Strom aus der Wüste - Desertec

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 04.07.2013, 14:41

Suedwester
Nur mal am Rande. In Windhoek (Namibia) kostet eine Kilowattstunde (vorausbezahlter) Strom knapp 0,12 EUR (das schliesst alle Gebuehren ein). (Strom auf Rechnung ist zwar von der Einheit her guestiger, dann kommen aber noch Grundgebuehren hinzu.). Der Strom ist so guenstig, weil er aus Suedafrika zu rund 0,05 EUR pro Einheit importiert werden kann. Es duerfte sich dabei zu grossen Teilen um Atomstrom handeln (Koeberg Kraftwerk) - und da gibts meines Wissens ueberhaupt keine staatlichen Subventionen - koennte sich das Land gar nicht leisten. Solarstrom hier zu produzieren wuerde laut Stromversorger rund 0,50 - 1 Euro pro Einheit kosten.

Beitrag 04.07.2013, 20:15

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KROESUS
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@Südwester:

Solarstrom geht mittlerweile für 10 €cent

aber wenn das für den Verbraucher so billig ist braucht ihr das in Deutschsüdwest nicht

:D

Beitrag 05.07.2013, 06:06

Gladius
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Hm, vielleicht brauchen wir auch keine Definition von Groß-projekten. Da hat eh jeder seine eigene Grenze, zumindest wenn ich an meine Frau denke,... smilie_08

Im Großen und Ganzen sind wir ja einer Meinung. Was mir halt sauer aufstößt ist, dass sich die Politik überall einmischt, versucht die mediale Sahne abzuschöpfen, irgendwelche wirren Forderungen/Vorgaben aufstellt und Millionen raus wirft, obwohl ein anderer Standort wahrscheinlich viel besser geeignet wäre, bzw. eine andere Maßnahme weit mehr bringen würde, aber nicht so medienwirksam sind (oder wir bekommens nur nicht mit, weils nicht in der Zeitung steht smilie_08 ).
Dazu kommt noch das enorme Erpressungspotential großer Konzerne und das Wahlperiodendenken der Politklasse.

Beitrag 05.07.2013, 09:28

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Conergy
Vorletzte deutsche Solar-Hoffnung ist pleite

Nun hat es das einstige Aushängeschild der deutschen Solarwirtschaft erwischt: Das Hamburger Unternehmen Conergy hat Insolvenz angemeldet. Die Geschäftsführung gibt sich trotzdem zuversichtlich.

http://www.welt.de/wirtschaft/article11 ... leite.html

Beitrag 05.07.2013, 12:15

frankdieter50
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Wohnort: Thüringen das grüne Herz Deutschlands
Siehste nun haben es Andere wieder geschafft, dass Spitzentechnologie ( entwickelt mit deutschem Steuergeld ) ohne Gegenleistung nach China transferiert wurde und die Arbeitsplätze gleich mit.

Unsere Volksverräter sollten mal Fachleute berechnen lassen, wie hoch die deutsche " Entwicklungshilfe "
an China in den letzten 20 Jahren tatsächlich war.

Meiner Meinung nach reden wir von mehreren hundert Milliarden Euronen.

Aber unseren, vorallem RotGrünen, Gutmenschen ist das noch viel zu wenig.

Diese geben erst Ruhe, wenn D zum DritteWelt-Land geworden ist und die Chinesen dann billig in D fertigen lassen.

Denn der deutsche Michel wacht ja erst auf, wenn man im am Schw..z rumschneidet.

Nur ist es dann etwas zu spät.

" Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht. "

smilie_04
Wissen ist Macht und Nichtwissen macht nichts, da wirst Du nur über den Tisch gezogen

Beitrag 05.07.2013, 17:44

Suedwester
Wenn Solarstrom wirklich für 10 Cent produziert werden kann, warum muß er dann so stark subventioniert werden? Ich meine, die Umlage in Deutschland für erneuerbare Energien steigt ja immer weiter... auf bald 7 Cent pro Kilowattstunde? Um wieviele Milliarden Euro pro Jahr geht es mittlerweile?

