nicht ersetzt. Ganz einfach deshalb weil der Betrüger pleite ist.

Gott sei dank, dass nicht jeden Tag ein Dummer aufsteht, dem man das neueste Finanzanlageinstrument aufschwätzen kann.

Und was dein Gerede vom "Trading" betrifft:

Was bleibt, wenn die Stop Loss Order nicht greift und was ist wenn der Broker pleite geht?
https://www.wallstreet-online.de/diskus ... usgefuehrt

Hartz IV Antrag mit Kleingewerbeanmeldung (Finanzberatung als Nebenerwerb) ?

smilie_20
Zuletzt geändert von Indiana Jones am 09.02.2018, 21:47, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 09.02.2018, 16:26

Cardy
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 136
Registriert: 23.11.2016, 17:32
Indiana Jones hat geschrieben:
Trader mag früher ein lukrativer job bei den Großbanken gewesen sein. Urlaubsansprüche, Sozialbeiträge und steuerfreie Boni zum Jahresende. Ja, da hat es sich besser als die Made im Speck gelebt.
Urlaubsansprüche und Sozialbeiträge gibt es für jeden Job. Und steuerfreie Boni in keinem, zumindest nicht in Deutschland.
Die Finanzbranche ist einer der größten Steuerzahler, auch was die Einkommenssteuer betrifft. Frag mal im Speckgürtel um Frankfurt rum...
Indiana Jones hat geschrieben: Für die Berufsbezeichnung Finanzberater braucht man hierzulande nicht mal einen Hauptschulabschluss. Dementsprechend qualifiziert ist zumeist die "Beratung" solcher Schwätzer. Selbst wenn man die ein oder andere windige Type erfolgreich vor Gericht zerrt bekommt man nur allzu oft den angerichteten Schaden nicht ersetzt. Ganz einfach deshalb weil der Betrüger pleite ist.

Gott sei dank, dass nicht jeden Tag ein Dummer aufsteht, dem man das neueste Finanzanlageinstrument aufschwätzen kann.
Finanzberatung hat mit Trading etwa so viel zu tun wie Rasenmähen mit Fußball. Beides findet im Stadion statt..
Indiana Jones hat geschrieben: Und was dein Gerede vom "Trading" betrifft:

Was bleibt, wenn die Stop Loss Order nicht greift und was ist wenn der Broker pleite geht?
https://www.wallstreet-online.de/diskus ... usgefuehrt

Hartz IV Antrag mit Kleingewerbeanmeldung (Finanzberatung als Nebenerwerb) ?

smilie_20
Ja, wenn Marsianer landen, hat man vielleicht auch ein Problem...
Wenn ein nicht ausgeführter Stopploss dich ruinieren kann, hast du ein falsches Instrument oder eine falsche Positionsgröße gehandelt. Es gehört zum 1x1 des Tradings, seine Position an sein Konto anzupassen und sie nicht unbeobachtet zu lassen.
Auch ais diesem Grund wurde die Nachschusspflicht bei CFDs abgeschafft.
Und wenn dein Brocker Pleite geht, sollte es im Normalfall kein Thema sein. Die Kundengelder sind Sondervermögen und damit getrennt vom Vermögen des Brockers. Und sie unterliegen der Einlagensicherung.
Und wer professionell handelt, der hat auch ein zweites Konto und kann ein Gegengeschäft eröffnen, um seine Position abzusichern.
Noch mal. Jeder Job hat Risiken und es gehört dazu, Vorkehrungen zu treffen. Wenn man allerdings nur das Haar in der Suppe sucht, findet man es überall...

Beitrag 09.02.2018, 20:41

Benutzeravatar
Indiana Jones
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1026
Registriert: 12.10.2016, 17:33
Cardy hat geschrieben:...Und wenn dein Brocker Pleite geht, sollte es im Normalfall kein Thema sein. Die Kundengelder sind Sondervermögen und damit getrennt vom Vermögen des Brockers. Und sie unterliegen der Einlagensicherung....
Ich empfehle dir, die story zu der Pleite eines einstmals sehr großen brokers, nämlich MF Global, durchzulesen:

http://www.businessinsider.com/the-trut ... 11-11?IR=T

Dort kannst du die story auch anhören:
https://www.youtube.com/watch?v=zsUWcPIlvNQ
https://www.google.de/search?client=ope ... 8&oe=UTF-8

Beitrag 09.02.2018, 22:17

Cardy
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 136
Registriert: 23.11.2016, 17:32
Nun, ich rede von Deutschland, aber was soll's. Die Welt ist grausam und überall lauern nur Pleiten und Betrüger. Jeden Tag will dir jemand dein hart erarbeitetes Geld stehlen. Bleibst eben bei Sparbuch, Gold und Kapitallebensversicherung .
Ich bleibe beim Trading, oder was ich darunter verstehe. Ich fühle mich wohl damit und schaffe es seit 10 Jahren, jedes Jahr profitabel abzuschließen. Kann zwar nicht davon leben, aber es ist ein nettes Zubrot.
Jeder, wie es ihm gefällt und womit er sich wohlfühlt. smilie_01

Beitrag 13.02.2018, 10:33

Benutzeravatar
VfL Bochum 1848
Gold-Guru
Beiträge: 5911
Registriert: 31.01.2015, 11:29
Wohnort: NRW
Indiana Jones hat geschrieben:...
Unternehmensverschuldung USA 45 % des Bruttoinlandsproduktes
Unternehmensverschuldung China 230 % des Bruttoinlandsproduktes

Staatsverschuldung USA 108 % des Bruttoinlandsproduktes
Staatsverschuldung China 50 % des Bruttoinlandsproduktes

Gesamtverschuldung ohne Private USA: 153 % des Bruttoinlandsproduktes
Gesamtverschuldung ohne Private China: 280 % des Bruttoinlandsproduktes
...
...und fleißig weiter geht's mit der Kreditvergabe der Chinesen, vor allem an Unternehmen:


Chinas Kreditvergabe im Januar explodiert

http://www.goldreporter.de/chinas-kredi ... ken/72015/
VfL Bochum? -Find ich gut!

Antworten