Der verheimlichte Super-GAU

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 30.05.2011, 14:31

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DEBATTE
Der verheimlichte Super-GAU

Es gibt auch ein Euroshima: Die europäische Gemeinschaftswährung hat Deutschland bislang mehr als 2500 Milliarden gekostet

http://www.focus.de/finanzen/news/staat ... 25051.html

Beitrag 30.05.2011, 14:45

di-em-ex
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Hätte nicht gedacht, dass es so eine große Summe ausmacht. :shock:

Kann man irgendwo für die EU Revision abstimmen ? :lol:

Beitrag 30.05.2011, 16:03

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Molch40
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Das würde bedeuten ,das Deuschland , nahezu Schuldenfrei sein könnte ohne diesen Scheiß.....
Yes We Pay

Beitrag 30.05.2011, 16:28

MapleHF
... das will der Artikel wohl suggerieren, aber dem ist nicht so.

Zum Einen hat Deutschland diese Summen ja nicht bezahlt - es gibt keine entpsrechenden Zahlungen in den jeweiligen Haushalten.

100 Milliarden pro Jahr, also 1.100 Milliarden entfallen ja auf die Kreditnehmer, weil die das durch die höheren Zinsen bezahlen müssen.

Das mit den Außenhandelsüberschüssen ist auch so eine Sache. Denn diese haben ja gleichzeitig hier im Land für Beschäftigung, Steueraufkommen und Beiträge in die Sozialkassen gesorgt.

Wären diese nicht angefallen, hätte der Staat eben einspringen und zahlen müssen. Er hätte weniger Steuern eingenommen und zugleich mehr Sozialausgaben bezahlen müssen.

Sicher kostet uns das viel, aber weitem nicht so viel, wie dieser, doch sehr populistische Artikel Glauben machen will.

Wenn man die Kosten seriös ermitteln möchte, muss man die Soll- und die Habenseite betrachten und nicht nur die Sollseite.

Ich gehöre sicher nicht zu den Fans dieser Transferunion, aber eine solche einseitige Betrachtungsweise bringt auch keinen weiter.

MapleHF

Beitrag 30.05.2011, 17:05

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Landgraafer
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Das ist ja gerade das Schlimme an der ganzen Sache.
Es wird zu sehr das Negative der EU heraufbeschworen - dabei gibt es sicherlich eine ganze menge am Positiven.

Weiterhin ist zu sehen, dass wir sicherlich ohne EU in einer s.g. Eigenbródlerei anders da stehen kónnten...
aber wer weiss dies schon.....

Es wird immer nur lamentiert... ohne den Osten... ohne EU....aber was wáren wir denn ohne diese Realitát....keiner weiss es .. und ob es besser ware???? sicherlich anders!!!!

Nehmen wir so wie es ist und versuchen das Beste aus einer jeden Situation zu machen ... das ist REAL!!!

Warum soll es mit der EU nicht so werden wie mit den USA - es waren auch Europáer, die die USA grúndeten...sicherlich mit Problemen....aber letztendlich sind Diese Amerikaner geworden egal ob in Texas oder Alaska....
Vielleicht werden einmal unsere Enkel Europáer und lachen dann úber uns ALTEN...
Wir als Deutsche sehen uns als zu wichtig an - wichtiger als das WIR als Europa - ....


Gemeinsam geht es uns anscheinemd schlecht...aber alleine sicherlich schlechter....aber dies ist nur eine Meinung!
Erfolgreich gehandlt: Positiv 4 - Negativ 0

Beitrag 30.05.2011, 18:08

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Ladon
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Tja, die auch hier ja schon öfter zurecht kritisierten "Mainstream-Medien" werden halt nicht allein dadurch besser, dass sie mal in einer anderen Richtung publizieren.
Der Artikel bietet derart viele offensichtliche Angriffspunkte (MapleHF hat schon welche genannt), dass beinahe schon der Verdacht aufkeimt er soll eigentlich das Gegenteil dessen bewirken, was er vordergründig aussagt. Nach dem Motto: Wenn die Kritiker SO argumentieren, muss man sie letzten Endes ja wohl nicht wirklich ernst nehmen.

Differenziertes Abwägen und "praktische Gesichtspunkte" scheinen immer weniger gefragt zu sein.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 30.05.2011, 18:56

Suedwester
Es wird ja oft behauptet, der Deutsche neigt zu Extremen. Ausserdem muss man polarisieren, populistisch sein, provozieren, um ueberhaupt gehoert zu werden.

Beitrag 30.05.2011, 19:02

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Suedwester hat geschrieben:Es wird ja oft behauptet, der Deutsche neigt zu Extremen. Ausserdem muss man polarisieren, populistisch sein, provozieren, um ueberhaupt gehoert zu werden.
Die Provokation ist ein Diskussionsstil.
Und der Artikel ist mit "Debatte" überschrieben.

Beitrag 30.05.2011, 19:17

Suedwester
Ich bekomme ein wenig den Eindruck, dass es in der deutschen Industrie zunehmend Top-Manager gibt, die sich aus den unterschiedlichsten Gruenden ploetzlich gegen den Euro stellen.