Wenn man die Kosten von Solarstrom ehrlich berechnen will, sollte man bitte nicht nur die laufenden Kosten heranziehen, sondern alle Investitionskosten (inkl. Zinsen, wenn Fremdkapital genutzt wird) der Anlagen und der Strominfrastruktur, sowie die Entsorgungskosten, die nach vielleicht 20 Jahren anfallen, wenn die Anlagen kaputt sind. Wieviele Ingenieure, Bürokraten usw. mußten wegen der sogenannten "Energiewende" zusätzlich eingestellt werden? Höhere Stromkosten im Land führen dazu, daß vor allem energieintensive Industrie ins Ausland verlagert wird - also zusätzliche Einbußen für die einheimische Wirtschaft.

Wenn ich höre, daß der Wirkungsgrad der Solarzellen nicht wichtig sei, dann gebe ich folgendes zu bedenken:
- Es gibt unterschiedliche Solarmodule, der Wirkungsgrad der unterschiedlichen Modultypen differiert stark (kann man sogar bei Wikipedia nachlesen)
- Je nach Wirkungsgrad bzw. Typ sind die Module billiger oder teurer
- Je nach Wirkungsgrad produzieren die Module viel oder weniger Strom, wenn das Dach damit vollgebaut wird
- Je nach Bauart (oder Hersteller) sinkt der Wirkungsgrad über die Jahre schneller oder langsamer.

Wer sich chinesische Billigmodule aufs Dach legt, hat also vielleicht nicht sehr lange Freude daran.
Und wie stehts mit Ersatzteilen (nach 5, 10, 20 Jahren), wenn die Firmen alle Pleite gehen?

Feuerversicherung? Wie man hört, sind Solarmodule ein zusätzliches Risiko?

Naja, glaube, es ist genug dazu gesagt worden. Wenn eine Industrie sich trotz riesiger Subventionen - auf Kosten der Allgemeinheit - nicht behaupten kann, muß man wohl davon ausgehen, daß das Produkt nicht so attraktiv ist wie anfangs gedacht. Attraktiv im Sinne von, finanziell attraktiv. Aber auch ökologisch nicht so sehr, denn Dächer und Landschaften vollzubauen mit Solarmodulen und Windrädern ist vielleicht auch nicht der Weisheit letzter Schluß.

Beitrag 06.07.2013, 12:06

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KROESUS
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@Südwester: 10 €cent geht bei grossen Solartrough in den Wüsten

in Deutschland scheint nicht so viel Sonne, da geht nur PV

Beispielrechnung für D-land: grosse Freiflächenanlage gut geplant, gut eingekauft, billig gebaut für 1€/Watt, Anschluss zahlt Energieabnehmer

liefert an guten Standorten 1KWh/Jahr, das sind bei 10 cent Ertrag/KWh 10% Rendite

ich weiss, ist sehr knapp und auch unrealistisch gerechnet

realistisch wären 1,30-1,50€/Wp turnkey für eine grosse Anlage Freiland

wenn man rechnet dass man pro Wp an guten Standorten in Deutschland 1KWh rausholt sind das bei 10 cent/KWh immerhin noch bei einer Abschreibung über 25 Jahren und mindestens 80% Anlagenleistung wie von den meisten Herstellern garantiert kann es jetzt nicht berechnen denke aber so 5%

ist doch in Ordnung vor allem wenn man bedenkt dass die Anlagen nochmal mindestens 25 Jahre Strom liefern und kein Gas brauchen

es kann vielleicht ab und zu mal ein Wechselrichter kaputt gehen aber die Dinger werden auch immer besser und haltbarer

Hagelschlag ist noch so ein Thema das man aber versichern kann

Brand kann es meines wissens nur bei Aufdachanlagen ohne ausreichende Hinterlüftung geben die dann zu heiss werden können

ansonsten sind die PV Module sehr stabil, was soll denn da kaputt gehen wenn sie gut gemacht sind?

(die in chinesischen Hinterhöfen zusammengelöteten Module gibt es soviel ich weiss überhaupt nicht mehr, die waren teilweise kaputt nach 2 Jahren Deutschland)

PV wurde und wird auch für Altanlagen aber mit über 40Cent vergütet!

Dadurch steigt der Strompreis

Klüger wäre gewesen wie die China Regierung statt den Solarstrom die PV produktion aus eigenem Land zu subventionieren die man dann in die Steppen legen kann

Beitrag 06.07.2013, 19:34

Suedwester
Naja, ich habe nie verstanden, wie man in Deutschland auf Solar setzen kann. Allerdings ist es in Namibia auch nicht besser, da gibts etliche Politiker, die meinen, man könnte das Uran, daß man hier in der Namibwüste findet, einfach so in einen Kernreaktor werfen und damit Energie erzeugen. Also verlangen sie, daß in Namibia ein Kernkraftwerk gebaut werden soll... Von aufwendiger Anreicherung, von Reaktorsicherheit usw. wissen sie nichts, und die Milliarden, die das Ding kosten würde, naja, die kann man doch drucken... Die tausend Ingenieure und Techniker, die man zum Betreiben bräuchte, ach was, die kann man doch anlernen, so wie es hier überall geschieht. Einfach für zwei Wochen auf einen Kurs schicken, dann klappt das schon. Oder auch nicht. :(

Beitrag 07.07.2013, 10:45

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KROESUS
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bevor die jetzt so einen Quatsch machen und ein auf Tausende Jahre strahlendes AKW bauen mit Abfällen die Hunderttausende Jahren strahlen wäre ein solarkraftwerk wirklich 1000 mal besser!

bitte widerlege Solarstrom für 10 cent, s.o., in Namibia denke ich auch 8 cent möglich

wenn Deutschsüdwest stabil ist könnte eventuell sogar eine Lösung gefunden werden dass der Solarkraftwerk betreiber selber investiert und den Strom verkauft, dazu sollte aber Rechtssicherheit herrschen

Beitrag 07.07.2013, 11:07

lifesgood
Suedwester hat geschrieben:Naja, ich habe nie verstanden, wie man in Deutschland auf Solar setzen kann.
Weshalb? Ein durchschnittlicher 4 Personen-Haushalt in D verbraucht 4.150 kW/h Strom pro Jahr mit elektrischer Warmwassererzeugung 5.950 kW/h.

[img]http://www.die-stromsparinitiative.de/t ... 4b787b.jpg[/img]

Nun, ich lebe in einer Gegend, die wahrlich nicht von der Sonne verwöhnt ist, aber wenn ich meine Erfahrungen hochrechne, würde eine 5 - 6 kW-PV-Anlage reichen um diesen Strom auch jährlich zu erzeugen, wenn, ja wenn man den in sonnigen Zeiten produzierten Strom speichern könnte.

So eine PV-Anlage kostet heute zwische 6 und 9.000 €. Was noch fehlt sind günstige Speichermöglichkeiten, aber da arbeitet die Industrie mit Hochdruck dran.

Wenn man dann mal für einen einmaligen Aufwand von rund 10.000 € (incl. Speicher) die Stromkosten auf annähern 0 fahren kann, ist das sicherlich optimal und "rechnet sich" für sehr sehr viele Haushalte.

Man kann das Ganze auch noch weiterspielen. Warmwasserbereitung über Luftwärmepumpen, den dafür nötigen Strom mit einer etwas größeren Anlage selbst erzeugen. Heizung über Erdwärme usw. usw.

Ich denke wir befinden uns hier am Anfang eines neuen Zeitalters. Mit einem schönen Mixing aus Solar und Kleinwindkraftanlagen liessen sich bestimmt sehr viele Haushalte unabhängig machen von den großen Stromversorgern. Nur hat man in D nicht den Eindruck, dass das politisch gewollt wäre ...

lifesgood

Beitrag 07.07.2013, 14:01

donnyflame
@ lifesgood

Das sehe ich genauso. Manchmal heißt Rückwärts auch Vorwärts. Ob es die alten Segler waren die mit Wind gesegelt sind oder die alten Windmühlenbetreiber.


Erneuerbare Energie ist die Zukunft. Das die entsprechende Technologie fehlt die das bezahlbar und rentabel macht ist auch nur ein kurzfristiges Phänomen. Das Unternehmen pleite gehen auch, das ist normal und gehört zur Entwicklung. Das ändert nichts daran das die Technologie und Idee ein weiterer Schritt in die richtige Richtung ist. Ob nun Conergy die Dinger baut oder jemand anderes.

Kann auch sein das Nachhaltigkeit und "kostenlosigkeit" nicht in unser System passt. Die Vermutung ist bei mir sehr groß. Ob dann das System geändert wird oder die Technologie dem System angepasst wird ist die nächste Frage. Ein Beispiel ist das jemand anfängt die Sonne oder Wind für sich zu beanspruchen und es uns dann verkaufen will smilie_10


Grüße
DF

Beitrag 07.07.2013, 14:20

lifesgood
... tja, die Politik hat wohl mehr Interesse daran, die Profite der Energieriesen langfristig zu sichern und steckt daher das Geld lieber in Überlandleitungen statt kommunale bzw. regionale Anlage zu fördern.