Beitrag 30.05.2011, 19:23

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Ladon
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Suedwester hat geschrieben:Ich bekomme ein wenig den Eindruck, dass es in der deutschen Industrie zunehmend Top-Manager gibt, die sich aus den unterschiedlichsten Gruenden ploetzlich gegen den Euro stellen.
Aber erst, wenn sie ihr Scherflein schon ins Trockene gebracht haben ...
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Beitrag 30.05.2011, 19:33

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Ladon hat geschrieben:
Suedwester hat geschrieben:Ich bekomme ein wenig den Eindruck, dass es in der deutschen Industrie zunehmend Top-Manager gibt, die sich aus den unterschiedlichsten Gruenden ploetzlich gegen den Euro stellen.
Aber erst, wenn sie ihr Scherflein schon ins Trockene gebracht haben ...
Meinst Du, der Herr Henkel liest hier heimlich mit? :wink:

Beitrag 30.05.2011, 19:36

Suedwester
Der war doch frueher ein 1.000%-iger Euro-Befuerworter...

Beitrag 30.05.2011, 19:48

capazo
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Euroshima? Das System ist schon lange hinüber....der Patient ist tot,es wird aber künstlich am leben gehalten....

http://www.youtube.com/watch?v=oSvzdG0l ... re=related

Sprunghafte Inflation ist unvermeidlich...

Beitrag 31.05.2011, 06:55

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Ladon
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Suedwester hat geschrieben:Der war doch frueher ein 1.000%-iger Euro-Befuerworter...
Man soll ja niemandem absprechen auch in "fortgeschrittenem" Alter noch erkenntnisfähig zu sein. Und zuweilen wünscht man sich geradezu, dass Überzeugungen auch mal hinterfragt werden - ein Maßstab, den man auch an sich selbst durchaus zum eigenen Nutzen anlegen kann.

Misstrauisch werde ich, wenn Leute die im System prächtig verdient haben oder sogar gestaltende Protagonisten deselben waren, ausgerechnet nach ihrer Pensionierung (oder wenn sie nicht mehr in Amt und Würden sind) dann plötzlich entdecken, dass dieses System Fehler aufweist und es verteufeln. Das sind schon erstaunliche "Zufälle".

Weil meine "Vorsicht" in diesen Dingen gerne fehlinterpretiert wird, füge ich noch hinzu:
Das muss nicht heißen, dass die Aussagen solcher Leute dann von vornherein als "falsch" anzusehen sind (das wäre ja wieder genau die Art von eindimensionaler Sicht, gegen die ich anrede). Nur sollte man immer auch dann im positiven Sinn kritisch sein, wenn eine These im Grundstz mit der eigenen Meinung übereinstimmt.
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Beitrag 31.05.2011, 08:16

capazo
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Beitrag 31.05.2011, 08:54

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Silberhamster
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Der Mann bringt es genau auf den Punkt: Eine Wirtschafts,- und Zollunion hätte nicht notwendigerweise eine Währungsunion sein und werden müssen. Länder mit unterschiedlicher Wirtschaftsleistung und unterschiedlichen Industrie-Stückkosten können dann gegenüber anderen Ländern ihre WÄhrungen nicht mehr abwerten. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht war der Euro somit ein Fehler, aber politisch gewollt (von wem auch immer. mag sein es war Frankreich, der Preis für die Wiedervereinigung) Die Rettungsschirme denen nicht den Ländern ,de gar nicht gerettet werden, sondern den Gläubigern ( Banken u.a.) die Milliardenkredfite vergeben haben und um ihr Geld fürchten müssen. Zum Vergleich. es gib Historiker, die schlüssig darlegen, daß der Kriegseintritt der USA in den 2. Weltkrieg dadurch ausgelöst wurde, daß die britischen Kriegsanleihen wertlos geworden wären, hätte England den Krieg verloren. Dahinter steckten wieder Banken und Bankiers. Heute sieht es kaum anders aus, die Interessengruppen setzen Ihren Einfluß durch ohne Rücksicht auf die Massen ,d ie das gar nicht wollen, so lange es eben noch geht -......
Wahre Worte sind nicht schön, schöne Worte sind nicht wahr ( Laotse)

Beitrag 31.05.2011, 09:28

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Landgraafer
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Schaut mal hier - so geht das auch...
http://www.welt.de/finanzen/article1339 ... arden.html
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Beitrag 31.05.2011, 17:23

Suedwester
Ladon hat geschrieben: Misstrauisch werde ich, wenn Leute die im System prächtig verdient haben oder sogar gestaltende Protagonisten deselben waren, ausgerechnet nach ihrer Pensionierung (oder wenn sie nicht mehr in Amt und Würden sind) dann plötzlich entdecken, dass dieses System Fehler aufweist und es verteufeln. Das sind schon erstaunliche "Zufälle".
So halb trifft das ja auch auf den Publikumsliebling, Herrn Sarrazin, zu. Vieles, was er damals (mit-)gemacht hat, verdammt er heute.

Beitrag 01.06.2011, 11:58

jehu
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Interessante Zeiten, in denen wir leben. Da kommt noch einiges auf uns zu...

Beitrag 08.06.2011, 09:43

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EZB
Zweifelhafte Werte
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,766905,00.html
Auf der Liste der Sicherheiten der Europäischen Zentralbank findet sich eine portugiesische Anleihe aus dem Jahr 1943. Sie soll möglicherweise erst in rund 8000 Jahren zurückgezahlt werden: am 31.12.9999.
:shock: smilie_18

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