Und komischerweise kommen ja gerade aus der grünen Ecke wahnsinnige Widerstände, wenn Wasser- oder Windkraftanlagen entstehen sollen.

lifesgood

Beitrag 07.07.2013, 16:08

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KROESUS
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nicht ganz richtig, die Politik in Deutschland fördert recht grosszügig meine ich derzeit den Einbau von privaten Stromspreichern

und zwar mit 500€/installiertem Kilowattpeak Solar oder Wind!

damit kann man schon 5 Batterien kaufen und bis zu 5KWh speichern (naja, relistisch und auf Dauer eher 3KWh)

eine Li-ion Hausspeicheranlage für 8KWp kostet brutto 10000€ und ich bin sicher das die jetzt zügig billiger werden

durch diese grosszügige Förderung wird wie bei PV auch die Hausspeichertechnik zum Massenmarkt

Wenn die BRD Politik klug gewesen wäre hätte sie nur Anlagen aus deutscher Produktion gefördert, aber wie es aussieht werden auch von dieser Förderung irgendwann die Chinesen profitieren

Momentan sind die allermeisten Hersteller jedoch deutsche Firmen die auf diese Weise mal wieder die Technolgieführerschaft bekommen

Es gibt jetzt ein paar Firmen die verschiedene speicher anbieten, Hoppecke bietet eine Bleigel speicher an, der zwar nicht so langlebig aber auf jeden Fall deutlich billiger sein dürfte

und das schöne ist, den selbstgespeicherten Reg-Strom bekommt man auch subventioniert!

Beitrag 07.07.2013, 16:12

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KROESUS
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an dieser Stelle ein Lob auf die Bundesregierung die durch die Förderung privater Stromspeicheranlagen nicht nur etwas gegen zuviele Überlandleitungen tut sondern auch hilft diese Technologie zu verbreiten

vielleicht soll ja doch am deutschen Wesen die Welt genesen?

ein Beitrag zur Verbesserung der Welt wird auf jeden Fall geleistet

Beitrag 08.07.2013, 06:29

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Doppelinterview Eon/Siemens
Energiewende geht „gerade so richtig schief“

Konzertierte Aktion gegen die Energiewende: Siemens-Chef Peter Löscher und Eon-Chef Johannes Teyssen fordern eine Radikalreform der Energiewende. Die beiden Konzernlenker warnen eindringlich vor dem derzeitigen Kurs.

http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 62520.html

Zitat aus dem Artikel:
Die beiden Top-Manager fordern eine grundlegende Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), sonst sei die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in Gefahr. „Innerhalb von nur zehn Jahren haben sich die Strompreise verdoppelt. Dabei haben sich Steuern und Abgaben verdreifacht und machen heute 53 Prozent des Strompreises aus“, sagte der Siemens-Chef. Gehe es so weiter wie bisher, werde der Strompreis für Privathaushalte bis 2020 noch einmal um 35 Prozent steigen und um 30 Prozent für die Industrie.
Und weiter:
Löscher und Teyssen kritisierten insbesondere die starke Subventionierung der Photovoltaik. Diese profitiere am stärksten von der Förderung, liefere aber nur einen geringen Beitrag zur Grundlast
„Wir brauchen mehr Markt, Regulierung nur da, wo sie notwendig ist und deutlich mehr Energieeffizienz“, sagte Löscher.

Beide Top-Manager fordern eine Radikalreform der EEG-Förderung: „Die Erneuerbaren Energien müssen sich dem Markt stellen“, betonte Löscher. „Man muss einen Schnitt machen und sagen: Die Musik ist aus“, sagte Teyssen.

Beitrag 08.07.2013, 17:37

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KROESUS
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es wäre wohl an der Zeit die Mehrwertsteuer auf Strom zu streichen


EEG kann man jetzt sowieso komplett streichen, PV und Windstrom sind mittlerweise auch ohne Subventionen wettbewerbsfähig

Beitrag 08.07.2013, 17:47

Suedwester
Klar, der Artikel verwundert nicht. Auch die Industrie leidet unter den hohen Strompreisen, und die Zickzack-Politik der Regierung schafft nicht gerade Planungssicherheit.

Warum eine ineffizierte Art der Stromerzeugung so stark fördern? Man muß ja weiterhin herkömmliche Kraftwerke für die Grundlast bereithalten.

43 Cent garantierter Abnahmepreis pro Kilowattstunde für diejenigen, die ihre Anlagen 2009 eingebaut haben, und immer noch 15 Cent für diejenigen, die sich heute eine Anlage aufs Dach packen. Warum? Ist zwar toll für diejenigen, die schnell waren, aber weniger toll für die Gemeinschaft, die diesen Unsinn bezahlen muß.

In 10, 15 Jahren diskutieren wir dann, wohin mit den kaputten Anlagen.

Das einzig Positive ist, daß Ideologie auf Dauer nie siegreich ist. Irgendwann setzt sich wirtschaftliche Vernunft durch. Das hat Deutschland mehrfach leidvoll erfahren müssen. Nach einer braunen und einer roten Diktatur sind wir mitten in einer grünen Diktatur, die CO2 zum Umweltgift ausruft, Glühbirnen verbietet, die Krümmung von Bananen reglementiert, uns Fleischkonsum madig machen will usw. usf. - und natürlich Atomkraft bekämpfen will, weil man einen Industriestaat ja mit ein paar Solarzellen und Windrädchen am Laufen halten kann. Dabei setzen alle großen Industriestaaten gerade heute vermehrt auf Atomkraft - und auch Japan will ja nicht aussteigen.

Beitrag 08.07.2013, 20:33

lifesgood
... ich bin vieles, abe sicher kein militanter Grüner.

Natürlich braucht man ein Mixing, das auch die Bedürfnisse der Industrie berücksichtigt.

Aber wenn immer mehr Privathaushalte ihren eigenen Strom haben, werden andere Kapazitäten (wie z.B. Speicherkraftwerke) für den Bedarf der Industrie frei.

Ich wohne ca. 80 km Luftlinie vom Kernkraftwerk ISAR I und II (Ohu bei Landshut) und dem tschechischen Kernkraftwerk Temelin. So richtig prickelnd ist das nicht, wenn man sich vorstellt, was los ist, wenn da mal was passiert. Temelin ist derselbe Reaktortyp wie in Tschernobyl - da kommt Freude auf.

Außerdem machen viele Atomkraftbefürworter einen Rechenfehler. Denn die betrachten zwar bei anderen Arten der Energiegewinnung alle Kosten, nicht aber bei der Atomkraft.

Rechne mal zu den Stromproduktionskosten noch die Kosten des Rückbaus eines Kernkraftwerkes, Endlagerkosten usw. usw. Da sieht die Rechnung ganz schnell vollkommen anders aus.

Ich bin sicher kein Aktionist, der fordert alle AKWs abzuschalten, aber man muss den Prozess der alternativen Energiegewinnung vorantreiben.

Paradoxerweise stehen sich die Grünen da auch selbst im Weg, weil sie auch bei Wasser- oder Windkraftwerken sehr unflexibel sind und damit viel verhindern, was den Prozess beschleunigen würde.

Atomkraft war die Energiegewinnung der 60er und 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Wir fahren heute wesentlich modernere Autos als damals, haben seitdem die Informationstechnologien revolutioniert, weshalb sollte man da bei der Stromerzeugung an diesem alten Zopf festhalten. Wo es sein muss, muss es sein, aber es gibt viele Bereiche wo man sie problemlos ersetzen kann.

lifesgood

Beitrag 09.07.2013, 06:55

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thEMa
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Suedwester hat geschrieben:... sind wir mitten in einer grünen Diktatur, die ... die Krümmung von Bananen reglementiert
:roll:

Na ja ...
Ceterum censeo anatocismum esse delendum

Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.

Beitrag 10.07.2013, 09:19

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Ende des Booms
Deutschlands Lust auf Solarstrom ist vorbei

Immer weniger Deutsche bauen sich eine lukrative Solar-Anlage auf das Dach. Damit fällt einer der größten Kostentreiber für die Energiewende weg – die Solar-Förderung wurde über den Strompreis finanziert. Doch sinkende Strompreise gibt es trotzdem nicht.

http://www.focus.de/immobilien/energies ... 37815.html

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